Dienstag, 28. Januar 2014
okavanga, 01:07h
Ertappe mich dabei, dass ich meine Geburtstagsfeier wieder absagen will. Weil ich nicht weiß was ich feiern soll. Weil ich mich schäme für das, was ich bin, und für das, was ich lebe, und für das, was ich nicht lebe, und weil mein Leben tatsächlich sehr ... so ist, wie ich es nie leben wollte. Es erscheint mir von Tag zu Tag weniger lebenswert. Und für diese Gedanken schäme ich mich dann noch mehr. Denke mir, dass ich früher vielleicht verpeilter, unruhiger und unklarer war. Mehr getrunken, mehr geraucht und mehr gezogen habe. Vielleicht genauso viel nachgedacht, aber nicht so viel von mir selbst verstanden habe. Aber ich war öfters unterwegs. Bin mehr gereist. Habe viel gesehen, viele Menschen getroffen und viel erlebt. War unkonventioneller, mutiger, wilder, intensiver. Ich hatte das Gefühl, ich lebe. Mit Höhen und Tiefen, aber nicht ganz so verzweifelt wie heute. Und da gab es wenigstens ein Himmelhochjauchzend dazwischen. Jetzt ist alles überlagert oder unterlegt von Skepsis und Kummer. Sie wummern wie eine Baseline über den Subwoofer, immerwährend, subtil aber deep. Und wenn man die Höhen rausnimmt, bleibt nur noch der alles hinfortfegende Bass. Der alte Schlamm ist nach oben gespült und hat sich dort über mich gelegt. In mir, unentdeckt, als ein zu erahnender Schatten, war er mir lieber.
Die Leute sagen, es ist toll, allein zu sein, man muss das können (wer kann das denn überhaupt?) und sich selbst lieben lernen (wer tut das denn überhaupt?), und in Therapie zu sein, und alte Scheisse aufzuarbeiten. Ach ja, ist das so? Mir ging es besser als die Scheisse zumindest auch von sehr vielen - und seien sie manchmal auch vorgegaukelt oder erdrogt gewesen - lustigen und wilden und intensiven Situationen unterbrochen wurde. Jetzt habe ich ständig nur Angst, überhaput nur einen Schritt in irgendeine Richtung zu tun. Seit ich mich selbst suche, weiß ich leider, dass ich mich nicht finde. Vorher wusste ich nicht, dass ich mich nicht habe.
Nein, ich weiß nicht was ich feiern soll. Absolut überhaupt gar nicht.
Die Leute sagen, es ist toll, allein zu sein, man muss das können (wer kann das denn überhaupt?) und sich selbst lieben lernen (wer tut das denn überhaupt?), und in Therapie zu sein, und alte Scheisse aufzuarbeiten. Ach ja, ist das so? Mir ging es besser als die Scheisse zumindest auch von sehr vielen - und seien sie manchmal auch vorgegaukelt oder erdrogt gewesen - lustigen und wilden und intensiven Situationen unterbrochen wurde. Jetzt habe ich ständig nur Angst, überhaput nur einen Schritt in irgendeine Richtung zu tun. Seit ich mich selbst suche, weiß ich leider, dass ich mich nicht finde. Vorher wusste ich nicht, dass ich mich nicht habe.
Nein, ich weiß nicht was ich feiern soll. Absolut überhaupt gar nicht.
Seelenheil
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sid,
Dienstag, 28. Januar 2014, 01:12
Wer sagt, daß Du feiern mußt?
Aber dazu mal eine andre Anregung: ist es nicht schön, daß Du genug Leute kennst, die mit Dir feiern MÖCHTEN?
Könnte ja auch ganz anders sein.
Aber dazu mal eine andre Anregung: ist es nicht schön, daß Du genug Leute kennst, die mit Dir feiern MÖCHTEN?
Könnte ja auch ganz anders sein.
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okavanga,
Dienstag, 28. Januar 2014, 01:14
Es ist als würde ich mein Leben mit Statisten füllen, um nicht alleine zu sein. Vielleicht bin ich selbst noch viel opportunistischer als LeSchwe. Ich weiß es nicht.
Keiner sagt, dass ich feiern muss. Es war fast wie aus Routine. Aber schon während ich die Einladung tippte, erinnerte ich mich daran, wie ich letztes Jahr heulte als nur noch V. und Katinka da waren. Und das wird dieses Jahr sicher nicht besser. Da war die Einladung aber auch schon raus.
Ich weiß nicht, wie ich diesen Menschen trauen kann, wenn ich nicht mal mir selbst traue.
Keiner sagt, dass ich feiern muss. Es war fast wie aus Routine. Aber schon während ich die Einladung tippte, erinnerte ich mich daran, wie ich letztes Jahr heulte als nur noch V. und Katinka da waren. Und das wird dieses Jahr sicher nicht besser. Da war die Einladung aber auch schon raus.
Ich weiß nicht, wie ich diesen Menschen trauen kann, wenn ich nicht mal mir selbst traue.
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sid,
Dienstag, 28. Januar 2014, 02:09
Lädst Du willkürlich ein oder nur die Leute, die Du wirklich dabei haben willst?
Wenn Du Dir unsicher bist, mit den Leuten zu feiern - warum kann es keine Option sein, einfach nicht zu feiern.
Stattdessen 1-2 Wochen später einfach was trinken zu gehen?
Wenn Du Dir unsicher bist, mit den Leuten zu feiern - warum kann es keine Option sein, einfach nicht zu feiern.
Stattdessen 1-2 Wochen später einfach was trinken zu gehen?
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okavanga,
Dienstag, 28. Januar 2014, 01:48
Als ich M. mein wundes Herz ausschütte, erzählt sie mir davon, dass sie und ihr Mann in eine Kinderwunschpraxis gehen werden. Vielleicht erzählt sie es mir, weil ich mich ihr so geöffnet habe, und um mir zu zeigen, dass sie mir vertraut, denn normalerweise redet sie über intime oder persönliche Dinge so gut wie nie.
In dem Moment aber ist es für mich wie ein Alptraum. Ein Alptraum in dem ich sehe, wie um mich rum alle ihre kleinen Universen bauen, und ich selbst schaue nur noch durch die hellerleuchteten Wohnzimmerfenster in ihre gemütlichen Stuben, sehe ihre Familien und friere mir davor das Herz ab. Bleibe allein zurück. "Schau mal, das ist die, die sich selbst so wenig mochte, dass kein anderer sie haben wollte." Ich weiß nicht wielang ich das noch aushalten soll. Man erzählte mir immer, es wird besser, oder man lernt damit umzugehen. Aber das sind Lügen. Es wird schlimmer, immer und immer schlimmer, und ich weiß nicht mehr wie ich das noch aushalten soll. Vielleicht gerade vor allem dann, wenn man tatsächlich eine Ahnung davon bekommt, dass man doch gar nicht so wenig zu bieten hat. Und eigentlich ganz ok ist. Und alles bleibt gleich. Wiederholt sich. Ändert sich nicht. Ich habe mich glaube ich noch nie so sehr gehasst wie in den letzten Wochen oder Monaten. Auch der Hass ist immerwährend da wie ein monotoner Bass. Manchmal übertünche ich ihn mit den Bildern, an die ich so gerne glauben würde. Da kann ich so etwas wie Hoffnung spüren. Und Freude. Aber es scheint mir kaum mehr echt, geschweige denn nachhaltig. Ich werde trauriger und trauriger, habe Angst vor Bitterkeit, spüre sie schon in mir, habe Angst vor ihren Spuren in meinem Gesicht und auf meinem Herz.
In dem Moment aber ist es für mich wie ein Alptraum. Ein Alptraum in dem ich sehe, wie um mich rum alle ihre kleinen Universen bauen, und ich selbst schaue nur noch durch die hellerleuchteten Wohnzimmerfenster in ihre gemütlichen Stuben, sehe ihre Familien und friere mir davor das Herz ab. Bleibe allein zurück. "Schau mal, das ist die, die sich selbst so wenig mochte, dass kein anderer sie haben wollte." Ich weiß nicht wielang ich das noch aushalten soll. Man erzählte mir immer, es wird besser, oder man lernt damit umzugehen. Aber das sind Lügen. Es wird schlimmer, immer und immer schlimmer, und ich weiß nicht mehr wie ich das noch aushalten soll. Vielleicht gerade vor allem dann, wenn man tatsächlich eine Ahnung davon bekommt, dass man doch gar nicht so wenig zu bieten hat. Und eigentlich ganz ok ist. Und alles bleibt gleich. Wiederholt sich. Ändert sich nicht. Ich habe mich glaube ich noch nie so sehr gehasst wie in den letzten Wochen oder Monaten. Auch der Hass ist immerwährend da wie ein monotoner Bass. Manchmal übertünche ich ihn mit den Bildern, an die ich so gerne glauben würde. Da kann ich so etwas wie Hoffnung spüren. Und Freude. Aber es scheint mir kaum mehr echt, geschweige denn nachhaltig. Ich werde trauriger und trauriger, habe Angst vor Bitterkeit, spüre sie schon in mir, habe Angst vor ihren Spuren in meinem Gesicht und auf meinem Herz.
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sturmfrau,
Dienstag, 28. Januar 2014, 09:54
Ich wünschte, ich könnte irgendwas schlaues sagen, aber andererseits weiß ich, dass Platitüden wenig hilfreich sind. Also lasse ich das.
Ich kann nur sagen, dass ich diese Gefühle kenne. Sicher sind es nicht ganz dieselben wie Deine, es wäre ja komisch, wenn das so wäre. Aber dieses Gefühl, dass es nie wieder gut wird. Dass man sich fremd fühlt zwischen den anderen. Dass es nicht schlimm wäre, allein zu sein, aber einsam eben doch schon.
Kein Patentrezept. Vielleicht hilft eine virtuelle Umarmung, auch, wenn ich weiß, eine echte wäre besser.
Ich kann nur sagen, dass ich diese Gefühle kenne. Sicher sind es nicht ganz dieselben wie Deine, es wäre ja komisch, wenn das so wäre. Aber dieses Gefühl, dass es nie wieder gut wird. Dass man sich fremd fühlt zwischen den anderen. Dass es nicht schlimm wäre, allein zu sein, aber einsam eben doch schon.
Kein Patentrezept. Vielleicht hilft eine virtuelle Umarmung, auch, wenn ich weiß, eine echte wäre besser.
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die stille,
Dienstag, 28. Januar 2014, 11:10
eine idee, vielleicht hilft es ja.
vielleicht fällt dir ja etwas ein, was du schon lange mal machen wolltest? zum beispiel karaoke, oder an die see fahren oder schlittschuh laufen, eine bestimmte ausstellung besuchen oder was auch immer. und dann machst du das mit den leuten, die du eingeladen hast. als geburtstagswunsch sozusagen. vielleicht tut es dir ja gut mit den anderen dir einen wunsch zu erfüllen.
ich wünsche dir alles gute und ganz viel kraft, geduld und zuversicht.
ich wünsche dir alles gute und ganz viel kraft, geduld und zuversicht.
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die stille,
Dienstag, 28. Januar 2014, 16:55
hab noch eine weile
an dich und deine situation gedacht. wenn es so ist, dass du dein leben als "zu leblos" empfindest, ist es vielleicht hilfreich, wenn du dir mal aufschreibst, was du gerne machen würdest, was du gern lernen oder tun würdest, was du erreichen möchtest.
du könntest auch eine "100 dinge, die ich tun möchte / die ich erleben möchte" anlegen und dann daran arbeiten, diese liste abzuarbeiten. so in etwa:
http://kafka.blogger.de/stories/2256480/
auch wenn es sich derzeit vielleicht anfühlt, als hättest du gar keine kraft dazu - probier es. wirklich. es tut gut.
du schaffst das. stück für stück.
alles liebe,
die stille
du könntest auch eine "100 dinge, die ich tun möchte / die ich erleben möchte" anlegen und dann daran arbeiten, diese liste abzuarbeiten. so in etwa:
http://kafka.blogger.de/stories/2256480/
auch wenn es sich derzeit vielleicht anfühlt, als hättest du gar keine kraft dazu - probier es. wirklich. es tut gut.
du schaffst das. stück für stück.
alles liebe,
die stille
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c17h19no3,
Dienstag, 28. Januar 2014, 17:47
ich will nicht schon wieder sagen, kenn ich. ;) muss langweilig für dich sein. vor zwei jahren hab ich gefeiert. mit acht leuten nur, in einer nacht von montag auf dienstag, war toll. letztes jahr, nach der großen depression, hab ich nicht gefeiert. ein bisschen verspätet mit meinen eltern. aber keine sause. weil keiner mehr übrig war von meinen so genannten freunden.
mit geburtstag feiern ist es so wie weggehen. man braucht eine kleine gute phase. man muss sich hübsch fühle und selbstbewusst. im einen jahr geht das. im nächsten nicht.
etwas sein oder haben: ich hab letzten montag erst das objekt vollgejault. da hat er nur gelacht und gesagt: "na und, ich bin 39, hab ein abgebrochenes studium, weil ich ungewollt vater wurde, hatte vor zwei jahren meine wohnung verloren und dann ein jahr mit 17-jährigen auszubildenden in einem wohnheim gelebt, und auch heute noch fahre ich mit dem rad in die arbeit, weil der bus so teuer ist." im gegensatz zu mir als akademikerin, meint er, müsse er auch damit rechnen, dass das nie besser wird.
ich kenne nur wenige leute, die glücklich sind, die nicht hadern, die wissen, dass ihre eltern stolz auf sie sind. es sind ausnahmen. 1 in a million.
mit geburtstag feiern ist es so wie weggehen. man braucht eine kleine gute phase. man muss sich hübsch fühle und selbstbewusst. im einen jahr geht das. im nächsten nicht.
etwas sein oder haben: ich hab letzten montag erst das objekt vollgejault. da hat er nur gelacht und gesagt: "na und, ich bin 39, hab ein abgebrochenes studium, weil ich ungewollt vater wurde, hatte vor zwei jahren meine wohnung verloren und dann ein jahr mit 17-jährigen auszubildenden in einem wohnheim gelebt, und auch heute noch fahre ich mit dem rad in die arbeit, weil der bus so teuer ist." im gegensatz zu mir als akademikerin, meint er, müsse er auch damit rechnen, dass das nie besser wird.
ich kenne nur wenige leute, die glücklich sind, die nicht hadern, die wissen, dass ihre eltern stolz auf sie sind. es sind ausnahmen. 1 in a million.
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pandora77,
Mittwoch, 29. Januar 2014, 22:15
Was ist das bloß immer mit diesem "Feiern"? Die Suche nach Anerkennung? Die Vergewisserung, dass da noch andere sind? Die genauso fühlen? Oder die gerade anders sind?
Allein sein können, nicht mehr als die Erkenntnis, dass kein anderer unsere Löcher stopfen kann, oder? Ob das toll ist, wenn man das weiß/kann...ich weiß nicht. Macht vielleicht schlauer, aber nicht weniger einsam.
Stelle mir gerade dieselben Fragen, wenn es an die Einweihungsfeier geht demnächst - was, wenn die, die ich frage, am Ende "nein" sagen, weil sie mich für zu langweilig, zu uninteressant und nichts von einem einigermaßen routiniert-langweiligen Leben halten, in dem man "angekommen" ist. Angekommen, wo soll das schon sein....
Allein sein können, nicht mehr als die Erkenntnis, dass kein anderer unsere Löcher stopfen kann, oder? Ob das toll ist, wenn man das weiß/kann...ich weiß nicht. Macht vielleicht schlauer, aber nicht weniger einsam.
Stelle mir gerade dieselben Fragen, wenn es an die Einweihungsfeier geht demnächst - was, wenn die, die ich frage, am Ende "nein" sagen, weil sie mich für zu langweilig, zu uninteressant und nichts von einem einigermaßen routiniert-langweiligen Leben halten, in dem man "angekommen" ist. Angekommen, wo soll das schon sein....
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moglie08,
Sonntag, 2. Februar 2014, 11:19
Frage
Hay, ich hab gesehen, das du kommentare zu deinen Beiträgen bekommst und hab dazu mal eine Frage. Also ich bin hier schon etwas länger angemeldet, hatte aber längere Zeit keine Zeit etwas hochzuladen. Zudem macht es mir solangsam keinen Spaß mehr, da ich überhaupt keine Kommentare bekomme und Abonnenten habe. Wie hast du das so hin bekommen, das du Kommentare und Abonnenten bekommst? Freue mich schon auf deine Antwort.
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