Sonntag, 14. März 2021
Stakkato oder Blühende Blumen.
Wahl BaWü wenig überraschend, doch spannend welche Koalition es letztendlich wird. Ich persönlich kann der FDP so gar nichts abgewinnen.

In manchen Mannheimer Wahllokalen war es wohl etwas chaotisch. Kann ich von meinem nicht behaupten, sehr wenige Leute, alles super organisiert, tip top. Wollte eigentlich Briefwahl beantragen, aber dann war plötzlich Wahlsonntag.

Einige Mannheimer Wahlbezirke haben hohe AfD-Ergebnisse. Wenig überraschend, welche Bezirke das sind. Vielleicht kann ich es sogar ein bisschen nachvollziehen, zumindest dann, wenn die Wahlentscheidung der Enttäuschung über die gegenwärtige gesellschaftliche Realität (damit ist jetzt mal ausnahmsweise nicht Corona gemeint) entspringt. Dass man sich dann aber keine andere Protestpartei suchen kann als diesen scheiß Verein?

Derzeit suchtel ich die Serie "In Therapie" auf arte.

Danach möchte ich mich dem SWR2-Dokuhörspiel zum NSU-Prozess, "Saal 101", widmen.

Es ist Zeit für grenzenlosen Optimismus meinerseits. Warum? Weil es eigentlich keinen Anlass dafür gibt. Gerade deswegen haben der F. und ich Vorreservierungen für ein Elektro-Festival bei Amsterdam im August gekauft, dessen Line-up ein 6er im Lotto für uns ist, und einen kleinen Campingplatz in der Nähe angefragt. Nimm das, Corona! Trau dich bloß nicht das platzen zu lassen.

Morgen teste ich beim schwedischen Einrichtungsriesen dieses "click & meet", bevor am Dienstag wieder strengere Regeln herrschen, weil wir schon einige Tage am Stück wieder über Inzidenz 100 liegen. Im Detail verfolge ich das nicht mehr, es ist mir zu blöd geworden, und ändern kann ich eh nichts an dem ganzen Sch**** (mit Sascha Lobo habe manchmal so meine Schwierigkeiten, aber hier spricht er mir aus allertiefster Seele).

Die geklickt-gemeeteten Gegenstände werde ich am Freitag in die Heimat verfrachten. Dort gilt es die Butze ein bisschen auf Vordermann zu bringen, die ich, ich kanns kaum glauben, ab dem 10.4. behausen werde. Wohnen kann man das nicht nennen. Vorsichtshalber vermiete ich meine Wohnung hier wohl nicht zwischen, obwohl ich nun ENDLICH mal eine einzige akzeptable Anfrage hatte von einem schwulen Paar. Fast bereue ich meine Entscheidung nicht zu vermieten, mit den beiden hätte ich mir das vorstellen können. Doch zu groß ist meine Unsicherheit, ob ich das echt bis Ende Juni aushalte in Heimat und Butze. Meine Mutter wies mich berechtigterweise darauf hin, ob ich wirklich von Mannheim in eine Inzidenzhochburg ziehen möchte. Tja.

Sonst nix wäre gelogen, aber soweit.

Das hier wird vorläufig meine Hymne 2021:

~ Greg Ochman - Flowers in Bloom







Donnerstag, 4. März 2021
41.


Ein bisschen verwittert und rein numerisch kurz davor die Antwort auf alles zu haben, was faktisch mitnichten der Fall ist.

Für das neue Lebensjahr wünsche ich mir vor allem mehr Bewegung, in jeder Hinsicht, und mentale Gesundheit.






Dienstag, 2. März 2021
In the country.
V. hat angeboten mir eine kleine Wohnung auf dem Bauernhof seiner Eltern zu überlassen. Sein Vater hat Bilder gemacht, die V. mir weitergeleitet hat. Die Räumlichkeiten sind besser als angekündigt. In jedem Fall kein Luxusappartment, eher etwas dunkel, dürftig eingerichtet, kleine Küche, eher kalt, mein V., aber es kann wohl mit Strom geheizt werden, außerdem gibt es einen kleinen Kamin zum Heizen mit Holz.

Der Platz wäre ausreichend für die Katze und mich, und was brauchen wir schon groß?
Vor allem Internetzugang - und das ist gerade das einzige Problem, es gibt dort keinen. Zwar habe ich eine Datenkarte im PC, die wird aber für Arbeit und Uni inkl. Calls nicht ausreichen.

Haben Sie eine Idee, wie man temporär Wlan in ein Gebäude kriegt?

Wäre kein Corona, könnte ich sicher die Räumlichkeiten der FH nutzen. Vielleicht rufe ich mal an und frage, ob ich dort arbeiten könnte. Mein Vater hat das auch angeboten, dort gäbe es das Gästezimmer mit Schreibtisch, ansich total gut. Aber möchte ich jeden Tag bei meinem Vater sitzen? Und es wäre so gut wie jeden Tag, Arbeit und Bachelorarbeit machen es notwendig.

Bezahlen müsste ich bei V.'s Eltern nur die Nebenkosten, was mir die Zwischenvermietung meiner Wohnung ersparen würde, und das wäre fantastisch, wenn ich mir da die bisherigen Anfragen ansehe...

In jedem Fall wäre es ruhig gelegen, direkt an Feld und Wald, Fuchs und Hase sagen sich Gute Nacht. Gott was wäre das toll.

Meine Mutter hat mir bereits ihr Auto für diese Zeit angeboten. Sie selbst fährt aufgrund ihres gesundheitlichen Zustands eh kaum mehr. Ich müsste sie nur ab und zu zu Ärzten oder Einkaufen fahren. Das mache ich gerne. Ein Grund, warum ich mal wieder in die Heimat möchte, ist unter anderem auch die Nähe zu meiner Mutter, egal was früher war. Irgendwann denke ich sonst vielleicht: hätte ich mal. Das hatte ich beim Meister und bei dem Kameramann, und die standen mir nicht so nahe wie meine Mutter, also: lieber einfach mal machen.

Am Donnerstag oder Freitag werde ich in die Heimat fahren, V. kommt auch, stellt mich seinen Eltern vor (hihi, wie das klingt) und ich kann mir alles mal vor Ort ansehen. Bin etwas aufgeregt. Aber es fühlt sich gut an, in Bewegung zu kommen.

Seelenheil ~ ... link (10 Kommentare)   ... comment





Sonntag, 28. Februar 2021
Happy (birth)day.
Kein guter Tag heute. Sehr müde, fühle mich auch krank, die Stirnhöhlen, das zieht sich schon seit ein paar Wochen. Wäre ich nicht operiert, läge ich wahrschienlich schon mit Fieber und völliger Schnappatmung im Bett. Insofern. Wird schon!

Immerhin ENDLICH das alte Sofa verkauft, der Hausmeister drohte schon die Verschrottung an, es stand im Keller. Es ist nicht so einfach während einer Pandemie gebrauchte Gegenstände zu verkaufen.

Draußen scheint die Sonne, und es passt gar nicht zu meinem Gemüt. Der V. will später unbedingt mit mir telefonieren. Kein guter Tag dafür, sage ich. Er besteht darauf. Wir haben am Freitag vereinbart, dass wir heute sprechen. Aber ich komm aus dem Heulen nicht raus, keine gute Gesprächspartnerin heute, lamentiere ich. Dann schweigen wir eben, meint V.


Ich hab dich nicht vergessen, schon die ganzen letzten Tage denke ich immer wieder an dich, und denke: am Sonntag, am Sonntag hast du Geburtstag. Ich sage nicht: du hättest, denn du hattest ja, du hast. Der ist da, dieser Geburtstag, denn du warst geboren. Du warst hier. Und du bist hier. Alles Liebe zu deinem Geburtstag, Meister. Fabelhafte 48, du altes Haus.

In den letzten Monaten frage ich mich oft: Was würde der Meister nun sagen? Wie würdest du diese Pandemie kommentieren? Was würdest du mit ihr tun, aus ihr rausholen, oder wieviel Angst würde es dir machen? Hätte deine Selbstständigkeit fortbestehen können? Was würdest du mir sagen, mir raten? F*cken ist jetzt ein bisschen schwieriger, sorry dir das mitteilen zu müssen. Das ist gar nicht in deinem Sinne, klar, kannste dir jetzt aber nicht aussuchen. Da ich als deine Muse völlig eingerostet bin... keine Ahnung, es quietscht wahrscheinlich, wenn ich mich überhaupt mal wieder irgendwann traue einen Menschen an mich körperlich ranzulassen (und diese Furcht hat nichts mit Corona zu tun). Mit dir wäre ich zumindest noch in Übung mit den ******, weißt du noch? Man sind wir albern.

Du fehlst immer wieder, immer noch, wahrscheinlich bleibt das so, ich habe noch nie einen Freund verloren, deswegen habe ich da glücklicherweise nicht so die Erfahrungswerte. Doch es ist schön, deine Stimme in meinen Ohren zu haben, wenn ich mich eben mal wieder frage: was würde der Meister sagen?

Herzkuss von deiner Muse.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Samstag, 27. Februar 2021
Sich fühlen. Mich fühlen.
Gestern einer Bekannten beim Umzug geholfen (natürlich mit Masken & Co.). Dann eigene Wohnung auf Vordermann gebracht, dabei Radio gehört und bei einem Track floss plötzlich eine Energie durch mich hindurch, wie ich sie lange nicht gespürt hatte. Ich erinnerte mich, wer ich eigentlich bin, nicht nur ein rationales Erinnern, vielmehr komplett mit Körper, Psyche und Geist, und das war nach letzten furchtbaren Wochen, ja auch nach den ganzen Pandemiemonaten, die sich anfühlen als wäre man in einem Kokon durch den kaum mehr etwas dringt, ein überwältigendes Gefühl. Ich freue mich auf die Wiedergeburt nach der Entpuppung. Irgendwann wird das kommen, irgendwann schlüpfen wir aus dieser Pandemie. Vielleicht zwar direkt in die nächste, aber hey.. ;-) Es geht immer weiter.

~ Fatboy Slim - Right Here, Right Now

Seelenheil ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment



Lage.
So wie mach ich das jetzt einigermaßen kurz.

Der Besuch bei der Hausärztin ergab einen großen Verdacht in Richtung Psychosomatik, befeuert durch die Angstschraube Schizophrenie. "Können Sie nicht mit etwas anderem somatisieren", fragte sie mit einem kleinen Lächeln. Leider nein, aber gut. "Ihr Mantra ist nun: ich bin nicht meine Mutter. Das ist etwas ganz anderes als bei meiner Mutter." Sie hört aufmerksam zu, nimmt sich Zeit, bringt doch auch noch mal den Neurologen ins Spiel, vorsichtshalber. Einmal, falls etwas eingeklemmt/blockiert sein sollte Richtung Rücken oder Beine, zum anderen vielleicht doch wg. restless legs. Termine aufgrund Corona tatsächlich sehr schwierig.

Doch, so sagt sie, als sie sich angehört hat wie und wann das anfing und was mich so aufregt und wie sich diese Aufregung initial äußerte, es klingt für sie sehr nach einem Stresssymptom, dass sich nun ein bisschen verselbstständigt hat.

Eigentlich möchte sie mir keine Medikamente geben, als ich meine, dass ich richtig Angst habe in meine Wohnung zu gehen und davor, wieder nicht gut schlafen zu können, meint sie, dass ich das jetzt nicht mit ihr diskutieren soll, sondern einfach von diesen Tabletten, die ein bisschen sedieren, aber keine Schlaftabletten sind, 4 Abende jeweils eine nehmen soll. Den Namen mag ich hier jetzt nicht hinschreiben, es steht zu ihnen geschrieben: "eingesetzt bei Verstimmungszuständen einhergehend mit Angst, Unruhe, Spannung, Schlafstörungen oder Depression [...] bei generalisierter Angststörung und somatoformen Störungen".

So ganz mag ich da immer noch nicht glauben, dass das alles nur psychosomatisch ist, doch ich fühle mich gut aufgehoben, in guten Händen, ernst genommen. Die Zuversicht steigt.

Abends bin ich fix und fertig, vielleicht auch weil viel Anspannung abfällt, ich habe das bei einer Profi adressiert, Dinge sind auf dem Weg. Ich nehme eine Tablette und bin völlig weggebeamt. Am Samstag schlafe ich bis 10 Uhr, ich geister durch den Tag. Eindruck: krass, vielleicht echt psychosomatisch? In der Nacht kaum etwas gemerkt. Ich rufe meinen Chef an, ja, am Samstag, egal, ich weiß dass ich das tun kann. Erzähle ihm von dem Stresssymtom, muss weinen, meine Nerven sind echt durch, es ist mir unangenehm, aber egal. Ich bespreche mit ihm, dass ich gerne ins Büro möchte wann immer es geht, auch an den Tagen, an denen ich nicht arbeite, um ggf. für die Uni zu arbeiten. Er verspricht es mit dem Standortleiter zu klären. Auch bei ihm fühle ich mich gut aufgehoben. Er lacht nicht, nimmt das völlig ernst, ist besorgt, möchte helfen. Ich weine nach dem Gespräch, auch vor Erleichterung.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag ist es dann trotz Tabletten totale Katastrophe. Ich lasse mich nicht beirren, radel am Sonntag aus der Stadt raus, wander lange durch den Dossenwald, radel abends nach Hause. Das hat irre gut getan. Es folgt eine gute Nacht, doch merke ich am nächsten Tag, dass es tatsächlich so ist, wie die Ärztin vermutet hat: ich wache nicht vom Vibrieren auf, sondern von Aufwachgeräuschen im Haus und antworte mit Vibrieren/Stress. Doch es ist viel schwächer als noch vorher. Vermutlich sind es die Tabletten, in Kombination damit, dass ich beschlossen habe, der Angelegenheit nun mit Ruhe zu begegnen. Es ist wie es ist. Egal was es ist, alles wird, muss gut werden.

Den Montag verbringe ich auch außerhalb der Stadt, Richtung Riedwiesen bei Brühl am Rhein, leider kann ich die gewählte Strecke nicht wandern, noch sind Bereiche aufgrund Hochwasser gesperrt. Damit hatte ich nicht gerechnet, der Neckar hat sich völlig entspannt. Ich genieße das Vogelgezwitscher, lasse mich von der Sonne küssen, sitze lange an einem See und erfreue mich an der Natur. Auf einem Baum breitet ein Vogel weit seine Flügel aus und lässt sie trocknen. Die folgende Nacht auf Dienstag ist göttlich. Derweil ruft mein Chef an, mit dem Standortleiter geht es auch klar. Ich darf, unter Berücksichtigung aller Anmelde-Prozeduren und Corona-Maßnahmen ins Büro wann immer ich will. Wieder muss ich weinen vor Erleichterung. Alles was mir hilft Abstand von der Wohnung zu bekommen, erscheint mir wie ein Rettungsanker. Mein Chef erzählt außerdem, dass es mir nicht unangenehm sein muss. Die Situation frisst an allen, bei manchen Mitarbeitern sei es noch heftiger als bei mir, manche müssen sie komplett über den gesamten Tag begleiten. Ich frage nicht nach, was genau das bedeutet, aber es klingt nicht gut.

Von Dienstag bis Donnerstag bin ich jeweisl ganztags im Büro. Das kribbeln in der Wirbelsäule nimmt stark ab, die Nächte sind im Vergleich zu den letzten Wochen ein Traum, wenn auch noch unruhig. Die Tabletten habe ich nur von Fr. bis Mo. genommen, dann nicht mehr. Es geht ganz gut.

Am Dienstag war auch Meister Yoda. Das muss ich nochmal extra schreiben, das ist mir gerade inhaltlich und auch vom Umfang her zuviel. Aber für mich selbst möchte ich es auf jeden Fall noch aufschreiben. Ich denke, es ist wichtig, dass ich diese Gedanken dazu irgendwo festhalte.

Inzwischen bin ich mir sicher, dass ich trotz allem mehr wahrnehme/fühle als vor einigen Wochen. Das kommt sicher auch daher, dass ich die ganze Zeit verstärkt in mich und die Umgebung hineingelauscht habe, um endlich festzustellen, was das ist. Heißt: ja, da ist ein Stresssymptom, zusätzlich reagiere ich total empfindlich auf Schwingung, Vibration, Geräusche, sowohl meine eigenen (Herzschlag, Puls) als auch die des Gebäudes (es schwingt halt wirklich, wenn Leute gehen, und es vibriert, wenn Autos vorbeifahren, etc.).

Es hat sich so ein Knäuel an Faktoren gefunden und in einem Knäuel an Symptomen geäußert. Das ist jetzt alles noch nicht weg, aber VIEL besser als noch vor 1 Woche.

Nun werde ich versuchen meine Wohnung zur Zwischenmiete loszukriegen, damit ich einige Monate in die Heimat kann. Ich glaube, Abstand, Ruhe und Natur werden mir gut tun.

Ich bin sehr dankbar für die Hausärztin, für Meister Yoda, für meinen Chef und das Verständnis der Firma, so oft ich auch über sie schimpfen mag, da sind sie wirklich klasse. Ich bin dankbar für dieses Blog, dafür dass Sie mitlesen, dass sie Tipps und Ideen geben, da sind, Zuspruch spenden. Danke sehr.

Seelenheil ~ ... link (3 Kommentare)   ... comment