Sonntag, 25. Mai 2025
Déjà vu.
Meine Güte. Ich habe hier gerade gesucht, ob ich etwas zu den damaligen Treffen zwischen dem Mann und mir geschrieben habe. In den Jahren 2006, 2007. Und ja, das habe ich. Nicht so ausführlich, wie ich hoffte, und alles ist offline, aber doch so, dass es mir eben wie Schuppen von den Augen fiel: wir waren da schon mal. Wir waren uns schon mal so vertraut. Er war damals verlobt, sehnte sich aber so krass nach mir und sagte, er werde nicht heiraten. Wir küssten uns. Wie oft, und was noch, ich weiß es nicht. Geheiratet hat er dann wohl auch nicht. Und ich habe ihn damals enttäuscht. Ich hing irgendwie an ihm, aber mein Herz galt dem kleinen Herrn Professor. In dieses Blog schrieb ich damals, am 7.1.2007 folgendes:

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[...]

"Die Erinnerung an den Abend mit der Lieblingskollegin M. und dem Verlobten, dessen Zuneigung ich vor einigen Wochen zurückgewiesen habe, lässt mich nicht los. Sie hat sich festgekrallt und wütet nun in meinen Gedanken wie ein kleiner Teufel, stampfend mit Pferdefuß. Ich bin erschüttert in meinem Ich.

Gesprächsfetzen verfolgen mich. "Weißt du", erklärt die M., "ich trinke nicht viel Alkohol. Hab ich noch nie. Aber seit einigen Wochen hab ich jeden Abend das unerklärliche Bedürfnis, mich vollzuschütten."

Da sitzen wir, wir 3, in einer Bar über den Dächern Mann*heims, und sprechen es nicht laut aus, denken uns aber, dass wir wohl alle dieses Bedürfnis haben. Drei zusammen, und doch jeder für sich allein, mit seinem Päckchen. Zugig ist es in der Bar. Ich muss meinen Mantel über die Beine legen, sonst schüttelt es mich vor Kälte. Die M. bricht irgendwann auf, ihr Freund ruft permanent an. "Wenn er müde ist, denkt er an micht", murmelt sie. "Immerhin dann", meine ich kraftlos.

Der Verlobte und ich bleiben zurück, wissend um unsere küssende Vergangenheit. Die Gespräche werden intim, er erzählt von seiner Kindheit, aufgewachsen unter Frauen, von seinem Vater, einem intelligenten Säufer, und seinem Wunsch, einen Psychologen aufzusuchen. Wir beide wissen, wie der Abend enden wird, bei mir, weil er doch nicht nachts nach Ka*rlsruhe in sein Hotel zurück kann, und weil er sich so nach meiner Nähe sehnt. Wir werden uns wieder küssen, uns näher kommen, zu nahe, und er wird mir sagen, dass er bleibt, wenn ich ihn nur darum bitte, bei mir zu bleiben. Und deine Verlobte? "Ich werde nicht heiraten." Ich werde mich schuldig fühlen, weil ich seine Gefühle nicht erwider, und weil er nicht heiraten wird. Ich weiss, dass ich mich zumindest für letzteres nicht verantwortlich fühlen sollte.

Im Aufzug der Bar auf dem Weg nach unten, zurück in die Realität, beobachte ich ihn nachdenklich. "Es ist grausam, und erschreckend. Du bist mein männliches Spiegelbild." Er lächelt. "Es hatte schon seinen Grund, dass wir uns damals geküsst haben."

Ja, denk ich mir. Ja. Die verzweifelte Suche nach uns selbst. Doch wissend, dass der andere nicht man selbst ist. Aber hungrig nach jedem Strohhalm greifend."

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Ist das nun Rache für damals? Das Ghosting? Oder war ich irgendwie all die Jahre seine große Liebe, und aufgrund der Situation, die wir neulich hatten, hat er so große Angst bekommen, dass ihm nur das Ghosting blieb? Rache erscheint mir als vollkommen abwegig. Aber wenn ich das so lese, von damals. Oder bin ich jetzt wieder die Frau gewesen, die ihn vor einer Bindung "rettet"? Hat er deswegen soviel ausführlicher zu meinem Geburtstag geschrieben dieses Jahr? Was ist da eigentlich los bei ihm?

Ich bin gerade krass erschüttert. Muss daran denken, wie er vor einigen Wochen schrieb "Es hat schon einen Grund, warum wir uns so vertraut sind." Wieso klingt das so sehr wie der Satz oben? Unsere Konversationen im jetzigen Frühjahr drehten sich soviel darum, wie ähnlich wir uns sind, wie krass Dinge von anderen in uns resonieren. Wir hatten das alles schon mal! Ich komm nicht drüber hinweg, gerade. Er hat ein pervers gutes Gedächtnis, das weiß ich. Er wird sich an alles erinnern, an jedes Detail. Ich hingegen gar nicht, ich habe auch viel getrunken damals. Ich bin gerade komplett entsetzt.

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Mittwoch, 14. Mai 2025
Ich bin sehr traurig, es tut weh, und ich verstehe das alles nicht.

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Dienstag, 13. Mai 2025
Es geht mir psychisch richtig dreckig. Weil ich dazu beigetragen habe, etwas gründlich zu versauen. Und da die andere Person scheinbar ängstlich-vermeidend ist, findet sie gerade durch meine versuchten Brücken scheinbar keinen Weg zurück zu uns. Das macht mich fertig. Denn ich weiß, dass wir beide sehr ähnlich füreinander empfinden/ empfunden haben. Ab dem 26. Mai wollte er mich besuchen. Aktuell gehe ich davon aus, dass er mich entweder weiter ghosted, oder das absagt. Das Ghosting ist sehr überraschend. Das passt überhaupt nicht zu dem, wie ich ihn bisher kennengelernt habe. Aber scheinbar war er emotional noch tiefer involviert als ich das vermutet/ zu hoffen gewagt hatte. Ich wünschte, ich hätte einfach vertraut, in ihn, die Bindung, und darauf zu mir zu stehen. Er fehlt mir sehr.

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Montag, 12. Mai 2025
Wichtig, für später, Thema Beziehung Bindung.
Es geht mir gut, wenn ich authentisch und ruhig zeige was in mir ist, auch wenn der andere damit vielleicht nicht umgehen kann.

Es geht mir gar nicht gut, wenn ich mich verstecke, cool spiele, unaufrichtig bin, aus Angst mich zu zeigen, abgelehnt zu werden, verletzt zu werden. Das wurde in diesem Fall Teil des Problems. Er hat die "Lüge" sicher gespürt, und das hat ihn noch mehr verunsichert. Doch davon abgesehen werfe ich mir am meisten vor, dann zumindest nicht authentisch gewesen zu sein in dem Moment. Denn dann wüsste ich: ich habe mich ganz ehrlich gezeigt mit dem was ist. Wenn er damit nicht umgehen kann, dann ist das keine gute Basis. Nun werfe ich mir vor, mit meinem Verstecken zum Problem beigetragen zu haben. Das ist kein gutes Gefühl.

Ich will mich zeigen. Offen, ehrlich, ruhig. Ich darf mich an das erinnern, was ich in der Klinik gelernt habe. Und ich habe nun im echten Leben erfahren, was es bedeutet, wenn ich das nicht tue.

Nur Mut, Oka!

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Montag, 21. April 2025
Night flight with an owl.
Was für eine Woche. Die Emotionen fuhren Achterbahn, und zwar leider Wilde Maus, die immer in den Ecken so schlimm ruckelt, dass man denkt, jetzt hauts den Wagen raus, es wird einem kotzübel und man will einfach nur aussteigen.

Dabei habe ich aber zum ersten mal etwas sehr wichtiges, das mir in der Umsetzung bisher noch nie wirklich gelang, angewendet. Und als mein Nervensystem sich dadurch zumindest ein bisschen runterreguliert hatte, also nach Tagen, nicht nach Minuten oder Stunden, ich musste das sehr ausdauernd anwenden, traf es mich wie der Blitz, was da eigentlich passiert, wenn ich jemanden sehr mag. Mehr mag ich hier dazu nicht schreiben. Die Erkenntnis war schlichtweg ein Banger für mich, und völlig egal, was aus diesem Menschen und mir wird, er hat mir, neben all dem, was er mir in den letzten Wochen gegeben hat, nun noch eines der wichtigsten Geschenke meines Lebens gemacht. Und ich bin stolz auf mich, weil ich, als die Wilde Maus ihre krasse Action tat, nicht nur voller Angst auf ihn starrte, sondern mich mir zuwendete.

Als hätte man das besser nicht timen können, war ich schon seit zwei Wochen für den Samstag in Köln verabredet, mit I. Sehr treue und aufmerksame Leser werden sich erinnern, aber wenn nicht, ist auch egal. I. ist toll. Und wir gingen zu einem fantastischen Osterrave in einen kleinen alternativen Club und ließen uns von Dominik Eulberg von 1.30 - 5 Uhr das beste Set aller Zeiten um die Ohren ballern. Derweil kochte der Club, der Schweiß tropfte von der Decke. Mannheim kann einpacken. Was die Kölner da abfeiern, einfach on point. Ansich hat der Club eine strenge "No Mobile!" Policy. Ganz am Ende machte ich ganz heimlich ein Foto, drauf bedacht, dass man niemanden erkennt. Das haben mehrere gemacht. Es ist ein krasser Unterschied zu Clubs, in denen Handies gang und gäbe sind. Zum einen, weil die Energie des Raums nicht zerfleddert wird dadurch, dass Personen in der Masse sich "rausziehen" und aufs Handy kucken oder filmen. Klingt esoterisch, aber es macht einfach etwas. Zum anderen, weil es für andere zum safe space wird: hier kannst du sein, wie du bist, es dringt nicht raus. Und das spürt man einfach komplett. Eulberg hat abgerissen. Jetzt habe ich nur noch einen Wunsch: die Track List. Ich kannte nicht im Ansatz alle der Tracks, nur ein paar, hier eine Auswahl davon.

~ Oxia - Domino (David Guetta Remix - ja, konnte es auch nicht glauben, vielleicht hat er ihn nicht selbst gemacht, vielleicht aber doch)



~ Polarkreis 18 - Allein allein (HBz Psy-Bounce Remix) - super random für diese Art von Rave, finde ich, aber ich liebe den Track; nicht sicher, ob es der Remix war, jedenfalls hats gewummst)


~ Massano - Talking


~ Ae:ther - Merlino


~ Rone - Parade (Dominik Eulberg Remix) - natürlich


~ Bicep - Glue (allein dafür liebe ich ihn <3)



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Donnerstag, 17. April 2025
Achtung, Periodenblut. Ja man(n), normal.
Der heutige Tag ist mir irgendwie peinlich. Einige Minuten vor 12 rief ich bei meinem Vater an. Ich wollte ihn etwas wegen meiner betrieblichen Altersvorsorge fragen und wusste, dass er und G. gerade im Auto saßen auf dem Weg Richtung Schwabenland, wie jedes Jahr an Ostern. Doch kaum nahm er ab, konnte ich nur noch keuchen. Aus dem nichts trafen mich dermaßen heftige Unterleibsschmerzen, dass ich dachte, jetzt wird alles aus mir rausgeschnitten. Durch die Myome war ich echt schmerzerprobt, auch nach der Erfahrung kurz vor der OP, als ich durch die Medikation davor wehenartige Schmerzen bekam. Aber das heute. Ich konnte nicht mehr sprechen, nicht mehr gehen, nicht mehr kriechen, und ich habs echt versucht. Versucht aufs Klo zu kriechen, zu den Schmerztabletten. Mein Vater und G. waren völlig verstört und in Sorge. Da der Schmerz überhaupt nicht abebben wollte, meinten sie irgendwann, ich sollte den Notruf anrufen. Ich wehrte mich noch einige Zeit, doch dann dachte ich, ja was soll ich sonst tun.

Schon dieser Anruf war mir unfassbar peinlich. Ich habe noch nie den Notruf angerufen. Da ruft man nur an, wenn man vorm Krepieren ist, denke ich. Blöderweise fühlte sich das so an, auch wenn ich mir sicher war, dass zwar vielleicht nicht ich selbst, aber zumindest meine Gebärmutter krepiert. Der Mann am anderen Ende stellte mir ruhig einige Fragen und schickte einen RTW los. Derweil überlegte ich, was los war. Ja, ich hatte meine Periode heute bekommen. Schon letzte Woche hatte ich an einem Tag sehr heftige Schmerzen, wie Periode, und war irritiert, weil ich wusste, das wäre zu früh, aber 45, naja, herrje. Die Schmerzen ebbten dann aber ab, es kam keine Periode, und nach 3 Stunden auf dem Sofa und 2 Naproxen war ich schmerzfrei. Bis heute.

Ich hatte mich schon gewundert. Heute morgen klopfte die Periode wie gewohnt leise an. Ich versorgte mich mit einem normalen Tampon. Keine 5 Minuten später spürte ich, wie warmes Blut aus mir rausquoll. Strange, dachte ich. Ging auf Toilette zum Wechseln, es quoll weiter raus, ich wischte und wischte, irgendwann Riesentampon, und dann, kurz danach, kam also dieser Tornado von Schmerz.

So erklärte ich das auch den beiden männlichen Sanitätern. Ich schämte mich. Der eine, vielleicht bilde ich es mir auch ein, er wusste nicht wo er hinschauen sollte. Inzwischen hatte ich 2 Naproxen intus, lag auf dem Sofa und es wurde etwas (!) besser. Die Fragen kamen mir schon vor wie: naja, also da hat sie halt jetzt ihre Periode. Mein Gott war mir das alles unangenehm. Gleichzeitig hatte ich Angst, denn wie gesagt, Schmerz ist mir nicht neu, auf sehr vielen Ebenen, und so etwas hatte ich noch nie erlebt. Ich sagte, dass es mir wichtig ist, dass eine Gyn das checkt. Sie fragten, ob es ok wäre, mir ein Taxi zu rufen, damit der RTW nicht weiter gebunden ist. Ja, klar, sagte ich, und wusste, dass das jetzt inzwischen auch geht. Meine Scham kroch tiefer und tiefer. Der Schmerz war aber auch noch da, und zwar so sehr, dass ich wusste, ich muss das jetzt machen.

In der Klinik wartete ich 4 Stunden. Dann kam eine Ärztin, so ein Glück, dachte ich noch. Doch schon bei den ersten Fragen kam eine andere Ärztin rein, unterbrach, beide gingen raus, dann kam sie nochmal rein, sagte, ein Kollege wird übernehmen. Ich hasse es. Ich hatte in der Klinik schon einmal eine so unfassbar unangenehme Fragen- und Untersuchungssituation, vor meiner Myom-OP. Vielleicht tue ich vielen Männern unrecht, aber selbst wenn sie auf der Gyn arbeiten: ich denke nicht, dass sie diese Qualität von Schmerz verstehen. Einem Freund schrieb ich vorhin, stell dir vor, deine Eichel wird einfach stundenlang unter Starkstrom gesetzt. Weiß nicht, ob er es nachvollziehen konnte.

Also, lange Rede kurzer Sinn: "Es ist einfach Ihre Periode". Schulterzucken seinerseits. Ungläubiges Kucken meinerseits. Wenn das das neue normal ist, dachte ich mir, dann glaube ich nicht, dass ich das jetzt noch solang aushalte, bis diese verschissenen Wechseljahre vorbei sind.

Und ich kam mir einfach dumm vor. Fragte mich, ob die Sanitäter oder der Arzt heute Abend ihren Freunden erzählen, dass die Leute wichtige Rettungs- und Versorgungsssourcen blockieren, weil sie halt mal Regelschmerzen haben.

Ich weiß, was ich gefühlt habe, und auch, wenn das jetzt meine "normale" Periode sein soll, war NICHTS an diesem Schmerz normal. Und doch schäme ich mich in Grund und Boden. Und das macht mich dann ganz wütend, weil ich nicht dazu stehe, wie unfassbar schlecht es mir einfach ging, und wie unglaublich Angst ich hatte, dass gerade irgendwas in mir sehr sehr kaputt geht. Und dann macht es mich traurig.

Und jetzt bin ich sehr sehr müde, und will einfach nur noch mit den nächsten Naproxen und einer Wärmflasche ins Bett.

Man ey. Wenn Männer Periode mit solchen Schmerzen hätten, es gäbe längst den geilsten Scheiss dafür.

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Montag, 14. April 2025
Das Hier und Jetzt.
Weiß gar nicht so genau, was da gerade passiert. Kurz übergelaufen vor Freude. Weiß nicht genau wohin mit all dem Glück im Herzen. Manchmal leise Unsicherheit und alte Zweifel. Doch Zuversicht und Mut und der unbedingte Lebenswille, wie lange wusste ich gar nicht was das sein soll, sind stärker. Ich will das Leben mit jeder Faser meines Körpers aufsaugen, und wenn nach dem High dieser Tage irgendwann das Tief ansteht, dann sei es willkommen.

Das was ich fühle ist so stark, es mag sich nicht zurückhalten.

~ Paul van Dyk - For An Angel (PvD Angel In Heaven Radio Edit)


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Montag, 7. April 2025
Verbundenheit.
Heute Vormittag hat mich ein Freund, der gerade Japan bereist, 90 Minuten mit durch Tokyo genommen. Das war fantastisch! Und was für eine Idee, darauf bin ich noch nie gekommen, Menschen ganz persönlich einfach per Video mit durch die Straßen zu nehmen. Dabei musste ich sehr an meinen Vater und seine Frau denken. Sie hatten vor der Krebserkrankung meines Vaters eine Japanreise geplant. Es ist ihr ultimatives Reiseziel. Sie hatten noch nie eine Fernreise. Doch nun trauen sie sich nicht mehr an die Planung, und Reiserücktrittsversicherung in dem Fall - haha.

Am späten Nachmittag hatten der Freund und ich noch einen anderen Austausch, von dem ich tief berührt war. Es hat mich ein bisschen durcheinander gewirbelt, innerlich. Zwei schöne Geschenke hat mir dieser Freund heute bereitet.

Mir fällt dabei auf, dass ich es inzwischen sehr attraktiv finde, wenn Männer nicht versuchen ihre Unsicherheiten hinter coolem Gehabe zu verstecken, sondern sie offen kommunizieren. Wenn sie Emotionen erkennen, sie verbalisieren und sich darüber austauschen können. Die reflektieren, sich zeigen und verletzbar machen. Und das nicht auf dem Selbstoptimierungslevel "me first", sondern im Kontakt und was das alles auf Beziehungsebene bedeutet. Denn wir sind keine isolierten Inseln. Wir wollen uns verbunden fühlen, brauchen einander und es ist schön zu teilen, egal was (naja ok, außer Viren oder so).

Während wir uns austauschten, saß ich auf einer Bank am Neckar, bestaunte wie die Sonne in Form von kleinen Diamanten über die Wellen flitzte, genoss die grün sprießenden Bäume. Den Frühling.

Als ich mit dem Radl heimwärts fuhr, fiel mir kurz der Moment ein, in dem ich am Vormittag "auf dem Rücken" in Tokyo lag und Kirschblüten auf mich schneiten.

Zauberhaft war das heute.

~ Chakra Corazón - Fortalecer los chakras Frecuencia 432Hz · Vida Sana



NTM: nicht wehren - annehmen - loslassen - es fließt dahin. Unter und über und neben allem das Herz. Man war das vorhin ein verrückter und inniger Moment.

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Sonntag, 9. Februar 2025
Of monsters and men.
Letzte Nacht habe ich mal wieder vom kleinen Herrn Professor geträumt, das letzte mal war im Sommer 2023, zu Beginn der Krebserkrankung meines Vaters und dem gleichzeitig akuter werdenden Sterbewunsch meiner Mutter. Wenn ich davon ausgehe, dass er immer noch als Stressindikator dient, scheint momentan ziemlich viel in mir abzugehen. Dem ist ja auch so, auch wenn ich das sehr gut verdränge. In den letzten Tagen drückt es nach oben. Doch so genau mag ich immer noch nicht hinsehen.

Der Traum war interessant. Während sich über die Jahre mein nächtliches Verhältnis dem kleinen Herrn Professor gegenüber von abgeneigt zu neutral entwickelte, war ich ihm im Traum nun freundlich zugewandt. Er lebte allein und einsam auf einem Schloss bei Frankfurt. Er hatte dunkle Haare und eine neue Brille. Eigentlich ist er rotblond. Er wirkte einsam und hatte irgend einen Verlust erlitten, ich erinner mich nicht genau, den der Mutter? Sämtliche Nahestehende? Ich umarmte ihn innig, er weinte und bedankte sich, meinte, das tue sehr gut, und ich könne das gut, jemanden auffangen und halten. Im Traum vermutete ich, dass er keine Drogen mehr nimmt, es mutete irgendwie so an. Doch dann klingelten plötzlich zwei ältere Frauen, anscheinend aus seiner Arbeit, er solle irgend etwas an ihren Laptops updaten, bevor er sich für mehrere Wochen in die Klinik verabschiedet. Im Traum wusste ich, dass es sich dabei um eine Suchtklinik handelt. Ich war überrascht, dass er mir davon nichts erzählt hatte, denn unser Gespräch war sehr vertrauensvoll. Doch ich ließ es so stehen und wünschte ihm von Herzen alles Gute.


Gester Abend besuchte ich eine Freundin. Wir unterhielten uns lang über meine Erfahrungen hinsichtlich der Gruppensituation, -prozesse und -dynamik in meiner Ausbildung, wie sehr mich das herausfordert. Die ewige Angst nicht dazuzugehören. Die Anstrengung, die Kontakt für mich oft bedeutet. Gleichzeitig die Angst vor dem Einstieg in einen neuen Beruf, die große Überwindung Bewerbungen zu schreiben. Etwas ist momentan in mir verrutscht, seit langem erahne ich wieder das große schwarze Loch in mir, das ich seit der Akutklinik vor knapp 3 Jahren zunehmend nähren konnte, doch das mir nun wieder von großer Bedürftigkeit und Verlorensein erzählt.

Interessant, dass mich heute ein Kontakt aus der Akutklinik anschrieb, ein Mann. Wir hatten in der Klinik eine interessante Dynamik, denn er triggerte mich zu Beginn dort extrem an. Ich hatte unglaubliche Angst vor ihm, so große, dass ich die Gruppe oder den Raum öfters verließ. Im Lauf der Wochen dort setzten wir uns erst mithilfe unserer Therapeuten und dann miteinander auseinander. Was macht das bei mir, was macht das bei ihm. Es ist krass, dass wir uns in manchen Dingen sehr ähnlich sind, und zwar in den dunklen - Persönlichkeitsanteile wie auch Erfahrungen. Kein Wunder dass ich Angst vor ihm hatte. Inzwischen haben wir friedlichen, losen Kontakt, heute erzählte er mir von seiner immer wiederkehrenden Erkenntnis, wie beziehungsunfähig er ist, obwohl er sich so sehr nach echter Nähe sehnt, emotional wie körperlich. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Es war ein netter, kurzer Austausch. Er wollte dann gerne telefonieren, doch ich habe das Bedürfnis, ihn etwas auf Distanz zu halten, und er akzeptiert und respektiert das.

Erstaunlicherweise meldete sich kurz danach ein anderer Kontakt aus der Klinik, N., mit der ich auch auf den Philippinen war vor zwei Jahren. Sie sendete mir mehrere Sprachnachrichten, mit dem schriftlichen Zusatz danach, es mir nur anzuhören, wenn ich ausreichend Zeit und Kapazität habe, es sei ziemlich deep. N. und ich haben unregelmäßigen aber herzlichen Kontakt. Zuletzt sahen wir uns Anfang Januar nach meiner zweiten Ausbildungswoche. Wir waren gemeinsam mit K. beim Inder essen. K. lernten wir ebenfalls in der Akutklinik damals kennen, mit ihm hatte ich Dynamiken ganz anderer Art (romantischer, aber nicht ausgelebt). Beide wohnen im Großraum meines Ausbildungsinstituts. Die Sprachnachrichten höre ich mir vielleicht lieber morgen an. Heute ist ein sehr seltsamer Tag, auf emotionaler Ebene. Später werde ich mich mit V. treffen um House of the Dragon zu bingen, als Fortsetzung zu letztem Sonntag. Die ersten Folgen waren extrem enttäuschend für mich.

Nunja. Und seit ich als i Tüpfelchen nach den letzten 2 Wochen am Freitag die Heute-Show und insbesondere Böhmermann gesehen habe, ist meine psychische Kapazität für politische Monströsität aktuell leider komplett erschöpft. Nicht resigniert! Aber die Nachrichten müssen kommende Woche weitestgehend ohne mich auskommen.

~ Of Monsters and Men - Human


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Montag, 3. Februar 2025
Bescheid zwar da, aber Geld noch nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das mal so stresst. Früher war ich da ein ganz anderer Typ. Im Erststudium war die Devise: hauptsache es reicht für Kippen und Party. Wollte der Automat mal wieder nichts ausspucken, zur Bank spaziert und gefragt, ob sie mir nicht noch 10 Mark (ja) auszahlen könnten. Die kannten mich schon, und meinten meistens: na komm her, da haste. Jedes mal war ich von der Ebbe auf dem Konto überrascht. Aber eigentlich wars mir egal. Also klar, ich wollte Geld, aber psychisch hat diese Ebbe nichts ausgelöst. Oder ich konnte es nicht spüren.

Ich war komplett desorganisiert: bezüglich Geld, Haushalt, Alltag, Termine und auch Studium. Wirklich gestört hat mich das nicht, ich habe es einfach nicht besser hinbekommen und mich nur gewundert, warum das den meisten einfach alles so scheinbar leicht fällt. Erst in der Mitte meiner 30er lernte ich mich besser zu organisieren. Vielleicht auch, weil ich mit dem Zweitstudium endlich eine klare Ausrichtung hatte, die von Herzen kam.

Heute kuck ich da nochmal anders drauf, auch, weil mich eine Therapeutin mit Ende 20 mal fragte, ob es bei mir mal einen Verdacht auf ADS gab. Sie fragte das, nachdem ich ihr erläutert hatte was Amphetamine bei mir auslösen. Interessanterweise machen Amphetamine inzwischen etwas ganz anderes. Also was heißt inzwischen - das letzte mal ist mindestens 7 Jahre her, ich weiß es schon gar nicht mehr.

Oft wünsche ich mir die Sorglosigkeit meines 20-jährigen Ichs zurück. Es ist geradezu grotesk, dass ich mit wachsender Erfahrung, wo ich so viel gemeistert habe, zunehmend Schwierigkeiten mit solchen Unsicherheiten habe. Wo doch immer alles irgendwie geworden ist, und meistens nicht nur irgendwie, sondern richtig gut.

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