Donnerstag, 26. November 2015
Heute ist es in der Arbeit, als ob jemand alle Luft aus mir rausgelassen hätte. Bin schon seit Wochen in mir krawallig, tobe, schlucke den Großteil meiner durchaus auch berechtigten Verärgerung (den Rest dürfen sich andere anhören, immerhin die richtigen). Hab mich so knapp unterhalb meiner Toleranzgrenze eingependelt, dass die Zündschnur echt kurz ist bis zur Explosion.

Doch langsam schlagen Genervtheit und Wut um. Müde. Lustlos. Ohne jede Energie und ohne jedes Interesse. Jeder Mensch ist einer zu viel, jeder getippte oder gelesene Buchstabe sowieso. Ich will hier weg. Es ist schwer mich in die Arbeit zu schleppen, obwohl ich doch sowieso schon reduziert habe. Würde lieber zu Hause bleiben. Mich um Dinge kümmern die mich interessieren, selbst wenn die auch nicht einfach sind. Zerbreche mir den Kopf wie ich ohne Arbeit auskommen könnte.

Statt auf die nächste ppt starre ich aus dem Fenster. Würde das am liebsten den ganzen Tag tun und meine Gedanken mit den dunklen Wolken über den Himmel ziehen lassen. Gabriel Ananda hören und in einer Welt ertrinken, in der ich nichts sein muss, nichts tun und nicht ansprechbar sein muss. In der ich einfach nur dasitzen, aus dem Fenster starren und Musik hören kann.

Und dann würde ich Plätzchen backen. Adventsgeschichten lesen. Kerzen anzünden. Tee trinken und was Leckeres kochen. Lernen. Und dann wieder mit der Katze auf dem Schoss aus dem Fenster starren, und mich auflösen.

Vielleicht krieg ich aber auch einfach nur Grippe.


Seelenheil ~ ... link (13 Kommentare)   ... comment