Montag, 20. November 2023
Jenseits von allem. Sie hat es in letzter Minute abgebrochen. Ich wünsche keinem Menschen, was wir durchlebt haben in den letzten Tagen und Wochen. Und das liegt, das möchte ich explizit sagen, nicht an der Organisation, über die das gelaufen ist/wäre: der Arzt und die Anwältin, die das begleitet hatten und heute auch zugegen waren, sind absolut professionell und empathisch. Nach wie vor bin ich eine große Befürworterin des Urteils für ein selbstbestimmtes Lebensende. Sondern es liegt einzig und allein an meiner Mutter, an dem Zustand, in dem sie seit Jahren ist, an ihrem Verhalten, daran, wie das eskaliert ist in den letzten Tagen, an den Gesprächen, die wir geführt haben oder auch nicht geführt haben. Es ist unsäglich, was da ablief.

Für mich ist das nun vorerst ein Ende der Beziehung zu meiner Mutter. Wir wollen versuchen einen gesetzlichen Betreuer zu organisieren. Niemand von uns kann weiter leisten, was wir die letzten Jahre geleistet haben. Wir sind jetzt raus.

Satz der Anwältin zu mir beim Abschied: "Denken Sie bitte daran, dass auch SIE nur dieses eine, wertvolle Leben haben, das gut gelebt werden will!"

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Sonntag, 19. November 2023
Jenseits von Worten.

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Samstag, 18. November 2023
Versehrt.
Ich frage mich, was von dieser Zeit bleiben wird. Welche Erinnerungen, welche Gefühle, welche Wunden. Immer wenn ich denke, es kann nicht schlimmer kommen, geschehen Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass man sie bewältigen kann. Aber man kann. Wir können, zumindest funktionieren wir, halten aus, halten durch. Überlebensmodus, meinte Rini heute in unserem Telefonat, und danach heilen. Das trifft es auf den Punkt. All das was geschieht ist auf allen Ebenen für alle Beteiligten einfach nur schrecklich. Ich finde keine Worte für das, was sich abspielt. Der einzige, der es genau weiß, ist mein Bruder, weil auch er mitten drin ist, nein er ist noch viel mehr mitten drin als ich. Ich kann dabei zusehen, wie er ein Schatten seiner selbst wird. Und die Kinder, sie spüren, dass etwas ist, obwohl er sich soviel Mühe gibt, sie da raus zu halten. Heute spricht er das laut aus, was ich denke: wir dürften zur Zeit keinen Alkohol trinken, nicht in einer solchen Zeit. Und: "Ich bräuchte selbst Betäubungsmittel." Mein Bruder, der nie irgendeine Substanz missbraucht hat. Er spricht mir aus der Seele.

Es ist schrecklich, für alle. Heute Nacht nehme ich zum ersten mal die Tabletten, die mir die Ärztin vor zwei Wochen aufgeschrieben hat. Ich hatte gehofft, ohne sie durchzukommen, aber nach dem heutigen Tag... ich schließe die Augen und sehe das, was ich heute sehen musste, höre das, was ich heute hören musste, und weiß nicht, wie ich die Augen geschlossen und Gehörtes stumm halten soll. Immer nur 24 Stunden, denk ich mir. 24 Stunden. Das kriegst du hin, vergiss das nicht. Immer nur diesen einen Tag.

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Samstag, 11. November 2023
Im Gespräch.
Dlf Kultur hat heute Vormittag zwei Stunden "Im Gespräch" dem Thema "Mein Leben, mein Tod - Wie wollen wir sterben?" gewidmet. Es ging auch um das selbstbestimmte Sterben. Es klingt immer alles so klar und einfach in diesen Diskussionen. I wish.
***

Vielleicht war dieser Samstag einer der krassesten Tage in meinem Leben. Wenn ich es nicht alles selbst erleben würde, ich hielte das alles für die übertriebenste und gestörteste Geschichte ever.

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Freitag, 10. November 2023
Gegengewicht.
So ein fröhlicher, ausgelassener, lustiger Abend, mit Katinka beim Pubquiz.
<3

Verdammt, wir leben noch!

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Donnerstag, 9. November 2023
Warten.
Am Gleis gegenüber ein Zug nach Mailand. Selten so in Versuchung gewesen.

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Mittwoch, 8. November 2023
Das ist alles mehr, als ich leisten kann.
"[...] was sie sich wünschen würde ist, dass wir viel bei ihr sind in der nächsten Zeit und sie nicht so alleine ist."

In mir tobt das innere Kind, ist wütend, voller Hass, Angst, Übelkeit. Diese toxische Beziehung zu meiner Mutter. Und die Erwachsene ist einfach nur noch unendlich müde und hat gar keine Kraft mehr, sich um dieses krasse Kind zu kümmern. Und es macht mich so unendlich sauer, dass meine Mutter mich in diese Situation bringt. Jeder Scheiss ist in Deutschland überreguliert. Aber Sterbehilfe - am Arsch die Räuber. Grundsätzlich bin ich dafür, dass jeder das Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende hat. Leider wird in der Öffentlichkeit oft der Bestfall diskutiert. Und meine Mutter ist gerade echt kein Bestfall. Soll sie trotzdem tun, was sie will. Aber was das mit Angehörigen macht, zumindest mit denen, die ähnlich schwierig bis toxische Beziehungen zu einem solchen Elternteil haben, während das Elternteil selbst völlig panisch ausflippt vor besagter Situation. Ich finde keine Worte.

Eigentlich wollte ich morgen in die Heimat fahren. Ich hab einen solchen Widerwillen. Schon wieder dieser Druck. Dieses ständige, unausgesprochene und dennoch brachial auffordernde "Tut was für mich!" Ihr Lebensauftrag an mich, an uns, seit wir auf der Welt sind. Abgrenzung ist so unglaublich anstrengend. Ich könnte nur noch kotzen.

Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.
Wir können nichts tun.

~ Dominik Eulberg - Rotmilan



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Dienstag, 7. November 2023
Es waren einmal 3 Herzen...

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Montag, 6. November 2023
Schwarzer Humor?
"Sie möchte, dass wir danach dann Sekt trinken."
"Da kann sie aber Gift drauf nehmen."

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Donnerstag, 2. November 2023
20.11.2023

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