Freitag, 17. Juni 2022
Ab Herbst steht hoffentlich die Vermietung meiner Wohnung an, denn ich will dann woanders sein, egal wo. Aus Spaß habe ich eben mal auf einem bekannten Immobilienportal gecheckt, für welche Kaufpreise aktuell 2-Zimmer-Wohnungen in der Stadt über die Ladentheke gehen. Ich könnte mindestens das doppelte für meine Wohnung bekommen, eventuell sogar das dreifache. Da komme ich schon ins Grübeln. Es könnte mir die nächsten Jahre Studium und Ausbildung finanzieren und ich müsste mich nicht mehr mit dem Job rumquälen, der mir schon so lange so zuwider ist - mir jedoch ein riesen Maß an Flexibilität für mein Studium gewährt.

Aber. So billig wie damals komme ich wahrscheinlich nicht mehr, zumindest nicht in absehbarer Zeit, an eine Immobilie. Zudem würde ich in keiner größeren deutschen Stadt eine so geringe Kaltmiete zahlen, wie meine aktuelle monatliche Kreditrate ist. Und ich wüsste: wenn ich irgendwann diese völlig irren Mietpreise andernorts nicht mehr zahlen kann, habe ich hier immer ein Dach über dem Kopf. Ich arbeite seit Jahren in Teilzeit und werde keine gute Rente haben. Die Wohnung gibt mir zumindest ein kleines Gefühl von Sicherheit für die Zukunft.

Hmhmhm. Hach.




Tanz der Glühwürmchen.
Den gestrigen Abend verbringe ich mit der M. im Biergarten. Auf dem Heimweg schiebe ich mein Fahrrad durch den naturstillen Waldpark. Es ist späte Dämmerung, etwa 22 Uhr, der Himmel noch nicht ganz dunkel. Zwischen den Baumkronen segeln Fledermäuse, ihre kleinen schnellen Körper zeichnen sich schwarz am Himmel ab, der von der untergegangenen Sonne noch leichtblau schimmert. Alles was ich höre, ist Knacken im Geäst, Gräser- und Blätterrascheln, und ein formidables Grillenkonzert. Dass ich in dieser Stadt einen so stillen Moment erleben darf! Ganz langsam gehe ich, fast gehmeditierend. Da sehe ich links und rechts in den Büschen, vor allem in denen auf Flussseite, unzählige Glühwürmchen tanzen. Ganz stumm bleibe ich stehen. Spüre die warme Sommernacht auf der Haut, höre und sehe der Natur zu und bin beseelt. Der Moment ist magisch. Während ich so dastehe und mich um meine eigene Achse drehe, fällt mir auf, dass die Glühwürmchen überall sind. Vor mir, neben mir, hinter mir. Ich weiß nicht, wie lange ich da stehe und staune. Irgendwann bahnen sich Lichtkegel ihren Weg durch die einbrechende Dunkelheit. Drei junge Frauen fahren an mir vorbei, sich fröhlich unterhaltend.

Ich schreite weiter durch den Wald und lasse mich von ihm und der Nacht umarmen.

~ Dominik Eulberg - Tanz der Glühwürmchen


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Montag, 13. Juni 2022
Die Frau meines Vaters liegt seit einigen Tagen auch mit C flach, heute zeigte sich der Test meines Vaters leicht positiv. Hoffe inständig, dass er heil da durch kommt, sie natürlich auch, bin jedoch momentan mehr um ihn besorgt, er ist um einiges älter als sie.

Ansonsten habe ich in den letzten Tagen, ich hatte von Do bis Sa Besuch vom F., gemerkt: ich möchte keinen Drogenkonsum mehr in meiner Gegenwart. Es stößt mich ab, dauernder Konsum stößt mich ab, auch dauernder Alkoholkonsum. i-Tüpfelchen war, als er meine Ansage ignorierte, dass ich keinen Chemie-Konsum bei mir in der Wohnung dulde. Zu dem Zeitpunkt war zwar schon klar, dass er in den nächsten 1-2 Stunden fahren wird, für mich trotzdem ein No-Go. Egal wann, wie, warum. Er hat meine Grenzen missachtet. Da ist kein Respekt. Sucht hin oder her. Geh vor die Tür, was weiß ich. Nicht in meiner Privatsphäre. Dafür konnte er dann stante pede die Wohnung verlassen. Ich fand mich schon sehr tolerant, was den Kiff- und Alkoholkonsum anging, und da war ich es, weil ich wusste, es gehört zu ihm. Merke aber eben, dass ich eigentlich nicht mehr tolerant bin und es einfach nicht mehr um mich haben möchte. Und ich rede hier jetzt nicht davon, wenn jemand MAL eine Tüte raucht oder ein Bier trinkt. Ich war sehr erleichtert, als er weg war. Raubte mir mehr Energie, als ich dachte.

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Dienstag, 7. Juni 2022
Missing.
Manchmal höre ich kleine Katzengeräusche. Als würde sie gurrend maunzen, wenn ich in die Küche gehe. Oder vom Nebenplatz aus fast geräuschlos Hallo sagen (am ehesten wiederzugeben mit einem leise geschmatzten "me- me"), wenn ich vom Tisch aufstehe.

Überhaupt ist ganz schön was los in mir. Das läuft noch richtig auf Hochtouren. Manchmal wieder alles nur wie hinter Plexiglas. Das müsste eigentlich inzwischen mein Indikator dafür sein, dass Kummer gespürt und Tränen geweint werden wollen. Ich übe.

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Montag, 6. Juni 2022
Heute habe ich mich mit einem Mitpatienten aus der Klinik getroffen. Er hat den gleichen Namen wie ich, nur die männliche Form, ist so alt wie ich, lebt in derselben Stadt, ist selbst für einen Mann sehr groß - so wie ich für eine Frau - weswegen mit ihm fälschlicherweise oft, wie auch mit mir, Stärke assoziiert wird, hat ein ähnliches Mutterthema, wurde (vermutlich genau deswegen) in der Klinik von der selben Person getriggert, Konfliktklärung inklusive, und hat sehr ähnliche Themen, insb. auch Sucht und Nähe(schwierigkeiten).

Irrer Spiegel.

Und ich merke wie gut es mir tut, mit Klinik-Leuten weiterhin im Austausch zu stehen. SO gut.

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Freitag, 3. Juni 2022
Hm.

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