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Montag, 31. Januar 2022
Erstaunliches.
okavanga, 23:10h
Keine gute Zeit. Deswegen Brot und Spiele. Oder auch: modernes Opium eben.
Gekuckt
Erstaunliche Dokuserie in der ARD Mediathek, "Kevin Kühnert und die SPD".
Auch ganz erstaunlich und tief berührend: der Spielfilm "Die Kinder von Windermere", beruhend auf wahren Begebenheiten.
Was Nettes für Zwischendurch war die britische Komödie "Es ist kompliziert...!"
Im Kino: "Nightmare Alley". Zum Glück fühlten sich die 2:20 Stunden nicht so lang an wie sie klangen. Bin da inzwischen etwas traumatisiert. Wo sind die 90-minütigen Filme hin??? Leider wird das vorerst mein letzter Kino-Besuch gewesen sein. Weil: es war in einem relativ kleinen Saal in einem alten Programmkino. Ich gehe davon aus, dass es keine gute Lüftungsanlage gab. Zu meinem Entsetzen trug kaum jemand eine Maske, und die Vorstellung war echt gut besucht. Während am Anfang alle noch so taten als müssten sie ständig Popcorn in sich reinschaufeln, schienen sie dann einfach zu "vergessen", dass es ja die Maske bräuchte. Kontrolliert wird das irgendwie auch nicht. Saublödes Gefühl. Ging mir schon in House of Gucci so, das war aber ein riesen Kino mit relativ wenig Publikum und starker Lüftungsanlage. Naja. Jetzt reichts irgendwie.
Noch auf der Liste: Die Wannseekonferenz.
Was ich übrigens sehr mag, ich weiß gar nicht ob ich das schon mal erwähnte, und ob ich mich dafür schämen müsste (tue ich nicht, ich LIEBE es): die Jugendserie DRUCK. Ich wünschte, so etwas hätte es damals während meiner Jugend gegeben. So wenig ich die jungen Menschen um die social Media und Pandemie Situation beneide, so froh macht es mich zu sehen, dass inzwischen viele Themen überhaupt oder anders ange- und besprochen werden. Das macht es sicher auch nicht immer leichter. Ich empfinde es aus meiner jetzigen Erwachsenen-Perspektive aber als großartig.
Gehört
Erstaunlich im Sinne von erstaunlich gruselig: der Deutschlandfunk Kultur Breitband-Beitrag "Gewalt gegen Chatbots: Alles nur ein Spiel? Musste irgendwie an Bandura und das Modelllernen denken.
Ebenfalls bei Deutschlandfunk Kultur aufgeschnappt und direkt das zugehörige Album reingezogen: "Es stimmt alles: Lady Blackbird und 'Black Acid Soul'". Ich finde, der Kritiker übertreibt nicht.
Sehr beeindruckt hat mich auch das Deutschlandfunk Dokumentarhörspiel "Christiane F. ? Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. 3 Teile zu 73 Min, 86 Min, 78 Min. Es entstand primär aus den Tonbandprotokollen von 1978, auf denen das Buch basierte. Auch ihre Mutter kommt am Ende zu Wort. Manchmal kann man Christiane nur schwer zuhören, was primär nicht an der teilweise ziemlich mauen Qualität liegt, sondern an ihren eindrücklichen Erzählungen. Ich finde, sie hat ein erstaunliches (oh man sorry, aber mich erstaunt gerade echt viel :-D) Vokabular, Ausdrucks- und Reflexionsvermögen, und die Gabe, Menschen mit ihrer Erzählung zu fesseln. Insbesondere wenn man bedenkt, wie jung sie bei diesen Tonprotokollen noch war (ich glaube 16) und welch destruktiven Weg sie da bereits hinter sich hatte.
Gelesen
Ab und an brauche ich für meine tiefsten dunklen Gelüste einen richtigen Page Turner. Diesmal mit Max Bentow - Das Porzellan Mädchen. Halte mich inzwischen für relativ abgebrüht was Psychothriller angeht. Der hatte aber einen Moment, an dem ich (aus Angst) ernsthaft in Erwägung zog nicht weiter zu lesen. Dann doch durchgezogen, wurde mit Albträumen quittiert.
Jetzt angefangen: "Das Volk der Bäume" von Hanya Yanagihara. Ihr "Ein wenig Leben" hing mir damals ja gut nach. Freue mich auch schon auf ihr neues Buch, "Zum Paradies".
Gekuckt
Erstaunliche Dokuserie in der ARD Mediathek, "Kevin Kühnert und die SPD".
Auch ganz erstaunlich und tief berührend: der Spielfilm "Die Kinder von Windermere", beruhend auf wahren Begebenheiten.
Was Nettes für Zwischendurch war die britische Komödie "Es ist kompliziert...!"
Im Kino: "Nightmare Alley". Zum Glück fühlten sich die 2:20 Stunden nicht so lang an wie sie klangen. Bin da inzwischen etwas traumatisiert. Wo sind die 90-minütigen Filme hin??? Leider wird das vorerst mein letzter Kino-Besuch gewesen sein. Weil: es war in einem relativ kleinen Saal in einem alten Programmkino. Ich gehe davon aus, dass es keine gute Lüftungsanlage gab. Zu meinem Entsetzen trug kaum jemand eine Maske, und die Vorstellung war echt gut besucht. Während am Anfang alle noch so taten als müssten sie ständig Popcorn in sich reinschaufeln, schienen sie dann einfach zu "vergessen", dass es ja die Maske bräuchte. Kontrolliert wird das irgendwie auch nicht. Saublödes Gefühl. Ging mir schon in House of Gucci so, das war aber ein riesen Kino mit relativ wenig Publikum und starker Lüftungsanlage. Naja. Jetzt reichts irgendwie.
Noch auf der Liste: Die Wannseekonferenz.
Was ich übrigens sehr mag, ich weiß gar nicht ob ich das schon mal erwähnte, und ob ich mich dafür schämen müsste (tue ich nicht, ich LIEBE es): die Jugendserie DRUCK. Ich wünschte, so etwas hätte es damals während meiner Jugend gegeben. So wenig ich die jungen Menschen um die social Media und Pandemie Situation beneide, so froh macht es mich zu sehen, dass inzwischen viele Themen überhaupt oder anders ange- und besprochen werden. Das macht es sicher auch nicht immer leichter. Ich empfinde es aus meiner jetzigen Erwachsenen-Perspektive aber als großartig.
Gehört
Erstaunlich im Sinne von erstaunlich gruselig: der Deutschlandfunk Kultur Breitband-Beitrag "Gewalt gegen Chatbots: Alles nur ein Spiel? Musste irgendwie an Bandura und das Modelllernen denken.
Ebenfalls bei Deutschlandfunk Kultur aufgeschnappt und direkt das zugehörige Album reingezogen: "Es stimmt alles: Lady Blackbird und 'Black Acid Soul'". Ich finde, der Kritiker übertreibt nicht.
Sehr beeindruckt hat mich auch das Deutschlandfunk Dokumentarhörspiel "Christiane F. ? Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. 3 Teile zu 73 Min, 86 Min, 78 Min. Es entstand primär aus den Tonbandprotokollen von 1978, auf denen das Buch basierte. Auch ihre Mutter kommt am Ende zu Wort. Manchmal kann man Christiane nur schwer zuhören, was primär nicht an der teilweise ziemlich mauen Qualität liegt, sondern an ihren eindrücklichen Erzählungen. Ich finde, sie hat ein erstaunliches (oh man sorry, aber mich erstaunt gerade echt viel :-D) Vokabular, Ausdrucks- und Reflexionsvermögen, und die Gabe, Menschen mit ihrer Erzählung zu fesseln. Insbesondere wenn man bedenkt, wie jung sie bei diesen Tonprotokollen noch war (ich glaube 16) und welch destruktiven Weg sie da bereits hinter sich hatte.
Gelesen
Ab und an brauche ich für meine tiefsten dunklen Gelüste einen richtigen Page Turner. Diesmal mit Max Bentow - Das Porzellan Mädchen. Halte mich inzwischen für relativ abgebrüht was Psychothriller angeht. Der hatte aber einen Moment, an dem ich (aus Angst) ernsthaft in Erwägung zog nicht weiter zu lesen. Dann doch durchgezogen, wurde mit Albträumen quittiert.
Jetzt angefangen: "Das Volk der Bäume" von Hanya Yanagihara. Ihr "Ein wenig Leben" hing mir damals ja gut nach. Freue mich auch schon auf ihr neues Buch, "Zum Paradies".
Aus dem Leben ~
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Donnerstag, 27. Januar 2022
okavanga, 22:36h
Wollte eigentlich was längeres schreiben, darüber, wie verwirrt ich bin, weil die Inzidenzen steigen, Mannheim aber schön lockert, so brauchen z.B. Ungeimpfte jetzt keinen Schnelltest mehr beim Friseur. Und Lauterbach meint, er rechnet nicht mit baldigem Ende der Pandemie. Surprising. Also. Habs mir anders überlegt. Hab nix mehr zu sagen zu der Pandemie-Politik außer: go fuck yourself.
Das C-Wort ~
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Mittwoch, 26. Januar 2022
Oud
okavanga, 18:44h
Manchmal geht es ganz gut, und dann schlägt es plötzlich mit Gewalt zu, so gewaltig, dass es mir vor mir selbst unangenehm ist, so starke Gefühle der Trauer für dieses kleine Lebewesen zu haben. Dann muss ich mir ganz bewusst sagen, dass das okay ist, dass sie jetzt über 8 Jahre eine kleine WG-Genossin war, die nicht zuletzt während der Pandemie soviel zu meinem Wohlbefinden, zu Tagesstruktur, Umgang mit Depression, meinem Oxytocin-Spiegel und Verantwortungsübernahme beigetragen hat. Ich verdanke ihr viel, so blöd wie das klingt.
Sie war wie ein Spiegel, vielleicht fungieren Tiere oft als ein Spiegel unseres inneren Kindes. Ich musste, als es hart auf hart kam, nervlich, erst lernen geduldig, sanft und einfühlsam mit ihr (und mir) umzugehen. Oh je das klingt grausam, ich beziehe mich hier auf die Zeit, in der ich sie so angebrüllt habe, ich weiß nicht, wer sich erinnert. Das knabbert bis heute an mir.
Oh das liest sich so schrecklich. Ich bin nicht so schrecklich. Es ist so, wie manchmal Eltern auch ihre Kinder anbrüllen (und das natürlich mehr über die Eltern als über die Kinder sagt). Das macht es nicht besser, aber es passiert, und nach dieser Phase ist es auch nicht mehr passiert. Zum Glück.
Vor wem rechtfertige ich mich. Schließlich weiß ich, was war, wie es war.
Egal.
Der Fressplatz ist aufgeräumt, die Schälchen gestapelt im Schrank. Das Katzenfutter wartet auf seine Lieferung ans Tierheim. Die Katzenklos stehen noch da. Zu groß noch Klumpen im Herz bei dem Gedanken daran, dass da dann eben Leere ist. In einem der Katzenklos sind noch zwei Pfotenabdrücke. In den letzten Jahren ist sie oft mit mir Synchron-Pinkeln gegangen, das fand ich sehr ulkig.
Kurz bevor die epileptischen Anfälle im Dezember anfingen, oder parallel dazu, fragte ich eine Dame nach einem Parfum. Sie nannte es mir. Es war ein schwerer Oud-Duft. Ich bestellte ihn, probierte ihn aus, befand ihn als völlig unpassend für mich und sandte ihn zurück. Was blieb, ist ein Oud-Duft am Wohnzimmer-/Schreibtisch. Ich weiß nicht, ob nur ich ihn rieche, aber ich rieche ihn jedes mal, wenn ich am Tisch sitze, und das ist mit Home Office und der Kombi Ess-/Schreibtisch sehr häufig der Fall. Das Ding ist, dass ich dort auch erstmalig roch, als sich die Katze vor einem Anfall einnässte. Seither ist für mich Oud sehr eng mit diesem Geruch verbunden. Der Geruch kam auch bei jedem weiteren Anfall wieder. Es ist ein ganz spezieller, eigener Geruch, ich würde ihn unter tausenden erkennen. Vielleicht sonderte die Katze auch eine Art Oud ab, durch den Urin, oder durch den Anfall, ich weiß es nicht. Jedenfalls.. allein schon deswegen hätte ich das Parfum nie tragen können. Dabei ist der Geruch nicht direkt unangenehm. Animalisch, eben. Und traurig.
Es war heute ein sehr langer Tag an diesem Tisch.
Sie war wie ein Spiegel, vielleicht fungieren Tiere oft als ein Spiegel unseres inneren Kindes. Ich musste, als es hart auf hart kam, nervlich, erst lernen geduldig, sanft und einfühlsam mit ihr (und mir) umzugehen. Oh je das klingt grausam, ich beziehe mich hier auf die Zeit, in der ich sie so angebrüllt habe, ich weiß nicht, wer sich erinnert. Das knabbert bis heute an mir.
Oh das liest sich so schrecklich. Ich bin nicht so schrecklich. Es ist so, wie manchmal Eltern auch ihre Kinder anbrüllen (und das natürlich mehr über die Eltern als über die Kinder sagt). Das macht es nicht besser, aber es passiert, und nach dieser Phase ist es auch nicht mehr passiert. Zum Glück.
Vor wem rechtfertige ich mich. Schließlich weiß ich, was war, wie es war.
Egal.
Der Fressplatz ist aufgeräumt, die Schälchen gestapelt im Schrank. Das Katzenfutter wartet auf seine Lieferung ans Tierheim. Die Katzenklos stehen noch da. Zu groß noch Klumpen im Herz bei dem Gedanken daran, dass da dann eben Leere ist. In einem der Katzenklos sind noch zwei Pfotenabdrücke. In den letzten Jahren ist sie oft mit mir Synchron-Pinkeln gegangen, das fand ich sehr ulkig.
Kurz bevor die epileptischen Anfälle im Dezember anfingen, oder parallel dazu, fragte ich eine Dame nach einem Parfum. Sie nannte es mir. Es war ein schwerer Oud-Duft. Ich bestellte ihn, probierte ihn aus, befand ihn als völlig unpassend für mich und sandte ihn zurück. Was blieb, ist ein Oud-Duft am Wohnzimmer-/Schreibtisch. Ich weiß nicht, ob nur ich ihn rieche, aber ich rieche ihn jedes mal, wenn ich am Tisch sitze, und das ist mit Home Office und der Kombi Ess-/Schreibtisch sehr häufig der Fall. Das Ding ist, dass ich dort auch erstmalig roch, als sich die Katze vor einem Anfall einnässte. Seither ist für mich Oud sehr eng mit diesem Geruch verbunden. Der Geruch kam auch bei jedem weiteren Anfall wieder. Es ist ein ganz spezieller, eigener Geruch, ich würde ihn unter tausenden erkennen. Vielleicht sonderte die Katze auch eine Art Oud ab, durch den Urin, oder durch den Anfall, ich weiß es nicht. Jedenfalls.. allein schon deswegen hätte ich das Parfum nie tragen können. Dabei ist der Geruch nicht direkt unangenehm. Animalisch, eben. Und traurig.
Es war heute ein sehr langer Tag an diesem Tisch.
Seelenheil ~
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Dienstag, 18. Januar 2022
okavanga, 01:59h
Die Unmittelbarkeit des Todes hat, bei aller Konsequenz, etwas Absurdes. Da weicht mit dem Atem alles Leben aus dem Wesen, dem Lebe-Wesen. Und noch bevor bestätigt wird, dass das Herz nicht mehr schlägt, spürt man es. Nicht weil der kleine Brustkorb sich nicht mehr hebt und senkt, sondern weil das Leben fort ist aus dem Bündel, das man weiterhin streichelt, als könne man das Leben in es zurückstreicheln.
Genauso absurd mutet es an, eine Stunde lang Mantren bei Kerzenschein, Wein und Räucherstäbchen zu chanten, nur um zwischendrin zu realisieren, dass es sich objektiv betrachtet um Selbstgespräche neben einer Leiche handelt, und doch erschien mir das Konzept der Totenwache noch nie so sinnig wie in diesem Moment.
Und wie absurd ist es, eine solch innige Bindung zu einem Wesen einer anderen Spezies aufzubauen, dessen Sprache man nicht spricht, von dem man eigentlich nichts weiß, außer welches Futter und wie es gestreichelt werden mag, und, so meint man, eigentlich doch noch eine ganze Menge mehr. Und man glaubt, das Wesen erwidert diese Zuneigung, aber weiß man es je, und trotzdem fühlt sich das Leben so bereichert an.
Es bleibt kreischende Stille.
Genauso absurd mutet es an, eine Stunde lang Mantren bei Kerzenschein, Wein und Räucherstäbchen zu chanten, nur um zwischendrin zu realisieren, dass es sich objektiv betrachtet um Selbstgespräche neben einer Leiche handelt, und doch erschien mir das Konzept der Totenwache noch nie so sinnig wie in diesem Moment.
Und wie absurd ist es, eine solch innige Bindung zu einem Wesen einer anderen Spezies aufzubauen, dessen Sprache man nicht spricht, von dem man eigentlich nichts weiß, außer welches Futter und wie es gestreichelt werden mag, und, so meint man, eigentlich doch noch eine ganze Menge mehr. Und man glaubt, das Wesen erwidert diese Zuneigung, aber weiß man es je, und trotzdem fühlt sich das Leben so bereichert an.
Es bleibt kreischende Stille.
Seelenheil ~
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Montag, 17. Januar 2022
<3
okavanga, 13:12h

Wir haben so tapfer gekämpft. Gute Reise meine kleine Alanis Mutzl, danke für alles, und auf Wiedersehen.
~ Alanis Morissette - That I Would Be Good
Seelenheil ~
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