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Freitag, 27. Mai 2016
Follikel Farm.
okavanga, 01:26h
Ich bin social freezer. Oder werde es sein, wenn diese Behandlung so weiter verläuft wie sie soll.
Als ich 14 war, dachte ich, dass mit 28 bestimmt alles viel leichter ist. Denn man trifft ja auf jeden Fall dann, wenn man den ganzen Pubertätsscheiss hinter sich hat (der einen nur auf das vorbereitet, was da unvermeidlich kommen wird), den einen Mann, und dann baut man ein Haus und kriegt Kinder, und es läuft eben so, wie es bei den meisten läuft. Ein Teil von mir war dabei immer skeptisch. Fand die Welt schon damals sehr fragwürdig und wunderte sich, wie er da jemals guten Gewissens ein Kind reingebären sollte. Außerdem demonstrierte mir meine Familie schon früh eindrücklich, wie Familien auch einfach scheitern können und was das mit Kindern machen kann. Aber das musste an meinen Eltern liegen, war mir sonnenklar, und ebenso, dass ich natürlich ganz anders bin und dass deswegen das mit dem Mann so kommt, weil es eben bei den meisten so kommt. Bei denen, die normal sind.
Nach einigen Männererfahrungen wuchs meine Skepsis. Da war irgendwas echt nicht so, wie einem das jeder erzählt. Viele viele Jahre der Irrungen und Wirrungen folgten, und mindestens ebenso viele Männer. Ab dem Alter von 26 steht das auch alles irgendwo hier in diesem Blog, online wie offline.
Was sich über die Jahre nie einstellte, war der eine Mann. Mit all dem drum herum und wie ich nun mal bin, wurde ich auch nicht ohne den einen Mann schwanger. Nie kam das dringliche Bedürfnis nach einem Kind. Gedanken - ja, aber kein tiefer Kinderwunsch. Und ich gelangte auch nie in die Situation wo sich mir die konkrete Frage stellte: Kind ja oder nein? Ok stimmt nicht ganz. Ich glaube ich habe 4 mal die Pille danach genommen, immer aus gutem Grund, um nur mal den kleinen Professor zu nennen. Einmal fragte mich dann der Jungbuscharzt, ob ich mir denn nicht vorstellen könne mit einem Mann zu sein, bei dem es vielleicht nicht so wichtig wäre die Pille danach zu nehmen.
Aber auch die Fragen des Jungbuscharztes, sein tiefes Seufzen und gelegentliches „Ich wünschte ich könnte Ihnen lernen, wie Sie mit Ihrer Körpergröße zu Männern aufschauen“ halfen nichts.
Wer will das auch schon, wenn das die Lösung sein soll?
Jetzt stehe ich hier, mit Fragen und Unsicherheiten. Will ich Kinder? Hätte ich schon welche, wenn das Männerthema nicht wäre? Alles um mich rum gebärt. Baut Nester, Familien, und manchmal auch Häuser. Manchmal lassen mich Besuche in ihren Häusern leer zurück. Warum, das weiß ich nicht genau. Ob es die unerkannte Sehnsucht meines Erwachsenen Ichs danach ist, selbst so etwas zu haben, als Mutter. Oder eine noch viel ältere Sehnsucht, so etwas selbst gehabt haben zu wollen, damals, als Kind.
Ich bin 36 Jahre alt. Meine Eier werden nicht besser. Vielleicht meine Beziehungen. Aber das weiß ich nicht. Ich möchte diese Chance nicht vergeben, auch wenn es spät ist. Es gibt keine Garantie, keine Sicherheit, nichts. Ich erkaufe mir teuer das Wissen zumindest alles getan zu haben, was ich tun konnte, um eine Option auf einen Fuß in der Tür zu haben. Eine winzige Wahrscheinlichkeit. Ich kaufe mich frei von dem Druck der biologischen Uhr, der auf mir lastet mit 36 partner- und kinderlos zu sein, ohne das jemals bewusst so entschieden zu haben. Ich wollte es nie vertagen. Es kam einfach, wie es kam.
Seit Samstag spritze ich mir jeden Abend Hormone in den Bauch. Seit Mittwoch und den Ultraschallbildern ist mir erst richtig klar, was ich da eigentlich tue. Es ist ein komisches Gefühl. Aber nie ein Zweifeln. Ich habe nicht vor mir das dann mit 65 einsetzen zu lassen. Aber ich bin eben auch einfach noch nicht an dem Punkt eine potentielle Mutterschaft (auch jenseits der konventionellen Familienkonstellationen) aufzugeben.
Als ich 14 war, dachte ich, dass mit 28 bestimmt alles viel leichter ist. Denn man trifft ja auf jeden Fall dann, wenn man den ganzen Pubertätsscheiss hinter sich hat (der einen nur auf das vorbereitet, was da unvermeidlich kommen wird), den einen Mann, und dann baut man ein Haus und kriegt Kinder, und es läuft eben so, wie es bei den meisten läuft. Ein Teil von mir war dabei immer skeptisch. Fand die Welt schon damals sehr fragwürdig und wunderte sich, wie er da jemals guten Gewissens ein Kind reingebären sollte. Außerdem demonstrierte mir meine Familie schon früh eindrücklich, wie Familien auch einfach scheitern können und was das mit Kindern machen kann. Aber das musste an meinen Eltern liegen, war mir sonnenklar, und ebenso, dass ich natürlich ganz anders bin und dass deswegen das mit dem Mann so kommt, weil es eben bei den meisten so kommt. Bei denen, die normal sind.
Nach einigen Männererfahrungen wuchs meine Skepsis. Da war irgendwas echt nicht so, wie einem das jeder erzählt. Viele viele Jahre der Irrungen und Wirrungen folgten, und mindestens ebenso viele Männer. Ab dem Alter von 26 steht das auch alles irgendwo hier in diesem Blog, online wie offline.
Was sich über die Jahre nie einstellte, war der eine Mann. Mit all dem drum herum und wie ich nun mal bin, wurde ich auch nicht ohne den einen Mann schwanger. Nie kam das dringliche Bedürfnis nach einem Kind. Gedanken - ja, aber kein tiefer Kinderwunsch. Und ich gelangte auch nie in die Situation wo sich mir die konkrete Frage stellte: Kind ja oder nein? Ok stimmt nicht ganz. Ich glaube ich habe 4 mal die Pille danach genommen, immer aus gutem Grund, um nur mal den kleinen Professor zu nennen. Einmal fragte mich dann der Jungbuscharzt, ob ich mir denn nicht vorstellen könne mit einem Mann zu sein, bei dem es vielleicht nicht so wichtig wäre die Pille danach zu nehmen.
Aber auch die Fragen des Jungbuscharztes, sein tiefes Seufzen und gelegentliches „Ich wünschte ich könnte Ihnen lernen, wie Sie mit Ihrer Körpergröße zu Männern aufschauen“ halfen nichts.
Wer will das auch schon, wenn das die Lösung sein soll?
Jetzt stehe ich hier, mit Fragen und Unsicherheiten. Will ich Kinder? Hätte ich schon welche, wenn das Männerthema nicht wäre? Alles um mich rum gebärt. Baut Nester, Familien, und manchmal auch Häuser. Manchmal lassen mich Besuche in ihren Häusern leer zurück. Warum, das weiß ich nicht genau. Ob es die unerkannte Sehnsucht meines Erwachsenen Ichs danach ist, selbst so etwas zu haben, als Mutter. Oder eine noch viel ältere Sehnsucht, so etwas selbst gehabt haben zu wollen, damals, als Kind.
Ich bin 36 Jahre alt. Meine Eier werden nicht besser. Vielleicht meine Beziehungen. Aber das weiß ich nicht. Ich möchte diese Chance nicht vergeben, auch wenn es spät ist. Es gibt keine Garantie, keine Sicherheit, nichts. Ich erkaufe mir teuer das Wissen zumindest alles getan zu haben, was ich tun konnte, um eine Option auf einen Fuß in der Tür zu haben. Eine winzige Wahrscheinlichkeit. Ich kaufe mich frei von dem Druck der biologischen Uhr, der auf mir lastet mit 36 partner- und kinderlos zu sein, ohne das jemals bewusst so entschieden zu haben. Ich wollte es nie vertagen. Es kam einfach, wie es kam.
Seit Samstag spritze ich mir jeden Abend Hormone in den Bauch. Seit Mittwoch und den Ultraschallbildern ist mir erst richtig klar, was ich da eigentlich tue. Es ist ein komisches Gefühl. Aber nie ein Zweifeln. Ich habe nicht vor mir das dann mit 65 einsetzen zu lassen. Aber ich bin eben auch einfach noch nicht an dem Punkt eine potentielle Mutterschaft (auch jenseits der konventionellen Familienkonstellationen) aufzugeben.
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