Sonntag, 6. Februar 2022
Oh! Gerade entdeckt, dass heute die Inzidenz in Mannheim erstmals über 1.000 liegt, genauer bei 1.027,4 (LGA). Naja. Wäre das auch vermerkt.

Gekuckt
Heute in der arte Mediathek die letzte Folge der 1. Staffel "30 Grad im Februar" gesehen. Was hab ich mir diese schwedische Serie reingesuchtet. Nicht nur, weil sie in Thailand spielt, berührt sie ganz viele unterschiedliche Dinge in mir. Ganz abgesehen vom Fernweh! In den Kritiken wird sie oft als "humorvoll" beschrieben. Ja, sie hat ihre Momente, skurril, lustig, zum Schreien komisch. Aber meistens finde ich sie traurig, oder eher tragisch. In jedem Fall aber nie platt. Man scheut sich nicht vor Komplexität, auch was Chakter und Beziehungen angeht. Aus meiner Sicht eine der besten Serie der letzten Jahre.

Ausprobiert
Online Vipassana Meditation. Also live. Online, weil es derzeit leider nicht in Präsenz möglich ist. Toll. Wusste nicht genau, was mich erwartet, und insofern wurden all meine Erwartungen übertroffen. Da bleib ich mal dabei und kucke drum herum.

Kurz geschluckt, als ich nach der Meditation ganz beseelt zur Katze kucken wollte. Sowas läuft in Bruchteilen einer Sekunde ab, kaum dass der Gedanke sich anbahnt, fällt mir auch auf, dass es ein Irrläufer ist. Leises Ach.

~ Mogli - Earth (Rey&Kjavik Remix)

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Samstag, 5. Februar 2022
Gekuckt
I'm thinking of ending things. Weird, manchmal nervig, gruselig, traurig. Weird.

Gelesen
Schon vor einigen Tagen: The Loneliest Mountaineer on Everest. Ein Bericht in der NY Times über den deutschen Bergsteiger Jost Kobusch und sein Unterfangen, den Mount Everest alleine und ohne zusätzlichen Sauerstoff zur unwirtlichsten Zeit des Jahres auf relativ unbegangener Route zu besteigen. Extrem spannend zu lesen. Es fasziniert mich, wenn Menschen sich solchen Extremaktivitäten hingeben. Mir selbst würde dafür Mut und vermutlich auch Ausdauer fehlen. Hatte danach sofort seinen Live-Tracker angeklickt und gesehen, dass er abbrechen musste. Er wartete auf günstigere Wetterbedingungen. Heute auf seinem FB-Profil entdeckt, dass er sich wieder auf den Weg zu Camp 1 begeben hat. Was für ein Krimi! Ich hoffe, er passt gut auf sich auf und wünsche ihm das Allerbeste und gesunde Entscheidungen.

Und in der TAZ: "Klima wandelt sich, Gesellschaft auch: Abschied von Sylt". Mit vielem, was der Autor schreibt, kann ich mich identifizieren. Er hat mich sehr berührt mit seinen Beobachtungen und Erzählungen.

Gebucht
JA! Gebucht. Einen Rückflug von Spanien nach Deutschland. Am 18.2. fahre ich mit der F. gemeinsam in ihrem Auto runter, in ihre Wohnung dort, Anfang März fliege ich alleine wieder zurück. Ja, aller Risiken bewusst. Ja, ich freu mich. Werde von dort aus zwar weiter arbeiten, aber es fühlt sich an wie eine Revolution nach den letzten 2 urlaubs- und reiselosen Jahren. Es wird mir sicher auch gut tun, raus zu kommen. Hier ist es gerade schwer auszuhalten. Die F. hat ihren Hund Ende November einschläfern müssen und leidet immer noch ziemlich. Da sind wir einander momentan sehr hilfreiche und verständnisvolle Gesellschaft und können gemeinsam ein bisschen spanisches Licht in unser derzeitiges Dunkel bringen.

Außerdem gebucht:
Die Pension für den Tag vor Klinikaufnahme. Die Aufnahmezeiten erfordern eine Anreise am Vortag. Bei der Frage nach den Check-In Zeiten fragt der Pensionsinhaber, dass ich auch früher einchecken kann, je nachdem, was ich vorhabe? Ich erläuter meinen Besuchsgrund. War er vorher schon herzlich, wurde er ab da einfach nur... ich bin so gerührt, dass ich fast Pipi in den Augen habe. Er kümmert sich auch darum, wie ich am nächsten Tag in die Klinik komme. Ich muss nix machen. Er ist da, sagt er.

Dann also ein Zugticket gebucht, mit dem ich ein bisschen früher ankomme. So hab ich noch was von meinem ersten Tag in der neuen Umgebung, in der ich dann 6 - 8 Wochen verweilen werde. Ich bin so aufgeregt, vorfreudig. Und hab die Hosen voll.






Donnerstag, 3. Februar 2022
Einsamkeit kickt hart rein. Es ist, als wäre mit der Katze der letzte Klebstoff verschwunden, der mich an Mannheim gehalten hat. Möchte gerne an die See fahren, finanziell allerdings blöd, muss noch Geld überweisen für die Spanien-Yoga-Exkursion Ende Mai. Ganz zu schweigen davon, wie abgegrast das Konto durch das letzte Jahr mit Katzenkrankheit ist. Doch meine Seele lechzt nach Futter, dringend. Ging ich davon aus, dass es jeden Tag ein bisschen besser wird, geht es gerade einfach nur stetig nach unten. Auf der Suche nach möglichem Gruppenanschluss, z.B. in einem buddhistischen Zentrum, wieder an Pandemie erinnert. Momentan geschlossen. Fußball müsste man mögen. Gut, dass bald die Klinik ansteht. Die Zeit bis dahin fühlt sich momentan endlos an.

Gelesen
Aufmerksamkeit: die moderne Welt ist Gift fürs Hirn. Was tun?"

Vor der Nominierung: Otte spendete 30.000 Euro an die AfD

Gekuckt
Die Doku "Die Kür ihres Lebens in der arte Mediathek.

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Dienstag, 1. Februar 2022
Heute ein unerwartetes Gespräch mit meiner Kollegin gehabt. Ich habe sehr selten erlebt, dass mir jemand so von Herzen einen Raum zum Trauern gibt. Der mich geradezu dazu einlädt. Der das aushält, ohne den Eindruck zu vermitteln, dass ihm das irgendwie unangenehm ist. Sie hat mitgefühlt. Schon die ganzen letzten Monate, seit sie im Team ist, hat sie immer ein großes Interesse an der Katze gehabt, wollte sie öfters sehen (online Sessions etc) und meinte immer, die Katze und ich hätten eine ganz besondere, tiefe Verbindung. Sie nahm die ganze Zeit Anteil. Dabei kennen die Kollegin und ich uns kaum.

Das war heute sehr schön, wir waren uns sehr nah.

~ Danit - Cuatro Vientos


Die Katze liegt seit dem 18.1. im Garten meines Vaters, zwischen den Vogelhäuschen und Behältnissen für das 5-Sterne-Vogel-Buffet. Das hätte ihr gefallen! Sie war die Bird Watch.

Auch Katinka kam zu der kleinen Bestattungszeremonie, brachte eine Kerze (kein Grablicht, sieht nur so rot aus, war aber normale Kerze in Weißglas) und Prosecco mit. In der Nacht nach dem Verbuddeln konnte ich vom Bett im ersten Stock aus das warme Kerzenlicht sehen. Wir hatten es auf den Stein des Rundbeets gestellt, der nun als Grabstein fungiert. Immer wenn ich aufwachte, hob ich kurz den Kopf, erkannte das Licht und schlief beruhigt wieder ein. Es brannte bis zum Morgen durch, wie ein kleines tröstliches Wunder.



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Montag, 31. Januar 2022
Erstaunliches.
Keine gute Zeit. Deswegen Brot und Spiele. Oder auch: modernes Opium eben.

Gekuckt
Erstaunliche Dokuserie in der ARD Mediathek, "Kevin Kühnert und die SPD".

Auch ganz erstaunlich und tief berührend: der Spielfilm "Die Kinder von Windermere", beruhend auf wahren Begebenheiten.

Was Nettes für Zwischendurch war die britische Komödie "Es ist kompliziert...!"

Im Kino: "Nightmare Alley". Zum Glück fühlten sich die 2:20 Stunden nicht so lang an wie sie klangen. Bin da inzwischen etwas traumatisiert. Wo sind die 90-minütigen Filme hin??? Leider wird das vorerst mein letzter Kino-Besuch gewesen sein. Weil: es war in einem relativ kleinen Saal in einem alten Programmkino. Ich gehe davon aus, dass es keine gute Lüftungsanlage gab. Zu meinem Entsetzen trug kaum jemand eine Maske, und die Vorstellung war echt gut besucht. Während am Anfang alle noch so taten als müssten sie ständig Popcorn in sich reinschaufeln, schienen sie dann einfach zu "vergessen", dass es ja die Maske bräuchte. Kontrolliert wird das irgendwie auch nicht. Saublödes Gefühl. Ging mir schon in House of Gucci so, das war aber ein riesen Kino mit relativ wenig Publikum und starker Lüftungsanlage. Naja. Jetzt reichts irgendwie.

Noch auf der Liste: Die Wannseekonferenz.

Was ich übrigens sehr mag, ich weiß gar nicht ob ich das schon mal erwähnte, und ob ich mich dafür schämen müsste (tue ich nicht, ich LIEBE es): die Jugendserie DRUCK. Ich wünschte, so etwas hätte es damals während meiner Jugend gegeben. So wenig ich die jungen Menschen um die social Media und Pandemie Situation beneide, so froh macht es mich zu sehen, dass inzwischen viele Themen überhaupt oder anders ange- und besprochen werden. Das macht es sicher auch nicht immer leichter. Ich empfinde es aus meiner jetzigen Erwachsenen-Perspektive aber als großartig.

Gehört
Erstaunlich im Sinne von erstaunlich gruselig: der Deutschlandfunk Kultur Breitband-Beitrag "Gewalt gegen Chatbots: Alles nur ein Spiel? Musste irgendwie an Bandura und das Modelllernen denken.

Ebenfalls bei Deutschlandfunk Kultur aufgeschnappt und direkt das zugehörige Album reingezogen: "Es stimmt alles: Lady Blackbird und 'Black Acid Soul'". Ich finde, der Kritiker übertreibt nicht.

Sehr beeindruckt hat mich auch das Deutschlandfunk Dokumentarhörspiel "Christiane F. ? Wir Kinder vom Bahnhof Zoo. 3 Teile zu 73 Min, 86 Min, 78 Min. Es entstand primär aus den Tonbandprotokollen von 1978, auf denen das Buch basierte. Auch ihre Mutter kommt am Ende zu Wort. Manchmal kann man Christiane nur schwer zuhören, was primär nicht an der teilweise ziemlich mauen Qualität liegt, sondern an ihren eindrücklichen Erzählungen. Ich finde, sie hat ein erstaunliches (oh man sorry, aber mich erstaunt gerade echt viel :-D) Vokabular, Ausdrucks- und Reflexionsvermögen, und die Gabe, Menschen mit ihrer Erzählung zu fesseln. Insbesondere wenn man bedenkt, wie jung sie bei diesen Tonprotokollen noch war (ich glaube 16) und welch destruktiven Weg sie da bereits hinter sich hatte.

Gelesen
Ab und an brauche ich für meine tiefsten dunklen Gelüste einen richtigen Page Turner. Diesmal mit Max Bentow - Das Porzellan Mädchen. Halte mich inzwischen für relativ abgebrüht was Psychothriller angeht. Der hatte aber einen Moment, an dem ich (aus Angst) ernsthaft in Erwägung zog nicht weiter zu lesen. Dann doch durchgezogen, wurde mit Albträumen quittiert.

Jetzt angefangen: "Das Volk der Bäume" von Hanya Yanagihara. Ihr "Ein wenig Leben" hing mir damals ja gut nach. Freue mich auch schon auf ihr neues Buch, "Zum Paradies".