Sonntag, 23. Februar 2025
Bundestagswahl 2025
Sehr müde. Über 140 Nazis nun im neuen Bundestag. Immerhin auch 60 - 64 Linke [edit: und FDP raus, phu, hoffentlich bleibts dabei].

Um 18 Uhr zu den Wahlergebnissen mit einer Freundin und einem Bekannten im Cafe der Alten Feuerwache getroffen, das unter dem Titel "You're not alone" ein gemeinsames Ertragen der Wahlergebnisse anbot. Das hat es abgemildert, geholfen, für den Moment. Immerhin gemeinsam sein, das Gefühl, nicht allein zu sein mit diesem uns umgebenden Wahnsinn. Naja. Tja.






Sonntag, 9. Februar 2025
Of monsters and men.
Letzte Nacht habe ich mal wieder vom kleinen Herrn Professor geträumt, das letzte mal war im Sommer 2023, zu Beginn der Krebserkrankung meines Vaters und dem gleichzeitig akuter werdenden Sterbewunsch meiner Mutter. Wenn ich davon ausgehe, dass er immer noch als Stressindikator dient, scheint momentan ziemlich viel in mir abzugehen. Dem ist ja auch so, auch wenn ich das sehr gut verdränge. In den letzten Tagen drückt es nach oben. Doch so genau mag ich immer noch nicht hinsehen.

Der Traum war interessant. Während sich über die Jahre mein nächtliches Verhältnis dem kleinen Herrn Professor gegenüber von abgeneigt zu neutral entwickelte, war ich ihm im Traum nun freundlich zugewandt. Er lebte allein und einsam auf einem Schloss bei Frankfurt. Er hatte dunkle Haare und eine neue Brille. Eigentlich ist er rotblond. Er wirkte einsam und hatte irgend einen Verlust erlitten, ich erinner mich nicht genau, den der Mutter? Sämtliche Nahestehende? Ich umarmte ihn innig, er weinte und bedankte sich, meinte, das tue sehr gut, und ich könne das gut, jemanden auffangen und halten. Im Traum vermutete ich, dass er keine Drogen mehr nimmt, es mutete irgendwie so an. Doch dann klingelten plötzlich zwei ältere Frauen, anscheinend aus seiner Arbeit, er solle irgend etwas an ihren Laptops updaten, bevor er sich für mehrere Wochen in die Klinik verabschiedet. Im Traum wusste ich, dass es sich dabei um eine Suchtklinik handelt. Ich war überrascht, dass er mir davon nichts erzählt hatte, denn unser Gespräch war sehr vertrauensvoll. Doch ich ließ es so stehen und wünschte ihm von Herzen alles Gute.


Gester Abend besuchte ich eine Freundin. Wir unterhielten uns lang über meine Erfahrungen hinsichtlich der Gruppensituation, -prozesse und -dynamik in meiner Ausbildung, wie sehr mich das herausfordert. Die ewige Angst nicht dazuzugehören. Die Anstrengung, die Kontakt für mich oft bedeutet. Gleichzeitig die Angst vor dem Einstieg in einen neuen Beruf, die große Überwindung Bewerbungen zu schreiben. Etwas ist momentan in mir verrutscht, seit langem erahne ich wieder das große schwarze Loch in mir, das ich seit der Akutklinik vor knapp 3 Jahren zunehmend nähren konnte, doch das mir nun wieder von großer Bedürftigkeit und Verlorensein erzählt.

Interessant, dass mich heute ein Kontakt aus der Akutklinik anschrieb, ein Mann. Wir hatten in der Klinik eine interessante Dynamik, denn er triggerte mich zu Beginn dort extrem an. Ich hatte unglaubliche Angst vor ihm, so große, dass ich die Gruppe oder den Raum öfters verließ. Im Lauf der Wochen dort setzten wir uns erst mithilfe unserer Therapeuten und dann miteinander auseinander. Was macht das bei mir, was macht das bei ihm. Es ist krass, dass wir uns in manchen Dingen sehr ähnlich sind, und zwar in den dunklen - Persönlichkeitsanteile wie auch Erfahrungen. Kein Wunder dass ich Angst vor ihm hatte. Inzwischen haben wir friedlichen, losen Kontakt, heute erzählte er mir von seiner immer wiederkehrenden Erkenntnis, wie beziehungsunfähig er ist, obwohl er sich so sehr nach echter Nähe sehnt, emotional wie körperlich. Das kann ich sehr gut nachvollziehen. Es war ein netter, kurzer Austausch. Er wollte dann gerne telefonieren, doch ich habe das Bedürfnis, ihn etwas auf Distanz zu halten, und er akzeptiert und respektiert das.

Erstaunlicherweise meldete sich kurz danach ein anderer Kontakt aus der Klinik, N., mit der ich auch auf den Philippinen war vor zwei Jahren. Sie sendete mir mehrere Sprachnachrichten, mit dem schriftlichen Zusatz danach, es mir nur anzuhören, wenn ich ausreichend Zeit und Kapazität habe, es sei ziemlich deep. N. und ich haben unregelmäßigen aber herzlichen Kontakt. Zuletzt sahen wir uns Anfang Januar nach meiner zweiten Ausbildungswoche. Wir waren gemeinsam mit K. beim Inder essen. K. lernten wir ebenfalls in der Akutklinik damals kennen, mit ihm hatte ich Dynamiken ganz anderer Art (romantischer, aber nicht ausgelebt). Beide wohnen im Großraum meines Ausbildungsinstituts. Die Sprachnachrichten höre ich mir vielleicht lieber morgen an. Heute ist ein sehr seltsamer Tag, auf emotionaler Ebene. Später werde ich mich mit V. treffen um House of the Dragon zu bingen, als Fortsetzung zu letztem Sonntag. Die ersten Folgen waren extrem enttäuschend für mich.

Nunja. Und seit ich als i Tüpfelchen nach den letzten 2 Wochen am Freitag die Heute-Show und insbesondere Böhmermann gesehen habe, ist meine psychische Kapazität für politische Monströsität aktuell leider komplett erschöpft. Nicht resigniert! Aber die Nachrichten müssen kommende Woche weitestgehend ohne mich auskommen.

~ Of Monsters and Men - Human


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Montag, 3. Februar 2025
Bescheid zwar da, aber Geld noch nicht. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das mal so stresst. Früher war ich da ein ganz anderer Typ. Im Erststudium war die Devise: hauptsache es reicht für Kippen und Party. Wollte der Automat mal wieder nichts ausspucken, zur Bank spaziert und gefragt, ob sie mir nicht noch 10 Mark (ja) auszahlen könnten. Die kannten mich schon, und meinten meistens: na komm her, da haste. Jedes mal war ich von der Ebbe auf dem Konto überrascht. Aber eigentlich wars mir egal. Also klar, ich wollte Geld, aber psychisch hat diese Ebbe nichts ausgelöst. Oder ich konnte es nicht spüren.

Ich war komplett desorganisiert: bezüglich Geld, Haushalt, Alltag, Termine und auch Studium. Wirklich gestört hat mich das nicht, ich habe es einfach nicht besser hinbekommen und mich nur gewundert, warum das den meisten einfach alles so scheinbar leicht fällt. Erst in der Mitte meiner 30er lernte ich mich besser zu organisieren. Vielleicht auch, weil ich mit dem Zweitstudium endlich eine klare Ausrichtung hatte, die von Herzen kam.

Heute kuck ich da nochmal anders drauf, auch, weil mich eine Therapeutin mit Ende 20 mal fragte, ob es bei mir mal einen Verdacht auf ADS gab. Sie fragte das, nachdem ich ihr erläutert hatte was Amphetamine bei mir auslösen. Interessanterweise machen Amphetamine inzwischen etwas ganz anderes. Also was heißt inzwischen - das letzte mal ist mindestens 7 Jahre her, ich weiß es schon gar nicht mehr.

Oft wünsche ich mir die Sorglosigkeit meines 20-jährigen Ichs zurück. Es ist geradezu grotesk, dass ich mit wachsender Erfahrung, wo ich so viel gemeistert habe, zunehmend Schwierigkeiten mit solchen Unsicherheiten habe. Wo doch immer alles irgendwie geworden ist, und meistens nicht nur irgendwie, sondern richtig gut.

Seelenheil ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Samstag, 1. Februar 2025
Hatte mir diese Woche Knabberstangen in einem Discounter gekauft. Normalerweise sind die richtig schön knusprig, diesmal aber nicht. Spontan gedacht: schmecken wie Arsch und Friedrich. Meine Güte passen manche Wörter einfach so gut.

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Meine Kommentare und Likes im politischen Kontext haben mir nun meinen Katzenvideo-Algorithmus versaut. Was muss das muss.

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Frage mich, ob die CDU Bundestagsabgeordnete aus Mannheim meine Mail von Donnerstag gelesen hat. Da sie auch am Freitag mit den Nzs gestimmt hat, werde ich ihr wohl einen Brief schreiben. Sie hat selbst Migrationshintergrund, und laut Website ist sie "Aufgewachsen [...] in den Vielfaltsvierteln Mannheims, mit Nachbarn und Freunden aus unterschiedlichsten Kulturkreisen". Mir haut es eigentlich nur noch sehr viele Fragezeichen raus zur Zeit.

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Endlich ALG Bewilligung erhalten! Phu, grad so zum 1.
Endlich Februar!

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Freitag, 31. Januar 2025
Habe einen Beitrag hier gehabt und gelöscht, weil ich irgendwie vielleicht einfach nichts mehr verstehe. Ich bin sehr verwirrt und werde nach dem, egal wie es heute ausgeht, erstmal eine Nacht drüber schlafen müssen.

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Edit. Spannend, wie unterschiedlich zwei Aussagen zur selben Situation sind (Dürr zur Presse vs. Mützenich im Bundestag über die Diskussion zur Zurücküberweisung des Gesetzentwurfs an den Innenausschuss).

Ein Krimi, ich liebe Krimis, aber auf diesen hätte ich wirklich gerne verzichtet.

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