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Mittwoch, 5. Oktober 2011
Fluchtmittel statt Suchtmittel.
okavanga, 01:15h
Was ich sehr mochte in letzter Zeit: das Hörbuch "Darum" von Glattauer und "Der Dunkle Turm" von King. Beides nich jedermanns Fall. Aber gerade letzteres habe ich verschlungen. Hat mich gnadenlos gefesselt. Sesamina meinte, er muss es auch mal lesen, wenn er dann versteht, warum ich so bin wie ich bin ("ich muss jetzt weiterlesen"... "kann ich jetzt weiterlesen?"... "das Buch macht mich krank"... "ich muss mit M. über das Buch reden"... "noch kurz das Kapitel"... "das Ende.. das Ende.. ich komm nicht drüber hinweg"... "Sesamina. Das Ende! Das Obergeschoss!"). Bin vielleicht einfach gerne woanders. Bloss nicht hier. Danke, King.
Lebendig begraben.
okavanga, 00:39h
Nach unserem gestrigen Telefonat, dem ersten seit Monaten, sendet sie mir heute Fotos von ihren, unseren, Katzen. Es rührt mich zu Tränen. Tränen sind sowieso das einzige was mir zu ihr einfällt. Ihres Lebens beraubt, sei es durch ihre Wahrheit, oder durch meine. Letztendlich spielt es keine Rolle.
Das Thema unseres nächsten Gesprächs wird, sowie mein Bruder mich vorgewarnt hat, St*erbe*hil*fe sein. Nein, es geht nicht darum, dass die in der Schweiz das sowieso nicht unterstützen werden, weil sie nunmal nicht totkrank ist. Es geht um das Wort ansich, um die Verzweiflung und Ausweglosigkeit, die sich darin verbirgt. In diesem Wort aus dem Mund einer Frau Ende 50, die einmal so stark, so patent war, so unheimlich im Leben stand und an ihm hing. Um die empfundenen Schmerzen, die sich in diesem Wort verstecken. Und ich empfinde viel zu viel Empathie. Es tut unglaublich weh. Es geht darum, wann sie sich selbst beim Sterben hilft. Wann es für sie der letzte Ausweg ist.
Wie hältst du das alles aus, frage ich meinen Bruder, der sie in etwa einmal pro Woche sieht. "Es klingt vielleicht blöd", sagt er, "aber dadurch, dass ich sie öfters sehe, kann ich mich öfters von ihr verabschieden."
Das Thema unseres nächsten Gesprächs wird, sowie mein Bruder mich vorgewarnt hat, St*erbe*hil*fe sein. Nein, es geht nicht darum, dass die in der Schweiz das sowieso nicht unterstützen werden, weil sie nunmal nicht totkrank ist. Es geht um das Wort ansich, um die Verzweiflung und Ausweglosigkeit, die sich darin verbirgt. In diesem Wort aus dem Mund einer Frau Ende 50, die einmal so stark, so patent war, so unheimlich im Leben stand und an ihm hing. Um die empfundenen Schmerzen, die sich in diesem Wort verstecken. Und ich empfinde viel zu viel Empathie. Es tut unglaublich weh. Es geht darum, wann sie sich selbst beim Sterben hilft. Wann es für sie der letzte Ausweg ist.
Wie hältst du das alles aus, frage ich meinen Bruder, der sie in etwa einmal pro Woche sieht. "Es klingt vielleicht blöd", sagt er, "aber dadurch, dass ich sie öfters sehe, kann ich mich öfters von ihr verabschieden."
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