Freitag, 4. Mai 2018
Begegnung.
Heute Abend war ich verabredet mit jemandem. Es war unser 4. Treffen. Wir saßen vor einem Restaurant, als zwei Männer zu uns an den Tisch kamen, schätzungsweise 4-5 Jahre jünger als ich, und fragten, ob sie sich dazusetzen könnten. Klar und gerne. Sie nahmen auf der anderen Seite des Tisches Platz und vertieften sich in ihr Gespräch, wir weiter in unseres. Dennoch waren die irgendwie mit einem Ohr bei uns und wir mit einem Ohr bei denen, wir kommentierten und lachten. Irgendwann waren wir alle 4 miteinander im Gespräch. Dabei zeigte sich, dass die beiden in genau jenem Berufsfeld aktiv sind, in das ich langfristig wechseln möchte. Der eine ist nun seit 1,5 Jahren hier niedergelassen. Der andere ist gegen Ende seiner Ausbildung in Hamburg, kommt aber ursprünglich aus dem Frankenland.

Es entspann sich ein halbes Fachgespräch über das Berufsfeld, ich bin immer sofort Feuer und Flamme wenn ich endlich mal Menschen begegne, die solche Berufe ausüben und genauso leidenschaftlich in der Thematik sind wie ich. Leider vergaß ich dabei ein bisschen meine Verabredung - der einzige am Tisch, der völlig fachfremd war.

Derweil spürte ich, dass der Mann mir schräg gegenüber (der nun in HH ansässige Franke mit übrigens ganz wunderbarem und so gut passendem Vornamen) und ich einen echten Draht zueinander hatten. Seine Blicke, Gestik und Kommentare bestätigten das. Dezent, wirklich. Aber doch so dass ich mich peinlich berührt fragte, ob denn nicht jeder andere am Tisch ebenfalls merkte, dass zwischen uns echt Energie floss.

Ich bemühte mich um Zurückhaltung, auch der andere versuchte verstärkt meine Verabredung einzubeziehen. Aber ich war und blieb fasziniert.

Irgendwann schlug der Freund dem HH-Franken vor weiterzuziehen. Als wir uns verabschiedeten, gab dieser Mann erst meiner Verabredung und dann mir die Hand. Er schaute mir fest die Augen. Und dann waren sie weg.

Den Rest des Abends musste ich mich immer wieder zusammenreissen weil meine Gedanken wanderten. Überlegte wie ich den wiederfinden und kontaktieren könnte, aber HH und überhaupt... was soll ich da jetzt? Ich hatte ein schlechtes Gewissen der Verabredung gegenüber, weil ich mir insgeheim wünschte, ich hätte den weiteren Abend mit dem HH-Franken verbringen können.

Dieser Mann ging mir richtig ran. Und dabei bin ich mir fast sicher, dass das kein Ich-träume-direkt-vom-Liebeskummerdesaster-Vollidiot war.
Das ist mir lang nicht mehr passiert. Das war.. schön.