Freitag, 19. Dezember 2014
Aufhören.
Vielleicht sollte ich wieder anfangen zu schreiben, denke ich mir manchmal. Über den Mann und wie das nun alles ist, und wie verdammt schwierig dieses "alles" für mich ist. Und über meine Dämonen, die ich so gerne loslassen würde, die sich aber stattdessen immer tiefer in meine Gedanken und Gefühle graben.

Aber da treibt sich die Angst um, dass die Dämonen durch das Aufschreiben noch mehr Raum bekommen. Vielleicht ist es auch das, was sie brauchen. Raum. Vielleicht gebe ich ihnen zu wenig Raum, oder nicht den richtigen, oder an der falschen Stelle. Vielleicht ist eigentlich alles gut. Bestimmt sogar. Aber mir fehlt der Glaube an so vieles. Vor allem der an mich. Das bisschen an Selbstsicherheit, das ich mir mühselig erkämpft habe in den letzten Jahren, verpufft in Beziehungen. Puffffffff.... weg isse.

Plötzlich sind sie da, alle Unsicherheiten. Ungefiltert, ungeschönt und ganz unmittelbar. Verunsichern, verängstigen, verstören. Zerfleischen, zermartern, zerstören. Am schlimmsten aber ist das Gefühl der Ohnmacht. Alles zu wissen: woher das kommt, warum das so ist, zu wissen dass das alles nur in meinem Kopf und keine reale Tatsache ist, und trotzdem nicht aus mir rauszukommen und dem Gedankenkarussell Einhalt zu gebieten. Zornig stehe ich daneben, wutentbrannt, zeternd, schimpfend, tobend. Doch die Dämonen drehen mir eine lange Nase. Ich heule und schimpfe noch mehr, zerre an mir und meiner Ohnmacht, tu doch was, los, du weißt dass das aufhören muss, bitte! Mach dass es aufhört!

Doch die Dämonen sitzen weiter auf ihrem lustigen Volksfesttrip, drehen ihre Runden und freuen sich des Lebens. Yeah, Popcorn für alle! Hey, holt einer noch ne Cola? Futter, Futter! Geile Party!

Am Ende des Tages sitze ich da, wenn die Dämonen schlafen, und weine. Die Party ist vorbei und alles an bösartigem Adrenalin ist verpulvert. Was bleibt ist eine abgrundtiefe Traurigkeit. Wie viel davon kann ich dem Mann zeigen? Wie viel hält er aus? Wie lange halte ich das aus? Werde ich jemals in der Lage sein, Beziehung auszuhalten? Es strengt mich an, jeder Tag ist ein Marathonlauf, aber irgendwie ohne Ziel. Dem hechel ich hinterher wie den Dämonen im Karussell und dreh mich dabei immer und immer wieder im Kreis, bis mir die Luft ausgeht und übel wird. Und ich kurz davor bin Fehler zu machen die ich bereuen würde.

Aufhören, bitte. Der Mann ist ein Platz, an dem ich ankommen kann. Bitte gib mir die Chance das zu tun.


~ Stephan Bodzin & Marc Romboy - Kerberos

Der Mann ~ ... link (8 Kommentare)   ... comment