Donnerstag, 9. November 2017
Spiritualität.
Dazu wollte ich etwas schreiben. Aber Sie ahnen es. Ich bin sehr müde. Ein Versuch.

Habe heute etwas neues ausprobiert, eine Bekannte meinte, ich könnte gut in die kleine Gruppe passen, und die Yoga-Art sei vielleicht auch etwas für mich. Kundalini-Yoga. Seit über einem Jahr steht das nun so im Raum, und diese Woche war es soweit, dass entschied: das will ich jetzt ausprobieren.

Während des Yoga ist mir eingefallen, wie spirituell und zum Teil auch Esoterik-affin (also im echt kleinen Rahmen) ich in meiner Jugend war. Und mir ist bewusst geworden, wie sehr mir das fehlt. Ich habe schon länger überlegt mir mal eine Yoga-Richtung anzusehen, in der man auch singt oder meditiert. Das vorhin war wie an einem Ort anzukommen, den ich lange gesucht habe.

Schon als Kind war ich jemand, der sich gerne geistigen Dingen widmet. So wie ich schreiben konnte, habe ich Gedichte und Geschichten geschrieben. Vor allem viel über die Natur. Oder Kriminalfälle, die N., mein Bruder und ich dann im Wäldchen nachgespielt haben. Völlig irres Zeug, zum Teil aber auch sehr Nachdenkliches, aufmerksame Beobachtungen, oder gar Melancholisches. Ich selbst staune über die schier grenzenlose Phantasie, aus der ich damals schöpfte. Als ich 8 oder 9 war, lieh sich meine Mutter bei einer Bekannten ein Klavier, weil ich mir so sehr ein Klavier wünschte und wir überhaupt kein Geld hatten. Auch nicht für Unterricht. Also brachte ich mir das selbst bei und saß unzählige Tage an dem Klavier, schrieb sogar selbst kleine Stücke. Notenlesen hatte ich im Blockflötenunterricht gelernt, den gab es damals kostenlos an der Grundschule.

In all dem Tun war ich nie ehrgeizig oder verbissen, sondern immer, leicht und einfach völlig versunken, verspielt und neugierig. Es kam alles aus mir heraus, einfach so. Das ist mir verlorengegangen mit den Jahren. Das leichte Ausprobieren. Einen Ausdruck finden für meine Kreativität und Phantasie. Für mein Inneres. Das veband mich früher mit der Welt, mit dem Sein.

Heute schreibe ich nur hier, und zwar nie Erfundenes. Ich male nicht, ich spiele kein Klavier mehr obwohl hier eins steht, mein Leben spielt sich auf einer sehr rationalen Ebene ab und der Sport ist eher funktionell im Fiti, auch das Yoga. Sicher gibt es viele geistige Ansprüche, allein schon durch Beruf, Studium und die für mich so neue Welt in der ich als HiWi unterwegs bin. Aber ich drücke nicht mehr aus was in mir ist, weil ich gar nicht mehr wirklich sehe, was in mir ist. Klar sehe ich die Dinge, die ich durch die Therapie freilege, auch das erfasse ich geistig. Aber da steckt ja viel mehr in mir. Und das hat lange Zeit keinen Platz, keinen Ausdruck mehr gefunden.

Das Kundalini-Yoga könnte ein Versuch sein. Ein erster Schritt. Es fühlte sich sehr richtig an, auch die Menschen dort. Eine kleine aber feine Gruppe mit offenzerigen Menschen und in der glücklicherweise auch die Lehrerin nicht dogmatisch ist. Es bringt etwas in mir zum Klingen und alles andere...
werde ich sehen.

~ Deva Premal and Miten - Gayatri Mantra

NoNix! ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment