Dienstag, 20. Dezember 2022
Das Glatteis in Oberfranken wurde gestern meinem Vater zum Verhängnis. Einen Schritt raus zur Haustür, zack, Oberarmfraktur. Voraussichtlich heute Nachmittag steht die OP an. Ich hoffe, das klappt. Es stehen allein 17 Glatteis-OPs in dem Krankenhaus an. Und alle wollen vor Weihnachten zu Hause sein. Übermorgen wäre sein 71. Geburtstag, mit Feier in einem Gasthof im Umland. Wir sollen ohne ihn feiern. Etwas seltsam, aber irgendwie auch süß. Er möchte nicht, dass der Gasthof so kurz vor Weihnachten diesen Ausfall hat, da sie sich ja komplett darauf eingestellt haben.

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Ich bin so unsicher im Zwischenmenschlichen. Vermutlich war das schon immer so, ich konnte es nur nie so deutlich SPÜREN. Es ist sehr anstrengend, das zu lernen.

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Mutter-Front unverändert. Durch den Noah-Artikel wurde mir bewusst, dass wir wohl wirklich nicht mit allzu vielen darüber reden sollten. Heute Nacht geträumt, sie, mein Bruder und ich wären auf Sylt. Wir fuhren mit dem Auto über eine Straße zwischen den Dünen. Da kam plötzlich von vorne eine riesen Flutwelle. Voller Angst blickten wir nach hinten, um rückwärts zu fahren. Von Hinten kam aber ebenfalls eine riesen Welle. Es war gar nicht so sehr Panik. Einfach Angst, und die Hoffnung, es zu überstehen. Ich hielt die Luft an, Wasser umschloss mich von allen Seiten. Ich weiß noch, dass ich Luftblasen spürte, die aus meiner Nase aufstiegen. Mehr weiß ich nicht mehr.