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Sonntag, 16. Juli 2023
okavanga, 18:00h
Übers Wochenende ist mein Bruder mit Freunden wandern. Es fällt ihm schwer abzuschalten, schreibt er mir eben. Meinem Vater scheint es zwar ein klein wenig besser zu gehen, doch hat er jetzt allein durch den Durchfall, den er seit ca. Mittwoch hat, soviel abgenommen, dass wohl zur Debatte steht ins Krankenhaus zu kommen. Morgen hat er Kontrolltermin beim Onkologen. Meine Mutter scheint heute Nacht (mal wieder) den Notarzt wegen Atemnot und extrem hohem Puls gerufen zu haben. Sie kam ins Krankenhaus. Ich traue mich gerade gar nicht, bei meinem Vater oder meiner Mutter anzurufen, mein Herz tut weh, mein Bauch noch mehr, mir ist übel. Weiß nicht, wie ich mehr Details heute verarbeiten könnte. Versuche auf die Prüfung zu lernen, doch die Gedanken schweifen ab. Ich bete, dass die Verlängerung der Krankmeldung kein Problem sein wird. Dieses toxische Arbeitsumfeld würde mir gerade einfach nur den Rest geben.
Bei meinem Bruder kommt dazu, dass sein Schwiegervater ebenfalls seit einigen Jahren an Krebs erkrankt ist und sich momentan in der zweiten Chemo befindet, seine Haare fallen aus.
Ich weiß nicht wie mein Bruder es erträgt, er ist so nah an allem dran. Manchmal bin ich traurig, dass ich so weit weg bin, aber es ist wohl auch ein Segen.
In der Klinik saß ich manchmal nachts im Meditationsraum und blickte auf die Bergkette gegenüber der Klinik. Eines nachts, während eines Gefühls tiefer Ohnmacht und Traurigkeit, fiel mir dabei mein Taufspruch ein: "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Damals dachte ich, dass kein Spruch hätte passender sein können, und dachte darüber nach, wie lange und oft ich schon in meinem Leben meine inneren Augen zu den sich vor mir auftürmenden Bergen gehoben hatte, auf der Suche nach Hilfe. Ich weinte in diesem stillen Raum, als mir klar wurde, dass ich Hilfe erhalte und annehmen kann, Hilfe von vielen Seiten, von dieser wundervollen Klinik in den Bergen, von mir selbst, und einer Höheren Macht. Seitdem denke ich immer wieder an den Spruch. Die Idee einer Höheren Macht kann man belächeln. Ich finde es ungemein tröstlich Dinge an sie abzugeben, die ich nicht ändern kann.
Bei meinem Bruder kommt dazu, dass sein Schwiegervater ebenfalls seit einigen Jahren an Krebs erkrankt ist und sich momentan in der zweiten Chemo befindet, seine Haare fallen aus.
Ich weiß nicht wie mein Bruder es erträgt, er ist so nah an allem dran. Manchmal bin ich traurig, dass ich so weit weg bin, aber es ist wohl auch ein Segen.
In der Klinik saß ich manchmal nachts im Meditationsraum und blickte auf die Bergkette gegenüber der Klinik. Eines nachts, während eines Gefühls tiefer Ohnmacht und Traurigkeit, fiel mir dabei mein Taufspruch ein: "Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Damals dachte ich, dass kein Spruch hätte passender sein können, und dachte darüber nach, wie lange und oft ich schon in meinem Leben meine inneren Augen zu den sich vor mir auftürmenden Bergen gehoben hatte, auf der Suche nach Hilfe. Ich weinte in diesem stillen Raum, als mir klar wurde, dass ich Hilfe erhalte und annehmen kann, Hilfe von vielen Seiten, von dieser wundervollen Klinik in den Bergen, von mir selbst, und einer Höheren Macht. Seitdem denke ich immer wieder an den Spruch. Die Idee einer Höheren Macht kann man belächeln. Ich finde es ungemein tröstlich Dinge an sie abzugeben, die ich nicht ändern kann.
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