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Sonntag, 28. Januar 2024
Perfect Days.
okavanga, 17:37h
Den Samstagabend mit Mimi in Heidelberg verbracht. Wir bereiteten uns Sommerrollen mit Erdnuss-Dip zu und tranken mit alkoholfreiem Sekt auf uns und unsere Zukunft. Jedes mal verfliegt unsere gemeinsame Zeit. Wir haben uns soviel zu erzählen und schwupps sind zwei Stunden vorbei.
Gerade rechtzeitig schafften wir es ins Kino, die Karten hatten wir vorab besorgt. "Perfect Days" von Wim Wenders, ein toller Film.
Danach ließen wir uns noch mal bei Mimi nieder und unterhielten uns bis spät in die Nacht. Dadurch, dass wir oft so eine große Bandbreite an Themen, Gedanken und Gefühlen teilen, entsteht eine immer stärkere Verbundenheit.
Als ich in der Straßenbahn zurück nach Mannheim sitze, kann ich es spüren, dieses perfect days. Immer öfter macht es sich in mir breit, in den letzten ein, zwei Jahren. Bei allem Elend auf der Welt, bei allen Anstrengungen und Unglücksfällen im Privaten. Wir leben.
~ Lou Reed - Perfect Day
Gerade rechtzeitig schafften wir es ins Kino, die Karten hatten wir vorab besorgt. "Perfect Days" von Wim Wenders, ein toller Film.
Danach ließen wir uns noch mal bei Mimi nieder und unterhielten uns bis spät in die Nacht. Dadurch, dass wir oft so eine große Bandbreite an Themen, Gedanken und Gefühlen teilen, entsteht eine immer stärkere Verbundenheit.
Als ich in der Straßenbahn zurück nach Mannheim sitze, kann ich es spüren, dieses perfect days. Immer öfter macht es sich in mir breit, in den letzten ein, zwei Jahren. Bei allem Elend auf der Welt, bei allen Anstrengungen und Unglücksfällen im Privaten. Wir leben.
~ Lou Reed - Perfect Day
Freitag, 26. Januar 2024
Expecto Patronum!
okavanga, 14:04h
Gekündigt. ENDLICH! Ein Gefühl, als würde ich Lord Voldemort und seine Todesser hinter mir lassen.
Sonntag, 21. Januar 2024
Wehrt euch, leistet Widerstand, gegen den Faschismus hier im Land!
okavanga, 20:06h
Von Freitag bis heute Blockseminar an der Uni. Thema Fake News. Wie passend (und super spannendes Seminar). Gestern machte die Dozentin extra früher Schluss - damit wir zur Demo gehen können. Dort traf ich mich mit Mimi. So leicht das klingt, so schwierig war das - es war überwältigend, ein solches Meer von Menschen! Um die 18.000 waren es wohl. Vermutlich erreichte die Spitze der Demo das Ziel, den Uniplatz, als wir erst loslaufen konnten. Allerhand Menschen, für so eine zierliche Altstadt wie die in Heidelberg. Umso schöner, dass Mimi und ich uns doch noch fanden, bevor der Demo-Teil, in dem sie stand, am Alten Hallenbad startete. Alles fror uns ab, und doch war uns wunderbar warm in unseren Herzen. So eine tolle Stimmung, und wie auch schon bei den FFF Demos soviel Kreativität auf einem Haufen. Unsere Gänsehaut kam nicht von der klirrenden Kälte. Sorry AFD-Fans: das sind keine Fake News. WIR SIND SO VIELE!
Dienstag, 16. Januar 2024
okavanga, 19:04h
Aus Caroline Wahl "22 Bahnen", die Protagonistin erzählt von einer Zeichnung ihrer Schwester.
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Ich: "Letztens hat sie eine Ratte gemalt. Mit Insektenbeinen und mit dem Gesicht einer bösen lachenden Frau. Ich glaube das Gesicht unserer Mutter."
[...]
Vor der Bar bleibe ich stehen, tue so, als würde ich die Getränkeauswahl begutachten, hole die Rattenfrau lebendig vor meine Augen, und ihre Züge verändern sich, die Augenbrauen entfernen sich ein wenig voneinander, und das Lachen wird zu einem Lächeln, zu einem traurigen Lächeln. Da sind nur noch Reste von dem Zerstörerischen und Bösen, und in den Augen des Monsters blitzt ein bisschen Reue und ein zärtliches mütterliches Flackern auf.
<<
Dieser Abschnitt hat mich tief berührt. Ich weiß nicht, ob ich irgendwo schon einmal eine Darstellung gelesen habe, mit der ich mich hinsichtlich meiner Ambivalenz meiner Mutter gegenüber so sehr identifizieren konnte. Insondere in den Jahren nach der Schizophrenie-Diagnose, und in den psychotischen Phasen, hatte ich heftige Alpträume von meiner Mutter, in der sie stehts als etwas Monströses, Unmenschliches erschien. Solche Träume kamen nun wieder, in der Zeit vor dem doch nicht stattgefundenen assistierten Suizid. Alkohol, Tabletten. Auch wenn ich an meine Kindheit denke, bekomme ich zu manchen Situationen Gefühlen wie aus Alpträumen mit Monstern.
Und doch ist es die Mutter, die auch zärtlich sein konnte.
Egal. Besser als mit den Worten von Caroline Wahl kann ich es nicht ausdrücken.
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Ich: "Letztens hat sie eine Ratte gemalt. Mit Insektenbeinen und mit dem Gesicht einer bösen lachenden Frau. Ich glaube das Gesicht unserer Mutter."
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Vor der Bar bleibe ich stehen, tue so, als würde ich die Getränkeauswahl begutachten, hole die Rattenfrau lebendig vor meine Augen, und ihre Züge verändern sich, die Augenbrauen entfernen sich ein wenig voneinander, und das Lachen wird zu einem Lächeln, zu einem traurigen Lächeln. Da sind nur noch Reste von dem Zerstörerischen und Bösen, und in den Augen des Monsters blitzt ein bisschen Reue und ein zärtliches mütterliches Flackern auf.
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Dieser Abschnitt hat mich tief berührt. Ich weiß nicht, ob ich irgendwo schon einmal eine Darstellung gelesen habe, mit der ich mich hinsichtlich meiner Ambivalenz meiner Mutter gegenüber so sehr identifizieren konnte. Insondere in den Jahren nach der Schizophrenie-Diagnose, und in den psychotischen Phasen, hatte ich heftige Alpträume von meiner Mutter, in der sie stehts als etwas Monströses, Unmenschliches erschien. Solche Träume kamen nun wieder, in der Zeit vor dem doch nicht stattgefundenen assistierten Suizid. Alkohol, Tabletten. Auch wenn ich an meine Kindheit denke, bekomme ich zu manchen Situationen Gefühlen wie aus Alpträumen mit Monstern.
Und doch ist es die Mutter, die auch zärtlich sein konnte.
Egal. Besser als mit den Worten von Caroline Wahl kann ich es nicht ausdrücken.
Donnerstag, 28. Dezember 2023
So dankbar zu sein, mit diesen Menschen.
okavanga, 23:55h
Am Morgen einen Freund bei der Sargfeier betrauert. Einen langen und dabei so kurzweiligen Nachmittag bei einer Herzensfreundin im Krankenhaus verbracht, die unter enormen Chemo- oder Immuntherapie-unverträglichkeiten leidet. Des Freundes und der Freundin abends in geselliger Runde gedacht. Ich mag Menschen, die ihre Emotionen wahrnehmen und zeigen können. Das Leben ist so intensiv, in seiner Dramatik. Wir sind eine kleine schöne Schicksalsgemeinschaft, stellten wir vorhin fest. Das sind wir. Wir alle, die wir diese Zeit teilen. <3
~ Versengold - Haut mir kein' Stein
~ Versengold - Haut mir kein' Stein
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