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Sonntag, 14. April 2024
okavanga, 11:48h
Während ich hoffe, dass es irgendwie wieder ein bisschen besser wird, wird es irgendwie einfach immer schlechter. Mein Bruder möchte mich in die Situation mit meiner Mutter, ihrem anstehenden Umzug ins Seniorenheim (während sie Überweisungen an Dignitas tätigt - und das ist nicht die Organisation, die sie für den letzten Versuch kontaktiert hatte), der Wohnungsauflösung, Abstimmungen mit Diensten etc. involvieren. Ob ich nicht mal für ein Wochenende kommen könnte. Nein, sage ich. Nein, ich möchte nichts davon.
Er versteht es nicht. Fühlt sich allein gelassen. Ich verstehe nicht, warum er sich verantwortlich fühlt. Er sagt, ja wir sind die Kinder. Ich sage, das ist eine soziale Erwartung, ich selbst habe keine Kinder, ich werde auch ohne klarkommen müssen. Sie hatte in den letzten Monaten genug Geld sich ein neues Auto zu kaufen, Dignitas zu bezahlen, soll sie sich Umzugshelfer kaufen. Alles ist lösbar, ohne Kinder. Versuche ihm zu erklären, dass ich keine Kapazitäten mehr habe. Dass ich im November mein komplettes Leben inkl. Uni und Arbeit auf Eis gelegt habe, und das vermutlich mit dazu beigetragen hat, was währenddessen und danach in der Arbeit passiert ist.
Er findet das Gespräch anstrengend. Ja, vermutlich weil ich nicht einfach JA sage. Für mich ist die Abgrenzung auch viel anstrengender als ja zu sagen, in dem Moment. Er möchte dann nicht weiter telefonieren.
Ich schreibe ihm danach, dass es für mich mit Deutschlandticket 1 Tag Anreise in die Heimat bedeutet, und 1 Tag Abreise. Dass es ohne Deutschlandticket ein Scheiss Geld kostet. Dass ich ab Juni im ALG bin, von einem 2000 Euro netto Lohn. Dass ich selbst genug mit mir zu tun habe, dass ich kucken muss wo ich bleibe, weil es mir selbst einfach schlecht geht. Dass mir bewusst ist, dass er das alles nicht sieht, dass das auch okay ist, dass er mir aber bitte einfach glauben soll, dass ich nicht kann weil ich nicht KANN.
Ich glaube nicht, dass er es versteht. Mich belastet das, ich mag keinen Streit, aber ich KANN einfach nicht. Ich hab zig Sachen zu entscheiden und zu regeln, Motivationsschreiben und Bewerbungen zu schreiben, diese Scheiss Masterarbeit, das neue Semester startet, und ich selbst bin einfach nur froh dass ich aufstehe und irgendwie funktioniere. Weil ich mental einfach am Arsch bin, und ja, leider sieht man das von außen nicht. Vielleicht wäre es doch gut, aus den Ohren zu bluten.
Oft fühle ich mich unglaublich allein mit dem Thema. Mein Bruder will jemanden, der mitorganisiert. Ich würde mir jemanden wünschen, der zuhört. Der danach fragt, nicht nur nach der Masterarbeit. Ich quäle mich an dem Thema. Meine Mutter wollte sich umbringen, und scheinbar plant sie den nächsten Versuch. Ich finde das schrecklich, ich komme damit nicht klar. Ich weiß nicht, wie er damit klarkommen kann. Ich denke, auch weil er einfach einen viel schlechteren Zugang zu seinen Emotionen hat. Manchmal beneide ich ihn darum. Vielleicht ist das der Grund, warum er so viel rumorganisiert. Aber auch da: das muss er selbst wissen. Es ist nicht an mir, ihm aufzudrängen was ich für richtig halte. Er muss wissen, was für ihn selbst gut passt. Umgekehrt erwarte ich mir die gleiche Haltung und Akzeptanz.
Er versteht es nicht. Fühlt sich allein gelassen. Ich verstehe nicht, warum er sich verantwortlich fühlt. Er sagt, ja wir sind die Kinder. Ich sage, das ist eine soziale Erwartung, ich selbst habe keine Kinder, ich werde auch ohne klarkommen müssen. Sie hatte in den letzten Monaten genug Geld sich ein neues Auto zu kaufen, Dignitas zu bezahlen, soll sie sich Umzugshelfer kaufen. Alles ist lösbar, ohne Kinder. Versuche ihm zu erklären, dass ich keine Kapazitäten mehr habe. Dass ich im November mein komplettes Leben inkl. Uni und Arbeit auf Eis gelegt habe, und das vermutlich mit dazu beigetragen hat, was währenddessen und danach in der Arbeit passiert ist.
Er findet das Gespräch anstrengend. Ja, vermutlich weil ich nicht einfach JA sage. Für mich ist die Abgrenzung auch viel anstrengender als ja zu sagen, in dem Moment. Er möchte dann nicht weiter telefonieren.
Ich schreibe ihm danach, dass es für mich mit Deutschlandticket 1 Tag Anreise in die Heimat bedeutet, und 1 Tag Abreise. Dass es ohne Deutschlandticket ein Scheiss Geld kostet. Dass ich ab Juni im ALG bin, von einem 2000 Euro netto Lohn. Dass ich selbst genug mit mir zu tun habe, dass ich kucken muss wo ich bleibe, weil es mir selbst einfach schlecht geht. Dass mir bewusst ist, dass er das alles nicht sieht, dass das auch okay ist, dass er mir aber bitte einfach glauben soll, dass ich nicht kann weil ich nicht KANN.
Ich glaube nicht, dass er es versteht. Mich belastet das, ich mag keinen Streit, aber ich KANN einfach nicht. Ich hab zig Sachen zu entscheiden und zu regeln, Motivationsschreiben und Bewerbungen zu schreiben, diese Scheiss Masterarbeit, das neue Semester startet, und ich selbst bin einfach nur froh dass ich aufstehe und irgendwie funktioniere. Weil ich mental einfach am Arsch bin, und ja, leider sieht man das von außen nicht. Vielleicht wäre es doch gut, aus den Ohren zu bluten.
Oft fühle ich mich unglaublich allein mit dem Thema. Mein Bruder will jemanden, der mitorganisiert. Ich würde mir jemanden wünschen, der zuhört. Der danach fragt, nicht nur nach der Masterarbeit. Ich quäle mich an dem Thema. Meine Mutter wollte sich umbringen, und scheinbar plant sie den nächsten Versuch. Ich finde das schrecklich, ich komme damit nicht klar. Ich weiß nicht, wie er damit klarkommen kann. Ich denke, auch weil er einfach einen viel schlechteren Zugang zu seinen Emotionen hat. Manchmal beneide ich ihn darum. Vielleicht ist das der Grund, warum er so viel rumorganisiert. Aber auch da: das muss er selbst wissen. Es ist nicht an mir, ihm aufzudrängen was ich für richtig halte. Er muss wissen, was für ihn selbst gut passt. Umgekehrt erwarte ich mir die gleiche Haltung und Akzeptanz.
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