Montag, 19. Januar 2015
In letzter Zeit habe ich manchmal ganz kleine Momente, in denen ich mir vorstellen kann wie es sein muss, wenn man mit dem Grundgerüst seines Lebens zufrieden ist. Wenn ich mein Neuorientierungsprojekt zu einem guten Abschluss bringe und bei meiner Arbeit, in die ich Tag für Tag mit mehr Widerwillen und Abscheu gehe, aussteigen und mich auf den Weg zum neuen Ziel begeben kann, dann wird das alles immer noch nicht leicht, im Gegenteil. Auch die Beziehung bringt Umstände mit sich, die unbestritten einfacher sein könnten. Und irgendwann werden beide Punkte wohl Entscheidungsfragen mit sich bringen, die mich noch sehr schrecken. Dennoch habe ich zum ersten mal in meinem Leben immer öfter das tiefe und ruhige Gefühl, dass die Dinge in die richtige Richtung laufen. Es fühlt sich gut an, allen Anstrengungen die da sind und kommen werden zum Trotz. Das ist ein irres Gefühl.

Ich wünschte, ich hätte viel mehr über die Veränderungen und Gedanken geschrieben, die mich in den letzten Monaten begleitet haben. Aber ich hatte Angst, ich schreibe es kaputt. Dass es sich verflüchtigt, wenn es geschrieben steht.

[Edit] Ja. Tatsächlich habe ich die Erlebnisse, die mich am meisten geprägt haben im letzten Jahr, hier einfach überhaupt nicht aufgeschrieben. Das ist schade. Ausgerechnet die Lücke Juli bis November. Aber macht nichts. Macht nichts. Geschehen ist es ja. Das Schreckliche wie das Schöne.

 
Du kannst ja noch immer für Dich (bzw. offline) in Stichwörtern die Monate oder Ereignisse zusammenfassen.

Manchmal wunder ich mich auch über Lücken in der Wirtschaft. Dann heißt es zwischen den Zeilen lesen oder anhand ganz belangloser Sache das Hirn zu aktivieren ; )

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@sid: ja, das schon. Aber ich würde es nie mehr so rekonstruiert bekommen, vor allem das, was über die Fakten hinaus geht. Naja wie gesagt, schade, aber et is wie et is.

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Und dann wieder die Dämonen. Rauf, runter, rauf, runter. Auch wenn die Ausschläge nicht mehr so massiv sind wie noch vor einigen Jahren, so sind sie doch relativ groß. Es strengt mich an. Ich bin so müde. Das sitzt im Kopf wie ein Krebsgeschwür, das mich auffrisst. Und ich geb ihm Futter.

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Ich hab auch große Lücken, in denen so viel passiert ist. Ist halt doch kein 'richtiges' Tagebuch...

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@io
Haben Sie aber nicht mal einen ganzen Schwung gelöscht (statt online zu stellen)?

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Ja hab ich. Ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern...

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Nächsten Mal dann offline. Aber oft sind wir beim nächsten Mal gscheiter : ))

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@berenike: witzig, ja, ist es nicht, obwohl ich es früher immer so betrachtet habe. Aber anscheinend gibt es für mich (und anscheinend auch für dich) Dinge, die dann doch nicht abbildbar sind für uns in dieser Online-Geschichte.

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Auf und ab, warme Ruhe und andererseits das Gefühl, nicht existieren zu dürfen, so eng nebeneinander - das kenne ich gut. Atme weiter.

Dass Du es nicht aufgeschrieben hast, kann ich gut verstehen. Nicht alles muss oder kann in Worte gefasst werden. Andererseits staunt man ja oft in der Retrospektive, was alles passiert ist, und ist froh darüber, Worte gefunden zu haben.

Es wird seinen Sinn haben. Auch im Rückblick zu sagen "Ach, das war die Zeit, in der ich nichts schrieb...", ist vielleicht eine adäquate Art der Erinnerung.

Dicke Umarmung für Dich. Es freut mich sehr, von Dir zu lesen. Das allein stellt einen Wert an sich dar.

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@sturmfrau: deine worte ermuntern mich immer so sehr tatsächlich weiter zu gehen. Weiter zu atmen. Nicht mit dem Weg zu hadern, auch wenn es so schwer fällt. Ich hab immer das Gefühl, du bist schon so viele Kilometer voraus und weißt, wohin ich komme. Also: du weißt, dass es sich lohnt.
Dicke Umarmung auch für dich!

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Was die Kilometer angeht, bin ich mir gar nicht so sicher. Wenn ich morgens mal wieder zu tatterig bin, um mir mein Brot für die Arbeit zu streichen, mir alles herunterfällt und ich heule und mit mir hadere, dann denke ich oft von mir, wie unsagbar überflüssig ich bin. Das Schwierige ist, das zu akzeptieren. Mir schwant aber manchmal, dass es nicht anders geht. Diese Kämpferei immer, und das "An-sich-arbeiten", das ich im Grunde eher als ein "Gegen-sich-arbeiten" wahrnehme - das alles zehrt so sehr. Da kann man schon mal müde werden.

Zu behaupten, ich sei da, wo Du jetzt bist, schon gewesen, ist vermessen. Mit Dir fühlen, das kann ich aber. Allein bist Du nicht. Wenn es hilft, dass ich das sage, dann tue ich es sehr gern.

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