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Freitag, 11. Oktober 2024
okavanga, 17:27h
Nachdem der F. im Sommer an einer Berufsfördermaßnahe teilgenommen hat, sendet er mir neulich ein Schreiben, in dem ihm drei alternative Berufe vorgeschlagen werden. Er hatte vor mehreren Jahren einen Arbeitsunfall und ist seitdem krankgeschrieben. Er kündigt mir an, dass der demnächst nochmal 3 Monate zur Schule geht und, wenn die Noten passen, einen neuen Beruf lernt. Ich bin einigermaßen perplex und hake nach. Er nennt mir seinen Wunschberuf, und dass er dafür gute Noten braucht. Schon in den Wochen davor erzählte er mir, dass er aktuell keine Chemie mehr nehme, er möchte noch ein paar mal aufwachen und seine Zeit gut nutzen. Beim Screening hatte er nur THC im Urin (ich glaube das hatte was mit der Situation zu tun, als sie Pflanzen bei ihm gefunden hatten).
"Hast du einen Tipp für ein gutes Set?"frage ich den F., der eine zuverlässige Quelle für (m.E.) sehr guten elektronischen Musikgeschmack ist.
"Ne ich hör momentan keine Mukke."
"Oh!! Was ist los?" Das ist sehr untypisch bis bedenklich.
"Ich verbinde elektronische Musik immer mit Drogen und da ich jetzt keine Drogen konsumiere ist auch die Musik zu kurz gekommen."
Obwohl er das schon erzählt hatte, war mir glaub ich die ganze Zeit über nicht bewusst, wie ernst es ihm ist. Wäre ich ein Arsch, hätte ich darauf hingewiesen, dass THC durchaus eine Droge ist, und er reichlich davon konsumiert. Aber es ist unfassbar, dass er wirklich den chemischen Konsum eingestellt hat. Und was er bezüglich der Musik sagt, das kenne ich auch. Als ich damals aufhörte, konnte ich sehr sehr lange kein Elektro mehr hören geschweige denn auf solche Parties gehen.
Es klingt vielleicht sentimental, aber ich hatte vorhin Tränen in den Augen, als er das schrieb. Ich weiß nicht, ob das alles auch mit dem Screening zu tun hat, oder ob die Ärztin ihm etwas gesagt hat, oder ob es sonst irgendwelche Hintergründe gibt. Aber eigentlich auch egal. Für jetzt freue ich mich für ihn. Dass er irgendwann nochmal Pläne schmiedet, sich Perspektiven erlaubt, die jenseits von Konsum und Parties liegen, mit bald 50 Jahren, dass er die Chemie doch noch mal weglässt ... das hätte ich niemals erwartet und finde es einfach nur toll.
"Hast du einen Tipp für ein gutes Set?"frage ich den F., der eine zuverlässige Quelle für (m.E.) sehr guten elektronischen Musikgeschmack ist.
"Ne ich hör momentan keine Mukke."
"Oh!! Was ist los?" Das ist sehr untypisch bis bedenklich.
"Ich verbinde elektronische Musik immer mit Drogen und da ich jetzt keine Drogen konsumiere ist auch die Musik zu kurz gekommen."
Obwohl er das schon erzählt hatte, war mir glaub ich die ganze Zeit über nicht bewusst, wie ernst es ihm ist. Wäre ich ein Arsch, hätte ich darauf hingewiesen, dass THC durchaus eine Droge ist, und er reichlich davon konsumiert. Aber es ist unfassbar, dass er wirklich den chemischen Konsum eingestellt hat. Und was er bezüglich der Musik sagt, das kenne ich auch. Als ich damals aufhörte, konnte ich sehr sehr lange kein Elektro mehr hören geschweige denn auf solche Parties gehen.
Es klingt vielleicht sentimental, aber ich hatte vorhin Tränen in den Augen, als er das schrieb. Ich weiß nicht, ob das alles auch mit dem Screening zu tun hat, oder ob die Ärztin ihm etwas gesagt hat, oder ob es sonst irgendwelche Hintergründe gibt. Aber eigentlich auch egal. Für jetzt freue ich mich für ihn. Dass er irgendwann nochmal Pläne schmiedet, sich Perspektiven erlaubt, die jenseits von Konsum und Parties liegen, mit bald 50 Jahren, dass er die Chemie doch noch mal weglässt ... das hätte ich niemals erwartet und finde es einfach nur toll.
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