Freitag, 7. November 2025
It's novembering.
okavanga, 13:43h
Mit dem November kommt auch in diesem Jahr die Erinnerung an den November 2023. Vor dem Tag X schrieb ich unter anderem dies: "Ich frage mich, was von dieser Zeit bleiben wird. Welche Erinnerungen, welche Gefühle, welche Wunden."
Heute kann ich sagen: bleibende. Es sind noch keine Narben. Wenn sich eine dünne Haut gebildet hat, reisst sie immer wieder ein. Die Wunden bluten immer mal wieder, wollen nur zögerlich zuwachsen. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist nachhaltig beschädigt, noch beschädigter als vor Tag X. Gleichzeitig sehne ich mich so nach einer Mutter.
Inzwischen kann ich über diese Zeit und den Tag nachdenken ohne das Gefühl zu haben, den Verstand zu verlieren. Das war vor einem Jahr noch nicht so. Doch das Ritual, das meine Reha-Therapeutin mir letztes Jahr vorgeschlagen hatte, werde ich auch dieses Jahr durchführen.
Mein Entschluss, die PT 1 (Praktische Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung, 1 ist das psychiatrische Jahr) nicht in einer Akutpsychiatrie, einer geschlossenen Abteilung oder Forensik zu absoliveren, steht inzwischen felsenfest. Durch den Kontakt zu dem jungen "Schneewittchen" in der Klinik wurde mir klar, wie nahe mir das Thema geht. Das ist gut, also ich glaube dass es für Patient:innen sehr gut sein kann, sofern ich irgendwann ausreichend distanziert zum Thema bin. Momentan wäre es für mich gar nicht gut. Für ein Jahr geballt Schwerstfälle von psychischen Erkrankungen, dem mag ich mich nicht stellen. Ich bin froh, dass mir mein Ausbildungsinstitut aufgrund meiner Vergangenheit (ich musste ja den sehr persönlichen Lebenslauf schreiben, und ich hielt nicht hinterm Berg mit den tough shit) diese Tür so großzügig aufmachte: "Sie müssen sich das nicht nochmal so anschauen, Sie kennen es. Vielleicht, wenn es Sie interessiert, mal 1-2 Wochen, falls es dort die Gelegenheit gibt, ansonsten, aus unserer Sicht nicht nötig und vielleicht auch nicht gut." Das engt die Suche natürlich ein, aber es gibt ausreichend Optionen. Ich verlier grad den Faden, also kurzer Stop.
Wie kam ich da heute nun drauf, abgesehen davon, dass November ist. Dominik Eulberg hat heute sein neues Album released. Ohne seine Musik wäre ich vor 2 Jahren wahnsinnig geworden. Er hat mich da durch getragen. Ich hab ihm das auch mal geschrieben, also ohne Details, aber dass ich ihm für seine Musik danke, weil sie für mich Leben ist. Keine Ahung, ob er es gelesen hat, aber es wollte gesagt sein. Seitdem ist allerdings seine Musik bzw. bestimmte Klänge, und er hat einfach einen ganz bestimmten Sound, auch mit dieser Zeit verknüpft. Höret alle fleißig das neue Album.
Tiefer Seufzer. Jetzt ists bisschen besser.
Heute kann ich sagen: bleibende. Es sind noch keine Narben. Wenn sich eine dünne Haut gebildet hat, reisst sie immer wieder ein. Die Wunden bluten immer mal wieder, wollen nur zögerlich zuwachsen. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist nachhaltig beschädigt, noch beschädigter als vor Tag X. Gleichzeitig sehne ich mich so nach einer Mutter.
Inzwischen kann ich über diese Zeit und den Tag nachdenken ohne das Gefühl zu haben, den Verstand zu verlieren. Das war vor einem Jahr noch nicht so. Doch das Ritual, das meine Reha-Therapeutin mir letztes Jahr vorgeschlagen hatte, werde ich auch dieses Jahr durchführen.
Mein Entschluss, die PT 1 (Praktische Tätigkeit im Rahmen der Ausbildung, 1 ist das psychiatrische Jahr) nicht in einer Akutpsychiatrie, einer geschlossenen Abteilung oder Forensik zu absoliveren, steht inzwischen felsenfest. Durch den Kontakt zu dem jungen "Schneewittchen" in der Klinik wurde mir klar, wie nahe mir das Thema geht. Das ist gut, also ich glaube dass es für Patient:innen sehr gut sein kann, sofern ich irgendwann ausreichend distanziert zum Thema bin. Momentan wäre es für mich gar nicht gut. Für ein Jahr geballt Schwerstfälle von psychischen Erkrankungen, dem mag ich mich nicht stellen. Ich bin froh, dass mir mein Ausbildungsinstitut aufgrund meiner Vergangenheit (ich musste ja den sehr persönlichen Lebenslauf schreiben, und ich hielt nicht hinterm Berg mit den tough shit) diese Tür so großzügig aufmachte: "Sie müssen sich das nicht nochmal so anschauen, Sie kennen es. Vielleicht, wenn es Sie interessiert, mal 1-2 Wochen, falls es dort die Gelegenheit gibt, ansonsten, aus unserer Sicht nicht nötig und vielleicht auch nicht gut." Das engt die Suche natürlich ein, aber es gibt ausreichend Optionen. Ich verlier grad den Faden, also kurzer Stop.
Wie kam ich da heute nun drauf, abgesehen davon, dass November ist. Dominik Eulberg hat heute sein neues Album released. Ohne seine Musik wäre ich vor 2 Jahren wahnsinnig geworden. Er hat mich da durch getragen. Ich hab ihm das auch mal geschrieben, also ohne Details, aber dass ich ihm für seine Musik danke, weil sie für mich Leben ist. Keine Ahung, ob er es gelesen hat, aber es wollte gesagt sein. Seitdem ist allerdings seine Musik bzw. bestimmte Klänge, und er hat einfach einen ganz bestimmten Sound, auch mit dieser Zeit verknüpft. Höret alle fleißig das neue Album.
Tiefer Seufzer. Jetzt ists bisschen besser.
... older stories

