Montag, 12. Juni 2017
Ein bisschen...
verliebt in das Leben derzeit. Es war eine kluge Entscheidung dieses Semester nur ein kleines Modul zu belegen und dafür wieder mehr am Leben teilzunehmen, insbesondere am sozialen. Es tut mir so gut oft Menschen um mich zu haben die so sind wie sie sind. Die mich bejahen und mit denen ich eine so fröhliche und gelassene Zeit haben kann. Ich weiß nicht ob es nur Zufall ist, dass ausgerechnet jetzt einige neue Menschen in mein Leben treten, oder ob die Dinge nicht einander bedingen. Es ist Platz. Ich bin offen. Und es ist Sommer.

See mit LeSchwe und D.
Eine warme Nacht auf dem Balkon. Nur Licht einer Kerze. Die Blumen duften die Hitze des Tages aus. Nebenan übt jemand Gitarre. Die Katze streicht mir wie ein Hauch um die Beine. Die nächtliche Begegnung sendet mir einen heißen Kuss. Hallo Leben.

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Besser spät als nie
- der Spieleabend
- die Freundschaft mit fF ist so.. gut
- spontaner sehr kurzer Ti*nder Date Kuss auf dem Heimweg mit einem Fremden. Fand ich gut. Er noch viel mehr. 2 irre Minuten, in denen sich unsere Leben gekreuzt haben.

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Samstag, 10. Juni 2017
* Chat mit dem Spontandate. Hatte sich im Lauf der Woche gemeldet, hab ihn aber bis heute mal zappeln lassen.
* Tel mit fF. Muss morgen unbedingt wieder fit sein. Legendärer Spieleabend, auch mit I. und vielen anderen. Schwitze leider absolut unfassbar, wenn ich schon nur zur Packstation laufe und bin nach wie vor eine absolute Schleimschleuder. Die schwitzende Schleimschleuder beim Spieleabend. Das wäre doch auch mal was für die Alliterationsprofis der Trash-TV-Formate?

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Freitag, 9. Juni 2017
Gegen Mittag fragt mich der Intimfriseur (ansässig in meiner Heimatstadt) per App, ob ich Urlaub habe. Sicher vermisst er mich auf Skype. Ich jammer kurz über mein Siechtum. Am frühen Abend klingelts an der Tür. Er hat mir scharfe Hühner- und Misosuppe liefern lassen. <3

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Donnerstag, 8. Juni 2017
Menschen, Tiere, CappuKino.
Von Siechtum niedergestreckt heute Morgen den Buscharzt aufgesucht, der mich nach einer dreiviertel Stunde Geschichtenerzählen für den Rest der Woche krankschreibt. Seine Erzählungen sind der Knüller. Darüber, wie er zum Medizinstudium kam, das ihn nicht die Bohne interessiert hat. Über seine Aktivitäten bei einem Satire-Magazin, weil ihn damals Politik, Soziologie und Geschichte viel mehr interessiert haben. Seine Anekdoten über Menschen, die ihm begegnet sind.. Köstlich. Meinen Rat, dass er das alles unbedingt mal aufschreiben (lassen) sollte, winkt er genervt bei Seite. "Nein nein, das ist anstrengend, wissen Sie, und ich strenge mich nicht gerne an."

Ich versuche mich ganz unauffällig aus seinem Sprechzimmer zu drücken, gefasst auf einen wütenden Mob der mich lynchen möchte. Ist auch in etwa so. Aber so ist das jedes mal. Er erzählt halt einfach gern, und das so gut, wie selten Menschen Gesichten erzählen können. Und in mir hat er eine dankbare Zuhörerin gefunden.

Da das bereits mein zweiter Tag Siechtum ist, krieg ich trotz Ermattung echt Nervenzustände, wenn ich ständig nur rumliege. Deswegen denk ich mir: Kino geht. Dahin radeln müssteste packen, dort einfach sitzen auch, notfalls einschlafen, wird eh kein Mensch dort sein, und wieder nach Hause. Die Nebenhöhlen wollen sowieso mal belüftet werden.
Das Programm informiert mich darüber, dass heute Nachmittag "Bo*b der Str*euner" im CappuKino läuft, zum Spitzenpreis von 4 Euro.

Als ich auf das Kino zuradel (unnatürlich schwitzend, aber egal, jetzt bin ich schon mal da), sehe ich zwei große Busse, auf denen vorne angeschrieben "CappuKino-Bus", oder so etwas in der Art. Ich bin irritiert. Meine letzte CappuKino-Exkursion ist zwar schon etwas länger her, aber damals waren wir um die 5 Personen in einem ansonsten leeren Saal.

Hinter der Kasse in der Eingangshalle stehen viele Biertische und -bänke, mit Papiertischdecken dekoriert. Mhm mhm... hätte ich hier etwa sogar Kuchen bekommen, wenn ich früher gekommen wäre? An den Anzeigetafeln sehe ich, dass der Film gleichzeitig in drei Sälen läuft. Meine Irritation wächst. Meine Karte zeigt Saal 1. Nun denn. Ich bin relativ spät dran, also hurtig rein da.

Im Saal selbst habe ich den Eindruck in eine Generalversammlung der Silberhäupter gelangt zu sein. Ich bin amüsiert und sehr erfreut, dass es da anscheinend wohlüberlegte Programme inkl. Anreise und Kaffee und Kuchen gibt für Menschen der älteren Generation. Der relativ große Saal ist bereits zu zwei Dritteln belegt. Ich entdecke noch eine Frau mittleren Alters mit Kind. Ich bin wieder jung! In einer der vorderen Reihen nehme ich Platz.

Kurze Zeit später nähert sich mir in der Reihe eine Gruppe von 5 Personen, ebenfalls wesentlich älter als ich. Die vorderste Dame klappt den Sitz neben mir herunter und raunt mir dabei ins Ohr: "Da nehme ich den Platz neben der einzigen Person hier weit unter 50. Sie wirken sehr anziehend!" Wir lachen, und sie fragt wie ich denn hier her gekommen bin. Ich erkläre ihr nur die halbe Wahrheit, schäme mich dass ich trotz Krankmeldung im Kino bin und sage, dass ich immer um 14 Uhr aufhöre zu arbeiten. Außerdem warne ich sie, dass ich schwer erklältet bin, aber das scheint sie (noch) nicht abzuschrecken.

Bevor der Film startet, wird das Licht leicht gedimmt, ein Herr betritt die Bühne. Kurz phantasiere ich, dass Harry Wij*nvoord uns bei der Preis ist heiß begrüßt und Heizdecken anpreisen will. Ein bisschen enttäuscht bin ich, als er nur drei Trailer ankündigt und viel Spaß beim Film wünscht.

Zu dem Film selbst muss ich nicht viel sagen. Ich kannte das Buch, und trotzdem hat er mich sehr berührt. James und seine Geschichte, sein Kater, und das, was beide auf so magische Art und Weise zusammengeführt hat und verbindet.
Auch ohne Erkältung hätte ich durchgehend tonnenweise Taschentücher vollgeschneuzt.

Erkenntnis des Tages: mehr CappuKino braucht die Frau. Nein eigentlich das Land. Und wäre es nicht schön, wenn man genau bei solchen konkreten Anlässen mal versuchen würde, mehrere Generationen gezielt zusammen zu bringen? Ein gemeinsames Interesse hat man ja schon mal.

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Dienstag, 6. Juni 2017
Heute is schwierig. Aber ich probiers:
* Ph. ist wieder aus dem Urlaub zurück und fragt, ob wir morgen Abend telefonieren wollen. Ich bin sehr gespannt was er erzählt, wie es ihm geht, was er macht. Auch ein bisschen besorgt, aus Gründen. In jedem Fall freu ich mich ihn bald zu hören.
* Das Staffelfinale der 3. Staffel HoC
* Das anhängliche Katzentier als Gesundmacher im Bett
* Die Nasensalbe! Lobpreiset den/die ErfinderIn.

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Montag, 5. Juni 2017
* Kurzer Jammer-Modus: bin krank, das was da den Rachen runterläuft, ätzt wie Pep. Und: warum hat das unerwartete Date sich gar nicht mehr gemeldet? Das mit den Erwartungen übe ich noch.

* Trotzdem schön: Radtour mit LeSchwe und ihrem Freund in die Domstadt.


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Sonntag, 4. Juni 2017
Unerwartet.
* Aus diversen Gründen mussten der verrückte K. und ich unsere Tagespläne heute canceln, sehr schade, aber dann ging plötzlich und unerwartet eine ganz andere Tür auf:
* Unerwartetes, spontanes Date gehabt (nicht über die Apps, sondern ganz anders)
* Unerwartet geküsst geworden.
* Am meisten unerwartet ist jedoch, dass ich das schön fand.
* Versuche nun nichts zu erwarten und es zu nehmen wie es kommt oder auch nicht kommt.

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Sonntag, 4. Juni 2017
Liebe.
Eigentlich wollte ich was ganz anderes posten, aber dann ..

Vorhin stehe ich unter der Dusche, spüle mir den Schweiß von der Haut, den mir dieser dampfige Tag aufgelegt hat.

Aus dem Nichts kommt eine Melodie in meinen Kopf. Die Melodie von "Every rose has its thorn". Dieser Gedanke drückt den Play-Knopf einer ziemlich alten Videokassette. Alles spielt sich so deutlich vor meinen Augen ab, schon komisch wie sehr sich manche Dinge in einen einbrennen. Th. meinte mal, dass er dieses Lied sehr mit mir verbindet. Wir haben es nie zusammen gehört, aber für ihn war es das Lied, das ihn an mich erinnert.

Einige Zeit später bin ich für ein Auslandssemester nach Südafrika, dorthin, wo er auch schon war, was aber Zufall und keine Planung war. Manchmal frag ich mich, was aus uns geworden wäre wenn ich nicht gegangen wäre, aber vermutlich hätte ich ihn dann gar nicht erst so nah an mich rangelassen.

An unserem ersten Abend dort unten jedenfalls saßen meine Kommilitonin S, mit der ich das durchzog, und ich vor einem Restaurant fürs Abendessen. Und dann kam aus den Lautsprechern dieses Lied. Ich schrieb ihm damals eine SMS, über ein Handy, das heutzutage vermutlich Kultstatus hat.

Während ich mich abtrockne, meine Zähne putze, aufs Klo gehe, begleiten mich die Erinnerungen weiter. Die Erinnerungen an Th. sind Fluch und Segen zugleich. In jedem Fall sind sie glasklar und manche Dinge kann ich hören, sehen und riechen bis heute.

Vielleicht hat man wirklich nur diese eine große Liebe. Es war magisch. Wir hatten so viele Gedankenübertragungsmomente. Ich war so unglaublich verliebt. Wir waren so unglaublich verliebt. Sommer der Leidenschaft, so nannten wir unsere erste gemeinsame Zeit. Und genau das war er auch. Die Schmetterlinge, mein Herz, seine Hand auf meiner. Und dieser unfassbar heiße Sommer.

Als ich in den Spiegel sehe kann ich nicht glauben, dass mir nach so langer Zeit echt Tränen aus den Augen laufen, für und wegen einem Menschen, der schon so lange nicht mehr Teil meines Lebens ist. Ob ich so etwas nochmal erlebe? Ob man so etwas mit all dem, was danach passiert ist, überhaupt nochmal erleben kann?

Immer mal wieder überlege ich mich mit ihm zu treffen. Wenn ich richtig informiert bin, wohnt er gar nicht so weit weg. Er hatte mich vor einigen Jahren auch mal auf diesem Business-Netzwerk angeschrieben, er wäre inzwischen mal kurz vor dem Heiraten gestanden, aber entweder es seien vielleicht immer die falschen Frauen, oder das sei einfach nichts für ihn. Wieso schreibt er mir das, überlegte ich, und dann antwortete ich, dass ich nach ihm nicht davor stand zu heiraten und es nach wie vor nicht tue, und dass es vielleicht immer die Falschen sind, oder das vielleicht einfach nichts für mich ist. Danach kam nie wieder eine Antwort. Dabei wollte ich... egal.

Ja, jedenfalls. Ich bin sehr dankbar für diese Erinnerungen. Dass ich sie überhaupt haben kann. Auch wenn man mir das jetzt in diesem Moment vielleicht nicht glauben würde, wenn man mich ansieht.

~ Poison - Every rose has its thorn

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Freitag, 2. Juni 2017
* Die Natur.



Und außerdem! Reisen geplant.
* Sylvester mit I., ihrem Freund, der fF und noch anderen Menschen in Spanien
* fF und ich im September in Asien

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