Mittwoch, 25. Januar 2017
6. Fastentag. Morgen ist der letzte.

Gestern war ich zu lange in der ganz neuen Welt, weswegen ich nicht mehr einkaufen konnte (was aber dringend gewesen wäre). Das war dumm. Denn nach 18 Uhr soll man nichts mehr essen. Da ich zwischen alter Arbeit und ganz neuer Welt ein winziges Zeitfenster habe, war ich bereits ab 14 Uhr ohne feste Nahrung. Und bei mir hat es nach 5 Tagen rein basischer Ernährung fatale Auswirkungen, wenn ich an Tag 6 sehr hungrig aufwache und erst mal einkaufen muss.

Es war wie auf Nikotinentzug, mit ein paar Lines Speed. Kombiniert mit anbahnenden Kreislaufproblemen. Die erste Eskalation drohte, als ich von der Wohnung im 3. Stock in den Keller rannte um das Fahrrad zu holen, und dann feststellte, dass ich meine Handschuhe oben vergessen hatte. Hungrig. Schwächlich. Ich wurde sehr wütend und brüllte kurz die Kellertür an. Dann wieder rauf in die Wohung. Handschuhe holen. Schnell wieder runter. Zum Bioladen. Essen in den Korb schmeißen, zur Kasse, ins Büro rasen. Mit zitternden Händen Obst schnippeln, gefühlte 48 Stunden. Dabei immer wieder Kollegen, die sich um die Kaffeemaschine drängen und dabei ernste arbeitsbezogene Gespräche führen wollen - ich habe keine Ahnung mehr, wer und was, so sehr war ich damit beschäftigt endlich essen zu können.

Und dann. Essen.

Damit hörte ich dann auch nicht auf bis ich um 14:30 das Büro verließ. Obst. Walnüsse. Getrocknete Aprikosen! Salat! Und doch schien mein Körper immer wieder deutlich zu fragen: willst du mich eigentlich verarschen?

Tja. Ich steh einfach auf Kohlenhydrate.
Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich in Summe wesentlich fitter fühle, wacher, morgens auch von alleine aufwache, nicht wie erschlagen, sondern einigermaßen fit.

So ein paar Dinge werde ich aus diesen Fastentagen mitnehmen. Aber ich freu mich geradezu hysterisch auf einen Kakao mit Sahne.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment