Samstag, 6. Juli 2024
Bald gehts weiter mit Fotos aus den Bergen.

Heute habe ich mich allerdings erst mal auf das erste Auswahlgespräch für das Ausbildungsinstitut vorbereitet. Als ich die Informationen über die Therapeutin lese, die das Gespräch mit mir führend wird, ist mir ein Buch eingefallen, das mir eine Therapeutin in der Klinik empfohlen hatte. "Bin ich traumatisiert?" von Verena König. Dort habe ich eben reingelesen und bin direkt auf den ersten Seiten auf diesen Abschnitt gestoßen:

"Wenn wir uns Frieden auf dieser Welt wünschen, brauchen wir einen Zustand der Sicherheit in unserem Innern. Wir brauchen regulierte Nervensysteme, die in der Lage sind, Sicherheit zu spüren und zu kreieren."

Das bringt als Ergänzung zu dem, was ich neulich über Therapie als Friedensarbeit schrieb , sehr auf den Punkt was ich meinte.

Sehr gut gefällt mir auch ein Absatz über "Heilung":
Heilsein ist in meinen Augen ein Zustand der tiefen Verbundenheit mit uns selbst. Es ist ein Zustand, in dem wir wissen, dass wir im tiefsten Innern unversehrt sind. Und zwar unabhängig davon, ob noch Symptome da sind oder nicht. Das klingt möglicherweise paradox, besonders wenn man weiß, wie schlimm es sein kann, unter Traumafolgen zu leiden. Es ist lediglich ein anderes Bild von Heilung und heil sein. Die Überzeugung, man könne Heilung durch das Bekämpfen von Symptomen erlangen, scheint mir illusorisch. Wenn wir Trauma-Symptome als gehaltene, im Körper steckengebliebene Lebensenergie verstehen, ist es sogar falsch, gegen sie zu kämpfen. Wir können sie nicht loswerden, aber wir können sie transformieren."

Ich bin gespannt auf mehr.






Sonntag, 23. Juni 2024
Where we belong.
"I love ballet, with all my heart, even though ballet doesn't love me back."

Mir fehlen noch die Worte. Voll von Emotion.

~ Where we belong - Zweiteiliger Tanzabend am NTM Mannheim mit Choreografien von Roy Assaf und Alba Castillo



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Donnerstag, 13. Juni 2024
Herpes & Mikroorgasmen.
Schon wieder Herpes! Dabei hatte ich erst im März oder April über mehrere Wochen hinweg und ununterbrochen mit um den Mund wandernden Bläschen zu tun. Es nervt so krass. Hatte dann von einer Apothekerin Zink empfohlen bekommen. Das habe ich genommen, bis vor zwei Wochen. Vit C und Magnesium habe ich weiter supplementiert. Vielleicht fehlt mir Zink wirklich sehr, jedenfalls direkt neues bestellt. Keine Ahnung was da los ist. Haha, vielleicht eine Ekelreaktion auf die Wahl.
***

Gestern war ich sehr geknickt bis panisch. Eine Kommilitonin berichtete, sie habe von einem Ausbildungsinstitut, an dem wir beide uns beworben haben, die Einladung zum Gespräch erhalten. Ich leider nicht, und dachte somit ich sei raus. Heute jedoch auch eine Einladung erhalten, uff, Erleichterung.
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Direkt an Dominik Eulbergs "Mikroorgasmen" gedacht. Hehe, sie sind wirklich überall.



Grün ist die Hoffnung.







Dienstag, 11. Juni 2024
Friedensarbeit.
Zu der Wahl, mir fehlen ein bisschen die Worte. Nicht, weil es überraschend käme. Sondern weil ich einfach nicht mehr weiß was ich sagen soll. Die Situation beunruhigt und belastet mich. Umso mehr mag ich meine Blase im grünen Heidelberg, mag ich meinen Kiez hier in Mannheim, in dem aktuell die Grünen die meisten Stimmen haben und Volt auf über 9% kommt. Dabei versuche ich im Dialog zu sein mit Menschen in meinem weiteren Umfeld, die anders denken. Fällt mir nicht leicht, ich finde es sehr sehr anstrengend, über "zuviel ausländische Energie", "Sylt fand ich nicht so schlimm, immerhin stechen sie keinen ab" oder "man darf ja gar nicht mehr frei seine Meinung äußern" zu diskutieren. Doch eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben. Vielleicht hängt das aber auch zusammen.

Mir wird momentan sehr viel Zuneigung zuteil. Liebe, von meinen Freund:innen. Und vermutlich war das schon immer da. Aber wir haben weniger darüber gesprochen. Es uns vielleicht nicht so gezeigt. Oder, und das ist das wahrscheinlichste: ich habe es nicht so sehr gezeigt, und es von der anderen Seite nicht so wahrgenommen, weil ich mir schwer tat mit der Zuneigung zu mir selbst. Doch seit ein paar Monaten, in den letzten paar Jahren, entwickeln sich in diesen engeren Beziehungen Dynamiken und eine Nähe, die ich einfach nur toll finde. Ich fühle mich so sehr geliebt. Und vom Schicksal beglückt, dass ich diese Menschen in meinem Leben habe (ganz abgesehen davon, wie unfassbar privilegiert wir sind in diesem Land geboren zu sein bzw. zu leben). Dazu gehörte auch mich bewusst von denen zu trennen, die viel meiner Energie abgezogen haben. Ich fühle mich aufgehoben, geborgen und geliebt mit meiner Wahlfamilie.

Dieses Gefühl, so zu lieben und geliebt zu werden, das wünsche ich jedem. Jedem einzelnen Wesen, und ganz besonders denen, bei denen Hass und Hetze so verfangen, bei denen sich Bitterkeit im Herzen breit macht und die Seelen eng werden. Ich weiß wie sich das anfühlt, leider, und das sage ich nicht ohne Scham, auch wenn das nie Auswirkungen auf meine Wahlentscheidung hatte. Es waren andere (persönliche, nicht politische) Themen bei mir, und ich habe die Schuld meist bei mir gesucht, nicht bei "denen da oben" oder vermeintlichen "Outgroups". Und davor gefeit, dass mein Herz sich wieder wandelt, bin ich auch nicht, aber sehr achtsam was seinen Takt angeht.

Wie sehr hängen persönliche Themen, die keine Partei für uns lösen kann, wohl mit Wahlentscheidungen zusammen? Das finde ich eine spannende Frage. Wir alle wollen letztendlich gesehen werden. Und ich denke das gilt immer, wenn das Herz hässlich, bitter und eng wird, egal aus welchem Grund: es ist eine bewusste Entscheidung an diesem dunklen Ort nicht zu verweilen. Und ja, der Weg ist lang und anstrengend und mitunter ätzend, denn man muss ihn selbst gehen. Das nimmt einem keiner ab, egal ob schwarz, rot, grün, blau, gelb, lila, regenbogen. Aber er lohnt sich, am Ende für eine ganze Gesellschaft. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich will damit die Politik nicht ihrer Verantwortung entbinden. Ich meine hier nicht das neoliberale Gebet von der alleinigen Verantwortung des Individuums. Doch durch Hass wurde einfach noch nie etwas besser. Es ist schon was dran, was die Suchttherapeutin unserer Gruppe sagte: Therapie, das ist auch Friedensarbeit.

~ Florence and the machine - You've got the love









Donnerstag, 6. Juni 2024
Those who burn their lives.
Möchte Ihnen gerne einen Film empfehlen. Harraga - Those who burn their lives ist eine Dokumentation über junge Marrokaner, die in Steinhöhlen an der Küste von Melilla leben, immer auf dem Suche nach einem Fluchtmoment in Richtung Spanien.

Ich habe den Film damals bei den Filmtagen gesehen und finde, er passt bestens in diese Zeit. Mich hat der Film sehr berührt und betroffen gemacht. Wenn wir über "Flüchtlinge" oder "Geflüchtete Menschen" sprechen, vergessen wir, dass dahinter einzelne Personen mit ihren eigenen Geschichten stehen. Der Film gibt ihnen, die hier vor allem Kinder bzw. Teenager sind, ein Gesicht. So toll, dass er in mehreren Kinos gezeigt wird, wenn auch leider nicht in vielen und nicht oft, einige davon haben auch schon stattgefunden oder finden morgen bzw. in den nächsten Tagen statt. Ich habs einfach zu spät mitbekommen. Die Städte und Termine finden Sie auf der Website.

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Sonntag, 2. Juni 2024
Mitunter ein verstörendes Wochenende.

Und bisschen mulmiges Gefühl, wie der Kanal wohl morgen aussieht, wenn ich die Rollos hochziehe.

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Freitag, 31. Mai 2024
Always Hardcore. Der letzte offizielle Arbeitstag im BWL-Beratungs-BullshitBingo-Universum.
Der war heute. Eigentlich mag ich nicht zwei Blogeinträge am selben Tag, aber der Abschluss mit dieser Firma, mit diesem Abschnitt im Lebenslauf, soll im Mai bleiben. Alles neu macht der Juni.

Am Mittwoch hatte ich bereits alle Sachmittel abgegeben. Bevor ich ins Büro ging, hat es mich doch noch mal recht aufgewühlt. Seit Mitte Dezember bin ich AU, ich war ewig nicht mehr im Büro, und die übliche Abschiedsmail wollte, wollte wirklich noch geschrieben werden. Seit meinem Einstieg ins Berufsleben im Jahr 2006 kennen mich manche in der Firma, insbesondere die, die mich letztendlich rausgeekelt hatten. Über der Abschlussmail kamen viele Erinnerungen hoch. Auch viele Gute. Es gab richtig tolle Zeiten, vor allem Dank einiger Menschen dort. Die meisten davon sind schon lange nicht mehr da, aus Gründen. Dank meiner großartigen Führungskraft, die ich in den letzten Jahren bis Ende Mai 2023 hatte, konnte die Arbeit ein okayer und praktischer Brötchengeber neben dem Studium sein. Seit dem Führungswechsel wurde es aber einfach nur schlimm. So schlimm, wie ich es nie erwartet hätte, obwohl ich wusste, dass es mit denen, die es dann verantworten würden, schlimm werden würde.

Nun denn. Eine Ära geht zuende, meinte einer der besten Kollegen, der noch dort ist. Das stimmt. Denn ich schließe nicht nur mit der Firma ab, sondern mit einer ganzen Berufslaufbahn. Im Bereich meines ersten Studienabschlusses werde ich nur noch arbeiten, wenn es sich finanziell nicht anders lösen lässt. Ein komisches Gefühl, bisschen mulmig, vor allem aber absolut fantastisch. Darauf genehmigte ich mir am Mittwoch Nachmittag nach erfolgter Abwicklung einen Aperol Spritz und ließ das alles sacken. Am meisten freue ich mich immer noch darüber, wie ich in der Abschiedsmail zwar nur einen sehr sehr subtilen, aber eben doch für die, dies wissen, sehr weit ausgestreckten Mittelfinger in die Richtung gezeigt habe, in die er gehört. Und über mein Abschiedslied. Der beste Kollege dachte erst, ich würde scherzen. Mitnichten. Ihr kriegt mich nicht klein. Ich freue mich von ganzem Herzen auf meinen weiteren Weg. Oka has left the building. I feel hardcore! Bye bitches. Mic drop.

~ Scooter - One (Always hardcore)







Es grünt so grün wenn Mannheims Wälder blühn.
Aufgrund der Wetterlage explodiert der Käfertaler Wald momentan in sämtlichen Grüntönen. Ich kann mich kaum sattsehen, alles ist so wild, feucht, üppig, fruchtbar. Meine asphaltverdorbenen Augen saugen gierig jeden Fitzel in sich auf. Und dieser Duft! Auf den Handyfotos scheint das alles kaum transportierbar. Ahhh, Frühling, ich liebe dich.


















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Donnerstag, 30. Mai 2024
Versöhnlich bleiben.
Eigentlich wollte ich längst mal wieder ein Update zu diesem und jenem schreiben, aber naja.

Deswegen nur kurz weil gerade sehr nette Unterhaltung mit einem Bekannten, der so einen versöhnlichen Blick auf die Menschen hat. Kein Rumgehacke und Fingergezeige, kein Jammern und kein Motzen, er sagte einfach: "wir vergessen oft, dass auf jeden Trottel viele tolle Menschen kommen." Das war gerade richtig beseelend, seine Sicht, seine Worte. Ein Humanist im wahrsten Sinne des Wortes. Auch jenen gegenüber, die das Miteinander hier gerade so schwer machen, die einen so sehr am Menschen zweifeln lassen. Nach dem Gespräch möchte ich sagen: I want to believe. "Feuer kann man nicht mit Feuer bekämpfen. Man muss es verstehen, die Ursachen sehen und versuchen dann wenigstens dafür zu sorgen nicht ähnliche Fehler zu machen. Im besten Fall kann man wenigstens sein Umfeld immunisieren."

Ich kann für mich nicht sagen, dass ich immer so eine Haltung in mir habe. Oft möchte ich einfach nur Menschen schütteln, weil ich mir so hilflos vorkomme und so Angst habe vor dem, was möglicherweise mit den nächsten Wahlen auf uns zukommt. Wenn ich manche Kommentare unter politischen Beiträgen auf Instragram lese. Da krieg ich die pure Verzweiflung.

Aber.
Damit jetzt nicht enden. Ich will mir an die eigene Nase fassen. Auch ich genoss eine humanistische Bildung und will mich jeden Tag wieder daran erinnern. Ich will an unsere Demokratie glauben. Ich will an uns Menschen glauben. Ich will versöhnlich im Herzen bleiben.

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Freitag, 17. Mai 2024
Es wird hoffentlich gut.
So ist das, in den letzten Monaten, dass der krassen Euphorie oft der nächste Dämpfer folgt. Seit gestern ist mein Vater im Krankenhaus. Er hatte letzte Woche eine Polyp(? glaub ich)-Entfernung am Dünndarm. Die Ärzte meinten, es sei nichts ernstes, aber aufgrund seiner Vorgeschichte mit Speiseröhrenkrebs möchten sie es lieber operieren. Dabei erwähnten sie, dass sie diese OP nicht häufig durchführen. Mein Vater fand das positiv, dann geben sie sich sicher besonders Mühe. Es lief dann wohl auch gut, doch es blutete nach, sie klemmten es ab. Alles schien ok soweit, es hieß, er könnte sofort normal weiter machen, mit Sport und allem.

Er verlor dann erst mal wieder Gewicht, war irgendwo um die 60,x Kilo, bei einem Mann von über 1,80 m, seit der Krebs-OP ist es wirklich schwierig mit dem Gewicht. Es ging aber wieder bissl bergauf - bis eben gestern. Plötzlich ging gar nichts mehr, schon nach dem Aufstehen, zu nichts in der Lage, Schwindel, völlig Kraftlos. Und dann meinte er, er hätte Blut im Stuhl gehabt. Die im Krankenhaus meinten, das sei unwahrscheinlich, das hätte sonst eine starke Blutung sein müssen. Hm ich weiß nicht. Ich bin da momentan misstrauisch, für mich klingt das alles komisch. Gestern hatte er eine Magenspiegelung, unauffällig. Dafür zu niedrige Hämoglobinwerte. Das klingt für mich schon, als würde irgendwo Blut verloren gehen. Heute kommt noch eine Darmspiegelung, und er erhält eine Blutkonserve. Ach. Ach.

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