Donnerstag, 1. Oktober 2015
okavanga, 00:17h
Und plötzlich war er weg. Einfach so, bin ich versucht zu sagen. Auch wenn das nicht stimmt. Aber dann halt doch. Weg. Eine Frage von weniger als 10 Minuten. So schnell geht das.
Es ist schwer bis unmöglich mir nicht selbst den Stempel der Versagerin draufzudrücken.
Es ist schwer bis unmöglich mir nicht selbst den Stempel der Versagerin draufzudrücken.
Dienstag, 25. August 2015
In der Schwebe.
okavanga, 22:12h
Unser Streit begann ganz klassisch. Nachts im Auto. Ich auf dem Beifahrersitz. Mehr muss ich vermutlich gar nicht erläutern.
Ich persönlich befürworte ja Streit in Beziehungen. Ich bin ein Gegner sachlicher Diskussionen. Da bleibt oft vieles (an Emotionen) verborgen, unter dem Teppich, und gärt da weiter vor sich hin. Damit meine ich keinesfalls Ehrverletzung oder Respektlosigkeit, sondern eben ein ordentliches Gewitter. Der Mann kann und mag das nicht. Er braucht dann Signale der Versöhnlichkeit, bevor wir ins Bett oder auseinander gehen. Ich kann und brauche das nicht immer. Wenn ich wütend bin, kann ich oft nicht aus meiner Haut, und erwarte auch vom anderen keine versöhnlichen Signale. Dann WILL ich sauer sein.
Schwierig wird das wenn einer spürt, dass die Basis gerade auf sehr wackligen Füßen steht. Deswegen verstehe ich im Nachhinein, warum er dieses Signal gebraucht hätte. Er spürt die ganze Zeit was mit mir los ist, dass ich mich entziehe, dass er nicht mehr sicher sein kann, ob ich gerne mit ihm zusammen bin. Das tut mir wahnsinnig leid, denn ich will ihm nicht weh tun.
Gestern am Telefon bestätige ich ihm alles was er spürt, es bricht sehr ehrlich und mit nassen Augen aus mir heraus, auch wenn ich panische Angst habe vor den möglichen Konsequenzen.
Er sagt, er braucht eine Perspektive. Die kann ich ihm aber nicht geben. Es gibt keine Erfolgsgarantie in Beziehungen, und für Therapien auch nicht. Ich habe permanent das Gefühl Erwartungen, Wünsche nicht erfüllen zu können, auch wenn ich es so gerne würde. Aber ich bin keine Maschine, bei der ein gewisser Input dann auch einen positiven Output liefert. Ich verstehe, dass er eigentlich nur ein JA ICH WILL von mir braucht. Und irgendwo ist das auch da. Vielleicht. Manchmal spüre ich das deutlich. Und dann habe ich wieder Abwehr und Abneigung. Sehen Sie? Ich auch nicht. Und erstrecht nicht, weil die ganzen letzten Monate wirklich wahnsinnig schön waren. Alles war gut.
Gestern sagt er, dass er nicht weiß, ob er das alles mitgehen kann. Das macht mir Angst, löst zusätzlichen Druck in mir aus, und gleichzeitig irgendwie auch Erleichterung. Als würde da etwas in mir nur darauf lauern, dass es vorbei ist. Weil ich dann nicht weiter kämpfen, mich stellen muss. Über meine Grenzen gehen muss.
Heute erzählt mein Bruder mir, dass seine Freundin und er sich verlobt haben. So sehr ich mich für beide freue - ich fühle mich wie das Versagerkind. Verloren. Irreparabel. Muss aufpassen, dass nicht plötzlich alles grau wird.
Warum ich Schiss vor einer neuen Therapie habe hat noch einen anderen Hintergrund. Einen, den ich hier nicht sagen möchte. Aber es könnte etwas tangieren, was mich viel Zeit und Energie gekostet hat. Wenn das nun alles vergebens war, und die Beziehung flöten geht, stehe ich gefühlt wieder im Mai 2015. Und das würde mir den Boden unter den Füßen wegziehen.
Herbert Grönemeyer im Ohr. [elektronische Klänge gibts grad nich dafür]
Ich persönlich befürworte ja Streit in Beziehungen. Ich bin ein Gegner sachlicher Diskussionen. Da bleibt oft vieles (an Emotionen) verborgen, unter dem Teppich, und gärt da weiter vor sich hin. Damit meine ich keinesfalls Ehrverletzung oder Respektlosigkeit, sondern eben ein ordentliches Gewitter. Der Mann kann und mag das nicht. Er braucht dann Signale der Versöhnlichkeit, bevor wir ins Bett oder auseinander gehen. Ich kann und brauche das nicht immer. Wenn ich wütend bin, kann ich oft nicht aus meiner Haut, und erwarte auch vom anderen keine versöhnlichen Signale. Dann WILL ich sauer sein.
Schwierig wird das wenn einer spürt, dass die Basis gerade auf sehr wackligen Füßen steht. Deswegen verstehe ich im Nachhinein, warum er dieses Signal gebraucht hätte. Er spürt die ganze Zeit was mit mir los ist, dass ich mich entziehe, dass er nicht mehr sicher sein kann, ob ich gerne mit ihm zusammen bin. Das tut mir wahnsinnig leid, denn ich will ihm nicht weh tun.
Gestern am Telefon bestätige ich ihm alles was er spürt, es bricht sehr ehrlich und mit nassen Augen aus mir heraus, auch wenn ich panische Angst habe vor den möglichen Konsequenzen.
Er sagt, er braucht eine Perspektive. Die kann ich ihm aber nicht geben. Es gibt keine Erfolgsgarantie in Beziehungen, und für Therapien auch nicht. Ich habe permanent das Gefühl Erwartungen, Wünsche nicht erfüllen zu können, auch wenn ich es so gerne würde. Aber ich bin keine Maschine, bei der ein gewisser Input dann auch einen positiven Output liefert. Ich verstehe, dass er eigentlich nur ein JA ICH WILL von mir braucht. Und irgendwo ist das auch da. Vielleicht. Manchmal spüre ich das deutlich. Und dann habe ich wieder Abwehr und Abneigung. Sehen Sie? Ich auch nicht. Und erstrecht nicht, weil die ganzen letzten Monate wirklich wahnsinnig schön waren. Alles war gut.
Gestern sagt er, dass er nicht weiß, ob er das alles mitgehen kann. Das macht mir Angst, löst zusätzlichen Druck in mir aus, und gleichzeitig irgendwie auch Erleichterung. Als würde da etwas in mir nur darauf lauern, dass es vorbei ist. Weil ich dann nicht weiter kämpfen, mich stellen muss. Über meine Grenzen gehen muss.
Heute erzählt mein Bruder mir, dass seine Freundin und er sich verlobt haben. So sehr ich mich für beide freue - ich fühle mich wie das Versagerkind. Verloren. Irreparabel. Muss aufpassen, dass nicht plötzlich alles grau wird.
Warum ich Schiss vor einer neuen Therapie habe hat noch einen anderen Hintergrund. Einen, den ich hier nicht sagen möchte. Aber es könnte etwas tangieren, was mich viel Zeit und Energie gekostet hat. Wenn das nun alles vergebens war, und die Beziehung flöten geht, stehe ich gefühlt wieder im Mai 2015. Und das würde mir den Boden unter den Füßen wegziehen.
Herbert Grönemeyer im Ohr. [elektronische Klänge gibts grad nich dafür]
Montag, 24. August 2015
okavanga, 23:28h
Nich so gut. Mit dem Mann. Wieder auf der Suche nach nem neuen Onkel. Mein alter Theraonkel empfiehlt mir einen Wechsel im Therapieverfahren, hin zu tiefenpsychologisch fundiert.
Ich hätte bis Mitte Juni nie gedacht, dass ich wieder auf meine alten Themen stoße. Dachte, ich bin darüber hinaus. Wohl nich.
Ich hätte bis Mitte Juni nie gedacht, dass ich wieder auf meine alten Themen stoße. Dachte, ich bin darüber hinaus. Wohl nich.
Dienstag, 11. August 2015
Liebe und andere Drogen
okavanga, 01:24h
Du hast mich lang nicht mehr so angesehen
hab viel zu oft versucht uns zu verstehn'
die Augen treffen sich, der Wein ist schon halb leer
Oh, ich weiß ganz genau was du grad denkst
der Zug ist abgefahrn' die Zeit verschenkt
fühlt sich so richtig an, doch ist so falsch
[…]
trägst deine Haare immer noch wie früher
und du tanzt genau wie früher
die Augen treffen sich der Raum ist schon halb leer
haben uns so oft gesagt es geht nicht mehr
das war am Anfang schwer, doch jetzt viel mehr
Musik ist aus und du kommst immer näher
immer wenn es Zeit wird zu gehn
verpass ich den Moment und bleibe stehn
das Herz sagt bleib
der Kopf schreit geh
Herz über Kopf
~ Joris – Herz über Kopf
Was der Mann nicht weiß ist, dass die Eule für mich noch ganz andere Bedeutung hat. Es war in den letzten drei Jahren immer DAS Event mit F. Und F., der ist nun seit ziemlich genau einem Jahr nicht mehr in meinem Leben. Wobei das so nicht stimmt. Denn es vergeht kein Tag an dem ich nicht an ihn denke. An dem ich nicht auf sein Soundcloud-Profil schaue. An dem ich mich nicht frage, wie es ihm wohl geht. Fragen kann ich ihn das nicht, denn zwischen uns herrscht Schweigen. Kurz nachdem ich letztes Jahr den Mann kennenlerne eskalierte an F.‘s Geburtstag unsere … tja… was eigentlich.. Freundschaft? Halb-Beziehung? … zum zehntausendsten mal, und diesmal so sehr, dass es keinen anderen Weg mehr gibt. Es waren Missverständnisse, die nie aus der Welt geräumt werden konnten, weil F. sich die Welt bastelt wie er sie braucht, und wenn er mich gerade als Ausgeburt der Hölle braucht, dann macht er mich zu eben dieser. Schon immer. Letztes Jahr bin ich dabei dann freundlich geblieben. Das kannte er nicht. Und das hat es ihm leichter gemacht, den Kontakt zu brechen, weil er meine Freundlichkeit als Gleichgültigkeit interpretierte. Es ist verzwickt und eigentlich auch egal, Fakt ist: es gibt seit dem 3.8. letzten Jahres keinen Kontakt.
Je näher nun das Eule-Event rückt, desto nervöser werde ich also. Je mehr Vorfreude der Mann kundtut, desto verhaltener wird meine Reaktion. Irgendwann beschließe ich ihn einzuweihen. Nicht in alles, um Gottes Willen, aber doch in die Situation, dass F. für mich mal wie ein Seelenverwandter war und diese Freundschaft seit einem Jahr tief unter den Fundamenten dieser Stadt begraben liegt. Und dass er dort vermutlich sein wird, und dass ich nicht weiß wie ich reagieren werde, und dass das heftig werden könnte.
Seien wir ehrlich: würde mir der Mann so etwas über eine Seelenverwandte erzählen, würde ich ausflippen. Ich habe keine Ahnung woher dieser Mann diese Ruhe nimmt und die Gewissheit, dass meine Themen mit ihm nichts zu tun haben (sollten). Während er sich also weiterhin freut, wächst meine Nervosität mit jeder Sekunde.
An besagtem Tag köpfen wir mittags erstmal eine Flasche Weißwein. Mir ist flau im Magen, ich weiß aber auch, dass ich es unendlich bereuen würde, wenn wir dieses Event ausfallen lassen. Mit steifen Beinen stakse ich am späten Nachmittag zum Hafen.
Es ist wie früher, und in Zeitlupe. F. und ich haben nach wie vor Antennen füreinander. Die Art Antennen, die Menschen einander finden lässt unter hunderten von Tanzenden, schon in der ersten Minute, in der sie den Raum betreten. Die Sonne scheint zwischen dem Rauschen der orangen Tücher. Der Bass streichelt die Herzen, und plötzlich wird alles langsam, alles verschwimmt, nur F. bleibt klar und deutlich, in seinem weißen Trägershirt, mit seiner peinlichen Väth-Frisur. F. wie er leibt und lebt und tanzt. Der Stromschlag geht durch und durch. „Er ist da“, rutscht es mir raus. Der Mann fragt: „wo denn, wer ist er denn?“ Ich beschreibe ihm F., und der Mann meint: „Ja, er hat dich auch gesehen, er sieht hier her.“
Ich schluchze, hart, heftig, kurz, und wende mich zur Bar: „Ich muss mich kurz akklimatisieren.“ Die Tränen in meinen Augen verwirren den Mann vermutlich mehr als mich. Er will das Geschehen nicht weiter kommentieren als mit „das was ich zu sagen hätte, gehört jetzt nicht hier her.“
Im gleichen Moment weiß ich, dass ich keine Wahl habe außer F. zu ignorieren. Was sonst? „Hi F., schön dich zu sehen, darf ich dir meinen Freund vorstellen?“ Schon ohne den Mann wäre die Situation aufwühlend genug. Mein Herz schluckt..
… und das wars. Keine Pointe. Ich versuche für den Rest des Tages F. nicht zu sehen. Und es funktioniert. Ich versuche mich weiter zu betrinken und mit dem Mann zu feiern. Und es funktioniert. Unter einer Glaskuppel, in der es nur mich gibt, eingewoben von Musik. Keine Ahnung wie der Mann es schafft meine Lippen zu küssen. Es fühlt sich in einer ganz kleinen dunklen Ecke meiner Seele an wie Verrat. An F., an mir, und an F. und mir.
Irgendwann an diesem Abend, es wird noch nicht ganz dunkel sein, wird der Mann zu mir die berühmten drei Worte sagen, zum ersten mal. Und ich werde ihn aus großen Augen ansehen und anlächeln, ihm durch die kurzen Haare streichen und mir wünschen, dass er es überall, aber nicht hier gesagt hätte. Und während ich das denke, wird er die drei Worte nochmal sagen, und es wird aus ihm rausbrechen, dass er das schon lange sagen will, aber er sich nie getraut hat, und dann wird er die drei Worte ein drittes mal sagen. Und ich werde .. jegliche Erinnerung an meine Reaktion verbannen. Jedenfalls erinnere ich mich nicht weiter, als dass ich tanze und tanze, ununterbrochen von 17 bis 22 Uhr. In Trance. In mir. So selten dieser Tage, in mir. Und sei es nur so kurz. Was gäbe ich für den totalen Exzess mit der einhergehenden Ruhe.
Seitdem schwimmt mein Herz in einem Ölteppich. Es scheint verklebt wie Gefieder. Das Öl hängt sich zäh wischen die Fasern. Das Herz glänzt und trieft und schwimmt, und saugt sich voll, immer schwerer und schwerer.
In jedem F. –Posting suche ich eine Nachricht an mich, und gleichzeitig wünschte ich, es wäre einfach vorbei, mental, emotional, total. Aber dann finde ich das auf seiner Seite, und denke mir: tja. Ja. Und endlich ist es mal wieder Zeit etwas auf dieses Blog zu schreiben. Er fehlt mir ganz unaussprechlich. Aber das musste ich jetzt vermutlich nicht extra erwähnen.
Mittwoch, 22. April 2015
okavanga, 22:54h
S(m)ich selbst zu mögen ist immer noch die größte Aufgabe (daran scheiter ich gerade mit Bravour. Wie lange kann ich es kaschieren vor ihm? Schon zu spät, schätze ich. Auch keine Lust auf Sex. Ich. Keine Lust. Auf Sex. Ich. Nicht mal mit mir selbst. Seit ..vielen Wochen).
Dann kommt das mit Mama und allem.
Würde gern viel erzählen, aber weiß schon gar nicht mehr wo anfangen. Und dann.. lass ichs einfach. Vorerst.
Dann kommt das mit Mama und allem.
Würde gern viel erzählen, aber weiß schon gar nicht mehr wo anfangen. Und dann.. lass ichs einfach. Vorerst.
Sonntag, 8. Februar 2015
Der Mann, Mutter und Tochter Dinge und Dämonen
okavanga, 00:01h
Seit einigen Stunden wälze ich nun die Gedanken: schreibe ich, oder schreibe ich nicht? Hat Berenike nicht doch recht, und die Dämonen werden vielleicht kleiner oder verlieren an Kraft, wenn ich sie nur laut ausspreche? Aber was will ich eigentlich sagen? Wo fange ich an? Was ist eigentlich mein Problem, habe ich überhaupt eines?
Ich bin ein neidischer, missgünstiger und eifersüchtiger Mensch, wie es scheint. Während der Mann bei strahlendem Sonnenschein mit einem Freund Skifahren ist, zerfleische ich mich selbst mit unterschiedlichsten Szenarien der sich selbsterfüllenden Prophezeiung.
Als erstes muss ich fast kotzen als er mir heute Morgen ein Foto von gleißendem Licht über Puderzucker sendet. "Du musst lernen dich für andere zu freuen", sagt LeSchwe. Ja, normalerweise kann ich das ja auch. In diesem Fall irgendwie nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich mir sein Leben einfach nicht leisten kann. Und immer nur danebenstehen und zuschauen ist ziemlich ätzend. Ja, ich übertreibe. Bisher gab es davon nicht viele Situationen. Aber wie er über Geld redet und wie er es ausgibt, lässt mich mit einem beschissenen Gefühl zurück.
Also stürze ich mich lieber auf ein neues Szenario. Sein Umzug in die bayerische Landeshauptstadt. Inzwischen habe ich versucht mich damit anzufreunden, dass es nun mal ist wie es ist, und wollte guten Willen signalisieren, indem ich letztes Wochenende fragte: "Weißt du eigentlich schon, wann du umziehen willst? Am letzten Februar- oder am ersten Märzwochenende?"
Er: "Hm nein, ich weiß noch nicht, warum?"
Ich: "Naja, ich fragte mich, ob du mich dann gerne dabei hättest, und ich dir dabei helfe?"
Das entspricht bei mir einer inneren Revolution: ich signalisiere Akzeptanz und gehe auf ihn zu, und riskiere ein "nein". Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass da tatsächlich ein nein kommt:
"Da sind aber auch die ganze Zeit meine Eltern. Ich habe mir das Treffen immer anders vorgestellt. Das fände ich komisch. Es ist doch besser wenn wir da erst einmal für eine Stunde auf einen Kaffee hinfahren oder so. Aber wir können uns ja dann am Wochenende danach sehen." Ja. Toll. Dann sehen wir uns drei Wochen nicht. Das ist prima.
Ich versuchte zu erklären, dass ich mir über seine Eltern gar keine Gedanken gemacht hätte, und dass ich es vielleicht sogar angenehmer fände sich in einer Situation zu treffen, in der es etwas zu tun gibt und in der nicht alle steif am Kaffeetisch sitzen.
Lange Rede: Bei mir kam an: auf gar keinen Fall!
Ich war dermaßen getroffen und überfahren, dass ich seine Frage nach dem Gutenachtkuss verneinte und mich von ihm wegdrehte. Er schlief anscheinend gar nicht, ich schon, jedenfalls bis 5 Uhr. Da erwachte ich in versöhnlicher Stimmung und wir klärten das Thema - vorerst. Denn obwohl er beteuerte, dass es sich dabei um ein absolutes Missverständnis handele und er es einfach sehr schwierig fände und seine Eltern kompliziert seien was Kennenlernen angeht (seine Schwester scheint da auch irgendwie Probleme zu haben, irgendwie ist das Thema Eltern bei beiden eine Tretmine), so blieb bei mir ein ungutes Restgefühl. Mit diesem konfrontierte ich ihn dann auch am Dienstag am Telefon:
"Weißt du, ich habe das Gefühl, dass du vielleicht doch irgendwas vor mir verstecken willst, aber gleichzeitig weiss ich, dass das natürlich nicht so ist." Ach ja, weiß ich das? Heute scheine ich das komplett vergessen zu haben. Denn mich quält die Frage: vielleicht ja doch? Und vielleicht wird dann seine tolle beste Freundin E., die ja in der Hauptstadt wohnt, ihm dann beim Umzug helfen. Die darf das bestimmt. Und ich sitze hier und bin außen vor, fühle mich ausgeschlossen. Und soll er doch dann kommendes WE mit der tollen E. zu Ikea fahren und das erste Ding für die Wohnung kaufen, so wie er es mit mir vor hatte. Mir scheißegal. Und ich steiger mich so rein, dass ich am liebsten sofort simsen würde: fick dich, frag doch die tolle E. ob sie mit dir nächstes Wochenende zu Ikea fährt!
Auf dem Höhepunkt meiner Selbstzerfleischung ruft meine Mutter an. Auch das noch, denke ich mir. Gerade vor diesem Hintergrund ist es mir schier unbegreiflich, was genau an Kompliziertheit er von mir fernhalten will. Komplizierte Familie, das kann ich. Gut, er weiß davon nichts. Weder davon, welche Krankheit meine Mutter hat, noch davon, wie absolut gestört das Verhältnis meines Vaters und mir war. Ja, er weiß ein bisschen ("Mama ist krank", aber ich glaube er denkt, es ist Krebs o.ä.). Und ich weiß etwas von seinem Verhältnis zu seinen Eltern, was mir quasi lächerlich unbelastet erscheint, aber ich denke anscheinend ja ständig, dass ich die Oberarschkarte habe. Aber ich hasse ihn dafür, dass E. sicher helfen darf, und ich .. einfach .. nicht gefragt sein werde. Ich bin mir sicher, dass es so sein wird, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wie auch immer...
Mama: "Hallo Tochter, du wolltest doch mal anrufen."
Ich: "Ja ich weiß. Tut mir leid."
Es ist wortkarg. Stumm heule ich. Sie erzählt von ihrer "Folter", wie "die sie malträtieren". Und noch mehr finde ich den Mann in seinem vermeintlichen Elterndrama zum kotzen, aber was weiß ich schon wie gestört die Verhältnisse von Kindern aus augenscheinlich gesunden Ehen zu ihren Eltern sein können.
Während des Gesprächs mit Mama, der ich von meinem Thema berichte, geschieht etwas wunderbares: es hilft mir mit ihr zu reden. Trotz allem ist es immer noch so, dass sie meine Mama ist. Auch wenn sie irre ist. Ebenso erstaunlich (wie allerdings auch erschreckend) finde ich, dass sie die Geschichte von der sich selbsterfüllenden Prophezeiung nicht kennt, und dass sie laut lacht, als ich sie erzähle. Denn meiner Meinung nach ist sie eine Meisterin auf diesem Gebiet, bei der ich mir das gut abkucken konnte. Sie war so lange in Analyse und weiß manchmal so erstaunlich wenig von sich.
Bei all den Dingen, Ängsten und Gedanken, die ich von mir preisgebe bzgl. meiner aktuellen Situation mit dem Mann, meint sie, dass das nicht gut ist (was ich ja weiß: ich weiß, dass es nicht gut ist dann auf Rache zu sinnen im Sinne von: dann fahre ich eben am Umzugswochenende Ski, das hat er dann davon; oder: dann ruf ich jetzt eben den kleinen Benjamin zum Vögeln an, das hat er dann davon. Oder: dann dröhn ich mich halt endlich mal wieder richtig zu, was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß! Ja, ich weiß dass das alles nur mich selbst und diese Beziehung langsam aber sicher zerstören würde, und trotzdem....) - aber ich frage mich ob ihr klar ist, dass sie genauso, nein, krasser ist in diesen Dingen. So krass, dass sie eben nie wieder eine richtige Bindung eingangen ist seit vielen Jahren.
Und ich würde auch gerne wegrennen. Von all dem. Nach dem Gespräch mit ihr schaue ich auf mein Handy. Eine sms hat mich erreicht von dem Mann: "Hallo schöne Frau, ich würde jetzt gerne mit dir Lotto spielen. M."
Und bei mir kommt an: dann hättest du wenigstens Kohle, und wir könnten sowas zusammen erleben.
Wieder bin ich schwer in Versuchung zu schreiben: Fick dich und such dir einfach ne reiche Freundin, such doch am besten gleich vor Ort - die, die da sind, können es sich anscheinend leisten.
Ich tue es nicht. Aber es tut mir weh, was er da schreibt. Ich weiß nicht wie ich es sonst auffassen soll, und ich will das jetzt auch nicht per sms klären. Ich will dann immer gar nichts mehr klären, sondern mich einfach rausziehen, nicht mehr erreichbar sein, für Tage, Wochen, am besten für immer. Zurück in mein Schneckenhaus, bis einer drauftritt und ich trotzdem im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstört bin.
Ich habe Angst, dass ich werde wie meine Mutter. Bitter. Mit dem Gefühl, immer nur der Verlierer in dem Spiel sein. Meinem Vater habe ich vor einiger Zeit von meinen missgünstigen Gefühlen erzählt. Er sagte nur: pass auf, dass du nicht wirst wie deine Mutter. Und ich weiß, dass er recht hat. Meine Mutter hatte immer das Gefühl sie kommt zu kurz. (Sie hatte es sogar so sehr, dass sie meinen Bruder und ich auseinanderreissen wollte bei der Trennung meiner Eltern, damit nicht nur sie die ganze Arbeit hat. Mein Vater soll sich schließlich kein Leben in Saus und Braus machen, während sie sich an diesen Kindern aufreibt.) Das habe ich zur Zeit auch. Und zwar wahrscheinlich völlig ungerechtfertigt.
Und obwohl oder gerade weil ich das rational alles weiß, macht es mich fertig, dass diese Gedanken trotzdem da sind, dass sie nicht weggehen. Dass sie mich einfach weiterquälen und ich es nicht schaffe ihnen Einhalt zu gebieten. Denn mal ganz ehrlich: vielleicht sind manche Sachen auch einfach nur scheisse von ihm. Vielleicht ist er ja doch einer, der nur an sich denkt. Einer dem eben alles zufliegt. Und ich steh daneben und kämpf mir einen ab einen, meinen Weg zu finden. Und kann nicht mithalten.
Ich bin ein neidischer, missgünstiger und eifersüchtiger Mensch, wie es scheint. Während der Mann bei strahlendem Sonnenschein mit einem Freund Skifahren ist, zerfleische ich mich selbst mit unterschiedlichsten Szenarien der sich selbsterfüllenden Prophezeiung.
Als erstes muss ich fast kotzen als er mir heute Morgen ein Foto von gleißendem Licht über Puderzucker sendet. "Du musst lernen dich für andere zu freuen", sagt LeSchwe. Ja, normalerweise kann ich das ja auch. In diesem Fall irgendwie nicht. Ich habe das Gefühl, dass ich mir sein Leben einfach nicht leisten kann. Und immer nur danebenstehen und zuschauen ist ziemlich ätzend. Ja, ich übertreibe. Bisher gab es davon nicht viele Situationen. Aber wie er über Geld redet und wie er es ausgibt, lässt mich mit einem beschissenen Gefühl zurück.
Also stürze ich mich lieber auf ein neues Szenario. Sein Umzug in die bayerische Landeshauptstadt. Inzwischen habe ich versucht mich damit anzufreunden, dass es nun mal ist wie es ist, und wollte guten Willen signalisieren, indem ich letztes Wochenende fragte: "Weißt du eigentlich schon, wann du umziehen willst? Am letzten Februar- oder am ersten Märzwochenende?"
Er: "Hm nein, ich weiß noch nicht, warum?"
Ich: "Naja, ich fragte mich, ob du mich dann gerne dabei hättest, und ich dir dabei helfe?"
Das entspricht bei mir einer inneren Revolution: ich signalisiere Akzeptanz und gehe auf ihn zu, und riskiere ein "nein". Womit ich nicht gerechnet habe ist, dass da tatsächlich ein nein kommt:
"Da sind aber auch die ganze Zeit meine Eltern. Ich habe mir das Treffen immer anders vorgestellt. Das fände ich komisch. Es ist doch besser wenn wir da erst einmal für eine Stunde auf einen Kaffee hinfahren oder so. Aber wir können uns ja dann am Wochenende danach sehen." Ja. Toll. Dann sehen wir uns drei Wochen nicht. Das ist prima.
Ich versuchte zu erklären, dass ich mir über seine Eltern gar keine Gedanken gemacht hätte, und dass ich es vielleicht sogar angenehmer fände sich in einer Situation zu treffen, in der es etwas zu tun gibt und in der nicht alle steif am Kaffeetisch sitzen.
Lange Rede: Bei mir kam an: auf gar keinen Fall!
Ich war dermaßen getroffen und überfahren, dass ich seine Frage nach dem Gutenachtkuss verneinte und mich von ihm wegdrehte. Er schlief anscheinend gar nicht, ich schon, jedenfalls bis 5 Uhr. Da erwachte ich in versöhnlicher Stimmung und wir klärten das Thema - vorerst. Denn obwohl er beteuerte, dass es sich dabei um ein absolutes Missverständnis handele und er es einfach sehr schwierig fände und seine Eltern kompliziert seien was Kennenlernen angeht (seine Schwester scheint da auch irgendwie Probleme zu haben, irgendwie ist das Thema Eltern bei beiden eine Tretmine), so blieb bei mir ein ungutes Restgefühl. Mit diesem konfrontierte ich ihn dann auch am Dienstag am Telefon:
"Weißt du, ich habe das Gefühl, dass du vielleicht doch irgendwas vor mir verstecken willst, aber gleichzeitig weiss ich, dass das natürlich nicht so ist." Ach ja, weiß ich das? Heute scheine ich das komplett vergessen zu haben. Denn mich quält die Frage: vielleicht ja doch? Und vielleicht wird dann seine tolle beste Freundin E., die ja in der Hauptstadt wohnt, ihm dann beim Umzug helfen. Die darf das bestimmt. Und ich sitze hier und bin außen vor, fühle mich ausgeschlossen. Und soll er doch dann kommendes WE mit der tollen E. zu Ikea fahren und das erste Ding für die Wohnung kaufen, so wie er es mit mir vor hatte. Mir scheißegal. Und ich steiger mich so rein, dass ich am liebsten sofort simsen würde: fick dich, frag doch die tolle E. ob sie mit dir nächstes Wochenende zu Ikea fährt!
Auf dem Höhepunkt meiner Selbstzerfleischung ruft meine Mutter an. Auch das noch, denke ich mir. Gerade vor diesem Hintergrund ist es mir schier unbegreiflich, was genau an Kompliziertheit er von mir fernhalten will. Komplizierte Familie, das kann ich. Gut, er weiß davon nichts. Weder davon, welche Krankheit meine Mutter hat, noch davon, wie absolut gestört das Verhältnis meines Vaters und mir war. Ja, er weiß ein bisschen ("Mama ist krank", aber ich glaube er denkt, es ist Krebs o.ä.). Und ich weiß etwas von seinem Verhältnis zu seinen Eltern, was mir quasi lächerlich unbelastet erscheint, aber ich denke anscheinend ja ständig, dass ich die Oberarschkarte habe. Aber ich hasse ihn dafür, dass E. sicher helfen darf, und ich .. einfach .. nicht gefragt sein werde. Ich bin mir sicher, dass es so sein wird, und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wie auch immer...
Mama: "Hallo Tochter, du wolltest doch mal anrufen."
Ich: "Ja ich weiß. Tut mir leid."
Es ist wortkarg. Stumm heule ich. Sie erzählt von ihrer "Folter", wie "die sie malträtieren". Und noch mehr finde ich den Mann in seinem vermeintlichen Elterndrama zum kotzen, aber was weiß ich schon wie gestört die Verhältnisse von Kindern aus augenscheinlich gesunden Ehen zu ihren Eltern sein können.
Während des Gesprächs mit Mama, der ich von meinem Thema berichte, geschieht etwas wunderbares: es hilft mir mit ihr zu reden. Trotz allem ist es immer noch so, dass sie meine Mama ist. Auch wenn sie irre ist. Ebenso erstaunlich (wie allerdings auch erschreckend) finde ich, dass sie die Geschichte von der sich selbsterfüllenden Prophezeiung nicht kennt, und dass sie laut lacht, als ich sie erzähle. Denn meiner Meinung nach ist sie eine Meisterin auf diesem Gebiet, bei der ich mir das gut abkucken konnte. Sie war so lange in Analyse und weiß manchmal so erstaunlich wenig von sich.
Bei all den Dingen, Ängsten und Gedanken, die ich von mir preisgebe bzgl. meiner aktuellen Situation mit dem Mann, meint sie, dass das nicht gut ist (was ich ja weiß: ich weiß, dass es nicht gut ist dann auf Rache zu sinnen im Sinne von: dann fahre ich eben am Umzugswochenende Ski, das hat er dann davon; oder: dann ruf ich jetzt eben den kleinen Benjamin zum Vögeln an, das hat er dann davon. Oder: dann dröhn ich mich halt endlich mal wieder richtig zu, was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß! Ja, ich weiß dass das alles nur mich selbst und diese Beziehung langsam aber sicher zerstören würde, und trotzdem....) - aber ich frage mich ob ihr klar ist, dass sie genauso, nein, krasser ist in diesen Dingen. So krass, dass sie eben nie wieder eine richtige Bindung eingangen ist seit vielen Jahren.
Und ich würde auch gerne wegrennen. Von all dem. Nach dem Gespräch mit ihr schaue ich auf mein Handy. Eine sms hat mich erreicht von dem Mann: "Hallo schöne Frau, ich würde jetzt gerne mit dir Lotto spielen. M."
Und bei mir kommt an: dann hättest du wenigstens Kohle, und wir könnten sowas zusammen erleben.
Wieder bin ich schwer in Versuchung zu schreiben: Fick dich und such dir einfach ne reiche Freundin, such doch am besten gleich vor Ort - die, die da sind, können es sich anscheinend leisten.
Ich tue es nicht. Aber es tut mir weh, was er da schreibt. Ich weiß nicht wie ich es sonst auffassen soll, und ich will das jetzt auch nicht per sms klären. Ich will dann immer gar nichts mehr klären, sondern mich einfach rausziehen, nicht mehr erreichbar sein, für Tage, Wochen, am besten für immer. Zurück in mein Schneckenhaus, bis einer drauftritt und ich trotzdem im wahrsten Sinne des Wortes am Boden zerstört bin.
Ich habe Angst, dass ich werde wie meine Mutter. Bitter. Mit dem Gefühl, immer nur der Verlierer in dem Spiel sein. Meinem Vater habe ich vor einiger Zeit von meinen missgünstigen Gefühlen erzählt. Er sagte nur: pass auf, dass du nicht wirst wie deine Mutter. Und ich weiß, dass er recht hat. Meine Mutter hatte immer das Gefühl sie kommt zu kurz. (Sie hatte es sogar so sehr, dass sie meinen Bruder und ich auseinanderreissen wollte bei der Trennung meiner Eltern, damit nicht nur sie die ganze Arbeit hat. Mein Vater soll sich schließlich kein Leben in Saus und Braus machen, während sie sich an diesen Kindern aufreibt.) Das habe ich zur Zeit auch. Und zwar wahrscheinlich völlig ungerechtfertigt.
Und obwohl oder gerade weil ich das rational alles weiß, macht es mich fertig, dass diese Gedanken trotzdem da sind, dass sie nicht weggehen. Dass sie mich einfach weiterquälen und ich es nicht schaffe ihnen Einhalt zu gebieten. Denn mal ganz ehrlich: vielleicht sind manche Sachen auch einfach nur scheisse von ihm. Vielleicht ist er ja doch einer, der nur an sich denkt. Einer dem eben alles zufliegt. Und ich steh daneben und kämpf mir einen ab einen, meinen Weg zu finden. Und kann nicht mithalten.
Dienstag, 23. Dezember 2014
Das bin ich.
okavanga, 01:27h
Vielleicht ist es so einfach. Einfach denken: das bin ich halt. Mit den Dämonen. Die sind halt dabei. Es fühlt sich jedenfalls leichter an als ständig zu denken: scheiße, ich sollte das nicht denken, ich mach mich nur selbst fertig, hör auf so zu denken, hör auf mit dem Teufelskreis, hör jetzt endlich sofort auf, hör auf so zu sein, überhaupt - hör auf zu sein, sei jemand anders, sei mit Urvertrauen, du musst das doch können, verdammt, dieses scheiss Urvertrauen, los jetzt, mach, hör auf scheisse zu denken mit den doofen Dämonen, hör auf dich hässlich und minderwertig und alt zu fühlen und fühle dich toll und schön, werde ein Schwan...
Meine Fresse. Schon beim Schreiben wird mir ganz schlecht und schwindelig, und vor allem schwach zumute. Wie anstrengend! Was ich alles tun und lassen und sein soll. Und wer sagt mir das? Ich selbst. Phu. Vielleicht bin ich einfach ein zerrupfter Schwan. Mit nem Hinkebein, und vielleicht nem klapprigen Flügel. Und vielleicht fauch ich mal schneller als andere, und beiss auch mal zu, mag halt auch nicht dass jeder mich antatscht. Hat halt shcon der ein oder andere ne Feder ausgerupft. Hat weh getan. Aber das bin ich halt. Und mit all dem was ich erfahren habe, und aber auch gelernt habe, über mich, über andere, mit dem was ich mir erarbeitet habe.. eigentlich mag ich mich so. Warum sollte sich das ändern? Warum fühle ich mich bedroht von jemandem, der mich genau so erkennt und genau deswegen auch mag? Warum fange ich dann an, mich klein und unzulänglich zu fühlen?
Ich habe hier vor sehr langer Zeit mal geschrieben: "ich will keinen der mich ansieht. ich will einen, der mich sieht". Oder so sinngemäß. Ich glaube es ist einer der Beiträge, die inzwischen offline sind.
Ich weiß, dass ich diesen Satz so meine, auch wenn es mir gleichzeitig große Angst macht, dass jemand mich erkennt. Und vor allem kann ich ja dann auch kaum glauben, dass er mich erkennt und trotzdem mag. Mich. So. Zerrupft. Hinkend. Aber auch echt lustig, und klug, und interessant, und sehr zärtlich und liebevoll. Wenn ich nicht fauche. Für jeden Scheiss zu haben. Aber auch für ernsthafte Gespräche und Sorgenteilen. Und irgendwie ist das zerrupfte manchmal auch ganz schön sexy.
Es nimmt Druck. Das bin ich. Pffffffffffff... geht die Luft raus. Das bin ich. So einfach ist das. Auch oder vielleicht auch vor allem wegen den Tränen in den Augen. Endlich erkenne ich mich ein bisschen wieder. Kann mir zuwinken, wie in einem Spiegel der vom Badedampf ganz angelaufen ist, kann ich mit der Hand ein paar Schlieren durch die milchigen Tropfen ziehen und mich sehen. Mir Schüchtern zulächeln. Weisste noch, was wir schon alles erlebt haben? Klar! Eigentlich sind wir echt ganz gut dabei, mit allem, so, und mit uns.
Das bin ich. Den Rest kann ich einfach mal loslassen. Ab und zu. Ganz langsam. Immer mal wieder. Dann kommt alles andere schon.
~ Tina Dico - Count To Ten
Meine Fresse. Schon beim Schreiben wird mir ganz schlecht und schwindelig, und vor allem schwach zumute. Wie anstrengend! Was ich alles tun und lassen und sein soll. Und wer sagt mir das? Ich selbst. Phu. Vielleicht bin ich einfach ein zerrupfter Schwan. Mit nem Hinkebein, und vielleicht nem klapprigen Flügel. Und vielleicht fauch ich mal schneller als andere, und beiss auch mal zu, mag halt auch nicht dass jeder mich antatscht. Hat halt shcon der ein oder andere ne Feder ausgerupft. Hat weh getan. Aber das bin ich halt. Und mit all dem was ich erfahren habe, und aber auch gelernt habe, über mich, über andere, mit dem was ich mir erarbeitet habe.. eigentlich mag ich mich so. Warum sollte sich das ändern? Warum fühle ich mich bedroht von jemandem, der mich genau so erkennt und genau deswegen auch mag? Warum fange ich dann an, mich klein und unzulänglich zu fühlen?
Ich habe hier vor sehr langer Zeit mal geschrieben: "ich will keinen der mich ansieht. ich will einen, der mich sieht". Oder so sinngemäß. Ich glaube es ist einer der Beiträge, die inzwischen offline sind.
Ich weiß, dass ich diesen Satz so meine, auch wenn es mir gleichzeitig große Angst macht, dass jemand mich erkennt. Und vor allem kann ich ja dann auch kaum glauben, dass er mich erkennt und trotzdem mag. Mich. So. Zerrupft. Hinkend. Aber auch echt lustig, und klug, und interessant, und sehr zärtlich und liebevoll. Wenn ich nicht fauche. Für jeden Scheiss zu haben. Aber auch für ernsthafte Gespräche und Sorgenteilen. Und irgendwie ist das zerrupfte manchmal auch ganz schön sexy.
Es nimmt Druck. Das bin ich. Pffffffffffff... geht die Luft raus. Das bin ich. So einfach ist das. Auch oder vielleicht auch vor allem wegen den Tränen in den Augen. Endlich erkenne ich mich ein bisschen wieder. Kann mir zuwinken, wie in einem Spiegel der vom Badedampf ganz angelaufen ist, kann ich mit der Hand ein paar Schlieren durch die milchigen Tropfen ziehen und mich sehen. Mir Schüchtern zulächeln. Weisste noch, was wir schon alles erlebt haben? Klar! Eigentlich sind wir echt ganz gut dabei, mit allem, so, und mit uns.
Das bin ich. Den Rest kann ich einfach mal loslassen. Ab und zu. Ganz langsam. Immer mal wieder. Dann kommt alles andere schon.
~ Tina Dico - Count To Ten
Freitag, 19. Dezember 2014
Aufhören.
okavanga, 20:32h
Vielleicht sollte ich wieder anfangen zu schreiben, denke ich mir manchmal. Über den Mann und wie das nun alles ist, und wie verdammt schwierig dieses "alles" für mich ist. Und über meine Dämonen, die ich so gerne loslassen würde, die sich aber stattdessen immer tiefer in meine Gedanken und Gefühle graben.
Aber da treibt sich die Angst um, dass die Dämonen durch das Aufschreiben noch mehr Raum bekommen. Vielleicht ist es auch das, was sie brauchen. Raum. Vielleicht gebe ich ihnen zu wenig Raum, oder nicht den richtigen, oder an der falschen Stelle. Vielleicht ist eigentlich alles gut. Bestimmt sogar. Aber mir fehlt der Glaube an so vieles. Vor allem der an mich. Das bisschen an Selbstsicherheit, das ich mir mühselig erkämpft habe in den letzten Jahren, verpufft in Beziehungen. Puffffffff.... weg isse.
Plötzlich sind sie da, alle Unsicherheiten. Ungefiltert, ungeschönt und ganz unmittelbar. Verunsichern, verängstigen, verstören. Zerfleischen, zermartern, zerstören. Am schlimmsten aber ist das Gefühl der Ohnmacht. Alles zu wissen: woher das kommt, warum das so ist, zu wissen dass das alles nur in meinem Kopf und keine reale Tatsache ist, und trotzdem nicht aus mir rauszukommen und dem Gedankenkarussell Einhalt zu gebieten. Zornig stehe ich daneben, wutentbrannt, zeternd, schimpfend, tobend. Doch die Dämonen drehen mir eine lange Nase. Ich heule und schimpfe noch mehr, zerre an mir und meiner Ohnmacht, tu doch was, los, du weißt dass das aufhören muss, bitte! Mach dass es aufhört!
Doch die Dämonen sitzen weiter auf ihrem lustigen Volksfesttrip, drehen ihre Runden und freuen sich des Lebens. Yeah, Popcorn für alle! Hey, holt einer noch ne Cola? Futter, Futter! Geile Party!
Am Ende des Tages sitze ich da, wenn die Dämonen schlafen, und weine. Die Party ist vorbei und alles an bösartigem Adrenalin ist verpulvert. Was bleibt ist eine abgrundtiefe Traurigkeit. Wie viel davon kann ich dem Mann zeigen? Wie viel hält er aus? Wie lange halte ich das aus? Werde ich jemals in der Lage sein, Beziehung auszuhalten? Es strengt mich an, jeder Tag ist ein Marathonlauf, aber irgendwie ohne Ziel. Dem hechel ich hinterher wie den Dämonen im Karussell und dreh mich dabei immer und immer wieder im Kreis, bis mir die Luft ausgeht und übel wird. Und ich kurz davor bin Fehler zu machen die ich bereuen würde.
Aufhören, bitte. Der Mann ist ein Platz, an dem ich ankommen kann. Bitte gib mir die Chance das zu tun.
~ Stephan Bodzin & Marc Romboy - Kerberos
Aber da treibt sich die Angst um, dass die Dämonen durch das Aufschreiben noch mehr Raum bekommen. Vielleicht ist es auch das, was sie brauchen. Raum. Vielleicht gebe ich ihnen zu wenig Raum, oder nicht den richtigen, oder an der falschen Stelle. Vielleicht ist eigentlich alles gut. Bestimmt sogar. Aber mir fehlt der Glaube an so vieles. Vor allem der an mich. Das bisschen an Selbstsicherheit, das ich mir mühselig erkämpft habe in den letzten Jahren, verpufft in Beziehungen. Puffffffff.... weg isse.
Plötzlich sind sie da, alle Unsicherheiten. Ungefiltert, ungeschönt und ganz unmittelbar. Verunsichern, verängstigen, verstören. Zerfleischen, zermartern, zerstören. Am schlimmsten aber ist das Gefühl der Ohnmacht. Alles zu wissen: woher das kommt, warum das so ist, zu wissen dass das alles nur in meinem Kopf und keine reale Tatsache ist, und trotzdem nicht aus mir rauszukommen und dem Gedankenkarussell Einhalt zu gebieten. Zornig stehe ich daneben, wutentbrannt, zeternd, schimpfend, tobend. Doch die Dämonen drehen mir eine lange Nase. Ich heule und schimpfe noch mehr, zerre an mir und meiner Ohnmacht, tu doch was, los, du weißt dass das aufhören muss, bitte! Mach dass es aufhört!
Doch die Dämonen sitzen weiter auf ihrem lustigen Volksfesttrip, drehen ihre Runden und freuen sich des Lebens. Yeah, Popcorn für alle! Hey, holt einer noch ne Cola? Futter, Futter! Geile Party!
Am Ende des Tages sitze ich da, wenn die Dämonen schlafen, und weine. Die Party ist vorbei und alles an bösartigem Adrenalin ist verpulvert. Was bleibt ist eine abgrundtiefe Traurigkeit. Wie viel davon kann ich dem Mann zeigen? Wie viel hält er aus? Wie lange halte ich das aus? Werde ich jemals in der Lage sein, Beziehung auszuhalten? Es strengt mich an, jeder Tag ist ein Marathonlauf, aber irgendwie ohne Ziel. Dem hechel ich hinterher wie den Dämonen im Karussell und dreh mich dabei immer und immer wieder im Kreis, bis mir die Luft ausgeht und übel wird. Und ich kurz davor bin Fehler zu machen die ich bereuen würde.
Aufhören, bitte. Der Mann ist ein Platz, an dem ich ankommen kann. Bitte gib mir die Chance das zu tun.
~ Stephan Bodzin & Marc Romboy - Kerberos