Mittwoch, 10. April 2024
Bewerbung für das erste Institut steht an. Motivationsschreiben. Uff. Da starre ich einfach nur aufs weiße Blatt. Diese Situation konfrontiert mich sofort mit den momentan sehr lauten Zweifeln in meinem Kopf: wieso solltest ausgerechnet du geeignet sein? Schau mal deine aktuelle Situation an. Wie sollst denn ausgerechnet du dazu befähigt sein, anderen künftig zu helfen?

Wenn mein Therapeut, der das Institut als ehemaliger Lehrender und auch mich (nach 9 Jahren, wow, wo ist die Zeit hin) gut kennt, mir nicht immer wieder versichern würde, dass ich gerade aufgrund all meiner Erfahrungen, deren Reflexion und Bearbeitung, und meiner Zweifel besonders gut geeignet sei - ich würde verzagen.

Das Blatt bleibt trotzdem leer. Oh man. Bis Ende April hab ich noch.

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Montag, 8. April 2024
Heute wurde das Urteil zur Sterbehilfe durch einen Berliner Arzt im Falle einer an Depressionen erkrankten 37-jährigen Frau gefällt. Vorhin habe ich mir das durchgelesen, und die Leserkommentare dazu. Seitdem sitzt mir ein Alp auf der Brust. Angstgefühle, Herz- und Gedankenrasen, und ein Gefühl wie Schockstarre. Das Thema triggert mich so viel mehr, als ich das gedacht hätte. Das ist auch der Grund, denke ich, warum ich bisher dazu nichts geschrieben hatte, wobei ich das ja tun wollte. Es ist vermutlich gut, dass ich dazu meine Masterarbeit nicht schreibe. Oder würde es mir bei der Bewältigung helfen? Keine Ahnung.






Sonntag, 7. April 2024
Liebe Leben lieben.
Der Frühling ist gestern volle Lotte in mich reingefahren. Also schon am Freitag. Und heute, am Samstag, lebt er sich voll in mir aus. Ich liebe es.
***

Gestern schöne Zeit mit Mimi.
Heute schöne Zeit mit V.
Morgen bestimmt schöne Zeit mit M.
***

Manchmal ist alles gut. Und wenn es auch nur Momente sind. Sie sind es wert.

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Dienstag, 26. März 2024
Beim Thera meine Lähmung bzgl. der Masterarbeit besprochen. Ja, es stimmt. Das Thema interessiert mich gar nicht. Nichts daran interessiert mich wirklich. Er fragt, ob ich denn ein alternatives Thema im Auge habe. Habe ich nicht. Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt auch ungünstig, zu wechseln, oder? Ich möchte Ende August abgeben. Was auch viel Energie raubt, ist das weiterlaufende Mutter-Thema. Irgendwann fragt der Thera, warum ich eigentlich nicht darüber schreibe. Bumm. Ja. Warum eigentlich nicht? Assistierter Suizid bei Menschen mit psychischer Erkrankung? Es gibt wenig, was mich derzeit mehr interessiert. Wieso bin ich denn darauf nicht gekommen? Weil da auch ein Widerstand ist, so der Thera. Ja, for sure.

Er möchte mich da in nichts reinreden, sagt er, er geht aber davon aus, dass ich wieder mehr Energie und Motivation hätte, wenn ich an einem Thema wäre, das mich wirklich interessiert. Auch das diskutiert, was dagegen spricht. Und das ist einiges, unter anderem ein erheblicher Arbeitsaufwand, ein Start bei Null, eine wesentlich spätere Abgabe. Und die persönliche Komponente kann hier Fluch und Segen zugleich sein. Das pragmatischste und cleverste wäre, das bestehende Thema weiter zu machen, und zwar HARDCORE pragmatisch. Irgendwas hinrotzen, mit Quellen. Perfektionismus ade. Einfach fertig machen. Note egal. Minimaler Aufwand. Das, was derzeit eben mental und energietechnisch möglich ist (surprise: das ist nicht viel). Kann ich das, so loslassen?

Ich gehe mit der anderen Idee noch ein paar Tage schwanger. Sollte ich jemals eine Doktorarbeit schreiben, wüsste ich mein Thema jetzt immerhin auf jeden Fall.

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Eigentlich ist mir alles zuviel. Die Masterarbeit, bin wie blockiert, gar keine Kraft mehr, ich starre rein, das andere starrt raus, komme null voran, nicht mal Expose ist fertig. Panik, wenn ich allein an die Auswertungen denke. Das neue Semester ab Mitte April; die ersten Bewerbungsphasen für die Institute starten, bei dem einen ist Abgabe Ende April. Weitere Bewerbungen, für Institute und dann nach PT1 bzw. PT2. Praktikumssuche ab September, Pflichtpraktikum ist noch offen. ALG 1 ab Juni. Katinka geht es nicht gut, die Blutwerte schmieren ab. Zweiter Chemozyklus verschoben. Mein Vater ist so dünn. Es ist so komisch, die meisten denken, na jetzt ist er krebsfrei, also alles vorbei. So fühlt es sich für mich gar nicht an. Kein Kontakt zu meiner Mutter. Das war einfach eins zuviel im letzten Jahr. Von unterschiedlichen Seiten den Podcast "Justitias Wille" empfohlen bekommen. Ich schaff es gerade nicht mich mit dem Thema zu konfrontieren, gleichzeitig ist es natürlich ständig da, bewusst wie unbewusst.

Überhaupt, dieses Gepäck aus dem letzten Jahr, plus das was ansteht. Es ist mir zuviel.

Aber. Muss halt. Wird auch. Aber eigentlich will ich einfach nur ein halbes Jahr an die See oder in die Berge, Dinge tun, alles tun, außer das, was ich tun muss.

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Mittwoch, 13. März 2024
Popcorn & Holocaust?
Von Freitag bis Sonntag besuchten mein Vater und G. mich in Mannheim. Da bis dahin in der Heimat "The Zone of Interest" nicht im Kinoprogramm vorgemerkt war, entschieden wir uns dafür, den Film am Freitag Abend in Mannheim zu schauen.

Der Film ansich beschäftigt mich bis heute. Er ist so eindringlich, das Grauen allgegenwärtig. Es sickert in einen hinein, finde ich. Während einer Studienfahrt in Polen, ich glaube es war 2005, besuchten wir nicht nur die Partneruniversitäten, sondern auch Auschwitz. [ich schrieb hier nun etwas dazu, aber ich habe keine passenden Worte, daher bleibt es so stehen].

Was mich während des Films auch beschäftigte, war der rege Popcorn-Verzehr um uns herum. Abgesehen davon, wie unglaublich lästig es ist, dass die Leute inzwischen völlig ungeniert und laut in den Tüten wühlen: wie schafft man es, sich während dieses Films überhaupt Futter, sei es Popcorn oder sonstwas, reinzufahren? Ist man da dann ähnlich dumpf und stumpf wie die Hoess? Sieht man den Film als reine Unterhaltung, oder bin ich zu empfindlich? Was ist da los? Ich empfinde es völlig unangemessen, respektlos. Es befremdet mich.

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