Montag, 29. April 2024
Mauersegler
okavanga, 10:12h
In der Nacht von Samstag auf Sonntag "Die Mauersegler" von Jasmin Schreiber ausgelesen. Ich mag es, wie sie über Tod, Trauer und Schuld(gefühle) schreibt. Ihr "Marianengraben" hat mich aber irgendwie mehr reingezogen und berührt.
Gestern feierte Mimi ihren Geburtstag auf den Neckarwiesen in Heidelberg mit einem Picknick. Der Blick von dort auf die grünen Hügel und das Schloss, die Dächer der Altstadt, im Vordergrund der Fluss, ist einfach schön. Es war eine nette Runde, auch wenn ich mir immer wieder seltsam vorkomme mit meinen 44 unter so jungen Frauen, vergesse es aber immer schneller. Bisschen ulkig dann doch so Fragen wie "Kennst du Louis Vuitton" oder "Kennst du Sven Väth" (bitte, den Babba!?!?).
Auf dem Weg in Richtung Bismarckplatz, wir überquerten gerade die Theodor-Heuss-Brücke, hörten wir über uns das schrille Sriiii Sriii der ersten Mauersegler. So sehr ich mich freute, so überrascht war ich. In Mannheim konnte ich später noch keine sichten.
Gestern feierte Mimi ihren Geburtstag auf den Neckarwiesen in Heidelberg mit einem Picknick. Der Blick von dort auf die grünen Hügel und das Schloss, die Dächer der Altstadt, im Vordergrund der Fluss, ist einfach schön. Es war eine nette Runde, auch wenn ich mir immer wieder seltsam vorkomme mit meinen 44 unter so jungen Frauen, vergesse es aber immer schneller. Bisschen ulkig dann doch so Fragen wie "Kennst du Louis Vuitton" oder "Kennst du Sven Väth" (bitte, den Babba!?!?).
Auf dem Weg in Richtung Bismarckplatz, wir überquerten gerade die Theodor-Heuss-Brücke, hörten wir über uns das schrille Sriiii Sriii der ersten Mauersegler. So sehr ich mich freute, so überrascht war ich. In Mannheim konnte ich später noch keine sichten.
Donnerstag, 25. April 2024
okavanga, 17:33h
Wie aufregend, eben die erste Bewerbung für ein Institut abgegeben. Uiiiiiiiiiiiiiii :) Das schien bei der Immatrikulation in den Bachelor 2015 so weit weg. Und jetzt ist es bald soweit! Unglaublich.
Mittwoch, 10. April 2024
okavanga, 21:06h
Bewerbung für das erste Institut steht an. Motivationsschreiben. Uff. Da starre ich einfach nur aufs weiße Blatt. Diese Situation konfrontiert mich sofort mit den momentan sehr lauten Zweifeln in meinem Kopf: wieso solltest ausgerechnet du geeignet sein? Schau mal deine aktuelle Situation an. Wie sollst denn ausgerechnet du dazu befähigt sein, anderen künftig zu helfen?
Wenn mein Therapeut, der das Institut als ehemaliger Lehrender und auch mich (nach 9 Jahren, wow, wo ist die Zeit hin) gut kennt, mir nicht immer wieder versichern würde, dass ich gerade aufgrund all meiner Erfahrungen, deren Reflexion und Bearbeitung, und meiner Zweifel besonders gut geeignet sei - ich würde verzagen.
Das Blatt bleibt trotzdem leer. Oh man. Bis Ende April hab ich noch.
Wenn mein Therapeut, der das Institut als ehemaliger Lehrender und auch mich (nach 9 Jahren, wow, wo ist die Zeit hin) gut kennt, mir nicht immer wieder versichern würde, dass ich gerade aufgrund all meiner Erfahrungen, deren Reflexion und Bearbeitung, und meiner Zweifel besonders gut geeignet sei - ich würde verzagen.
Das Blatt bleibt trotzdem leer. Oh man. Bis Ende April hab ich noch.
Montag, 8. April 2024
okavanga, 15:26h
Heute wurde das Urteil zur Sterbehilfe durch einen Berliner Arzt im Falle einer an Depressionen erkrankten 37-jährigen Frau gefällt. Vorhin habe ich mir das durchgelesen, und die Leserkommentare dazu. Seitdem sitzt mir ein Alp auf der Brust. Angstgefühle, Herz- und Gedankenrasen, und ein Gefühl wie Schockstarre. Das Thema triggert mich so viel mehr, als ich das gedacht hätte. Das ist auch der Grund, denke ich, warum ich bisher dazu nichts geschrieben hatte, wobei ich das ja tun wollte. Es ist vermutlich gut, dass ich dazu meine Masterarbeit nicht schreibe. Oder würde es mir bei der Bewältigung helfen? Keine Ahnung.
Dienstag, 26. März 2024
okavanga, 18:58h
Beim Thera meine Lähmung bzgl. der Masterarbeit besprochen. Ja, es stimmt. Das Thema interessiert mich gar nicht. Nichts daran interessiert mich wirklich. Er fragt, ob ich denn ein alternatives Thema im Auge habe. Habe ich nicht. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch ungünstig, zu wechseln, oder? Ich möchte Ende August abgeben. Was auch viel Energie raubt, ist das weiterlaufende Mutter-Thema. Irgendwann fragt der Thera, warum ich eigentlich nicht darüber schreibe. Bumm. Ja. Warum eigentlich nicht? Assistierter Suizid bei Menschen mit psychischer Erkrankung? Es gibt wenig, was mich derzeit mehr interessiert. Wieso bin ich denn darauf nicht gekommen? Weil da auch ein Widerstand ist, so der Thera. Ja, for sure.
Er möchte mich da in nichts reinreden, sagt er, er geht aber davon aus, dass ich wieder mehr Energie und Motivation hätte, wenn ich an einem Thema wäre, das mich wirklich interessiert. Auch das diskutiert, was dagegen spricht. Und das ist einiges, unter anderem ein erheblicher Arbeitsaufwand, ein Start bei Null, eine wesentlich spätere Abgabe. Und die persönliche Komponente kann hier Fluch und Segen zugleich sein. Das pragmatischste und cleverste wäre, das bestehende Thema weiter zu machen, und zwar HARDCORE pragmatisch. Irgendwas hinrotzen, mit Quellen. Perfektionismus ade. Einfach fertig machen. Note egal. Minimaler Aufwand. Das, was derzeit eben mental und energietechnisch möglich ist (surprise: das ist nicht viel). Kann ich das, so loslassen?
Ich gehe mit der anderen Idee noch ein paar Tage schwanger. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, wüsste ich mein Thema jetzt immerhin auf jeden Fall.
Er möchte mich da in nichts reinreden, sagt er, er geht aber davon aus, dass ich wieder mehr Energie und Motivation hätte, wenn ich an einem Thema wäre, das mich wirklich interessiert. Auch das diskutiert, was dagegen spricht. Und das ist einiges, unter anderem ein erheblicher Arbeitsaufwand, ein Start bei Null, eine wesentlich spätere Abgabe. Und die persönliche Komponente kann hier Fluch und Segen zugleich sein. Das pragmatischste und cleverste wäre, das bestehende Thema weiter zu machen, und zwar HARDCORE pragmatisch. Irgendwas hinrotzen, mit Quellen. Perfektionismus ade. Einfach fertig machen. Note egal. Minimaler Aufwand. Das, was derzeit eben mental und energietechnisch möglich ist (surprise: das ist nicht viel). Kann ich das, so loslassen?
Ich gehe mit der anderen Idee noch ein paar Tage schwanger. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, wüsste ich mein Thema jetzt immerhin auf jeden Fall.
Mittwoch, 13. März 2024
Popcorn & Holocaust?
okavanga, 12:14h
Von Freitag bis Sonntag besuchten mein Vater und G. mich in Mannheim. Da bis dahin in der Heimat "The Zone of Interest" nicht im Kinoprogramm vorgemerkt war, entschieden wir uns dafür, den Film am Freitag Abend in Mannheim zu schauen.
Der Film ansich beschäftigt mich bis heute. Er ist so eindringlich, das Grauen allgegenwärtig. Es sickert in einen hinein, finde ich. Während einer Studienfahrt in Polen, ich glaube es war 2005, besuchten wir nicht nur die Partneruniversitäten, sondern auch Auschwitz. [ich schrieb hier nun etwas dazu, aber ich habe keine passenden Worte, daher bleibt es so stehen].
Was mich während des Films auch beschäftigte, war der rege Popcorn-Verzehr um uns herum. Abgesehen davon, wie unglaublich lästig es ist, dass die Leute inzwischen völlig ungeniert und laut in den Tüten wühlen: wie schafft man es, sich während dieses Films überhaupt Futter, sei es Popcorn oder sonstwas, reinzufahren? Ist man da dann ähnlich dumpf und stumpf wie die Hoess? Sieht man den Film als reine Unterhaltung, oder bin ich zu empfindlich? Was ist da los? Ich empfinde es völlig unangemessen, respektlos. Es befremdet mich.
Der Film ansich beschäftigt mich bis heute. Er ist so eindringlich, das Grauen allgegenwärtig. Es sickert in einen hinein, finde ich. Während einer Studienfahrt in Polen, ich glaube es war 2005, besuchten wir nicht nur die Partneruniversitäten, sondern auch Auschwitz. [ich schrieb hier nun etwas dazu, aber ich habe keine passenden Worte, daher bleibt es so stehen].
Was mich während des Films auch beschäftigte, war der rege Popcorn-Verzehr um uns herum. Abgesehen davon, wie unglaublich lästig es ist, dass die Leute inzwischen völlig ungeniert und laut in den Tüten wühlen: wie schafft man es, sich während dieses Films überhaupt Futter, sei es Popcorn oder sonstwas, reinzufahren? Ist man da dann ähnlich dumpf und stumpf wie die Hoess? Sieht man den Film als reine Unterhaltung, oder bin ich zu empfindlich? Was ist da los? Ich empfinde es völlig unangemessen, respektlos. Es befremdet mich.
Freitag, 8. März 2024
... some water for the General ...
okavanga, 10:42h
Gestern "Poor Things" gesehen. Es wurde mir in OV empfohlen, war vermutlich auch eine gute Idee. Fazit zum Film: JA! Unbedingt. Musik, Bild, Kostüm, Emma. JA!
Kannte vorher weder Trailer noch Filmbeschreibung, der Film wurde mir unabhängig von mehreren Personen aus dem Freundeskreis nachdrücklich empfohlen. Manchmal mag ich das, mich einfach einzulassen. Was für eine schöne Überraschung! Wer Überraschungen mag, kuckt das hier nun auch nicht. Die Filmbeschreibung ist den meisten inzwischen vermutlich bekannt.
Kannte vorher weder Trailer noch Filmbeschreibung, der Film wurde mir unabhängig von mehreren Personen aus dem Freundeskreis nachdrücklich empfohlen. Manchmal mag ich das, mich einfach einzulassen. Was für eine schöne Überraschung! Wer Überraschungen mag, kuckt das hier nun auch nicht. Die Filmbeschreibung ist den meisten inzwischen vermutlich bekannt.
Samstag, 2. März 2024
okavanga, 23:29h
Das Nationaltheater Mannheim schmeisst ne Runde für Studierende: bis Ende März können wir kostenlos Vorstellungen unserer Wahl besuchen, außer Premieren und Akademiekonzerte. Das nutzten Mimi und ich heute und besuchten "Lügen über meine Mutter" im alten Kino Franklin auf dem ehemaligen Gelände der US Army. Das Buch stand bisher auf meiner Leseliste, umso gespannter war ich auf eine Umsetzung. 3 starke Frauen, ein tolles Bühnenbild, mich haben sie voll mitgenommen. Ich bin kein Theaterprofi, und habe mich einfach an der Aufführung erfreut. Mimi ging es genaus, sie war hin und weg.
Danach unterhielten wir uns über Frauen, Freundinnen, weibliche Energie, toxische Beziehung.
Einmal mehr froh über inzwischen so viel weiblich Energie von ganz wunderbaren Frauen in meinem Leben. Ich suche nicht bewusst nach Frauen, sondern gehe meinen Interessen nach. Die scheinen primär von anderen Frauen (und nicht von Männern) geteilt zu werden, und diese dort entstehenden Räume fühlen sich einfach nur gut an.
Danach unterhielten wir uns über Frauen, Freundinnen, weibliche Energie, toxische Beziehung.
Einmal mehr froh über inzwischen so viel weiblich Energie von ganz wunderbaren Frauen in meinem Leben. Ich suche nicht bewusst nach Frauen, sondern gehe meinen Interessen nach. Die scheinen primär von anderen Frauen (und nicht von Männern) geteilt zu werden, und diese dort entstehenden Räume fühlen sich einfach nur gut an.
Donnerstag, 29. Februar 2024
okavanga, 19:01h
Beeindruckend: Die Untergrundmagazine von Curt Bloch wurden aufbereitet, transkribiert und online zur Verfügung gestellt. Curt Bloch war ein deutscher Schriftsteller und Jurist. Als Jude wurde er von den Nazis verfolgt. So flüchtete er erst in die Niederlande, nach dem zweiten Weltkrieg emigrierte er in die USA. Er schrieb 96 satirische Magazine mit Gedichten, die durch die Widerstsandnetzwerke an den Orten seiner Verstecke zirkulierten und am Ende immer wieder zurückkamen. Niemand hat ihn je verraten.
***
Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
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Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
Mittwoch, 28. Februar 2024
Nockherberg 2024
okavanga, 22:28h
Sauber derbleckt: vielleicht nicht nur für Bayer:innen unterhaltsam. Hat mir gefallen, die diesjährige Fastenrede von Maxi Schafroth. Mögen Hubsi & Co sich mal das ein oder andere zu Herzen nehmen, befürchte aber geringes Reflexionsvermögen.
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