Samstag, 1. September 2018
Als ich hier gerade etwas gesucht habe, bin ich zufällig auf den Jahresrückblick für 2009 gestoßen, und dann habe ich das ganze Jahr 2009 gelesen. Ich mag die Frau, die das geschrieben hat, und frage mich, wo die wohl ist. Sie ist so lustig, mit Galgenhumor. Offen, fröhlich, traurig, lustvoll, heiter, melancholisch. Liebenswert.
Und dann kam nach diesem Jahr, das sich so bunt und aufregend liest, der 3.1.2010. Bin richtig erschrocken.

Ich. Muss. Mein. Leben. Ändern.
Es geht so nicht weiter. Und es hilft nichts mehr nur darüber nachzudenken. Ich muss es tun, auch wenn es mir furchtbar Angst macht weil es große Unsicherheit bedeutet. Aber ich brauche Luft, Raum, Zeit. Und mein Studium. Das brauch ich auch, und zwar unbedingt in Vollzeit. Mit (dieser) Arbeit kann und will ich einfach nicht mehr.

Gestaltungsraum. Das ist es. Raum für Nichtstun, oder dafür, spontan etwas zu tun. Einfach nur Musik hören. Oder sich besaufen und am nächsten Tag verkatert sein. Vielleicht mich mal wieder als Frau fühlen, flirten. Mich treiben zu lassen.
Ich habe mir so ein krasses Korsett gebaut, dass ich mich umbringe wenn ich so weiter mache. Und lang dauert das nicht mehr.

 
Das kenne ich. Ich musst dafür allerdings noch viel weiter zurück gehen. Aber genau das, genau so. Das Gefühl, die Gedanken.
Wie ernst war Deine Idee mit dem Modern Dance?

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@lagerfeuerromantik: da habe ich heute laut vor dem Café gelacht, als ich kurz nachdem ich Deinen Kommentar gelesen hatte, diese Seite zum Abenteuer am Lagerfeuer aufgeschlagen habe, und auf der danach folgenden Seite dann von einem Vordenker des Modern Dance die Sprache war. :-)






Hast du damals, als du diese Gefühle und Gedanken hattest, das Tanzen angefangen? Wie bist du mit der Situation umgegangen?

Die Idee war tatsächlich schon relativ ernst. Irgend etwas in mir sagt mir, dass da etwas für mich wartet, beim Tanz. Das dachte ich mir schon mal als Kind, und ich habe es wieder gespürt, als ich bei dir darüber gelesen habe. Leider stehen mir da (wie in meiner Gesamtsituation) derzeit noch mehr Ängste im Weg als ich Mut habe: ich glaube, ich habe überhaupt kein tänzerisches Talent. Was ist, wenn die mich auslachen? Wenn das albern aussieht? Wenn die mir nahelegen, das doch lieber zu lassen? So in der Art...
Aber ich hatte schon mal rumgesucht. Da gibt es ein Studio, in dem meine Pilates-Trainerin unterrichtet. Zwar Fortgeschrittene, aber ich nahm es als gutes Zeichen.

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Was ist, wenn die mich auslachen? Wenn das albern aussieht?

Wieso ist Dir DAS wichtig? Und nicht in erster Linie, ob es Dir GEFÄLLT? Scheiß doch drauf, ob andre es elegant, was auch immer, finden.
Wenn wir tanzen gehen (was wir offensichtlich dieses Jahr wohl wieder nicht tun *kotz* ist mir das SO wurscht, was die andren denken. Ich geh dorthin um abzuzappeln. Streß abbau, Spaßhaben. Bei mir zu sein.
Ich werd ja nicht dafür bezahlt, also bitte wen scherts dann, WIE das aussieht? Klar, Kursleiter - aber ich mein, laß Dich doch bitte nicht von einer un/möglichen Reaktion der anderen Mittänzer davon abhalten.

Sei ein bißchen Florence Foster Jenkins.

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Spooky coincidence :D
Ich muss zugeben, dass ich von Paul Taylor noch nichts gehört oder gesehen habe. Ich kenne nur die, die eigene Unterrichtsmethoden entwickelt haben.

Ich habe diese Gedanken und Gefühle immer wieder mal. Und dann tanze ich, ja, Ich bin auch in einer solchen Situation tanzen gegangen, ja. Bewegung als Selbstbestätigung, dass ich überhaupt noch am Leben bin oder eine Bedeutung habe, ja. Ist zwar ein Mittel, um rauszukommen, aber bringt eben auch neue Probleme mit sich. Erst in der Summe erkenne ich dann, dass es nur um ein Gleichgewicht geht, von Elementen in mir, die alle um Aufmerksamkeit ringen und gehört werden wollen. Ich bin mein eigener Schlichter, mein eigener Mediator:)

So, jetzt zu Deinen Ängsten vor der Probestunde: scheiß drauf. Im Modern interessiert das keinen. Du gehst ja nicht ins Ballet zu 10-jährigen.

Jeder, der halbwegs alle Sinne beisammen hat, ist überselbstkritisch und weiß, wie albern er am Anfang aussieht. Humor hilft. Und Disziplin. Und klare Übungs-Ziele. Aber erst einmal geht es nur um eines: Hab' Spaß.

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@lagerfeuerromantik: das hast du sehr schön beschrieben. Gleichgewicht.. das ist bei mir auch echt ein Thema. Gut, wenn du dir selbst ein guter Schlichter oder Mediator sein kannst. :-)

Phu. Mal sehen wann ich mich hintrau. Die Zeit wird kommen! Wie oft machst du das denn in der Woche?

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Zweimal die Woche. Modern Jazz und Contemporary. Die meisten besuchen nur einen Kurs einmal die Woche. Überambitioniert und supergut ist niemand, alles ganz normale Leute. Alle normal, alle einzigartig. Also, keine Angst.

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Wenn ich auf alte Sachen stoße & festklebe, frag ich mich vor allem, wohin die Zeit ist ; )
Den Rest versuch ich dann meist sehr distanziert wahrzunehmen.
Schlafende Hunde soll man nicht wecken ; )

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@sid: das stimmt, die Jahre rasen echt. Und seit dem Studium nochmal viel ärger.
Verstehe was du meinst, und das ist vermutlich eine sehr gesunde Einstellung. Mir hilft es gerade dabei zu sehen, dass ich so wie ich gerade lebe, nicht weiter leben will, auch wenn damals natürlich auch nicht alles eitel Sonnenschein war.

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