... newer stories
Dienstag, 19. Oktober 2021
okavanga, 01:15h
Laune besser. Katinka und ich haben nun die Yoga-Woche gebucht. Freue mich auf die Zeit mit ihr.
Ansonsten singt mein Unterleib ununterbrochen "This girl is on fire...." und das ist absolut GAR nicht sexuell gemeint.
Ansonsten singt mein Unterleib ununterbrochen "This girl is on fire...." und das ist absolut GAR nicht sexuell gemeint.
Montag, 18. Oktober 2021
okavanga, 00:50h
Komischer Tag, alles fühlte sich so herbstlich an wie es draußen aussah. Die Katze schien schwach auf der Brust. Am Nachmittag in die Stadt gefahren, auf dem Weg dahin lag ein ganz prächtiger Fuchs am Straßenrand, tot. Hätte direkt heulen können. Vielleicht kündigt sich auch einfach wieder die Periode an. In der Stadt im Kino gewesen, in "Schachnovelle".
Inzwischen steht fest, wann ich zurückgehe. Einziger Grund ist wirklich die Kältesituation in der Wohnung. Ich will überhaupt nicht wirklich weg.
Genug gemosert für heute.
Inzwischen steht fest, wann ich zurückgehe. Einziger Grund ist wirklich die Kältesituation in der Wohnung. Ich will überhaupt nicht wirklich weg.
Genug gemosert für heute.
Freitag, 15. Oktober 2021
Sky and Sand.
okavanga, 14:08h
Gestern den Abend bei Katinka gebracht. Wir redeten und redeten, die Zeit verging wie im Flug. Sie wird mir sehr fehlen, wenn ich wieder in Mannheim bin. Es ist großartig, eine so enge und langjährige Freundin direkt um die Ecke zu haben. Kennengelernt haben wir uns mit 12 Jahren, als unsere Klassen zusammen gelegt wurden. Kurz danach gingen wir gemeinsam zum Präparanden-/ Konfirmandenunterricht. Sie wohnte im Hochhaus direkt nebenan. Es entwickelte sich daraus eine innige Jugendfreundschaft, die allerdings pausierte, als ich auf die Suchtbahn rutschte. Katinka wusste damals nichts von den Drogen, wir drifteten einfach auseinander. Weil mich das Thema Sucht so beschäftigt hatte in den letzten Tagen, sprach ich es auch gestern an. Den Alkoholkonsum während der Pubertät, das was wir so erlebten. Wieso wir überhaupt Alkohol tranken, welche Funktion er für uns erfüllte (primär Schüchternheit überwinden und lustig sein wollen).
Und sie fragte nochmal nach der Zeit, in der wir getrennte Wege gingen. Sie sagte, sie wirft sich manchmal immer noch vor, dass sie damals in der Schule nicht auf mich zukam, als ich so unglaublich dünn geworden war. Sie hatte sich immer gefragt, was los ist, wollte da sein, hat sich aber nicht getraut. Das hat sie mir schon einmal erzählt, und auch gestern meinte ich, dass es vielleicht für unsere Freunschaft besser war, dass sie damals nicht den Kontakt gesucht hat. Wer weiß, wie ich reagiert, wie ich geantwortet hätte. Auf vermeintliche Hilfsangebote reagierte ich extrem allergisch, und ich konnte auch mit der gesamten Situation, in der sich unsere Freundschaft befand, überhaupt nicht umgehen. Es gibt einen Tagebucheintrag aus meiner tiefsten Drogenzeit, in dem ich über sie schreibe und wie sehr sie mir fehlt. Es war wie Liebeskummer. Doch ich war nicht in der Lage, das irgendwie zu äußern oder Handlungen daraus abzuleiten. Ich steckte mitten im großen schwarzen Loch, das ich so verzweifelt versuchte zuzuschütten.
Erst nach dem Abitur, als ich das schlimmste der Drogenexpisode hinter mir hatte und unsere Klasse an den Gardasee fuhr, fand eine winzige, leise Annäherung statt. Heute bin ich so unfassbar froh, wie sich unsere Freunschaft weiterentwickeln konnte. Es gibt neben ihr nur einen Menschen, der mir so nah ist, und das ist die N. Jugendjahre verbinden doch sehr, wenn man es schafft auch im späteren Leben den Weg gemeinsam fortzusetzen, und liegen noch so viele Kilomenter dazwischen.
Was mir, angestoßen durch das Feature, jetzt erst, nach so vielen Jahren, richtig bewusst wird, nicht nur rational, sondern auch ein Begreifen im Herzen, ist, wie krass ich russisches Roulette gespielt habe. Damals war die Schizophrenie meiner Mutter noch nicht ausgebrochen. Die Prädisposition bestand vermutlich, insofern - wer weiß? Es klingt pathetisch, doof, man möchte vielleicht die Augen rollen. Aber ich wünschte zum ersten mal, ich könnte zu meinem kleinen Ich damals reisen, es in den Arm nehmen und sagen: hey, du brauchst das nicht. Du schaffst das anders. Du bist toll, du bist stark. Leider war das Thema psychische Gesundheit damals noch nicht so präsent und die Hilfsangebote bei weitem nicht so verbreitet wie heute. Manchmal frage ich mich, wieso meinen Eltern eigentlich nichts einfiel, außer mich zum Analytiker meiner Mutter zu bringen, und das auch erst, als die Schule mit rauswurf drohte. Waren sie so überfordert? Wenn ich so darüber nachdenke, ich glaube meine Mutter hat sich einfach nur ohnmächtig gefühlt. Einmal erzählte sie mir, in einer Diskussion mit meinem Vater hätte er gesagt, ich wäre sowieso kein Suchttyp, und dass sich das von selbst regeln würde. Sie hat diese Reaktion damals ganz krank gemacht.
Seit der Drogenkonsum ans Licht kam, fragte meine Mutter jedes mal wenn ich wegging, ob ich Drogen nehmen werde. Ich antwortete immer ehrlich. Ein Schlüsselmoment war sicher, als mein Bruder mal zu mir ins Zimmer kam und fragte, wie das überhaupt sei, wenn ich Drogen nehme. Wie das ist, was da in mir ist. Nicht, weil er auch Interesse daran hätte. Sondern weil er verstehen wollte, was mit seiner Schwester passiert.
Es ist zum ersten mal in meinem Leben, dass ich von ganzem Herzen begreife, was ich mir selbst und nahen Menschen angetan habe. Auf dieser Ebene und in dieser Intensität habe ich mich mit dem damaligen Konsum nie auseinander gesetzt. Eben, weil er einfach irgendwann aufhörte, weil ich ihn nicht mehr brauchte. Es ist gut, was da jetzt gerade passiert.
Im Radio nach Hause, nichts hätte passender sein können:
~ Paul Kalkbrenner - Sky and Sand.
Und sie fragte nochmal nach der Zeit, in der wir getrennte Wege gingen. Sie sagte, sie wirft sich manchmal immer noch vor, dass sie damals in der Schule nicht auf mich zukam, als ich so unglaublich dünn geworden war. Sie hatte sich immer gefragt, was los ist, wollte da sein, hat sich aber nicht getraut. Das hat sie mir schon einmal erzählt, und auch gestern meinte ich, dass es vielleicht für unsere Freunschaft besser war, dass sie damals nicht den Kontakt gesucht hat. Wer weiß, wie ich reagiert, wie ich geantwortet hätte. Auf vermeintliche Hilfsangebote reagierte ich extrem allergisch, und ich konnte auch mit der gesamten Situation, in der sich unsere Freundschaft befand, überhaupt nicht umgehen. Es gibt einen Tagebucheintrag aus meiner tiefsten Drogenzeit, in dem ich über sie schreibe und wie sehr sie mir fehlt. Es war wie Liebeskummer. Doch ich war nicht in der Lage, das irgendwie zu äußern oder Handlungen daraus abzuleiten. Ich steckte mitten im großen schwarzen Loch, das ich so verzweifelt versuchte zuzuschütten.
Erst nach dem Abitur, als ich das schlimmste der Drogenexpisode hinter mir hatte und unsere Klasse an den Gardasee fuhr, fand eine winzige, leise Annäherung statt. Heute bin ich so unfassbar froh, wie sich unsere Freunschaft weiterentwickeln konnte. Es gibt neben ihr nur einen Menschen, der mir so nah ist, und das ist die N. Jugendjahre verbinden doch sehr, wenn man es schafft auch im späteren Leben den Weg gemeinsam fortzusetzen, und liegen noch so viele Kilomenter dazwischen.
Was mir, angestoßen durch das Feature, jetzt erst, nach so vielen Jahren, richtig bewusst wird, nicht nur rational, sondern auch ein Begreifen im Herzen, ist, wie krass ich russisches Roulette gespielt habe. Damals war die Schizophrenie meiner Mutter noch nicht ausgebrochen. Die Prädisposition bestand vermutlich, insofern - wer weiß? Es klingt pathetisch, doof, man möchte vielleicht die Augen rollen. Aber ich wünschte zum ersten mal, ich könnte zu meinem kleinen Ich damals reisen, es in den Arm nehmen und sagen: hey, du brauchst das nicht. Du schaffst das anders. Du bist toll, du bist stark. Leider war das Thema psychische Gesundheit damals noch nicht so präsent und die Hilfsangebote bei weitem nicht so verbreitet wie heute. Manchmal frage ich mich, wieso meinen Eltern eigentlich nichts einfiel, außer mich zum Analytiker meiner Mutter zu bringen, und das auch erst, als die Schule mit rauswurf drohte. Waren sie so überfordert? Wenn ich so darüber nachdenke, ich glaube meine Mutter hat sich einfach nur ohnmächtig gefühlt. Einmal erzählte sie mir, in einer Diskussion mit meinem Vater hätte er gesagt, ich wäre sowieso kein Suchttyp, und dass sich das von selbst regeln würde. Sie hat diese Reaktion damals ganz krank gemacht.
Seit der Drogenkonsum ans Licht kam, fragte meine Mutter jedes mal wenn ich wegging, ob ich Drogen nehmen werde. Ich antwortete immer ehrlich. Ein Schlüsselmoment war sicher, als mein Bruder mal zu mir ins Zimmer kam und fragte, wie das überhaupt sei, wenn ich Drogen nehme. Wie das ist, was da in mir ist. Nicht, weil er auch Interesse daran hätte. Sondern weil er verstehen wollte, was mit seiner Schwester passiert.
Es ist zum ersten mal in meinem Leben, dass ich von ganzem Herzen begreife, was ich mir selbst und nahen Menschen angetan habe. Auf dieser Ebene und in dieser Intensität habe ich mich mit dem damaligen Konsum nie auseinander gesetzt. Eben, weil er einfach irgendwann aufhörte, weil ich ihn nicht mehr brauchte. Es ist gut, was da jetzt gerade passiert.
Im Radio nach Hause, nichts hätte passender sein können:
~ Paul Kalkbrenner - Sky and Sand.
Mittwoch, 13. Oktober 2021
Wer ist dein Mensch?
okavanga, 23:51h
Heute im Kino "Ich bin dein Mensch" gesehen. Ganz großartig natürlich Maren Eggert und Dan Stevens. Auch Sandra Hüller, in sie verliebt seit Toni Erdmann, toll toll toll.
Danach haben wir lange und intensiv über den Film diskutiert. Hätte ich zu Beginn ohne jeden Zweifel eine solche Option niemals in Erwägung gezogen, konnte ich Almas (emotionale und mentale) Reise gut nachvollziehen. Am Ende weiß ich auch nicht. Würde ich gerne einen Tom haben, bevor ich für den Rest meines Lebens alleine bleibe? Vermutlich könnte ich das Wissen, dass er einfach nur ein Spiegel meiner Bedürfnisse ist, nie ganz ausblenden. Ich würde mich nicht in ihn verlieben wollen.
Auf dem nach Hause Weg im Radio, wie passend:
~ Chris Isaak - Wicked Game
Danach haben wir lange und intensiv über den Film diskutiert. Hätte ich zu Beginn ohne jeden Zweifel eine solche Option niemals in Erwägung gezogen, konnte ich Almas (emotionale und mentale) Reise gut nachvollziehen. Am Ende weiß ich auch nicht. Würde ich gerne einen Tom haben, bevor ich für den Rest meines Lebens alleine bleibe? Vermutlich könnte ich das Wissen, dass er einfach nur ein Spiegel meiner Bedürfnisse ist, nie ganz ausblenden. Ich würde mich nicht in ihn verlieben wollen.
Auf dem nach Hause Weg im Radio, wie passend:
~ Chris Isaak - Wicked Game
Dienstag, 12. Oktober 2021
Neverending Katzengeschichte.
okavanga, 14:37h
In letzter Zeit höre ich immer wieder von verschiedenen Personen zu verschiedenen Dingen von Lieferschwierigkeiten und Nichtverfügbarkeiten. Laut meines Standard-Tierarztes gibt es nun auch Lieferschwierigkeiten mit dem Spezial-Katzenfutter, das die Katze benötigt. Bei ihm ist es momentan nicht erhältlich, auch wenn sie eigentlich schon längst eine Lieferung erwarten. Also rufe ich in der Tierklinik an. Ja, sie haben davon noch etwas. Ich frage, ob es möglich ist einen Termin bei der Senior Chefin zu erhalten. Wenn ich schon mal raus zu ihnen fahre, nehme ich die Katze für eine Zweitmeinung nun doch mal mit, samt letztem Blutbild und Medikamentenhistorie zur Ohr-Problematik.
Vorhin hat der Termin stattgefunden. Letztendlich bestätigt sie die Verdachtsdiagnose und weiteren Schritte ihres Kollegen. Sie wird allerdings etwas konkreter und schlägt eine Kombination von Untersuchungen vor, um irgendwie sinnvoll voran zu kommen. Das schreibe ich hier her, damit ich es nicht vergesse.
Der Gehörgang scheint prima in Ordnung zu sein. Allerdings wölbt sich scheinbar schon das Trommelfell leicht nach außen, was dafür spricht, dass auf der anderen Seite eine Entzündung/ Eiter vorliegen. Grundsätzlich hängt die Ohr-Behandlung ein bisschen von der Magen-Darm-Thematik ab. Je nachdem, ob es sich eventuell doch um eine Bauchspeicheldrüsen- und/ oder BDI (Inflammatory Bowel Disease) oder doch um Lymphome handelt, wären unterschiedliche nächsten Schritte sinnvoll.
Im ersten Schritt wäre hierfür mit dem Standard-TA zu besprechen, ob er einmal den Blutwert abgenommen hat, an dem die feline Pankreas-Lipase abzulesen ist. Sie geht davon aus, dass er das getan hat, zumindest sprechen andere Blutwerte dafür, diesen Punkt abzuklären.
Dann wird man, egal was mit dem Magen-Darm ist, das Ohr ankucken müssen. Günstigste Variante wäre Röntgen, es besteht die Chance, dass man hier schon etwas erkennen kann. Teurere Varianten wären eben CT oder MRT. In jedem Fall muss die Katze für die Aufnahmen in Narkose gelegt werden. Diese Narkose könnte man nutzen, um doch direkt noch eine Biopsie durchzuführen, um schlauer zu werden was die Magen-Darm-Thematik angeht. Man würde dann eben nicht direkt im Anschluss das Ohr öffnen und operieren, sondern auf Basis der Ohrbilder und Biopsie-Ergebnisse besprechen, was ein sinnvoller weiterer Weg wäre.
Würde sich bei der Biopsie der aktuell beim Standard-TA vorherrschende Verdacht auf Lymphome bestätigen, würde man vermutlich keine weiteren Maßnahmen für das Ohr ergreifen. Lymphome sind ein klares Todesurteil. Die Senior-Chefin scheint aber durchaus auch die anderen Magen-Darm- bzw. Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen für realistische Diagnosen zu halten. Würden sich diese Diagnosen bestätigen, wäre es sinnvoll das Ohr operativ zu behandeln, die Heilungschancen stünden gut, und Bauchspeicheldrüse und/oder IBD würden sich gut in Schach halten lassen mit Kortison. Laut ihrer Prognose könnte man der Katze so noch eine längere lebenswerte Lebenszeit schenken. Was ich mich hierbei frage ist dennoch, ob es nicht absehbar ist, dass es zu erneuter Ohrentzündung kommt mit der Dauergabe von Kortison, da das ja das Immunsystem runterfährt und auch die jetzige Situation begünstigt / verursacht? hat.
Die bildgebenden Verfahren, OP etc. können nicht in der Tierklinik durchgeführt werden. Sie meinte, sie hat noch nie eine solche OP gemacht und überlasst das denen, die das einfach besser können und Routine haben. Sie empfiehlt mir eine Klinik im Osten, weist mich aber darauf hin, dass ich in jedem Fall erstmal mit dem Standard-TA sprechen soll, wohin er mich überweisen würde. Der TA könnte dann die Überweisung samt ALLER bisheriger Untersuchungsergebnisse an die Klinik geben.
Ich frage sie nach Kosten. Sie meinte, es gäbe immer eine Fahrrad-, eine Opel und eine Mercedes-Lösung. Alle Kolleg:innen wären sicher gesprächsbereit über Zahlungsmodalitäten. Ich frage sie, ob nun nichts weiter zu unternehmen, weil man einfach keine Kohle hat, unterlassene Hilfeleistung wäre. Sie meint, in der aktuellen Situation nichts weiter zu unternehmen, findet sie schwierig. Das Trommelfell wird vermutlich über kurz oder lang platzen. Dann läuft der Eiter zwar raus, aber es wird nicht heilen. Es sei auch fraglich, ob ich das so mit mir selbst vereinbaren könne. Sie würde erstmal an einer Fahrradlösung festhalten.
Fraglich ist außerdem das zeitliche Prozedere. Momentan plane ich, am ersten Novemberwochenende zurück nach Mannheim zu gehen. Es ist inzwischen einfach kalt über dem Hühnerstall und das Beheizen aufgrund schlechter Dämmung und Eiseskälte von den unteren Ställen und Garagen sehr teuer. Dass die Katze teuer ist, ist für mich kaum zu handhaben. Da kann ich mir weitere Energiekosten nicht leisten. Außer ich vermiete die Wohnung in Mannheim doch noch ? das müsste ich dann aber von hier aus regeln.
Bis Mannheim zu warten, empfindet die Senior Chefin allerdings als zu lange. Das wäre in 4 Wochen. Andererseits sollten Bildgebung, Voruntersuchung und OP dort stattfinden, wo auch alles weitere stattfindet. Alles sollte in einer Hand liegen in diesem Fall.
Alternative: ich ziehe am kommenden Wochenende zurück nach Mannheim und fange dort die Behandlung an. Dann kann ich die Hofer Filmtage nicht mehr mitnehmen, und bei Gott, ich könnte mal etwas schönes gebrauchen, bei dem ich Geld für mich selbst ausgebe.
Je ratloser ich werde, je teurer diese ganze Sache wird, desto ruhiger und stiller wird es in mir. Vielleicht weil ich merke: ich bin gefickt, egal wie ich es drehe und wende. Und wenn die Katze wieder fit wird, aber eben weiterhin krank mit IBD, Bauchspeichedrüse etc - wann werde ich in die Klinik für MEINE Behandlung gehen können??
Ich weiß, dass ich die Katze nicht hängen lassen kann. Ich weiß, dass ich mir das alles überhaupt nicht leisten kann. Ich weiß, dass die Gesamtsituation beschissen ist. Es war schon damals bei der Erkrankung meiner Mutter so. Als es dann richtig krass wurde und wir Zwangseinweisen mussten, wurde ich die Ruhe selbst, völlig klar im Kopf, auf Autopilot, und völlig rational.
Die Rationalität ist momentan schwierig. Mir leuchtet alles ein, was die Senior Chefin sagt. Ich könnte einfach nur kotzen, dass es letztendlich eine Frage des Geldes ist. Dieses verfickte Geld. Geld allein macht nicht glücklich, nein. Aber mit Genügsamkeit, Yoga, Meditation und Mantras krieg ich die Katze halt auch nicht gesund.
Vorhin hat der Termin stattgefunden. Letztendlich bestätigt sie die Verdachtsdiagnose und weiteren Schritte ihres Kollegen. Sie wird allerdings etwas konkreter und schlägt eine Kombination von Untersuchungen vor, um irgendwie sinnvoll voran zu kommen. Das schreibe ich hier her, damit ich es nicht vergesse.
Der Gehörgang scheint prima in Ordnung zu sein. Allerdings wölbt sich scheinbar schon das Trommelfell leicht nach außen, was dafür spricht, dass auf der anderen Seite eine Entzündung/ Eiter vorliegen. Grundsätzlich hängt die Ohr-Behandlung ein bisschen von der Magen-Darm-Thematik ab. Je nachdem, ob es sich eventuell doch um eine Bauchspeicheldrüsen- und/ oder BDI (Inflammatory Bowel Disease) oder doch um Lymphome handelt, wären unterschiedliche nächsten Schritte sinnvoll.
Im ersten Schritt wäre hierfür mit dem Standard-TA zu besprechen, ob er einmal den Blutwert abgenommen hat, an dem die feline Pankreas-Lipase abzulesen ist. Sie geht davon aus, dass er das getan hat, zumindest sprechen andere Blutwerte dafür, diesen Punkt abzuklären.
Dann wird man, egal was mit dem Magen-Darm ist, das Ohr ankucken müssen. Günstigste Variante wäre Röntgen, es besteht die Chance, dass man hier schon etwas erkennen kann. Teurere Varianten wären eben CT oder MRT. In jedem Fall muss die Katze für die Aufnahmen in Narkose gelegt werden. Diese Narkose könnte man nutzen, um doch direkt noch eine Biopsie durchzuführen, um schlauer zu werden was die Magen-Darm-Thematik angeht. Man würde dann eben nicht direkt im Anschluss das Ohr öffnen und operieren, sondern auf Basis der Ohrbilder und Biopsie-Ergebnisse besprechen, was ein sinnvoller weiterer Weg wäre.
Würde sich bei der Biopsie der aktuell beim Standard-TA vorherrschende Verdacht auf Lymphome bestätigen, würde man vermutlich keine weiteren Maßnahmen für das Ohr ergreifen. Lymphome sind ein klares Todesurteil. Die Senior-Chefin scheint aber durchaus auch die anderen Magen-Darm- bzw. Bauchspeicheldrüsen-Erkrankungen für realistische Diagnosen zu halten. Würden sich diese Diagnosen bestätigen, wäre es sinnvoll das Ohr operativ zu behandeln, die Heilungschancen stünden gut, und Bauchspeicheldrüse und/oder IBD würden sich gut in Schach halten lassen mit Kortison. Laut ihrer Prognose könnte man der Katze so noch eine längere lebenswerte Lebenszeit schenken. Was ich mich hierbei frage ist dennoch, ob es nicht absehbar ist, dass es zu erneuter Ohrentzündung kommt mit der Dauergabe von Kortison, da das ja das Immunsystem runterfährt und auch die jetzige Situation begünstigt / verursacht? hat.
Die bildgebenden Verfahren, OP etc. können nicht in der Tierklinik durchgeführt werden. Sie meinte, sie hat noch nie eine solche OP gemacht und überlasst das denen, die das einfach besser können und Routine haben. Sie empfiehlt mir eine Klinik im Osten, weist mich aber darauf hin, dass ich in jedem Fall erstmal mit dem Standard-TA sprechen soll, wohin er mich überweisen würde. Der TA könnte dann die Überweisung samt ALLER bisheriger Untersuchungsergebnisse an die Klinik geben.
Ich frage sie nach Kosten. Sie meinte, es gäbe immer eine Fahrrad-, eine Opel und eine Mercedes-Lösung. Alle Kolleg:innen wären sicher gesprächsbereit über Zahlungsmodalitäten. Ich frage sie, ob nun nichts weiter zu unternehmen, weil man einfach keine Kohle hat, unterlassene Hilfeleistung wäre. Sie meint, in der aktuellen Situation nichts weiter zu unternehmen, findet sie schwierig. Das Trommelfell wird vermutlich über kurz oder lang platzen. Dann läuft der Eiter zwar raus, aber es wird nicht heilen. Es sei auch fraglich, ob ich das so mit mir selbst vereinbaren könne. Sie würde erstmal an einer Fahrradlösung festhalten.
Fraglich ist außerdem das zeitliche Prozedere. Momentan plane ich, am ersten Novemberwochenende zurück nach Mannheim zu gehen. Es ist inzwischen einfach kalt über dem Hühnerstall und das Beheizen aufgrund schlechter Dämmung und Eiseskälte von den unteren Ställen und Garagen sehr teuer. Dass die Katze teuer ist, ist für mich kaum zu handhaben. Da kann ich mir weitere Energiekosten nicht leisten. Außer ich vermiete die Wohnung in Mannheim doch noch ? das müsste ich dann aber von hier aus regeln.
Bis Mannheim zu warten, empfindet die Senior Chefin allerdings als zu lange. Das wäre in 4 Wochen. Andererseits sollten Bildgebung, Voruntersuchung und OP dort stattfinden, wo auch alles weitere stattfindet. Alles sollte in einer Hand liegen in diesem Fall.
Alternative: ich ziehe am kommenden Wochenende zurück nach Mannheim und fange dort die Behandlung an. Dann kann ich die Hofer Filmtage nicht mehr mitnehmen, und bei Gott, ich könnte mal etwas schönes gebrauchen, bei dem ich Geld für mich selbst ausgebe.
Je ratloser ich werde, je teurer diese ganze Sache wird, desto ruhiger und stiller wird es in mir. Vielleicht weil ich merke: ich bin gefickt, egal wie ich es drehe und wende. Und wenn die Katze wieder fit wird, aber eben weiterhin krank mit IBD, Bauchspeichedrüse etc - wann werde ich in die Klinik für MEINE Behandlung gehen können??
Ich weiß, dass ich die Katze nicht hängen lassen kann. Ich weiß, dass ich mir das alles überhaupt nicht leisten kann. Ich weiß, dass die Gesamtsituation beschissen ist. Es war schon damals bei der Erkrankung meiner Mutter so. Als es dann richtig krass wurde und wir Zwangseinweisen mussten, wurde ich die Ruhe selbst, völlig klar im Kopf, auf Autopilot, und völlig rational.
Die Rationalität ist momentan schwierig. Mir leuchtet alles ein, was die Senior Chefin sagt. Ich könnte einfach nur kotzen, dass es letztendlich eine Frage des Geldes ist. Dieses verfickte Geld. Geld allein macht nicht glücklich, nein. Aber mit Genügsamkeit, Yoga, Meditation und Mantras krieg ich die Katze halt auch nicht gesund.
... older stories

