Mittwoch, 27. Mai 2020
Heute Nacht.
Jemand und ich versuchen uns in einem hohen verwinkelten Gebäude zu verstecken und gleichzeitig dort rauszukommen. Als wir in Richtung Dach gelangt sind wissen wir, dass aus der einen Luke gleich sehr viel Wasser auf uns herabrauschen wird. Wir müssen warten, bis alles Wasser reingelaufen ist und wir fast absaufen, und uns dann durch die Luke pressen, sagt der jemand. Wir probieren das, aber das Wasser von oben prasselt mit einer solchen Wucht, dass wir darunter nicht stehenbleiben können. Irgendwie kommen wir schon aufs Dach, es ist ein Flachdach. Es ist dunkel. Von irgendwo scheint ein kleines Außenlicht. Schon die ganze Zeit fühlen wir uns verfolgt, bedroht. Da passt irgendwas überhaupt nicht, sagt der jemand, während wir draußen erschöpft versuchen Luft zu holen. Und da spüre ich es auch, den Luftwechsel. Es ist außen viel wärmer als es sein dürfte, und drinnen wurde es immer kälter. Die Gefahr ist so greifbar und todesnah, dass ich aufwache.

Als ich endlich wieder einschlafe: die Berliner Oper, wie sie aber überhaupt nicht aussieht. Ich bestaune Prunk und Pomp, bin beeindruckt von dem Saal und einer sehr unkonventionellen Bestuhlungsaufstellung. Musiker eilen durch den Raum in Richtung Foyer, als ich auch dorthin will. Ein sehr attraktiver großer Mann of Color eilt an mir vorbei, einen Kasten mit Blasinstrument um sich geschnallt. Macht es große Freude in einem solchen Saal zu spielen, frage ich? Der Mann lächelt höflich und sagt: natürlich. Was für eine blöde Frage, sage ich, entschuldige, ja. Wir eilen gemeinsam durch das Foyer. Er bleibt bei einem anderen Mann, der dort wartet, stehen, und überreicht diesem dann einen Brief. In seiner Hand hält er plötzlich ein kleines Stofftier. Der Mann läuft weiter, ich gehe mit. Was war das eben, frage ich. Das war gerade eine sehr schnelle Trennung, sagt der Mann, etwas wehmütig. Warum hast du das Stofftier behalten? Ich möchte nicht, dass er Schmerz empfindet wenn er es ansieht, deswegen nehme ich es mit. Wir eilen weiter, sind nun vor der Tür. Dort muss der große Mann weinen. Ich möchte ihn so gerne umarmen, aber es ist C*r*n*. Hilflos stammel ich: vielleicht umarmst du jemanden aus deinem inner circle? Ein Fremder huscht vorbei. Diesen umarmt er. Das finde ich merkwürdig, aber bin froh, dass der Mann kurz Trost findet.

Ich selbst schlender in eine Laden-Passage. Dort arbeitet N. in einem Blumengeschäft. Ich warte bis sie fertig ist, wir gehen gemeinsam in ein kleines Café. Sie bestellt Café Macchiato und möchte 2 Peanut Butter Crunch. Aber als sie diese in der Hand hält, möchte sie sie doch nicht, sie findet sie unappetltlich, nicht per se, aber etwas an genau diesen stört sie. Ich selbst bestelle irgendwas, ich glaube auch Macchiato, und die Peanut Teile, und finde sie köstlich. N. kostet auch davon. Als ich mit Kreditkarte bezahle, habe ich Angst dass es hunderte an Euros kosten wird. Aber es sind nur knapp über 20. Erleichtert und doch besorgt um den Kontostand.

Mein Vater, seine Frau G. und ich fahren in den Urlaub. Wir wollen noch Tatjana mitnehmen, eine Bekannte von mir. Wirr holen Tatjana vor einem Haus an einer Kreuzung nahe des Hauses in dem ich aufgewachsen bin ab. Ihr Gepäck verstaue ich im Kofferraum. Als ich mich ins Auto setze, höre ich gerade noch, wie Tatjana zu G. sagt: ok gut, also du ziehst sofort aus dann, ok? Tu mir den Gefallen, tu dir den Gefallen. Total erschüttert und ratlos, warum Tatjana von G. so etwas verlangt, sage ich erst mal nix und wir fahren los. Irgendwann kommen wir an. G. macht sich auf eine neue Bleibe zu suchen. Das finde ich furchtbar falsch. Als Tatjana und ich allein im Raum sind, frage ich sie. Das kann ich dir nicht sagen, meint sie. Du könntest sonst nachts kein Auge zu tun. Mein Kopf rattert? Bist du ein Vampir? Tatjana sieht plötzlich anders aus und ihre Augen leuchten, ja, sagt sie, und ich möchte G. schützen, es ist besser wenn sie weg von hier ist, denn sie riecht so gut, ich müsste sie beißen. Und ich frage: aber wieso ist es dann kein Problem, dass wir in einem Zimmer schlafen? Weil du nicht so gut riechst, um offen zu sein, stößt du mich gerade etwas ab,, meint sie. Tatjana schnüffelt an mir. Aber je länger sie schnüffelt, desto größer werden ihre Augen. Ich fange an zu schwitzen, bin aber noch belustigt. Eigentlich riechst du immer besser, sagt Tatjana. Vielleicht ist es mein leichter Angstschweiß? Ich frage mich, ob der F. auch in Tatjanas Beuteschema passt, der soll eigentlich auch noch zu uns stoßen. Aber erfahren werde ich es nicht mehr.


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