Donnerstag, 29. Februar 2024
okavanga, 19:01h
Beeindruckend: Die Untergrundmagazine von Curt Bloch wurden aufbereitet, transkribiert und online zur Verfügung gestellt. Curt Bloch war ein deutscher Schriftsteller und Jurist. Als Jude wurde er von den Nazis verfolgt. So flüchtete er erst in die Niederlande, nach dem zweiten Weltkrieg emigrierte er in die USA. Er schrieb 96 satirische Magazine mit Gedichten, die durch die Widerstsandnetzwerke an den Orten seiner Verstecke zirkulierten und am Ende immer wieder zurückkamen. Niemand hat ihn je verraten.
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Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
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Einfach nur bezaubernd: der Film "Gondola", läuft momentan bundesweit in Kinos/ Programmkinos. Die Liebesgeschichte zweier Frauen, die sich als Schaffnerinnen einer Gondelbahn in den georgischen Bergen treffen. Allein schon wegen der tollen Bilder ist der Film für die große Leinwand zu empfehlen. Wurde auch vom Publikum auf den Hofer Filmtagen mit großer Freude rezipiert. Ein Film, der ganz ohne Worte auskommt.
Mittwoch, 28. Februar 2024
Nockherberg 2024
okavanga, 22:28h
Sauber derbleckt: vielleicht nicht nur für Bayer:innen unterhaltsam. Hat mir gefallen, die diesjährige Fastenrede von Maxi Schafroth. Mögen Hubsi & Co sich mal das ein oder andere zu Herzen nehmen, befürchte aber geringes Reflexionsvermögen.
okavanga, 11:19h
Alles Liebe, Meister. 51 Jahre wärst du heute geworden. Du fehlst mir. Kaum zu glauben, dass du schon seit über 5 Jahren fort bist. Doch ich glaube, du warst dabei, als ich dich im vergangenen Dezember zufällig im Urnenhain fand. Nach der Trauerfeier von R. wollte A. mir das Urnengrab ihrer Eltern zeigen. Wir spazierten über den gesamten Friedhof, bis zur unteren Grenze. Dort lagen sie. Und daneben - du. Ich wollte einfach nur kucken, in welcher Gesellschaft sich A.'s Eltern befinden. Irgendwie hat da etwas noch offenes in mir sein Ende gefunden. Es war, als hättest du mir kurz zugerufen: hallo, hier bin ich.
Du warst so lustig, derb auch manchmal. Klug und kreativ. Die Aktfotos, die du mal von mir gemacht hast, kann ich noch nicht so richtig ansehen. Es tut weh die Lücke zu spüren, die du hinterlassen hast, bei aller Freude dich zu kennen.
Du warst so lustig, derb auch manchmal. Klug und kreativ. Die Aktfotos, die du mal von mir gemacht hast, kann ich noch nicht so richtig ansehen. Es tut weh die Lücke zu spüren, die du hinterlassen hast, bei aller Freude dich zu kennen.
Montag, 26. Februar 2024
Der freie Wille.
okavanga, 11:30h
Gerade in der TAZ (bisher die einzige Tageszeitung von denen, die ich lese, die es auf der Startseite haben; gehört hatte ich bereits anderweitig von den Prozessen): "Straffreie Sterbehilfe: Freier Wille bei schwerer Depression?
Habe angefangen etwas dazu zu schreiben, und mich völlig ... in Rage, wollte ich gerade sagen, vielleicht trifft es das auch... also ja: in Rage geschrieben. Denke der Text wird länger.
Habe angefangen etwas dazu zu schreiben, und mich völlig ... in Rage, wollte ich gerade sagen, vielleicht trifft es das auch... also ja: in Rage geschrieben. Denke der Text wird länger.
Montag, 19. Februar 2024
okavanga, 11:23h
Eine ehemalige Kollegin fragt, ob ich nicht doch über einen Anwalt und ggf. eine Klage nachdenken will. Alle Klagen, die sie damals in ihrem Job abgeheftet hat, wurden von den Mitarbeiter:innen gewonnen. Keine Ahnung. Hätte ich jetzt Geld übrig, würde ich es probieren. Mir wäre es heute schon zuviel, auf 100 Euro für ein Erstgespräch sitzen zu bleiben. Rechtsschutz habe ich leider nicht. Hat jemand Erfahrung damit, wie ich mir erstmal überhaupt die Einschätzung einholen kann, ob es im vorliegenden Fall sinnvoll/aussichtsreich ist, den Klage-Weg zu gehen?
Freitag, 16. Februar 2024
okavanga, 17:45h
Aufgrund meiner aktuellen Tätigkeit zur Masterarbeit frage ich mich immer mal wieder, ob ich mir eine ergänzende Ausbildung in Richtung KJP vorstellen kann, zusätzlich zu der für Erwachsene. Wird in erster Linie eine Frage des Instituts sein, und des Geldes (surprise!). Früher dachte ich immer, ich kann nicht mit Kindern. Doch die indirekte Rückmeldung, die ich von Kindern aus Familie und Freundeskreis bekomme, ist so überraschend positiv. Das erstaunt mich immer wieder, denn ich rechne einfach nicht damit. Besonders berührt hat mich die Beziehung zu meinem Patenkind, wie sehr es mir zugeneigt ist, obwohl es mich so selten sieht, und wie es sich mir gegenüber verhält. Nun berühren mich die Kinder andernorts. Gleichzeitig die Frage nach der Abgrenzung. Fiele mir bei Kindern und Jugendlichen sicher schwerer. Auch bin ich wenig interessiert an der Entwicklungspsychologie im Kindesalter. Bei Jugendlichen bis ins hohe Erwachsenenalter finde ich das dann wieder spannend. Wie das mit einem Interesse an KJP zusammenfallen kann, auch komisch.
Wahrscheinlich werde ich bei Erwachsenen bleiben. Und die mach ich. Egal wie.
Wahrscheinlich werde ich bei Erwachsenen bleiben. Und die mach ich. Egal wie.
Donnerstag, 15. Februar 2024
okavanga, 13:31h
Also manchmal fällt mir auch nicht mehr viel zum Geschehen ein. Kann man ja bald auch fast sagen, egal welches Geschehen. Heute zum Beispiel so gedacht, wie erstaunlich es ist, welchen Hass (vorwiegend) junge Leute auf sich ziehen, die sich einfach auf die Straße setzen um den Verkehr zu blockieren, niemanden beleidigen, keine Aggression zeigen. Und dass die dann auch noch als terrorverdächtig gelten. Auf der anderen Seite müssen Parteiveranstaltungen aufgrund einer Bedrohungslage abgebrochen werden, weil (primär) weiße Männer mit ihren Traktoren, Mistgabeln und Aggressionen daherkommen. Da spricht keiner von Terrorverdacht. I woas a ned.
Mittwoch, 14. Februar 2024
okavanga, 17:02h
Ein toller TAZ-Artikel: "Leben mit Psychose - Zwischen Wahn und Sinn".
Wenn ich sowas lese, frage ich mich schon, wieviel Glück ich hatte, bei meinem Drogenkonsum. Und warum meine Mutter nie zu einer Krankheitseinsicht gelangt ist, nicht mal für Sekunden. Frage mich, ob es auch Behandlungsfehler waren. Zu wenig Medis ausprobiert. Aber sie ist auch eine echt schwierige Patientin. Hätte sie die Medis lang genug genommen? Auch sie ist während mancher Neuroleptika sehr aufgedunsen, hat glaub ich nur eins mal etwas länger eingenommen, und ich weiß nicht, wie lange wirklich. Vielleicht 2 Monate? 3? Und vielleicht haben sie auch zur körperlichen Vernachlässigung beigetragen. Etwas, von dem mein Therapeut mir erzählte, dass es als Nebenwirkung bekannt ist. Die Leute erkennen ihren eigenen vernachlässigten Zustand, schämen sich dafür, können ihn aber nicht ändern.
Auch heute noch könnte ich manchmal einfach nur hemmungslos weinen. Um ihre Schmerzen, ihr Leid. Um meinen Schmerz, und den meines Bruders, um den Verlust meiner Mutter, der Mutter, die sie zumindest sein konnte. Es ist unfair, traurig. Aber es ist eben wie es ist.
Wenn ich sowas lese, frage ich mich schon, wieviel Glück ich hatte, bei meinem Drogenkonsum. Und warum meine Mutter nie zu einer Krankheitseinsicht gelangt ist, nicht mal für Sekunden. Frage mich, ob es auch Behandlungsfehler waren. Zu wenig Medis ausprobiert. Aber sie ist auch eine echt schwierige Patientin. Hätte sie die Medis lang genug genommen? Auch sie ist während mancher Neuroleptika sehr aufgedunsen, hat glaub ich nur eins mal etwas länger eingenommen, und ich weiß nicht, wie lange wirklich. Vielleicht 2 Monate? 3? Und vielleicht haben sie auch zur körperlichen Vernachlässigung beigetragen. Etwas, von dem mein Therapeut mir erzählte, dass es als Nebenwirkung bekannt ist. Die Leute erkennen ihren eigenen vernachlässigten Zustand, schämen sich dafür, können ihn aber nicht ändern.
Auch heute noch könnte ich manchmal einfach nur hemmungslos weinen. Um ihre Schmerzen, ihr Leid. Um meinen Schmerz, und den meines Bruders, um den Verlust meiner Mutter, der Mutter, die sie zumindest sein konnte. Es ist unfair, traurig. Aber es ist eben wie es ist.
Montag, 5. Februar 2024
Abgenommen?
okavanga, 21:26h
Heute Kontrolltermin bei der Frauenärztin. Die Myomsituation ist durch die OP inzwischen so gut handhabbar, dass bis auf weiteres keine weiteren Maßnahmen notwendig sind, und wir auch die Kontrolltermine wieder auf jährlich setzen können.
Etwas irritiertend war folgendes. Ich erzählte von den Erkrankungen um mich herum sprach und dem eigenen Krebsrisiko, und meinte: "bei solchen Gedanken merke ich langsam schon, dass ich älter werde." Da antwortete die Ärztin: "Ja aber Sie haben sich doch toll gehalten!" Solche Aussagen mag ich nicht, ich konnte nur irritiert: "Hä?" sagen. "Sie haben ja schon einiges abgenommen, und halten das seitdem auch gut." Ich nur 1000 Fragezeichen im Gesicht. "Abgenommen???" "Ja, Sie waren schon kräftiger, als wir uns kennengelernt haben.""
Auch jetzt noch: ?????
Als sie mich kennenlernte, war ich 27 Jahre alt und wog definitiv unter 70 kg. Ich wurde bis zum Alter von ca. 35 Jahren oft darauf angesprochen, dass ich zu dünn für meine Gröpße sei. Zum einen bin ich schlank veranlagt, zum anderen waren das noch Nachwehen von Drogen, und ich rauchte wie ein Schlot. Heute wiege ich definitiv über 70 kg. Ich habe nicht verstanden, was die Frauenärztin meint, war aber dermaßen perplex, dass mir dazu nichts mehr einfiel. Mein Gehirn kramte auf Hochtouren in Erinnerungen, was ich da vergessen/ verdrängt habe, oder was sie denn meinte, oder ob ich mich jetzt völlig verhört hatte, oder alles missverstanden, und warum überhaupt ist mein Gewicht relevant? Was hat Gewicht mit "gut gehalten" zu tun? Abgesehen davon war ich auch mit meinem Höchstgewicht nie kräftig. Kurios.
Etwas irritiertend war folgendes. Ich erzählte von den Erkrankungen um mich herum sprach und dem eigenen Krebsrisiko, und meinte: "bei solchen Gedanken merke ich langsam schon, dass ich älter werde." Da antwortete die Ärztin: "Ja aber Sie haben sich doch toll gehalten!" Solche Aussagen mag ich nicht, ich konnte nur irritiert: "Hä?" sagen. "Sie haben ja schon einiges abgenommen, und halten das seitdem auch gut." Ich nur 1000 Fragezeichen im Gesicht. "Abgenommen???" "Ja, Sie waren schon kräftiger, als wir uns kennengelernt haben.""
Auch jetzt noch: ?????
Als sie mich kennenlernte, war ich 27 Jahre alt und wog definitiv unter 70 kg. Ich wurde bis zum Alter von ca. 35 Jahren oft darauf angesprochen, dass ich zu dünn für meine Gröpße sei. Zum einen bin ich schlank veranlagt, zum anderen waren das noch Nachwehen von Drogen, und ich rauchte wie ein Schlot. Heute wiege ich definitiv über 70 kg. Ich habe nicht verstanden, was die Frauenärztin meint, war aber dermaßen perplex, dass mir dazu nichts mehr einfiel. Mein Gehirn kramte auf Hochtouren in Erinnerungen, was ich da vergessen/ verdrängt habe, oder was sie denn meinte, oder ob ich mich jetzt völlig verhört hatte, oder alles missverstanden, und warum überhaupt ist mein Gewicht relevant? Was hat Gewicht mit "gut gehalten" zu tun? Abgesehen davon war ich auch mit meinem Höchstgewicht nie kräftig. Kurios.
Sonntag, 4. Februar 2024
Durst nach Werden und Sein.
okavanga, 20:52h
In der Meditationsgruppe ging es um den dogmatischen Absolutheitsanspruch des Selbst. Um "Wer bin ich gerade" und dessen Dynamik. Um die Selbstreferenz als hilfreichen Anker und den Herzgeist. Ums sanfte Loslassen des Selbst. Es war irgendwie abstrakt und stieß doch etwas bei genau dem an, was ich gestern schrieb.
Wann verhärtet sich da etwas beim Selbst. Wie beziehe ich mich auf "meins". Unruhig, hungrig durstig. Ich mich mein. Wann ist das hilfreich, wann nicht.
***
Mich mit dem Selbst zu beschäftigen, hat immer auch viel mit Du und Wir zu tun. Ich mag nicht nur auf mich schauen. Es mag hier anders anmuten, aber hier teile ich vor allem das, was mich mit mir selbst umtreibt. Über das (Seelen)leben anderer schreibe ich nicht gerne, es ist deren Privatheit. Schon das, was ich schreibe, wie z.B. über meine Mutter, scheint mir zuviel, und auch dabei versuche ich über das zu schreiben, was es mit mir macht. Ich merke aber auch, wenn ich mit mir selbst nicht ok bin, dann fällt mir die Beziehung zu anderen schwer.
Mag nicht mehr weiterschreiben, merke ich gerade, bin sehr müde, schon die ganzen letzten Tage. Fühle mich kränklich und erschöpft. Bin genervt davon, und von mir selbst.
Wann verhärtet sich da etwas beim Selbst. Wie beziehe ich mich auf "meins". Unruhig, hungrig durstig. Ich mich mein. Wann ist das hilfreich, wann nicht.
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Mich mit dem Selbst zu beschäftigen, hat immer auch viel mit Du und Wir zu tun. Ich mag nicht nur auf mich schauen. Es mag hier anders anmuten, aber hier teile ich vor allem das, was mich mit mir selbst umtreibt. Über das (Seelen)leben anderer schreibe ich nicht gerne, es ist deren Privatheit. Schon das, was ich schreibe, wie z.B. über meine Mutter, scheint mir zuviel, und auch dabei versuche ich über das zu schreiben, was es mit mir macht. Ich merke aber auch, wenn ich mit mir selbst nicht ok bin, dann fällt mir die Beziehung zu anderen schwer.
Mag nicht mehr weiterschreiben, merke ich gerade, bin sehr müde, schon die ganzen letzten Tage. Fühle mich kränklich und erschöpft. Bin genervt davon, und von mir selbst.
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