Donnerstag, 14. August 2025
Das Jahr rast dahin. Wie kann es Mitte August sein?

Die eine Woche Urlaub in meiner Heimat ist mit Periode, 15 Grad und Regen hinreichend beschrieben.

Nächster Halt: Madeira im Oktober, mit der "Island"-Freundin und ihren Töchtern. Ohne sie käme ich gar nicht an sowas wie Urlaub. Ich bin sehr dankbar.

Manchmal würde ich so gerne mehr über meine Arbeit schreiben. Weil es mir gut tun würde, und weil ich diese Phase, meinen ersten Psycho-Job, so gerne dokumentieren würde. Schade, dass ich das hier nicht tun kann. Schade, dass ich es nicht einfach in einem Notizbuch oder Worddokument mache.
Aber eins will ich sagen: ich liebe es. Ich liebe es einfach komplett, auch wenn da manchmal so schwierige Patient:innen dabei sind, von denen ich mir wünschte, es würde bei einem Gespräch bleiben. Einer meiner Kollegen, ein junger Mann, der auch demnächst mit der Psychotherapeutenausbildung beginnt und seine Praktische Tätigkeit eben schon angefangen hat, hat aktuell einen kleinen Hänger. Das tut mir sehr leid zu sehen, denn ich halte ihn für einen guten Psychologen. Er arbeitet dort in einem anderen Bereich. Ich glaube, er erwartet zuviel Veränderung in zu kurzer Zeit bei Menschen, die einfach viel körperliche Scheisse hinter sich habe. Ich habe ihm gesagt, dass es aus meiner Sicht in so kurzer Zeit vielleicht nur darum geht so etwas wie eine Saat zu setzen. Vielleicht geht sie gleich auf, vielleicht morgen, vielleicht in drei Jahren, vielleicht nie. Aber irgendwas bleibt immer hängen. Zumindest kenne ich das von mir selbst so. Und letztendlich kann man auch einfach nicht für jeden der passende Psychologe sein. Manchmal matched es nicht. Manchmal fehlt es noch an innerer Bereitschaft. Aber auch dann kann ein Gespräch ein Baustein sein in einer langen Kette an psychischer Entwicklung.

Als er heute meinte, dass er das so schön findet, wie uneingeschränkt ich den Beruf liebe, meinte ich, dass ich aber eben auch schon in einem ganz anderen Arbeitsuniversum war, und dass es dort nicht so war. Und er sagte: oh ja, du hast in den Abgrund geschaut. ich musste lachen, denn er kennt überhaupt gar keine Details und hats trotzdem so gut getroffen. Und klar ist es für mich insofern vielleicht einfach nochmal soviel krasser, nun in einem anderen Beruf arbeiten zu dürfen, der für mich soviel mehr Sinn hat, in dem ich soviel mehr Wirksamkeit und Freude erlebe. Ungelogen freue ich mich einfach jeden einzelnen Tag, egal wie müde, gelangweilt, verärgert, genervt oder traurig ich bin.

Ψ ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment