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Montag, 7. Februar 2022
Genervt
Heute fürs Yoga angemeldet und auch hingegangen. Dort aber ein echt komisches Gefühl bekommen. Es sind einfach zu viele Leute auf zu wenig Raum bei den aktuellen Zahlen. Bin ich aufgestanden und gegangen. Am Empfang teile ich meine Begründung mit. Bei einer Inzidenz von über 1.000 mit 17 Leuten in dem Raum. No way. Jetzt weiß ich mich bald gar nicht, was mich mehr nervt. Die Pandemie ansich, oder die grassierende Dummheit. Antwortet der Fitness-Typpi: "Ja, leider sind das ja die aktuellen Vorschriften." Klar. Wer kennt sie nicht, die Mindest-Teilnehmerzahlen aus den Corona-Vorschriften. ?!?!?!?!?!?!?

Gelesen
In der ZON: "Eizellenspende: Kein Kind ist illegal?"

Bei mir verhält sich das so: ich habe bereits seit einigen Jahren eingefrorene Eizellen. Ich hatte Glück, mit einem Zyklus konnten 21 Eizellen entnommen werden. Realistisch betrachtet gehe ich davon aus, dass ich sie nicht mehr benötigen werde. Ansonsten würde das erst Myom-Entfernung etc. pepe heißen, das konnte ich damals ja nicht ahnen, und dann werde ich demnächst halt doch schon 42.

Tatsächlich halte ich die Eizellen noch, in der Hoffnung, sie vielleicht doch verkaufen zu können, legal, irgendwann. Was soll ich sonst damit tun? In den Müll? Wäre das irgendwie besser? Wenn ich damit einem anderen Paar helfen könnte? Oder vielleicht sogar einer alleinstehenden Frau, möge sich dieses politische Wunder irgendwann ereignen? Ich sage hier bewusst nicht alleinstehender Mann, denn er hat nun mal nix, wo man es einpflanzen kann. Aber das ist dann sicher nur eine Frage, bis jemand dieses Thema aufwirft. Sonst fühlt sich Mann sicher diskriminiert.

Ja, mich selbst kotzt auch dieser Fokus auf Kleinfamilie und Kinderkriegen in der Gesellschaft an, denn ich krieg auch gut zu spüren wie es ist, keine Kinder zu haben, keine kriegen zu können. Insofern: ich verstehe die Debatte. Natürlich besteht die Möglichkeit, anderweitig Sinn zu finden. Aber glauben sie mir: selbst wenn man nicht unbedingt einen riesen Kinderwunsch hatte, ist es etwas ganz anderes, wenn man sich nicht mehr frei gegen Kinder entscheiden kann. In langen Gesprächen mit der Frauenärztin wurde mir auch klar, dass es viele andere Frauen meines oder fortgeschritteneren Alters gibt, die zwar ebenfalls nie einen ausgeprägten Kinderwunsch hatten, und trotzdem der Phase eintretender Unfähigkeit zu Gebären, sei es hormonell oder anderweitig bedingt, mit großer Trauer begegnen. Es sprechen so wenige darüber, auch ich ja nicht, es ist schambehaftet, schwierig, in dieser Gesellschaft. Und auch schwierig, sich nicht über Kinder (und Partner, in meinem Fall) zu definieren in der Gesellschaft. Klar nicht für alle. Aber für viele eben doch.

Und natürlich besteht dann da bei der Eizellenspende noch das Problem der Ausbeutung von Menschen in präkeren Situationen. In meinem Fall ist alles schon da. Es müsste sich nur jemand holen (dürfen). Tja.


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