Dienstag, 6. Juni 2023
Dem fröhlichen Montag folgte ein traurig-durchwachsener Dienstag. Morgens aufgewacht, und es war da. Ein bisschen schön wäre es, wenns vorhersehbarer wäre, wanns einen kriegt, aber so ist es eben.

Eigentlich wäre heute eine Vorlesung gewesen, aber zu gegebenem Zeitpunkt war der Mannheimer Hauptbahnhof komplett gesperrt, und mit der Straßenbahn wäre ich erst zur Halbzeit der VL angekommen. Das hätte sich nicht gelohnt. Zurück nach Hause geradelt und dort ein bisschen für die Uni gewerkelt, dann weiter gearbeitet.

Kontrolltermin bei der Frauenärztin. Sie ist zufrieden mit den Ergebnissen der Myom-OP. Jetzt bleibt abzuwarten wie sich Periodenmenge und -schmerzen entwickeln.

Ich bin sehr müde. Dafür gabs pinken Nagellack. Der kommt heut Abend an die Füße. Um den Umständen was Knalliges entgegenzusetzen, kleide ich mich so hell und leuchtend wie nie. Nimm das, Leben.

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Sonntag, 4. Juni 2023
Seelenfutterwochenende.
Das Grönemeyer Konzert war der absolute Wahnsinn. 38 Lieder lang tanzen, singen, lachen, weinen, schreien, feiern, freuen. Vor uns waren 4 Jungs um die 25, es war so schön ihnen beim Feiern zuzuschauen, wie sie sich hielten, gegenseitig ansungen, umarmten, voll dabei waren. Wir kamen ins Gespräch, nur einer von ihnen war Fan, die anderen kannten kaum ein Lied von ihm, hatten aber Lust ihn zu begleiten und sich einfach drauf einzulassen. Und sie wurden genau mitgerissen wie wir alle. Sein neues Album finde ich übrigens sehr gelungen, es passt so gut zu meinem derzeiten Lebensgefühl. Ich fühle da viel Power. Viel JA zum Leben.

Grönemeyer-Konzerte waren für mich schon immer ganz besonders, auch aus der Tradition mit Rini heraus, aber so eine Symbiose zwischen Publikum und ihm, so eine Euphorie habe ich glaub ich noch nicht erlebt. Vielleicht lag es aber auch an mir. Für mich war es die erste Großveranstaltung dieser Art seit Corona. Schon als ich ins Stadion lief, hatte ich am ganzen Körper Gänsehaut. So viele Menschen! Friedvoll. Vorfreudig. Und wie wir dann alle losgelegt haben. Ich habe es mit jeder Faser meines Körpers und meiner Seele aufgesogen. Es war einfach WOW. Die Stimmung trägt mich bis heute durchs Wochenende.

Bei Rini blieb ich bis heute Mittag. Am Samstag arbeitete ich an einem Referat, wir quatschten, grillten abends bei ihren Nachbarn, abends DFB Pokal, eigentlich eher um beisammen zu sein, die älteste Tochter hatte Besuch von einer Freundin, und so unterhielten sich meistens die beiden, obwohl fußballversessen, und Rini und ich, oder wir alle vier miteinander, während ihr Mann das nur mäßig toll fand. Nach dem Spiel stellte mir die älteste Tochter ihre Island-Präsentation vor, mit der sie ihre Eltern davon überzeugt hatte, dass es gut sei dahin zu reisen. Da der Vater nicht mit will, bin ich eingeladen. Sie hat sich alles genau überlegt, wann wir wohin könnten, welche Reiseziele bei den vorliegenden Distanzen sinnvoll sind, und so weiter. Ich war sehr beeindruckt. Jetzt suchen wir nach Flügen. Unglaublich.

Bis spät in die Nacht unterhielten Rini und ich uns, über Freundschaften und ihre Ehe- bzw. Familiensituation. Wir kennen uns so lange, sind uns so vertraut. Gerade nach dem Wochenende mit N. in Erfurt direkt wieder jemandem so nahe zu sein, den ich so lange kenne. Mit jemandem soviel Freude, aber auch tiefste Ängste und Kummer teilen zu können. Ich finde keine Worte für die Dankbarkeit und Liebe, die ich empfinde, auch Lebensliebe.

Heute Vormittag begleitete ich Rini und ihre jüngere Tochter samt drei ihrer Freundinnen zum Keramikbemalen in einem Frankfurter Kiez, Geburtstagsnachfeiern, die "Kleine" wurde neulich 11. War erst sehr skeptisch, dann begeistert. Außer Tippen tue ich selten etwas mit den Händen. Ja, und dann gings ab zum Zug. Grönemeyer noch den ganzen Nachmittag und Abend auf den Ohren, während ich weiter an unserem Referat arbeitete, die Wohnung zumindest oberflächlich aufräumte und in Erinnerungen an die letzten Tage schwelge.

Absoluter momentaner Lieblingssong: "Turmhoch", angeblich geschrieben für die Frauen dieser Welt.

~ Herbert Grönemeyer - Turmhoch

Glück g'habt ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Freitag, 2. Juni 2023
Uff, heutiger Zustand wie riesen Kater. Der ganze Körper ist schwer. Kaum Produktivität in Arbeitsdingen. Wo ist das Bett?

Heute Abend Grönemeyer-Konzert mit Rini in FFM. Wir freuen uns sehr. Vielleicht vorher noch ein kleines Nickerchen.

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Donnerstag, 1. Juni 2023
Ich bin unendlich dankbar dafür, dass er erst jetzt krank wird. Dass ich inzwischen so gut aufgestellt bin, mental, emotional, mit tollen Menschen in meinem Leben. Vielleicht auch schon etwas leiderprobt, so bescheuert es klingt. Die bisherige Erfahrung im Umgang mit einer schweren Erkrankung eines Elternteils hilft. Es macht die Sache ansich nicht weniger beängstigend oder traurig. Aber es hilft.

All das trägt. So kann das Schöne neben dem Argen stehen, und daneben die Hoffnung.

Seelenheil ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Dienstag, 30. Mai 2023
Der Tag gestern mit meinem Vater war sehr schön. Wir schlenderten durch den Waldpark zum Biergarten, gönnten uns Bier und Flammkuchen und spazierten so zurück, dass wir den Tatort anschauen konnten. Wir mögen die Wiener. Nachts schlief ich sehr schlecht. Vielleicht waberte im Unbewussten alles mögliche umher. Heute Morgen fuhr er zur Klinik, seine erste Statusmeldung klingt ganz okay, die Aufnahme verlief schnell und reibungslos, eine erste Magenspiegelung (noch ohne Befund) fand bereits statt, und er freut sich aufs Essen. Er merkt einfach gar nichts von diesem Karzinom, ist nur so unglaublich dünn geworden. Letztendlich war es auch eine Art Zufallsbefund. Er war vor kurzem nochmals für eine Kontrolluntersuchung wegen seiner im Winter gebrochenen Schulter beim Arzt. Dort erwähnte er beiläufig, dass er so sehr abgenommen hatte. Sofort wurde der Arzt hellhörig, und naja, dann ging alles sehr schnell.

Meistens komme ich mit all dem gut durch den Tag, doch manchmal kommt es aus dem nichts, vorzugsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln, und dann wirds kurz sehr nass.

Es wird schon werden. Muss. Soll. Bitte.