Donnerstag, 17. November 2022
okavanga, 22:23h
Bei den Vorbereitungen für den Audio-Adventskalender für Menschen im Freundeskreis bin ich über diese Version von "The Lark Ascending" gestolpert. Ich liebe dieses Lied, und diese Version mit VOCES8 ist wunderschön.
[Edit] ok warum ich jetzt bei Elektro und Dance der 90er gelandet bin, weiß ich auch nicht so genau, aber ich glaube, ich hab yout*be jetzt leergekuckt. Mal wieder die Erkenntnis: und wenn echt nix mehr geht: die Musik machts. Musik. Musik!
[Edit2] Ok jetzt ist es wirklich leergekuckt. Meister, weißt du noch wie wir damals dieses Lied von Jam & Spoon hörten, Be Angeled, und überlegten, dass es jetzt doch ganz gut wäre in Berlin auf der LP zu sein, aber waren wir in dem Jahr eben nicht, naja. Wann war das? 2000? 2001? Und du hast völlig recht: ich muss echt noch viel mehr tanzen in meinem Leben. Danke fürs erinnern. Ich denk an dich.
[Edit] ok warum ich jetzt bei Elektro und Dance der 90er gelandet bin, weiß ich auch nicht so genau, aber ich glaube, ich hab yout*be jetzt leergekuckt. Mal wieder die Erkenntnis: und wenn echt nix mehr geht: die Musik machts. Musik. Musik!
[Edit2] Ok jetzt ist es wirklich leergekuckt. Meister, weißt du noch wie wir damals dieses Lied von Jam & Spoon hörten, Be Angeled, und überlegten, dass es jetzt doch ganz gut wäre in Berlin auf der LP zu sein, aber waren wir in dem Jahr eben nicht, naja. Wann war das? 2000? 2001? Und du hast völlig recht: ich muss echt noch viel mehr tanzen in meinem Leben. Danke fürs erinnern. Ich denk an dich.
Montag, 7. November 2022
Gesehen - Filmtage Online
okavanga, 21:41h
Die Doku Leva tills jag dör - Live till I die. Über eine ganz besondere Aktionsmanagerin in einem Seniorenheim und ihre ganz besondere Beziehung zu einer fast 100-jährigen Bewohnerin. Wie schön wäre es, wenn man wüsste, dass das eigene Lebensende so aussieht. In so einer Einrichtung wäre ich später auch gerne. Mit einer Monica. Eigentlich auch jetzt, nur mit etwa Gleichaltrigen.
Die Kurz-Doku Stille Wasser gibt einen Einblick in das Leben im Ahrtal, ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe. Erschüttert, macht betroffen, und wütend.
--
Der Spielfilm "Stumm vor Schreck" ist komplett improvisiert. Paardings. Beklemmend. Hm joa. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Für mich eine der stärkeren Dokus: Lasikatto. Die gläserne Decke. Ich kenne die Gläserne Decke sehr gut. Sie auch? Sie ist der Hauptantrieb für meinen Richtungswechsel. Der Film war mir inhaltlich nicht komplett neu. Trotzdem macht es mich wütend , weckt meinen Kampfgeist und bestätigt mich in meinem Tun. Oft wünsche ich mir, wir Frauen wären solidarischer untereinander. Wenigstens wir Frauen. Natürlich wünsche ich mir unter allen Menschen Solidarität.
Ein krönender Abschluss: ich kann sehr gut nachvollziehen, warum die Doku "Schattenkind - Andreas Reiner - Bilder des anderen Lebens" über den Fotografen Andreas Reiner den Granitpreis gewonnen hat. Tolle Bilder über einen tollen Menschen, der tolle Bilder von tollen Menschen macht.
Tschüss, Hofer Filmtage. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Die Kurz-Doku Stille Wasser gibt einen Einblick in das Leben im Ahrtal, ein halbes Jahr nach der Hochwasserkatastrophe. Erschüttert, macht betroffen, und wütend.
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Der Spielfilm "Stumm vor Schreck" ist komplett improvisiert. Paardings. Beklemmend. Hm joa. Mehr fällt mir dazu nicht ein.
Für mich eine der stärkeren Dokus: Lasikatto. Die gläserne Decke. Ich kenne die Gläserne Decke sehr gut. Sie auch? Sie ist der Hauptantrieb für meinen Richtungswechsel. Der Film war mir inhaltlich nicht komplett neu. Trotzdem macht es mich wütend , weckt meinen Kampfgeist und bestätigt mich in meinem Tun. Oft wünsche ich mir, wir Frauen wären solidarischer untereinander. Wenigstens wir Frauen. Natürlich wünsche ich mir unter allen Menschen Solidarität.
Ein krönender Abschluss: ich kann sehr gut nachvollziehen, warum die Doku "Schattenkind - Andreas Reiner - Bilder des anderen Lebens" über den Fotografen Andreas Reiner den Granitpreis gewonnen hat. Tolle Bilder über einen tollen Menschen, der tolle Bilder von tollen Menschen macht.
Tschüss, Hofer Filmtage. Auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.
Sonntag, 6. November 2022
okavanga, 16:44h
Kleine Uni-Feststellung: da dort lauter sehr gute Studis sitzen, ist das professionelle Arbeiten mit ihnen bisher sehr angenehm. Kompetent, schnell, pragmatisch. Hoffe das bestätigt sich so für weitere Gruppenarbeiten.
[Edit] Nochmal drüber nachgedacht. Das kann natürlich auch an was ganz anderem liegen. Z.B. daran, dass sie im Gegensatz zu den meisten FernUni-Studis nicht so viele anderweitige Verpflichtungen haben, und allgemein aufgrund ihres jungen Alters sehr viel medienaffiner sind. Oder weiß der kuckuck. Mir letztendlich auch egal warum es so ist, wenn es so ist.
[Edit] Nochmal drüber nachgedacht. Das kann natürlich auch an was ganz anderem liegen. Z.B. daran, dass sie im Gegensatz zu den meisten FernUni-Studis nicht so viele anderweitige Verpflichtungen haben, und allgemein aufgrund ihres jungen Alters sehr viel medienaffiner sind. Oder weiß der kuckuck. Mir letztendlich auch egal warum es so ist, wenn es so ist.
Freitag, 4. November 2022
okavanga, 21:18h
Online Filmtage - gesehen "Das Recht der Stärkeren". Phu. Stark und heftig. Muss aber der kleinen Kritik von "kinokino extra: Das waren die 56. Hofer Filmtage (BR Mediathek) zustimmen: die Nazis werden hier sehr plump dargestellt. Sind sicher viele auch. Viele aber auch nicht, bzw. wesentlich subtiler. Perfide waren die hier allerdings auch. Ziemlich krass: zum Teil wurde auf echten Aufmärschen gedreht. Mich lässt der Film mit einem Gefühl der Beklemmung zurück.
Montag, 31. Oktober 2022
Hofer Filmtage 2022
okavanga, 22:26h
Dokus:
De Humani Corporis Fabrica von Verena Paravel, Lucien Castaing-Taylor. Phu hm joa. Also man gewöhnt sich an die Bilder. Habe ihn trotzdem nicht zuende gesehen, nur 90 Min.
Robin Bank von Anna Giralt Gris. Interessant, hatte noch nie von ihm gehört. Gut gemachte Doku.
Win Win von Friedrich Rackwitz. Spannendes Thema, sowohl vor meinem PE- als auch dem Psychologiehintergrund.
Spielfilme:
Crash von Karsten Dahlem, mit Anna Maria Mühe, Michael Wittenborn, ...
Empire of light von Sam Mendes, mit Michael Ward, Colin Firth, Olivia Colman, ... (mein persönliches Highlight - wunderschöne Bilder)
Fazit: hatte dieses Jahr nicht das beste Händchen für Filme. Crash und Empire of light uneingeschränkt empfehlenswert. Letzterer gehört einfach auf die Leinwand. Obwohl ich inzwischen ein großer Doku-Fan bin, sehe ich glaub ich doch lieber Spielfilme auf der Leinwand. Bei "De Humani Corporis" war aber durchaus die Größe der Bilder relevant. Fast hat man das Gefühl, z.B. im Körperinneren zu sein. Muss man mögen...
Als Empfehlung an dieser Stelle die Gewinner der Filmpreise:
- Karsten Dahlem mit "Crash" (Hofer Goldpreis), s.o.
- Jo Müller mit "Schattenkind - Andreas Reiner - Bilder eines anderen Lebens" (Granitpreis für Doku); Lobende Erwähnung für Anna Giralt Gris mit "Robin Bank" (s.o.), und Susanna Wüstneck mit "Kein Brot ohne Spiele".
- "Mermaids don't cry": Johanna Pflaum, Bild-Kunst Förderpreis - Bestes Kostümbild, sowie Thomas Lehner und Rafael Loss: Bild-Kunst Förderpreis - Bestes Szenenbild
- Hofer Kritikerpreis für "Stumm vor Schreck" von Daniel Popat, und "Olaf Jagger" von Heike Fink. Für letzteren erhielt Heike Fink außerdem den Förderpreis Neues Deutsches Kino 2022
- Arian Vazirdaftari mit "Bi Roya - Without her" (Pharos Shiver Screen Award), ein Bekannter sprach mir gegenüber auch eine Empfehlung für diesen Film aus.
Über diese Filme habe ich öfters Gutes gehört:
Der Zeuge von und mit Bernd Michael Lade
Maria Rêve von Lauriane Escaffre, Yvonnick Muller
The Menu von Mark Mylod
Letzte Runde von Elizaveta Snagovskaia.
Die meisten Filme, leider nicht alle, können noch bis zum 7.11. online gestreamt werden. Hier gehts zur Übersicht aller Filme, die 2022 im Programm waren.
De Humani Corporis Fabrica von Verena Paravel, Lucien Castaing-Taylor. Phu hm joa. Also man gewöhnt sich an die Bilder. Habe ihn trotzdem nicht zuende gesehen, nur 90 Min.
Robin Bank von Anna Giralt Gris. Interessant, hatte noch nie von ihm gehört. Gut gemachte Doku.
Win Win von Friedrich Rackwitz. Spannendes Thema, sowohl vor meinem PE- als auch dem Psychologiehintergrund.
Spielfilme:
Crash von Karsten Dahlem, mit Anna Maria Mühe, Michael Wittenborn, ...
Empire of light von Sam Mendes, mit Michael Ward, Colin Firth, Olivia Colman, ... (mein persönliches Highlight - wunderschöne Bilder)
Fazit: hatte dieses Jahr nicht das beste Händchen für Filme. Crash und Empire of light uneingeschränkt empfehlenswert. Letzterer gehört einfach auf die Leinwand. Obwohl ich inzwischen ein großer Doku-Fan bin, sehe ich glaub ich doch lieber Spielfilme auf der Leinwand. Bei "De Humani Corporis" war aber durchaus die Größe der Bilder relevant. Fast hat man das Gefühl, z.B. im Körperinneren zu sein. Muss man mögen...
Als Empfehlung an dieser Stelle die Gewinner der Filmpreise:
- Karsten Dahlem mit "Crash" (Hofer Goldpreis), s.o.
- Jo Müller mit "Schattenkind - Andreas Reiner - Bilder eines anderen Lebens" (Granitpreis für Doku); Lobende Erwähnung für Anna Giralt Gris mit "Robin Bank" (s.o.), und Susanna Wüstneck mit "Kein Brot ohne Spiele".
- "Mermaids don't cry": Johanna Pflaum, Bild-Kunst Förderpreis - Bestes Kostümbild, sowie Thomas Lehner und Rafael Loss: Bild-Kunst Förderpreis - Bestes Szenenbild
- Hofer Kritikerpreis für "Stumm vor Schreck" von Daniel Popat, und "Olaf Jagger" von Heike Fink. Für letzteren erhielt Heike Fink außerdem den Förderpreis Neues Deutsches Kino 2022
- Arian Vazirdaftari mit "Bi Roya - Without her" (Pharos Shiver Screen Award), ein Bekannter sprach mir gegenüber auch eine Empfehlung für diesen Film aus.
Über diese Filme habe ich öfters Gutes gehört:
Der Zeuge von und mit Bernd Michael Lade
Maria Rêve von Lauriane Escaffre, Yvonnick Muller
The Menu von Mark Mylod
Letzte Runde von Elizaveta Snagovskaia.
Die meisten Filme, leider nicht alle, können noch bis zum 7.11. online gestreamt werden. Hier gehts zur Übersicht aller Filme, die 2022 im Programm waren.
Montag, 17. Oktober 2022
okavanga, 23:07h
Zu sozialen Aktivitäten mit Unbekannten muss ich mich meistens sehr überwinden. Heute Vormittag hatten wir die Fortsetzung unseres Online Einführungsseminars in den Master. Der Nachmittag war frei, das wusste ich vorher, also hatte ich überlegt, ob ich mich für das Kajakfahren für Neu-in-Heidelberg-Immatrikulierte anmelde. Da ich mir vorgenommen habe, mich da jetzt mal voll in das Abenteuer Präsenzuni und Heidelberg reinzustürzen, hab ich mich schließlich eingetragen. Witzigerweise waren von den 10 Teilnahmeplätzen sieben an Psycho-Master-Studentinnen vergeben, einschließlich mir. Die anderen kannten sich schon von Freitag (da war ich noch in Berlin). Außerdem war ein Biologiestudent aus Taiwan dabei, eine junge Frau die VWL und Germanistik studiert und eine weitere junge Frau, mit der sich leider kein Gespräch ergab.
Falls sie heute also 10 plus 1 (Anleiter) Zick-Zack-Kurs-Fahrende auf dem Neckar in Heidelberg gesehen haben - :-)
Nun bin ich körperlich geschaff und sehr glücklich. Der erste Eindruck der Kommilitoninnen (bisher keinen Mann gesichtet) ist toll. Präsenzuni fühlt sich wie ein Abenteuer an. Morgen gehts dann weiter.
Falls sie heute also 10 plus 1 (Anleiter) Zick-Zack-Kurs-Fahrende auf dem Neckar in Heidelberg gesehen haben - :-)
Nun bin ich körperlich geschaff und sehr glücklich. Der erste Eindruck der Kommilitoninnen (bisher keinen Mann gesichtet) ist toll. Präsenzuni fühlt sich wie ein Abenteuer an. Morgen gehts dann weiter.
Montag, 17. Oktober 2022
okavanga, 00:14h
Meine Mutter hat uns eine Mail geschrieben, dass sie inzwischen ihre Unterlagen von der Sterbehilfe-Organisation erhalten hat. Sie fände es gut, wenn mein Bruder und ich auch Unterlagen beantragen, damit jeder sie hat.
Ich glaube, ich möchte das nicht. Ich weiß noch nicht genau, in welcher Form und welchem Umfang ich das begleiten möchte. Ich weiß meine Grenzen noch nicht. Ich merke nur, dass das ganze Thema sehr komplex ist. Da ist Wut, auch über Vergangenes, Trauer, Entsetzen, Ratlosigkeit, trotzdem auch Verständnis. Und es nervt mich. Sie nervt mich.
---
Schon seit längerem möchte ich gerne eine bestimmte Sportart ausprobieren. Heute über den Hochschulsport dafür angemeldet. Ich bin sehr gespannt und habe auch Schiss davor. Dass mir da völlig das Talent fehlt. Aber mal ausprobieren geht ja. Im schlimmsten Fall gehe ich dann einfach nie mehr hin.
---
Berlin war gut. Jetzt aber froh, wieder zu Hause zu sein.
---
Am Dienstag treffe ich das erste mal einen Teil meiner direkten Kommiliton*innen. Bin ganz schön aufgeregt. Hoffe sie nehmen mich Oldie gut auf.
Ich glaube, ich möchte das nicht. Ich weiß noch nicht genau, in welcher Form und welchem Umfang ich das begleiten möchte. Ich weiß meine Grenzen noch nicht. Ich merke nur, dass das ganze Thema sehr komplex ist. Da ist Wut, auch über Vergangenes, Trauer, Entsetzen, Ratlosigkeit, trotzdem auch Verständnis. Und es nervt mich. Sie nervt mich.
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Schon seit längerem möchte ich gerne eine bestimmte Sportart ausprobieren. Heute über den Hochschulsport dafür angemeldet. Ich bin sehr gespannt und habe auch Schiss davor. Dass mir da völlig das Talent fehlt. Aber mal ausprobieren geht ja. Im schlimmsten Fall gehe ich dann einfach nie mehr hin.
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Berlin war gut. Jetzt aber froh, wieder zu Hause zu sein.
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Am Dienstag treffe ich das erste mal einen Teil meiner direkten Kommiliton*innen. Bin ganz schön aufgeregt. Hoffe sie nehmen mich Oldie gut auf.
Montag, 26. September 2022
okavanga, 01:18h
Um 24 Uhr endet die Seminarwahl für das kommende Semester. Die Qual der Wahl. Ein Luxusproblem, aber ein Problem, auch hinsichtlich der zeitlichen Gestaltung (im Hinterkopf, dass irgendwie auch Broterwerbszeit eingeplant werden muss), Prüfen möglicher Überschneidungen, etc. Ewig nochmal rumgefummeln und hin- und hergeschoben. Soweit sollte es jetzt passen. Hoffe, vor allem meine Prios 1, 2 und 3 zu erhalten. Freude Freude Freude, dass es bald losgeht.
Sonntag, 25. September 2022
okavanga, 00:58h
Gestern begegne ich auf dem Klimastreik zufällig zwei Damen (Ü60 bzw. Ü70) aus der Meditationsgruppen. Schließe mich ihnen spontan an, was für eine schöne Gelegenheit, sie besser kennenzulernen. Meine Generation erscheint mir als sehr streikfaul, vielleicht aber auch einfach sehr beschäftigt. Allgemein hat sich das Publikum verändert. Gestern sind weniger Schüler:innen da als vor Corona, dafür ein paar mehr Studierende, ein paar Mütter und Väter mit Kindern, dann eine ziemliche Alterslücke, und schließlich Ü60. Die Veranstalter:innen freuen sich über ca. 3.000 Teilnehmende. Auch wenn das zu erwarten war, bin ich enttäuscht. Wir waren mal über 8.000.
Nach der Demo gehe ich kurz einkaufen, dann zurück zum Schloss (Demo-Startpnkt), um mein Fahrrad zu holen. Während ich das Fahrradschloss aufschließe, nähert sich mir ein Mann mit einer Größe von ca. 1,50 - 1,60 Meter.
Er spricht mich an: "Eine so schöne Frau. Schöne Frau sind Sie." Ich bedanke mich höflich, fummel mit Schloss und Fahrradkorb rum und will weg. Es ist inzwischen fast 20 Uhr und schon fast dunkel. Auf dem Schlossplatz sind sonst keine Menschen. "So schön, wirklich, gefällt mir sehr gut." Mir wird mulmig und ganz heiß. "Sie könnt ich gut vernaschen. Das wäre was, das würde mir richtig gut gefallen." Er nickt, wie zur Anerkennung, bleibt dabei körperlich distanziert.
Mir ist krass unwohl. Vor allem, weil mir einfach überhaupt nichts einfällt. Ich stotter wahllos Silben vor mich hin, die keinen Sinn ergeben, und bin einfach nur perplex. Er redet weiter. "Mit Ihnen würde das auch gut im Stehen gehen." Anstatt dass mein Gehirn endlich eine hilfreiche Abwehr ersinnt, denkt es nun krampfhaft darüber nach, wie zum Geier das kopulieren mit meinen 1,80 und seiner Größe funktionieren soll. "Ich lecke nämlich sehr gern."
Alles, was da endlich aus mir rauskommt ist: "Mach das niemals mit einer anderen Frau." Dann steig ich aufs Rad und fahre weg. Er ruft mir noch "Einen wunderschönen Abend Ihnen!" hinterher. Ich bin ratlos, was ist los mit mir, warum traue ich mich nicht laut zu sagen: halts Maul und verpiss dich! Oder sowas wie: "Ja, lecken - am Arsch lecken kannste mich!!!!" Hab ich Angst, er wird gewalttätig?
Ich schäme mich ob meiner Ohnmacht und fühle mich besudelt.
Nach der Demo gehe ich kurz einkaufen, dann zurück zum Schloss (Demo-Startpnkt), um mein Fahrrad zu holen. Während ich das Fahrradschloss aufschließe, nähert sich mir ein Mann mit einer Größe von ca. 1,50 - 1,60 Meter.
Er spricht mich an: "Eine so schöne Frau. Schöne Frau sind Sie." Ich bedanke mich höflich, fummel mit Schloss und Fahrradkorb rum und will weg. Es ist inzwischen fast 20 Uhr und schon fast dunkel. Auf dem Schlossplatz sind sonst keine Menschen. "So schön, wirklich, gefällt mir sehr gut." Mir wird mulmig und ganz heiß. "Sie könnt ich gut vernaschen. Das wäre was, das würde mir richtig gut gefallen." Er nickt, wie zur Anerkennung, bleibt dabei körperlich distanziert.
Mir ist krass unwohl. Vor allem, weil mir einfach überhaupt nichts einfällt. Ich stotter wahllos Silben vor mich hin, die keinen Sinn ergeben, und bin einfach nur perplex. Er redet weiter. "Mit Ihnen würde das auch gut im Stehen gehen." Anstatt dass mein Gehirn endlich eine hilfreiche Abwehr ersinnt, denkt es nun krampfhaft darüber nach, wie zum Geier das kopulieren mit meinen 1,80 und seiner Größe funktionieren soll. "Ich lecke nämlich sehr gern."
Alles, was da endlich aus mir rauskommt ist: "Mach das niemals mit einer anderen Frau." Dann steig ich aufs Rad und fahre weg. Er ruft mir noch "Einen wunderschönen Abend Ihnen!" hinterher. Ich bin ratlos, was ist los mit mir, warum traue ich mich nicht laut zu sagen: halts Maul und verpiss dich! Oder sowas wie: "Ja, lecken - am Arsch lecken kannste mich!!!!" Hab ich Angst, er wird gewalttätig?
Ich schäme mich ob meiner Ohnmacht und fühle mich besudelt.
Mittwoch, 14. September 2022
okavanga, 00:27h
Leider kein Traum: Mama möchte sterben. Naja eigentlich nicht wirklich, aber sie möchte frei von Leid sein. Niemandem fällt noch eine Behandlungsoption ein, die sie nicht verweigert. Ihr fällt nur noch Suizid ein.
Das Thema trifft mich nicht so hart wie damals, als es zum ersten mal aufkam. Nun klingt sehr viel ernster, konkreter. Wenn sie darüber spricht, blüht sie auf. Ich habe (noch?) keine Worte. Aber Angst. Wir probieren es über Dignitas. Das ist mir immer noch lieber als, ich zähle ihre bisherigen Abwägungen auf: Tabletten, Zug, Mähdrescher (wtf?), Aufhängen. Wie ich das so hier her schreiben kann. Neulich habe ich diesen Artikel über Neuropolitik gelesen. Sehr spannendes Thema. Da ging es unter anderem um Dehumanisierung. Etwas, das wir alle immer wieder tun. Ich momentan vermutlich sehr. Und immer dann, wenn ich dahinter meine Mutter, meine Mama erkenne, bleibt einfach nur nacktes Entsetzen.
K. ist im Hospizverein und kennt jemanden, der seine Mutter ebenfalls auf einem solchen Weg begleitet hat. Sie versucht den Kontakt klar zu machen. Ich brauche... Hilfe.
***
So gut wie pleite, und trotzdem Sylt gebucht. Oder gerade deswegen? Meine Stammunterkunft hat sehr vernünftige Preise. Geradezu unglaublich gut, für diese Insel. Und bevor der Wahnsinn mit Doppelbelastung Mitte Oktober nach einem guten Jahr Pause weitergeht, und nach diesen ganzen wahnsinnigen und zum großen Teil auch wahnsinnig anstrengenden Erlebnissen der letzten 1,5 Jahre, mag die Seele rauhe Seeluft tanken. Direkt von der Insel dann nach Berlin, N. verteidigt ihre Dissertation. Freu mich wie Bolle auf diese Ausflüge - und den Start des Masters.
Das Thema trifft mich nicht so hart wie damals, als es zum ersten mal aufkam. Nun klingt sehr viel ernster, konkreter. Wenn sie darüber spricht, blüht sie auf. Ich habe (noch?) keine Worte. Aber Angst. Wir probieren es über Dignitas. Das ist mir immer noch lieber als, ich zähle ihre bisherigen Abwägungen auf: Tabletten, Zug, Mähdrescher (wtf?), Aufhängen. Wie ich das so hier her schreiben kann. Neulich habe ich diesen Artikel über Neuropolitik gelesen. Sehr spannendes Thema. Da ging es unter anderem um Dehumanisierung. Etwas, das wir alle immer wieder tun. Ich momentan vermutlich sehr. Und immer dann, wenn ich dahinter meine Mutter, meine Mama erkenne, bleibt einfach nur nacktes Entsetzen.
K. ist im Hospizverein und kennt jemanden, der seine Mutter ebenfalls auf einem solchen Weg begleitet hat. Sie versucht den Kontakt klar zu machen. Ich brauche... Hilfe.
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So gut wie pleite, und trotzdem Sylt gebucht. Oder gerade deswegen? Meine Stammunterkunft hat sehr vernünftige Preise. Geradezu unglaublich gut, für diese Insel. Und bevor der Wahnsinn mit Doppelbelastung Mitte Oktober nach einem guten Jahr Pause weitergeht, und nach diesen ganzen wahnsinnigen und zum großen Teil auch wahnsinnig anstrengenden Erlebnissen der letzten 1,5 Jahre, mag die Seele rauhe Seeluft tanken. Direkt von der Insel dann nach Berlin, N. verteidigt ihre Dissertation. Freu mich wie Bolle auf diese Ausflüge - und den Start des Masters.
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