Donnerstag, 11. Juli 2024
Eben ist mir im Gespräch bewusst geworden, dass ich morgen meinen letzten Uni-Tag habe. Das letzte Seminar! Und dann auch noch so ein schönes. Zwischen Freude und Wehmut. Wie schnell ging dieses Masterstudium rum. Dann bleibt nur noch die Masterarbeit.

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Mittwoch, 10. Juli 2024
"Ich möchte Sie gerne empfehlen. Es wäre mir eine große Freude, Menschen wie Sie bei uns am Institut und in der Ausbildungsgruppe zu haben."

Mir fast ein bisschen unangenehm, wie sehr ich mich über dieses Kompliment gefreut habe.

Und überlegt, welcher Kategorie ich den Beitrag zuordne. Eigentlich schade, dass ich für diesen langen Weg zum Ziel nie eine eigene Kategorie angelegt habe. Jetzt wird es aber Zeit dafür, auch wenn ich noch keinen passenden Namen habe.

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Sonntag, 7. Juli 2024
Oberstdorf 2024 - Fr 28.6.: Fellhorn

Vom Weg nach oben aus der Gondel



Ausblick vom Wanderweg zwischen oberer Station und Gipfelkreuz



Auf dem Weg zum Gipfelkreuz



Ob er auf auf dem Weg zum Gipfel ist?



Obeeeen :)



Schlappoldsee


Tiere zwischen Schlappoldsee und Alpe Schlappold:


Kühe



Esel



Und auf der Alpe: Schweine



Blick von der Alpe Schlappold. Wir genossen kalte Brotzeit, Johannisbeerschorlen, Kuchen und Kaffee.



Die tapfere Mitreisende auf dem unserem Weg ins Tal. Mein frisch mit der Diagnose "Knorpelschaden" versehenes Knie fands semi-lustig, der Rest von mir spitze.



Die Grüntöne allüberall! <3





Dann ging es mit dem rappelvollen Bus zurück nach Oberstdorf und ein ganz wunderbarer Tag allmählich zuneige. Kein Foto gibts von dem charmanten Kellner, mit dem ich seit Donnerstag einen täglichen kleinen Flirt hatte.

Reisefieber ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment





Samstag, 6. Juli 2024
Bald gehts weiter mit Fotos aus den Bergen.

Heute habe ich mich allerdings erst mal auf das erste Auswahlgespräch für das Ausbildungsinstitut vorbereitet. Als ich die Informationen über die Therapeutin lese, die das Gespräch mit mir führend wird, ist mir ein Buch eingefallen, das mir eine Therapeutin in der Klinik empfohlen hatte. "Bin ich traumatisiert?" von Verena König. Dort habe ich eben reingelesen und bin direkt auf den ersten Seiten auf diesen Abschnitt gestoßen:

"Wenn wir uns Frieden auf dieser Welt wünschen, brauchen wir einen Zustand der Sicherheit in unserem Innern. Wir brauchen regulierte Nervensysteme, die in der Lage sind, Sicherheit zu spüren und zu kreieren."

Das bringt als Ergänzung zu dem, was ich neulich über Therapie als Friedensarbeit schrieb , sehr auf den Punkt was ich meinte.

Sehr gut gefällt mir auch ein Absatz über "Heilung":
Heilsein ist in meinen Augen ein Zustand der tiefen Verbundenheit mit uns selbst. Es ist ein Zustand, in dem wir wissen, dass wir im tiefsten Innern unversehrt sind. Und zwar unabhängig davon, ob noch Symptome da sind oder nicht. Das klingt möglicherweise paradox, besonders wenn man weiß, wie schlimm es sein kann, unter Traumafolgen zu leiden. Es ist lediglich ein anderes Bild von Heilung und heil sein. Die Überzeugung, man könne Heilung durch das Bekämpfen von Symptomen erlangen, scheint mir illusorisch. Wenn wir Trauma-Symptome als gehaltene, im Körper steckengebliebene Lebensenergie verstehen, ist es sogar falsch, gegen sie zu kämpfen. Wir können sie nicht loswerden, aber wir können sie transformieren."

Ich bin gespannt auf mehr.






Dienstag, 2. Juli 2024
Verrückte Mütter.
Durchgerungen und in der Klinik angerufen. Ob meine Mutter noch im Haus ist? Einen Moment. Warteschleife. Ja, Ihre Mutter ist noch bei uns, aber sie möchte im Moment nicht telefonieren.

Seit gestern denke ich viel über den Text von Tijan Sila nach, "Der Tag, an dem meine Mutter verrückt wurde", hier auf den Seiten des Bachmann-Preises 2024 nachzulesen bzw. nachzusehen/zuhören.

Ja, es ist ein Prozess, dieses Verrücktwerden. Und doch gibt es auch bei mir einen Tag, an dem die Verrücktheit meiner Mutter unumkehrbar wahr wurde. 2. Januar 2010. Tijan Sila findet Worte für Dinge, für die ich keine habe, oder bei weitem nicht so schöne, so eindringliche. Und doch bleibt er bei aller Wucht leise. " [...] das Nebeneinander von Wut und Wahn sollte ein wesentliches Merkmal der Krankheit meiner Mutter bleiben. Ihre Mimik war nun eine Gardine, hinter der sich ein Einbrecher versteckte - die Schizophrenie." Was für ein Bild!

Das Trauma ist ein anderes. Die Folgen sehr ähnlich. Auch für meine Mutter ging es in ihrer Kindheit ums Überleben. Auch sie stürzte sich "unerschrocken, wie sie nun mal war, sich mit Anlauf [in das Verrücktwerden] hinein[...]" und hätte ich nicht angefangen mich von ihr zu distanzieren, wäre auch ich wie sein Vater "auf allen Vieren zum Schlund" gekrochen.

"Für einen Augenblick hatte ich das kindliche Bedürfnis, meiner Mutter das zu sagen, was sie hören wollte [...]. Einen Wimpernschlag lang war ich gewillt, mit ihr wahnsinnig zu sein, damit sie nicht aufhörte mich zu lieben.

Ich weiß nicht, was Tijan Sila spürt, wenn er das schreibt. Ich weiß, dass es mir sehr weh tut es zu lesen. Ich wusste immer, dass es unsere Beziehung zerrüttet, wenn ich nicht (weiter) mit ihr verrückt werde. Oder vielleicht, dass ich meine Hoffnung auf eine bessere Beziehung, die eh schon immer eine schwierige, schmerzhafte und toxische war, aufgeben muss. Auch den Tag weiß ich noch genau. Es war, als ich dem Therapeuten sagte: "Wenn ich wüsste, dass mein Leben so weitergeht wie bisher, dann würde ich es einfach gar nicht mehr leben wollen. Keine Suizidhandlung. Aber ich würde es einfach nicht mehr haben wollen." Das war der Anstoß für die Klinik. Und ich traf mit Haut und Haaren die Entscheidung gesund sein zu wollen. DA zu bleiben. So wie Tijan Sila. Nicht DA im Sinne von "am Leben". Sondern eben da. Soviel Kraft in diesen zwei Worten, "Bleib da."

Ich danke Tijan Sila für seinen Text.

Seelenheil ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment