Dienstag, 26. März 2024
okavanga, 18:58h
Beim Thera meine Lähmung bzgl. der Masterarbeit besprochen. Ja, es stimmt. Das Thema interessiert mich gar nicht. Nichts daran interessiert mich wirklich. Er fragt, ob ich denn ein alternatives Thema im Auge habe. Habe ich nicht. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch ungünstig, zu wechseln, oder? Ich möchte Ende August abgeben. Was auch viel Energie raubt, ist das weiterlaufende Mutter-Thema. Irgendwann fragt der Thera, warum ich eigentlich nicht darüber schreibe. Bumm. Ja. Warum eigentlich nicht? Assistierter Suizid bei Menschen mit psychischer Erkrankung? Es gibt wenig, was mich derzeit mehr interessiert. Wieso bin ich denn darauf nicht gekommen? Weil da auch ein Widerstand ist, so der Thera. Ja, for sure.
Er möchte mich da in nichts reinreden, sagt er, er geht aber davon aus, dass ich wieder mehr Energie und Motivation hätte, wenn ich an einem Thema wäre, das mich wirklich interessiert. Auch das diskutiert, was dagegen spricht. Und das ist einiges, unter anderem ein erheblicher Arbeitsaufwand, ein Start bei Null, eine wesentlich spätere Abgabe. Und die persönliche Komponente kann hier Fluch und Segen zugleich sein. Das pragmatischste und cleverste wäre, das bestehende Thema weiter zu machen, und zwar HARDCORE pragmatisch. Irgendwas hinrotzen, mit Quellen. Perfektionismus ade. Einfach fertig machen. Note egal. Minimaler Aufwand. Das, was derzeit eben mental und energietechnisch möglich ist (surprise: das ist nicht viel). Kann ich das, so loslassen?
Ich gehe mit der anderen Idee noch ein paar Tage schwanger. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, wüsste ich mein Thema jetzt immerhin auf jeden Fall.
Er möchte mich da in nichts reinreden, sagt er, er geht aber davon aus, dass ich wieder mehr Energie und Motivation hätte, wenn ich an einem Thema wäre, das mich wirklich interessiert. Auch das diskutiert, was dagegen spricht. Und das ist einiges, unter anderem ein erheblicher Arbeitsaufwand, ein Start bei Null, eine wesentlich spätere Abgabe. Und die persönliche Komponente kann hier Fluch und Segen zugleich sein. Das pragmatischste und cleverste wäre, das bestehende Thema weiter zu machen, und zwar HARDCORE pragmatisch. Irgendwas hinrotzen, mit Quellen. Perfektionismus ade. Einfach fertig machen. Note egal. Minimaler Aufwand. Das, was derzeit eben mental und energietechnisch möglich ist (surprise: das ist nicht viel). Kann ich das, so loslassen?
Ich gehe mit der anderen Idee noch ein paar Tage schwanger. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, wüsste ich mein Thema jetzt immerhin auf jeden Fall.
Mittwoch, 13. März 2024
Popcorn & Holocaust?
okavanga, 12:14h
Von Freitag bis Sonntag besuchten mein Vater und G. mich in Mannheim. Da bis dahin in der Heimat "The Zone of Interest" nicht im Kinoprogramm vorgemerkt war, entschieden wir uns dafür, den Film am Freitag Abend in Mannheim zu schauen.
Der Film ansich beschäftigt mich bis heute. Er ist so eindringlich, das Grauen allgegenwärtig. Es sickert in einen hinein, finde ich. Während einer Studienfahrt in Polen, ich glaube es war 2005, besuchten wir nicht nur die Partneruniversitäten, sondern auch Auschwitz. [ich schrieb hier nun etwas dazu, aber ich habe keine passenden Worte, daher bleibt es so stehen].
Was mich während des Films auch beschäftigte, war der rege Popcorn-Verzehr um uns herum. Abgesehen davon, wie unglaublich lästig es ist, dass die Leute inzwischen völlig ungeniert und laut in den Tüten wühlen: wie schafft man es, sich während dieses Films überhaupt Futter, sei es Popcorn oder sonstwas, reinzufahren? Ist man da dann ähnlich dumpf und stumpf wie die Hoess? Sieht man den Film als reine Unterhaltung, oder bin ich zu empfindlich? Was ist da los? Ich empfinde es völlig unangemessen, respektlos. Es befremdet mich.
Der Film ansich beschäftigt mich bis heute. Er ist so eindringlich, das Grauen allgegenwärtig. Es sickert in einen hinein, finde ich. Während einer Studienfahrt in Polen, ich glaube es war 2005, besuchten wir nicht nur die Partneruniversitäten, sondern auch Auschwitz. [ich schrieb hier nun etwas dazu, aber ich habe keine passenden Worte, daher bleibt es so stehen].
Was mich während des Films auch beschäftigte, war der rege Popcorn-Verzehr um uns herum. Abgesehen davon, wie unglaublich lästig es ist, dass die Leute inzwischen völlig ungeniert und laut in den Tüten wühlen: wie schafft man es, sich während dieses Films überhaupt Futter, sei es Popcorn oder sonstwas, reinzufahren? Ist man da dann ähnlich dumpf und stumpf wie die Hoess? Sieht man den Film als reine Unterhaltung, oder bin ich zu empfindlich? Was ist da los? Ich empfinde es völlig unangemessen, respektlos. Es befremdet mich.
Freitag, 8. März 2024
... some water for the General ...
okavanga, 10:42h
Gestern "Poor Things" gesehen. Es wurde mir in OV empfohlen, war vermutlich auch eine gute Idee. Fazit zum Film: JA! Unbedingt. Musik, Bild, Kostüm, Emma. JA!
Kannte vorher weder Trailer noch Filmbeschreibung, der Film wurde mir unabhängig von mehreren Personen aus dem Freundeskreis nachdrücklich empfohlen. Manchmal mag ich das, mich einfach einzulassen. Was für eine schöne Überraschung! Wer Überraschungen mag, kuckt das hier nun auch nicht. Die Filmbeschreibung ist den meisten inzwischen vermutlich bekannt.
Kannte vorher weder Trailer noch Filmbeschreibung, der Film wurde mir unabhängig von mehreren Personen aus dem Freundeskreis nachdrücklich empfohlen. Manchmal mag ich das, mich einfach einzulassen. Was für eine schöne Überraschung! Wer Überraschungen mag, kuckt das hier nun auch nicht. Die Filmbeschreibung ist den meisten inzwischen vermutlich bekannt.
Samstag, 2. März 2024
okavanga, 23:29h
Das Nationaltheater Mannheim schmeisst ne Runde für Studierende: bis Ende März können wir kostenlos Vorstellungen unserer Wahl besuchen, außer Premieren und Akademiekonzerte. Das nutzten Mimi und ich heute und besuchten "Lügen über meine Mutter" im alten Kino Franklin auf dem ehemaligen Gelände der US Army. Das Buch stand bisher auf meiner Leseliste, umso gespannter war ich auf eine Umsetzung. 3 starke Frauen, ein tolles Bühnenbild, mich haben sie voll mitgenommen. Ich bin kein Theaterprofi, und habe mich einfach an der Aufführung erfreut. Mimi ging es genaus, sie war hin und weg.
Danach unterhielten wir uns über Frauen, Freundinnen, weibliche Energie, toxische Beziehung.
Einmal mehr froh über inzwischen so viel weiblich Energie von ganz wunderbaren Frauen in meinem Leben. Ich suche nicht bewusst nach Frauen, sondern gehe meinen Interessen nach. Die scheinen primär von anderen Frauen (und nicht von Männern) geteilt zu werden, und diese dort entstehenden Räume fühlen sich einfach nur gut an.
Danach unterhielten wir uns über Frauen, Freundinnen, weibliche Energie, toxische Beziehung.
Einmal mehr froh über inzwischen so viel weiblich Energie von ganz wunderbaren Frauen in meinem Leben. Ich suche nicht bewusst nach Frauen, sondern gehe meinen Interessen nach. Die scheinen primär von anderen Frauen (und nicht von Männern) geteilt zu werden, und diese dort entstehenden Räume fühlen sich einfach nur gut an.
Donnerstag, 29. Februar 2024
okavanga, 19:01h
Beeindruckend: Die Untergrundmagazine von Curt Bloch wurden aufbereitet, transkribiert und online zur Verfügung gestellt. Curt Bloch war ein deutscher Schriftsteller und Jurist. Als Jude wurde er von den Nazis verfolgt. So flüchtete er erst in die Niederlande, nach dem zweiten Weltkrieg emigrierte er in die USA. Er schrieb 96 satirische Magazine mit Gedichten, die durch die Widerstsandnetzwerke an den Orten seiner Verstecke zirkulierten und am Ende immer wieder zurückkamen. Niemand hat ihn je verraten.
***
Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
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Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
Mittwoch, 28. Februar 2024
Nockherberg 2024
okavanga, 22:28h
Sauber derbleckt: vielleicht nicht nur für Bayer:innen unterhaltsam. Hat mir gefallen, die diesjährige Fastenrede von Maxi Schafroth. Mögen Hubsi & Co sich mal das ein oder andere zu Herzen nehmen, befürchte aber geringes Reflexionsvermögen.
okavanga, 11:19h
Alles Liebe, Meister. 51 Jahre wärst du heute geworden. Du fehlst mir. Kaum zu glauben, dass du schon seit über 5 Jahren fort bist. Doch ich glaube, du warst dabei, als ich dich im vergangenen Dezember zufällig im Urnenhain fand. Nach der Trauerfeier von R. wollte A. mir das Urnengrab ihrer Eltern zeigen. Wir spazierten über den gesamten Friedhof, bis zur unteren Grenze. Dort lagen sie. Und daneben - du. Ich wollte einfach nur kucken, in welcher Gesellschaft sich A.'s Eltern befinden. Irgendwie hat da etwas noch offenes in mir sein Ende gefunden. Es war, als hättest du mir kurz zugerufen: hallo, hier bin ich.
Du warst so lustig, derb auch manchmal. Klug und kreativ. Die Aktfotos, die du mal von mir gemacht hast, kann ich noch nicht so richtig ansehen. Es tut weh die Lücke zu spüren, die du hinterlassen hast, bei aller Freude dich zu kennen.
Du warst so lustig, derb auch manchmal. Klug und kreativ. Die Aktfotos, die du mal von mir gemacht hast, kann ich noch nicht so richtig ansehen. Es tut weh die Lücke zu spüren, die du hinterlassen hast, bei aller Freude dich zu kennen.
Montag, 26. Februar 2024
Der freie Wille.
okavanga, 11:30h
Gerade in der TAZ (bisher die einzige Tageszeitung von denen, die ich lese, die es auf der Startseite haben; gehört hatte ich bereits anderweitig von den Prozessen): "Straffreie Sterbehilfe: Freier Wille bei schwerer Depression?
Habe angefangen etwas dazu zu schreiben, und mich völlig ... in Rage, wollte ich gerade sagen, vielleicht trifft es das auch... also ja: in Rage geschrieben. Denke der Text wird länger.
Habe angefangen etwas dazu zu schreiben, und mich völlig ... in Rage, wollte ich gerade sagen, vielleicht trifft es das auch... also ja: in Rage geschrieben. Denke der Text wird länger.
Montag, 19. Februar 2024
okavanga, 11:23h
Eine ehemalige Kollegin fragt, ob ich nicht doch über einen Anwalt und ggf. eine Klage nachdenken will. Alle Klagen, die sie damals in ihrem Job abgeheftet hat, wurden von den Mitarbeiter:innen gewonnen. Keine Ahnung. Hätte ich jetzt Geld übrig, würde ich es probieren. Mir wäre es heute schon zuviel, auf 100 Euro für ein Erstgespräch sitzen zu bleiben. Rechtsschutz habe ich leider nicht. Hat jemand Erfahrung damit, wie ich mir erstmal überhaupt die Einschätzung einholen kann, ob es im vorliegenden Fall sinnvoll/aussichtsreich ist, den Klage-Weg zu gehen?
Freitag, 16. Februar 2024
okavanga, 17:45h
Aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit zur Masterarbeit frage ich mich immer mal wieder, ob ich mir eine ergänzende Ausbildung in Richtung KJP vorstellen kann, zusätzlich zu der für Erwachsene. Wird in erster Linie eine Frage des Instituts sein, und des Geldes (surprise!). Früher dachte ich immer, ich kann nicht mit Kindern. Doch die indirekte Rückmeldung, die ich von Kindern aus Familie und Freundeskreis bekomme, ist so überraschend positiv. Das erstaunt mich immer wieder, denn ich rechne einfach nicht damit. Besonders berührt hat mich die Beziehung zu meinem Patenkind, wie sehr es mir zugeneigt ist, obwohl es mich so selten sieht, und wie es sich mir gegenüber verhält. Nun berühren mich die Kinder andernorts. Gleichzeitig die Frage nach der Abgrenzung. Fiele mir bei Kindern und Jugendlichen sicher schwerer. Auch bin ich wenig interessiert an der Entwicklungspsychologie im Kindesalter. Bei Jugendlichen bis ins hohe Erwachsenenalter finde ich das dann wieder spannend. Wie das mit einem Interesse an KJP zusammenfallen kann, auch komisch.
Wahrscheinlich werde ich bei Erwachsenen bleiben. Und die mach ich. Egal wie.
Wahrscheinlich werde ich bei Erwachsenen bleiben. Und die mach ich. Egal wie.
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