Freitag, 30. Dezember 2011

Search request: ist es nicht traurig, dass wir ueber menschen schreiben, die es eh nie lesen werden?


Eigentlich mag ich auf dieses Jahr 2011 nicht zurückblicken. Für mich war es in einem Wort unerträglich. Alles, angefangen von der Vertragscancelung, dem doch Vertragsinkrafttreten (und ich hätts einfach lassen sollen!), von dieser ganzen bescheuerten Arbeitssituation, über meine Mutter und der schrägen Situation mit meinem Vater und seiner Frau bis hin zur Beziehung mit Sesamina fühlte sich einfach nur falsch an. Und als würde es jemand anderes leben

Jemand anderes, nicht ich. Als wäre das nicht ich, der jeden morgen Kostüm und Maske anzieht um irgendwie einfach zu machen. Das ist auch kein Wunder. Denn das bin nicht ich. Das hier alles, das bin nicht ich, sonst würde es mir jetzt Ende 2011 nicht so scheisse gehen. Und sonst würde ich mich nicht fragen, wer ich bin.

Über so eine Therapie kann man streiten. Mir hat sie mal gezeigt, dass es mir schlecht geht, wenn ich Dinge tue, lebe, die mir widerstreben. Und trotzdem konnte ich mich selbst noch einmal so sehr aufs Glatteis führen. Mir fehlt Frau W. sehr.

Denn ich weiß nicht wohin. Ich weiß nur, dass ich aus dem 2011 raus muss. Dass ich ändern muss, was ich ändern kann. Ich weiß nur nicht wohin. Ich weiß nicht wann das passiert ist, das Angst mich dermaßen vor Veränderung lähmt. Dass sie mich so sehr lähmt, dass ich nicht einmal Gedanken spinnen lassen kann, träumen kann, phantasieren kann. Ich komme auf überhaupt gar keine Idee, wohin, außer das, was nahe liegt. Und das ist ja nicht immer das Beste. Andererseits. Ich weiß gar nicht wies jetzt noch blöder werden soll. Aus Ma*nnheim zu gehen war eine rationale Entscheidung. Ich brauch meinen Bauch.

Meine Mutter meinte die Tage: "Hm. Na ob du in der Wirtschaft überhaupt glücklich wirst." Da hat sie wohl in mir gelesen. Ich stell mir diese Frage oft, und sie verfolgt mich, seit Freunde ein Jahr nach dem Abi meinten: "Was?? Du willst Inte*rnationales Mana*gement studieren? Das passt doch gar nicht zu dir." Ich dachte mir das schon und tat es also, und ich erlebte deswegen auch ganz wundervolle Sachen.

Aber nun steh ich da und weiß nicht wohin mit mir. Verlockend klingen für mich Dinge wie Sta*rt-Up*s, mit lustigen, aufgeschlossenen Leuten. Wohl, weil ich es erlebt habe, und es war toll. Es geht mir ja nicht darum, nicht arbeiten zu wollen. Ich kann blockern wie blöde, wenn ich einen Sinn sehe und es mir Spaß macht. Und vor allem, wenn mein Umfeld passt. Vielleicht bin ich dann zur ewigen Assistenz verdammt, aber am Ende ist es mir das Wert, wenn der Rest stimmt? Oder gibt es 2 in 1? Und wenn ja, wo? Wo sehe ich mich?

Ich wurde vor 4-5 Jahren mal zu einem Seminar entsendet. Bei einem relativ bekannten Coach. "Work-Life-Balance", hieß das. Wir sollten damals auf ein Holzbrett schreiben, wovor wir Angst haben. Und das Brett dann zerschlagen. Die Ängste sind gleich geblieben, bzw. haben sich noch verstärkt, seit ich hier bin. Außerdem sollten wir uns selbst schreiben, welches Ziel wir haben. Wo wir uns in 10 Jahren sehen. Und ich sag Ihnen, das hat so wenig mit dem Hier und Jetzt zu tun. Ja, so ganz würde ich das heute eh nicht mehr unterschreiben. Aber vielleicht im Kern. Oder ich kenne mich selbst immer noch so wenig wie damals.

Ich brauche jemanden, der mir hilft, mir selbst auf die Schliche zu kommen. Allein dreh ich mich seit Monaten im Kreis, und zwar so sehr, dass ich jetzt vor Schwindel schwanke und strauchel. Am schlimmsten ist das Gefühl: es muss schnell gehen. Das muss sich jetzt alles schnell ändern, sonst werd ich verrückt. Schnell, was geht schon schnell. Und dann kommt wieder die Angst vor Kurzschlusshandlungen, Spontanentscheidungen, die ich bereue. Diese scheiss Angst. Fick dich, du scheiss Angst. Ich will dass mein Herz wieder zu meinem Kompass wird.

Vorherrschendes Gefühl 2011: ich halt das nicht aus.
Vorsatz für 2012: ich muss da raus. Herz, bitte melden für Kurswechsel!


Seelenheil ~ ... link (7 Kommentare)   ... comment