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Mittwoch, 26. März 2014
Rahmen.
okavanga, 23:08h
Zur Zeit wird mir Alleinsein sehr bewusst, und es geht einher mit dem Gefühl der Einsamkeit. Es werden mir die Grenzen in zwischenmenschlichen Beziehungen bewusst, und dass wir, egal mit wie vielen Menschen und Aktivitäten wir uns umgeben, auf uns alleingestellt sind.
Das Gefühl der Einsamkeit läuft meist ganz unauffällig neben mir her. Wie ein kleiner Schatten. Gedeckelt. Angeleint. Aber an manchen Tagen, so wie heute, kriecht sie hervor, wird länger und größer und dunkler, zerrt an der Leine und fletscht die Zähne, und ich könnte nicht sagen, was mir eigentlich fehlt. Es ist manchmal auch ein Gefühl von Langeweile, obwohl mein Leben nun objektiv betrachtet nicht langweilig ist.
Wo ist mein Seelengefährte, frage ich mich laut, und der Stinkbär schaut mich mit großen unergründlichen Augen an.
Ich fühle mich unglaublich einsam ohne Therapie. Weiß nicht mit wem ich so reden soll. Mit wem ich überhaupt reden soll.
Ich habe Angst vor dem Sommer. Vor Baden alleine, in der Sonne sitzen alleine. Nicht weggehen weil ich nicht alleine weggehen kann.
Ich fühle mich eingesperrt. Allein. Einsam. Und es macht mich wütend, denn ich würde mich so gerne an dieses Alleinsein gewöhnen, und kann es einfach nicht.
Eigentlich ödet und kotzt mich alles an. So ein Tag an dem ich mir denke: nicht da sein wär auch ok. Und das kotzt mich dann noch mehr an. Ich will ja so sehr. Strenge mich so sehr an. Aber es ist als dürfe ich einfach nicht. Es hört einfach nicht auf. Und dann trabe ich gedeckelt durchs Leben und stell mir vor wie es sein könnte. Zeig mir selbst anscheinend ne ganz tolle Vorführung. Aber es ist halt einfach nicht so. Nicht echt. Es scheint alles so aussichtslos. Ich habe das Gefühl, ich bewege mich letztendlich keinen Milimeter von der Stelle. Vielleicht tue ich mir unglaublich unrecht, und doch... fühlt es sich nunmal so an.
Noch nie habe ich mich so gesund ernährt. Seit über 16 Monaten bin ich rauchfrei, seit fast einem Jahr ohne Chemie. Esse und trinke Rohkost, Vollkorn, ernähre mich viel bewusster. Ich habe noch nie so ruhig gelebt und so viel geschlafen, so wenig mit Arschlöchern gevögelt. Mag eh sein dass ich mich nicht mehr in Arschlöcher verknalle - aber ich verknalle mich überhaupt nicht mehr. Date nicht mehr. Gehe nicht mehr aus - mit wem auch, es hocken alle nur noch zu Hause, und alleine schaffe ich es nicht, ich bin einfach zu schüchtern. Dafür habe ich noch nie so regelmäßig Sport gemacht. So viele sinnvolle Freizeitaktivitäten gehabt. Neues ausprobiert. Aber ich sag mir jetzt was: das macht mich alles nicht glücklicher. Es ist eher als würde ich krampfhaft einen Rahmen schaffen wollen, der mich zusammenhält. Aber das Bild ist eben immer noch das gleiche.
~Philipp Poisel - Halt mich
Das Gefühl der Einsamkeit läuft meist ganz unauffällig neben mir her. Wie ein kleiner Schatten. Gedeckelt. Angeleint. Aber an manchen Tagen, so wie heute, kriecht sie hervor, wird länger und größer und dunkler, zerrt an der Leine und fletscht die Zähne, und ich könnte nicht sagen, was mir eigentlich fehlt. Es ist manchmal auch ein Gefühl von Langeweile, obwohl mein Leben nun objektiv betrachtet nicht langweilig ist.
Wo ist mein Seelengefährte, frage ich mich laut, und der Stinkbär schaut mich mit großen unergründlichen Augen an.
Ich fühle mich unglaublich einsam ohne Therapie. Weiß nicht mit wem ich so reden soll. Mit wem ich überhaupt reden soll.
Ich habe Angst vor dem Sommer. Vor Baden alleine, in der Sonne sitzen alleine. Nicht weggehen weil ich nicht alleine weggehen kann.
Ich fühle mich eingesperrt. Allein. Einsam. Und es macht mich wütend, denn ich würde mich so gerne an dieses Alleinsein gewöhnen, und kann es einfach nicht.
Eigentlich ödet und kotzt mich alles an. So ein Tag an dem ich mir denke: nicht da sein wär auch ok. Und das kotzt mich dann noch mehr an. Ich will ja so sehr. Strenge mich so sehr an. Aber es ist als dürfe ich einfach nicht. Es hört einfach nicht auf. Und dann trabe ich gedeckelt durchs Leben und stell mir vor wie es sein könnte. Zeig mir selbst anscheinend ne ganz tolle Vorführung. Aber es ist halt einfach nicht so. Nicht echt. Es scheint alles so aussichtslos. Ich habe das Gefühl, ich bewege mich letztendlich keinen Milimeter von der Stelle. Vielleicht tue ich mir unglaublich unrecht, und doch... fühlt es sich nunmal so an.
Noch nie habe ich mich so gesund ernährt. Seit über 16 Monaten bin ich rauchfrei, seit fast einem Jahr ohne Chemie. Esse und trinke Rohkost, Vollkorn, ernähre mich viel bewusster. Ich habe noch nie so ruhig gelebt und so viel geschlafen, so wenig mit Arschlöchern gevögelt. Mag eh sein dass ich mich nicht mehr in Arschlöcher verknalle - aber ich verknalle mich überhaupt nicht mehr. Date nicht mehr. Gehe nicht mehr aus - mit wem auch, es hocken alle nur noch zu Hause, und alleine schaffe ich es nicht, ich bin einfach zu schüchtern. Dafür habe ich noch nie so regelmäßig Sport gemacht. So viele sinnvolle Freizeitaktivitäten gehabt. Neues ausprobiert. Aber ich sag mir jetzt was: das macht mich alles nicht glücklicher. Es ist eher als würde ich krampfhaft einen Rahmen schaffen wollen, der mich zusammenhält. Aber das Bild ist eben immer noch das gleiche.
~Philipp Poisel - Halt mich
Seelenheil ~
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