Mittwoch, 8. November 2023
Das ist alles mehr, als ich leisten kann.
"[...] was sie sich wünschen würde ist, dass wir viel bei ihr sind in der nächsten Zeit und sie nicht so alleine ist."

In mir tobt das innere Kind, ist wütend, voller Hass, Angst, Übelkeit. Diese toxische Beziehung zu meiner Mutter. Und die Erwachsene ist einfach nur noch unendlich müde und hat gar keine Kraft mehr, sich um dieses krasse Kind zu kümmern. Und es macht mich so unendlich sauer, dass meine Mutter mich in diese Situation bringt. Jeder Scheiss ist in Deutschland überreguliert. Aber Sterbehilfe - am Arsch die Räuber. Grundsätzlich bin ich dafür, dass jeder das Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende hat. Leider wird in der Öffentlichkeit oft der Bestfall diskutiert. Und meine Mutter ist gerade echt kein Bestfall. Soll sie trotzdem tun, was sie will. Aber was das mit Angehörigen macht, zumindest mit denen, die ähnlich schwierig bis toxische Beziehungen zu einem solchen Elternteil haben, während das Elternteil selbst völlig panisch ausflippt vor besagter Situation. Ich finde keine Worte.

Eigentlich wollte ich morgen in die Heimat fahren. Ich hab einen solchen Widerwillen. Schon wieder dieser Druck. Dieses ständige, unausgesprochene und dennoch brachial auffordernde "Tut was für mich!" Ihr Lebensauftrag an mich, an uns, seit wir auf der Welt sind. Abgrenzung ist so unglaublich anstrengend. Ich könnte nur noch kotzen.

Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.

~ Dominik Eulberg - Rotmilan



 
Sie können nicht mehr tun, als Sie zu tun bereit sind. Andernfalls, also wenn Sie über Ihre eigenen Grenzen gehen würden, würde Ihre Mutter den Frust und Ärger spüren und die Aktion wäre vergebens, das bringt gar nichts. (Ich erleb das grad mit meiner Schwester und meinem Vater, dass ich meine Schwester da zurückhalten muss, zu viel zu tun, was fast immer in Hass und Streit ausartet.)
Und Sterben dauert eben meistens lange. Ist nicht schön, aber ich finde, ganz gut so.

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Ja - das natürliche Sterben. Von dem reden wir hier aber nicht. Wir reden von einem selbst gewählten Sterbetag. Assistierter Suizid. Oder wie auch immer man es nennen will.

Es ist schwierig, hier 43 Jahre Beziehung zu meiner Mutter zu erläutern, und es ist nicht notwendig. Es bleibt bei: Ich kann nichts tun.

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