Ohrensituation von Tag zu Tag schlechter. Die Hausärztin meint, es wäre ihr lieber, ein Experte schaut ins Ohr. Deswegen heute nochmal beim HNO angerufen. Sprechstundenhilfe informiert mich darüber, dass der Arzt auch bis zu 2 Wochen nach Ende der Quarantäne keine Corona-Patienten in der Praxis möchte. Wow. Also irgendwie verständlich, aber irgendwie.. auch nicht? Ich bin ja längst auch negativ getestet.

Etwas ratlos gewesen und irgendwie auch ... ich weiß nicht... verletzt? Ich weiß nicht, wie es anderen Covid-Patient:innen geht: mich hat die Erkrankung noch dünnhäutiger gemacht. Zum einen erstmal der Schreck, selbst positiv zu sein, dann die Ungewissheit, wie es verläuft und ob man andere angesteckt hat. Dazu die Quarantäne/ Isolation. Katinka meinte, ihr erging es genauso, sie habe einige Zeit gebraucht, um sich auch seelisch davon zu erholen. Fühle genau, was sie meint. Und bei ihr kam hinzu, dass unklar war, ob sie ihre Patient:innen im Altenheim angesteckt hat. Klar war der Verlauf ansich mild, bzw. das, was unter mild definiert ist. Krank war ich trotzdem, mit Husten, Schnupfen, zermürbenden Kopfschmerzen und einer unglaublichen Müdigkeit. Kein Fieber, aber auch heute noch Nachtschweiß. Wie das ohne Booster gewesen wäre, möchte ich gar nicht wissen. Alles in allem hat es mich schon ein bisschen gebeutelt, es braucht also seine Zeit.

Jedenfalls... das Ohr. Bisschen bedröppelt den Bereitschaftsdienst angerufen und mein Dilemma erzählt. Man sucht mir eine HNO-Praxis mit Corona-Sprechstunde raus. Auf die Idee bin ich komischerweise überhaupt nicht gekommen. Erst bin ich genervt, weil es durch die halbe Stadt geht, aber: es ist toll dort. Ich glaube, da bleibe ich.

Nach Ohrenspülung (nix geholfen) und Hörtest (bestätigt das inzwischen verminderte Hörvermögen rechts - hoffentlich nur temporär) mit lokalem Antibiotikum fürs Ohr und einem anderen Nasenspray gehts wieder nach Hause. Man war nicht so ganz glücklich, dass keine Kontrolle erfolgen kann, weil ich da schon in der Klinik bin. Ich solle aber gerne zwischendrin anrufen, im Zweifel dort nochmal jemanden zu Rate ziehen, und auf jeden Fall nach der Klinik vorbeikommen für einen weiteren Hörtest und um ggf. die anderen Themen zu besprechen, auf die man da gekommen ist. Toller, ganzheitlicher Blick.

Jetzt glaube ich einfach mal ganz feste. DAS. WIRD. !!!

Es gibts nichts, was es nicht gibt: der "Ear Anatomy Song". Vielleicht erinnern sich meine Ohren und räumen mal ordentlich auf. Auf gehts, Leute!