Sonntag, 29. September 2024
"Wenn ich weiß, wo's mich hinzieht, so... von meinen Herzensthemen, dann lohnt es sich auch unsicher zu sein oder [..] irgendwie mit der Unsicherheit irgendwo hinzugehen."

So Psychologin Anne Otto heute im heutigen "Plus Eins" zum Thema (soziale) Unsicherheit bei Deutschlandfunk Kultur.

Anne Otto spricht mir in vielem aus dem Herzen, auch, warum sie trotz ihrer Unsicherheit einfach macht. Weil sie neugierig ist, neue Situationen und Menschen kennenlernen möchte.

Für mich ist es wie eine kleine Hand auf der Schulter, die sagt: ja, das war eine gute Entscheidung mich dahin zu wagen, wo ich die größte Unsicherheit spüre - weil mein Herz mich dahin zieht. Weil ich trotz aller Ängste wissen will, wie es da ist und mit welchen Menschen ich da in Kontakt komme. Ich hätte mich immer gefragt, wie es dort gewesen wäre, auch wenn eine andere Entscheidung mit weniger (gefühlter!) Unsicherheit einhergegangen wäre. Nur Mut, flüster ich mir immer wieder zu, obwohl die Entscheidung ja getroffen ist. Die Unsicherheit bleibt. Die Neugierde aber ist stärker.

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Freitag, 27. September 2024
Immerhin dort zugesagt, per Telefon. Es steht die Überlegung im Raum, ob ich doch noch dieses Jahr starte. Darauf arbeite ich nun hin.
Bei den anderen aber noch nicht abgesagt. Gerade das in HD abzusagen, fällt mir doch sehr schwer. Ich hätte gerne diese Ausbildungszeit mit I. verbracht.
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Es ist, als würde etwas auf der Brust sitzen. Das hatte ich lang nicht mehr, vermutlich zuletzt vor einem Jahr. Und als würde etwas darauf warten hochzukommen und... ich weiß nicht. Zu weinen? Zusammenzubrechen? Etwas sitzt fest, das nicht festsitzen sollte. Vielleicht ist es aber auch die Summe an "offenen Tabs", wie Mimi so schön sagt.
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Die Firma hat mich ein korrigiertes Zeugnis gesendet - das einzige was korrigiert wurde, war das Geburtsdatum. Ja, nichtmal das hat gestimmt. Zum Rest kam eine sehr freundliche Begleitmail, man habe reichlich über meine Worte nachgedacht, sei aber zu dem Schluss gekommen, dass das Zeugnis meine Leistung widerspiegelt. Ich sehe nach wie vor keine Grundlage dafür. Das sehr gute Zwischenzeugnis wurde am 30.1. ausgestellt. Das finale Zeugnis am 31.5. Krankgeschrieben bin ich seit 15.12.2023. Wie soll das gehen? Also doch Anwalt.
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Klinikbewerbungen, ja, ich weiß.
Masterarbeit. Ja. Jajaja.

Eigentlich will ich einfach nur mal ein Jahr nichts tun meine Ruhe.
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oh wow, eben erst mitbekommen. Das hält man ja auch einfach gar nicht aus, dass Menschen diese grauenhafte, unsägliche, undemokratische, rechtsextreme Partei wählen. So viele Menschen! Es ist unaushaltbar für mich. Alle, die das gewählt haben: ihr verantwortet das. Nicht die Ampel, nicht sonstige Fraktionen, nicht Merkel Habeck sonstwer, sondern ihr. Ich will mir das nicht mehr schönsaufen, was Leute dazu treibt.
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Auch das noch, ich habe Maggie Smith geliebt, sowohl in Harry Potter als auch in Downton Abbey. Letzteres habe ich vor allem wegen ihr gesehen. Farewell, und danke. Is aber auch immer wieder wenig erquicklich sich den Nachrichten zu widmen, mal ehrlich.
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Oh. Da ist der Knoten auf der Brust geplatzt.
Die Trauer um der Verlust eines Menschen der noch lebt, ist eine sehr einsame Trauer.

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Donnerstag, 26. September 2024
So. Ich schreibe das jetzt hier her, damit ich heute Nacht nicht wieder im Traum Entscheidungen wälze. Ich habe mich entschieden, zu diesem einen Institut zu gehen. Zum Herzensinstitut, allen Ängsten zum Trotz. Morgen kommuniziere ich das auch entsprechend. Und das will ich festhalten: ich bin so privilegiert mit meinen Freund:innen, die mit mir in den letzten zwei Tagen so tolle, konstruktive Gespräche geführt haben. Und mit dem finanziellen Rückhalt und emotionalen Support, den ich durch meinen Vater und seine Frau erfahre. Und dass ich nun letztendlich wirklich zu diesem Institut kann. Wie privilegiert kann man eigentlich sein.

Was mich noch umtreibt ist: mag ich hier erwähnen, welches Institut es ist? Nein, ich denke nicht, denn dieser neue Lebensabschnitt birgt viel Blogpotenzial, und bloggen, das mach ich am liebsten weiter in der Anonymität. Es fällt mir schon so inzwischen schwer genug. Manchmal finde ich es schade, dass ich hier inzwischen so wenig schreibe. Oder jedenfalls viel weniger, als im Leben passiert, und was ich eigentlich irgendwo gerne be-schreiben würde. Naja ja. Ja.

Da drängen sich schon wieder die kleinen kindlichen Zweifel ran. Haben wir doch besprochen, Leute. Ich krieg das hin, vertraut mir. Wir haben schon soviel geschafft. Schaut euch allein das letzte Jahr an. Lasst uns heut Nacht einfach gut schlafen.

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Mittwoch, 28. August 2024
Heute nochmal ein Institut im schönen südlichen Bayern besucht. Dort hat man mir den Vertrag direkt mitgegeben. Blöd ist nun, dass ich das schnell entscheiden müsste, mein Gespräch beim dritten und letzten Institut ist aber erst gegen Ende September. Hmhmhm. In jedem Fall macht mich das bayerische Land sehr glücklich. Also. Soviel schönes Land. So wenig Menschen, so wenig Stadt. Für eine gewisse Zeit will ich während der Ausbildung auf jeden Fall in einer solchen Umgebung arbeiten, sofern das möglich ist. Ich bin dermaßen ermüdet von diesen zersiedelten, lauten, vollen, hektischen Ballungsgebieten. Es saugt mir ziemlich viel Akku.

Jetzt erstmal schlafen. V. hatte mir sein Auto für die Strecke geliehen, die Rückreise war sehr beschwerlich, bin groggy. Dann bis Samstag die noch offene Seminararbeit runterreissen. Und dann mal schauen.

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Mittwoch, 21. August 2024
Das finale Zeugnis meines ehemaligen Arbeitgebers erhalten. Es ist eine Frechheit, vor allem im Vergleich zum nur kurze Zeit vorher ausgestellten Zwischenzeugnisses meines "normalen" Chefs (vor dem Führungskraftwechsel und dem damit einhergehenden Rausmobben). Um entsprechende Anpassung gebeten. Da geh ich notfalls mit Anwalt hin. Boah bin ich sauer. Dass sie es wagen, nach der ganzen Geschichte noch nachzutreten. Frubst euch!

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Sonntag, 21. Juli 2024
Grad komm ich nicht so hinterher. Der letzte Tag Oberstdorf fehlt noch, letzte Woche dann Reisen nach Niederbayern, München und in die Heimat, letzteres primär wg Klassentreffen. Seit heute wieder Mannheim, bis am Freitag mein Vater kommt. Wir fahren ein paar Tage an Saar und vor allem Mosel Rad.

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Samstag, 6. Juli 2024
Bald gehts weiter mit Fotos aus den Bergen.

Heute habe ich mich allerdings erst mal auf das erste Auswahlgespräch für das Ausbildungsinstitut vorbereitet. Als ich die Informationen über die Therapeutin lese, die das Gespräch mit mir führend wird, ist mir ein Buch eingefallen, das mir eine Therapeutin in der Klinik empfohlen hatte. "Bin ich traumatisiert?" von Verena König. Dort habe ich eben reingelesen und bin direkt auf den ersten Seiten auf diesen Abschnitt gestoßen:

"Wenn wir uns Frieden auf dieser Welt wünschen, brauchen wir einen Zustand der Sicherheit in unserem Innern. Wir brauchen regulierte Nervensysteme, die in der Lage sind, Sicherheit zu spüren und zu kreieren."

Das bringt als Ergänzung zu dem, was ich neulich über Therapie als Friedensarbeit schrieb , sehr auf den Punkt was ich meinte.

Sehr gut gefällt mir auch ein Absatz über "Heilung":
Heilsein ist in meinen Augen ein Zustand der tiefen Verbundenheit mit uns selbst. Es ist ein Zustand, in dem wir wissen, dass wir im tiefsten Innern unversehrt sind. Und zwar unabhängig davon, ob noch Symptome da sind oder nicht. Das klingt möglicherweise paradox, besonders wenn man weiß, wie schlimm es sein kann, unter Traumafolgen zu leiden. Es ist lediglich ein anderes Bild von Heilung und heil sein. Die Überzeugung, man könne Heilung durch das Bekämpfen von Symptomen erlangen, scheint mir illusorisch. Wenn wir Trauma-Symptome als gehaltene, im Körper steckengebliebene Lebensenergie verstehen, ist es sogar falsch, gegen sie zu kämpfen. Wir können sie nicht loswerden, aber wir können sie transformieren."

Ich bin gespannt auf mehr.






Sonntag, 23. Juni 2024
Where we belong.
"I love ballet, with all my heart, even though ballet doesn't love me back."

Mir fehlen noch die Worte. Voll von Emotion.

~ Where we belong - Zweiteiliger Tanzabend am NTM Mannheim mit Choreografien von Roy Assaf und Alba Castillo



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Donnerstag, 13. Juni 2024
Herpes & Mikroorgasmen.
Schon wieder Herpes! Dabei hatte ich erst im März oder April über mehrere Wochen hinweg und ununterbrochen mit um den Mund wandernden Bläschen zu tun. Es nervt so krass. Hatte dann von einer Apothekerin Zink empfohlen bekommen. Das habe ich genommen, bis vor zwei Wochen. Vit C und Magnesium habe ich weiter supplementiert. Vielleicht fehlt mir Zink wirklich sehr, jedenfalls direkt neues bestellt. Keine Ahnung was da los ist. Haha, vielleicht eine Ekelreaktion auf die Wahl.
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Gestern war ich sehr geknickt bis panisch. Eine Kommilitonin berichtete, sie habe von einem Ausbildungsinstitut, an dem wir beide uns beworben haben, die Einladung zum Gespräch erhalten. Ich leider nicht, und dachte somit ich sei raus. Heute jedoch auch eine Einladung erhalten, uff, Erleichterung.
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Direkt an Dominik Eulbergs "Mikroorgasmen" gedacht. Hehe, sie sind wirklich überall.



Grün ist die Hoffnung.







Dienstag, 11. Juni 2024
Friedensarbeit.
Zu der Wahl, mir fehlen ein bisschen die Worte. Nicht, weil es überraschend käme. Sondern weil ich einfach nicht mehr weiß was ich sagen soll. Die Situation beunruhigt und belastet mich. Umso mehr mag ich meine Blase im grünen Heidelberg, mag ich meinen Kiez hier in Mannheim, in dem aktuell die Grünen die meisten Stimmen haben und Volt auf über 9% kommt. Dabei versuche ich im Dialog zu sein mit Menschen in meinem weiteren Umfeld, die anders denken. Fällt mir nicht leicht, ich finde es sehr sehr anstrengend, über "zuviel ausländische Energie", "Sylt fand ich nicht so schlimm, immerhin stechen sie keinen ab" oder "man darf ja gar nicht mehr frei seine Meinung äußern" zu diskutieren. Doch eigentlich wollte ich was ganz anderes schreiben. Vielleicht hängt das aber auch zusammen.

Mir wird momentan sehr viel Zuneigung zuteil. Liebe, von meinen Freund:innen. Und vermutlich war das schon immer da. Aber wir haben weniger darüber gesprochen. Es uns vielleicht nicht so gezeigt. Oder, und das ist das wahrscheinlichste: ich habe es nicht so sehr gezeigt, und es von der anderen Seite nicht so wahrgenommen, weil ich mir schwer tat mit der Zuneigung zu mir selbst. Doch seit ein paar Monaten, in den letzten paar Jahren, entwickeln sich in diesen engeren Beziehungen Dynamiken und eine Nähe, die ich einfach nur toll finde. Ich fühle mich so sehr geliebt. Und vom Schicksal beglückt, dass ich diese Menschen in meinem Leben habe (ganz abgesehen davon, wie unfassbar privilegiert wir sind in diesem Land geboren zu sein bzw. zu leben). Dazu gehörte auch mich bewusst von denen zu trennen, die viel meiner Energie abgezogen haben. Ich fühle mich aufgehoben, geborgen und geliebt mit meiner Wahlfamilie.

Dieses Gefühl, so zu lieben und geliebt zu werden, das wünsche ich jedem. Jedem einzelnen Wesen, und ganz besonders denen, bei denen Hass und Hetze so verfangen, bei denen sich Bitterkeit im Herzen breit macht und die Seelen eng werden. Ich weiß wie sich das anfühlt, leider, und das sage ich nicht ohne Scham, auch wenn das nie Auswirkungen auf meine Wahlentscheidung hatte. Es waren andere (persönliche, nicht politische) Themen bei mir, und ich habe die Schuld meist bei mir gesucht, nicht bei "denen da oben" oder vermeintlichen "Outgroups". Und davor gefeit, dass mein Herz sich wieder wandelt, bin ich auch nicht, aber sehr achtsam was seinen Takt angeht.

Wie sehr hängen persönliche Themen, die keine Partei für uns lösen kann, wohl mit Wahlentscheidungen zusammen? Das finde ich eine spannende Frage. Wir alle wollen letztendlich gesehen werden. Und ich denke das gilt immer, wenn das Herz hässlich, bitter und eng wird, egal aus welchem Grund: es ist eine bewusste Entscheidung an diesem dunklen Ort nicht zu verweilen. Und ja, der Weg ist lang und anstrengend und mitunter ätzend, denn man muss ihn selbst gehen. Das nimmt einem keiner ab, egal ob schwarz, rot, grün, blau, gelb, lila, regenbogen. Aber er lohnt sich, am Ende für eine ganze Gesellschaft. Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, ich will damit die Politik nicht ihrer Verantwortung entbinden. Ich meine hier nicht das neoliberale Gebet von der alleinigen Verantwortung des Individuums. Doch durch Hass wurde einfach noch nie etwas besser. Es ist schon was dran, was die Suchttherapeutin unserer Gruppe sagte: Therapie, das ist auch Friedensarbeit.

~ Florence and the machine - You've got the love