Donnerstag, 21. September 2023
Zum Glück ging es schnell wieder bergauf. Übers Wochenende wird mein Vater noch in der Klinik sein, morgen oder am Samstag will ich ihn besuchen.
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Ich vermisse es sehr eine Katze im Leben zu haben, eine neue kann ich mir aber aus mehreren Gründen noch nicht wieder vorstellen. Überlege, mal im Tierheim, aus dem ich die Mutzel hatte, anzufragen, ob sie manchmal Unterstützung oder Hilfe mit den Katzen brauchen. Gleichzeitig Angst, dass ich wieder zuviel mache, es ist eh genug los. Will nichts falsches versprechen und dann wenig verfügbar sein.
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In 2 Wochen die letzte Klausur meines gesamten Studiums. Danach nur noch Seminare mit Referaten, Präsentationen oder Hausarbeiten, zum großen Teil unbenotet. Uff! Bei der Planung des Wintersemesters entdeckt, dass gar nicht mehr soviel los ist (im Vergleich zu den ersten beiden Mastersemestern), und ich tatsächlich schon mal langsam mit einer Masterarbeit anfangen könnte.

Gespräche mit der neuen Welt (naja, 2016 war sie neu, und so nannte ich sie einfach weiter) laufen bezüglich einer Masterarbeit. Es ist toll, diese hilfreichen Kontakte zu haben. Drei Themenbereiche liegen auf dem Tisch, ich hoffe, mit einem davon klappt es.
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Am Wochenende wollte ich mit einer Freundin auf dem Rheinsteig wandern. Leider liegt sie und ihre komplette Familie mit Corona flach.
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Während meines fast 5-wöchigen Aufenthalts in der Heimat hat sich eine Lebensmittelmottenplage in meiner Mannheimer Küche entwickelt. Und zwar in einem Ausmaß, dass ich jetzt für 170 Euro Schlupfwespen bestellt habe. Wenn das nix hilft, weiß ich auch nicht mehr.
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Erkenntnis: mit dem Deutschlandticket 8 Stunden und drei mal Umsteigen von meiner oberfränkischen Heimat nach Mannheim benötigt (mit Auto ca. 360 km), ohne einen Zugausfall wären es 7h gewesen. Wo ich in der Zeit sonst überall hinreisen könnte! Fühlte mich an meine Nachtreise von den Victoria Falls nach Bulawayo erinnert. Viel Zeit für kurze Strecken. Nur war das immerhin ohne Umsteigen und sehr viel aufregender, schöner, und in netter Begleitung. Manchmal hab ich Momente, da laufe ich vor Dankbarkeit angesichts meiner Lebenserlebnisse und Privilegien fast über.






Montag, 18. September 2023
Es ruckelt etwas, heute war wohl kein guter Tag, was G. mir vorhin erzählte, hat mir den Schreck in die Glieder fahren lassen. G. fährt morgen spontan zu ihm in die Klinik. Es ist schrecklich, dass er da so alleine liegt, und sie so weit weg ist. Am Sonntag will ich mal vorbeifahren. Hoffentlich berappelt er sich bis dahin. Das was heute war, bereitet mir Sorgen. Auf der Intensiv haben sie ihn immerhin gut im Blick. Dieses ewige Hoffen und Abwarten. Wünsche ans Universum.

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Freitag, 15. September 2023
Diese Wochen.













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Die OP ist wohl gut verlaufen. Der Arzt hatte gestern G. (meine "Stiefmutter") angerufen, während mein Vater aus der Narkose aufwachte. Da es ein großer und langer Eingriff war, liegt mein Vater für ein paar Tage auf der Intensiv. Das war uns vorher bekannt, daher kein Schreck.

Nun sitze ich in ihrem Haus, in der Heimat, es ist ganz still. Stelle mir vor, es wäre immer so still, und als wäre es immer, so wie gestern, nur die G., die mich am Bahnhof abholt.

Während mein Vater am Mittwoch gen Western fuhr, reiste ich gen Süden. Besuchte erst die N., es war so schön sie nach unserer Zeit auf den Philippinen wieder zu umarmen, und schaute mir gestern ein potenzielles Ausbildungsinstitut an. Es erscheint mir unkonventionell aber seriös und erinnert mich an die Klinik, in der ich war. Ein kleines, ganz wunderbares Biotop in einem von den Kassen auf Effizienz getrimmten und durch"optimierten" System. Wird schwer zu toppen sein, aber will mir noch andere Institute ansehen.

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Mittwoch, 6. September 2023
Heute Kaufvertrag für einen 125 Roller abgeschlossen. Kanns kaum erwarten rumzudüsen - raus aus der Stadt!

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Dienstag, 5. September 2023
Die sachliche Kurzversion zur Situation meines Vaters: nach nur zwei (von geplanten vier) Chemos musste die Behandlung abgebrochen werden. Es entstand am Port (innen, also erst mal nicht sichtbar) eine Infektion, die sich in sehr hohem Fieber und Abgeschlagenheit äußerte. Da anfangs unklar war, ob die Symptome in der Chemo selbst, einem grippalen Infekt oder eben einer Infektion des Ports liegen, wurde erst ein Antiobiotikum verabreicht. Das brachte kaum Linderung. Irgendwann sammelte sich dann auch außerhalb des Ports Blut und mein Vater ging ins Krankenhaus. Dort entfernten sie den Port sofort. Der Onkologe informierte meine Vater, dass vor einem Fortsetzen der Behandlung erst die Infektionswerte runter müssen. Außerdem sei eine anderweitige Gabe der Chemo (Injektion oder Tabletten) nicht möglich. Die Chemo, die er bräuchte, liefe nur über einen Port. Der Onkologe beratschlagte sich dann mit Wiesbaden. Ergebnis war, dass die OP vorgezogen wird auf den 14. September, ohne weitere vorherige Chemo.

Da mein Vater ohne Port auch nicht ganz so leicht hochkalorische Kost zu sich nehmen kann, nimmt er weiter ab. Diesmal ist klar, dass es nicht an einer Chemo liegt, sondern am Krebs. Er frisst, dieser verdammte Arsch. Dafür geht es meinem Vater erstaunlich gut. Er unternimmt Dinge, auch mit seinen Enkeln, hantiert in Haus und Garten rum, backt Brot. Er ist müde, aber ansonsten... es ist trügerisch. Beängstigend trügerisch still.

Gefühlt zieht sich einfach alles viel zu lange.

Bis Sonntag war ich in der Heimat. Und um kurz emotional zu werden: der Abschied war schwer. Vor der OP werde ich ihn nicht mehr sehen. Ich habe Angst.

Mein Therapeut dazu: "Ihr Vater könnte nun sterben."
Ich: "Ja."
Thera: "Bereiten Sie sich denn darauf vor?"
Ich: "Nein"
Thera: "Wieso nicht?"
Ich: "Weil er jetzt einfach nicht sterben darf."
Thera: "Wenn es gut läuft, wird er aber auf jeden Fall vor Ihnen sterben."
Ich: "Ich weiß..."
Thera: "..."
Ich: "..."

Naja. Ich beschäftige mich jetzt mit dem Tod.

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