Sonntag, 1. März 2020
Morgen steht die letzte klassische Klausur im Rahmen des Studiums an. Im Sommer gilt es noch eine Hausarbeit zu schreiben. Geplant war ab Herbst die Bachelor-Arbeit, aber die Wahl- und Vergabefristen sind so unglücklich, dass man wohl erst Ende Januar damit starten kann. Hätte ich mich vorher schlau gemacht, hätte ich einige Module anders gelegt, aber et kütt wie et kütt. Bedeutet von September bis Ende Januar: Leerlauf (abgesehen vom Brot- und Butterjob, und ja, vergleichsweise ist das dann echt Leerlauf). Das wird ungewohnt, ist aber sicher eine gute Idee. Im Hinterkopf nach wie vor die Südafrika-Idee.

In der neuen Welt arbeite ich seit letztem Juli in einem anderen Projekt. Das langweilt mich unglaublich. Der Kollega meinte, dass mein autonomes Wirken in dem Projekt davor allerdings auch sehr untypisch für eine HiWi-Tätigkeit gewesen sei. Aufgrund all der Umstände werden nun zwei Optionen geprüft: entweder im Brot- und Butterding 4 Stunden pro Woche aufstocken, oder in der neuen Welt nach einem neuen Bereich umsehen. Von Wissen allein wird man nicht satt. Also.. mal sehen.

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Dienstag, 18. Februar 2020
Gemischtes zwischendurch
Heute Nacht war ich mit F. in Bayreuth Drogen kaufen, also für ihn. Ich wollte keine. Das war eine Aktion. Völlig irrer Dealer auch. Und Bayreuth war die Mischung aus einer Großstadt, die ich nicht kenne, und einem vietnamesischen Bergdorf. Sehr interessant. Vor allem auch Flora und Fauna.
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Soweit ich das mitbekomme, wird im Brot- und Butterjob gerade einigen ziemlich übel mitgespielt. Das sind seit einigen Monaten kuriose Zeiten. Etliches mehr als fragwürdig. Eine Kollegin meinte heute: "Mal sehen, wie lange meine Energie das noch mittragen kann", und damit meinte sie nicht nur ihre Kraft. "Toxisch ist das irgendwie geworden", hängt sie hintendran. Mhm ja, ich weiß manchmal auch nicht wie ichs aushalte. Manchmal halte ichs ja auch nicht aus, sondern lasse der aufgestauten Wut und Fassungslosigkeit freien Lauf. Zum Glück meistens dort, wo es ok ist. Vielleicht funktioniert das alles noch, weil ich Glück mit meinem Team habe. Und ich weiß, dass mich das Studium irgendwann von dort wegbefördern wird.
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Neulich nachts das erste mal in meinem Leben so starke Regelbeschwerden gehabt, dass ich stundenlang nicht schlafen konnte. Um 2 Uhr beschlossen, dass ich dann auch einfach netflixen kann während ich meine Wärmflasche umklammer. In einstündigem Rhythmus immer mal Schmerztabletten nachgeworfen, ohne Effekt, oder jedenfalls bis 5 Uhr. Dann wenigstens für 2 Stunden die Augen zugemacht. Ich hatte ja keine Ahnung, was manche Frauen jeden Monat so aushalten müssen. Aber warum denn ausgerechnet noch auf den letzten Metern? "Das ist das letzte Aufbäumen, Oka!" frotzel die N. Pf.
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Ansonsten. Schrabbe am Limit rum. Anfang März Klausur. Froh wenns rum ist.
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Achja: und Meister Yoda sieht aus wie eine Mischung aus Dustin Hoffman in "The Meyerowith Stories" und Peter Riegert in "Unbreakable Kimmy Schmidt".

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Donnerstag, 13. Februar 2020
Mit der Popakademie haben wir das musikalische Glück direkt vor der Haustür. Heute gab der Studiengang "Weltmusik" sein Semesterabschlusskonzert, leider viel zu kurz, dafür umso beeindruckender.

Was für ein Augenschmaus, den jungen Musiker*innen zuzusehen, vom Hörgenuss ganz zu schweigen. Finger fliegen über Bağlama, Bass, Piano, Akkustikgitarre, Trommeln, wirbeln am Schlagzeug. Wie die Musiker*innen einer Band untereinander kommunizieren, sich anerkennend zunicken, anstrahlen. Ihre Spielfreude nimmt den ganzen Raum ein. Und so eine unterschiedliche Mimik beim Musizieren. Jede*r ist ganz vertieft in die Musik, in sein Instrument, und doch völlig da und in Interaktion mit den anderen.

Spannend war auch das Publikum. Es teilte sich in Menschen, die 15-20 Jahre jünger und 15-20 Jahre älter waren als ich. Bei den jüngeren Geschlechterdiversität, bei den älteren bis auf eine Ausnahme Männer. Das meine ich ohne jede Wertung, nur interessiert. Woran mag das wohl liegen? Vielleicht war es aber auch nur Zufall.

In jedem Fall war es: ein fetzen Musikerlebnis.

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Dienstag, 31. Dezember 2019
Gute Reise!
Kommen Sie gut ins neue Jahr und möge Sie dort das Allerbeste erwarten.







Dienstag, 31. Dezember 2019
Fort seit 30.12.18
Heute war ich in der Sauna, mit K., und habe oft an dich gedacht. Was ich da so gedacht habe, zwischen den schwitzenden Leibern, das hätte dich amüsiert. Weißt du noch? Kurz nachdem wir uns Anfang der Nuller Jahre kennengelernt haben, waren wir mal in diesem Hotel Spa. Dort gab es ein türkisches Dampfbad. Wir waren die einzigen Gäste. Du saßt mir breitbeinig gegenüber und freutest dich ganz offensichtlich, mich zu sehen.

Du fehlst immer noch unfassbar. Und um das auszudrücken fehlen mir nach wie vor die Worte. Aber so banal es auch klingen mag - du lebst in so vielem und vielen weiter.

Nein, es passen keine Worte.

Auf dich!

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Mittwoch, 25. Dezember 2019
Heiligabend.


Mit Foodporn hab ichs eher nicht so. Deswegen gibts nur ein Nachher-Foto. Köstlich wars. Entenbrust mit Ricotta-Klößchen auf Karotten-Pflaumen-Gemüse an Teriyaki-Soße. Vorab ein kleiner gemischter Salat mit Körner-Vielfalt. Und zum Abschluss Panna Cotta mit Himbeersoße. Dazu brachte der Kollega deliziösen Weißwein.

Wir sind sehr dankbar, dass es uns so gut geht, der Kollega und ich (Kollega muss den Namen nochmal ändern. Ich hatte ja keine Ahnung was es mit diesem Gangsterdings da auf sich hat. Der Kollega ist gar nicht wie dieser Kollegah). Kollega wollte eigentlich zu seiner Familie nach Griechenland fliegen, aber über Weihnachten sind die Flüge für Menschen in temporärer Arbeitslosigkeit nicht erschwinglich. Es war mir eine Ehre uns zu bewirten. Der Kollega ist nun nach Hause gerollt, und ich rolle gleich ins Bett.

Eine zauberhafte Weihnacht Ihnen allen. Möge es Ihnen gut ergehen.






Montag, 16. Dezember 2019
Booooooom Südafrika.
Während meines Erststudiums wohnte ich nach meinem Auslandssemester in Südafrika eine Zeit lang mit Kommilitone A. und seiner Freundin M., die auch mit uns studierte, in einer WG.

Nun ist es so, dass ich nach meinem derzeitigen Bachelorstudium gerne noch einen Master machen möchte. Da ich mir gut vorstellen kann nochmal befristet ins Ausland zu gehen, ziehe ich dafür z.B. auch Holland oder Belgien in Betracht. Schwanke aber auch zwischen Berlin (endlich mal näher an N.), Mannheim und Heidelberg (letztere praktische Gründe).


Heute Nacht dann studierten A. und M. das gleiche wie ich derzeit. Wir unterhielten uns über die Zeit nach dem Bachelor. "Ich will auf jeden Fall den Master noch machen. Was hast du geplant?" fragte ich A.

"M. und ich überlegen ihn in Südafrika zu machen." Völlig entgeistert starrte ich ihn an und sagte: "Das ist ja genial! Warum bin ich denn da nicht selbst drauf gekommen? Ruft euch Afrika auch immer noch? [A.d.R.: die beiden waren gar nicht mit in Afrika aber was soll man machen] Es ist wie Heimweh, nicht wahr? Vielleicht habe ich bisher nur wegen der Katze ans europäische Ausland gedacht. Weißt du, das ist echt ein Problem. Ich mein, ich kann die Katze doch nicht für ein Jahr mit nach Südafrika nehmen. Oder?"

Mit diesem Satz noch vor dem Wecker aufgewacht. Erster Gedanke, so war es: "Booooom shit. Da ist jetzt aber eine Bombe in dir explodiert."

Noch im Bett die Uni gegooglet. Sie haben diesen Master. Und er dauert dort wirklich nur ein Jahr (in D zwei). Es ist sicher so gut wie unmöglich dort tatsächlich einen Platz zu bekommen. Und doch... aber ich kann die Katze doch nicht weggeben. Und auch nicht mitnehmen. Oder?

Boooooom shit.






Dienstag, 10. Dezember 2019
Nicht so gute Neuigkeiten, was Mama betrifft. Irgendwie kam sie nun auf den Trichter, dass Kiffen sicher hilft bei ihrer Symptomatik und fragt mich nach Stoff. Erst gedacht: oh gute Idee, das entspannt sie sicher etwas. Aber dann ist mir das eigentliche, so gut verdrängte Problem wieder eingefallen. Das Kiffen ist ja nun sehr ungünstig für jemanden mit Schizophrenie bzw. Psychosen. Sie telefoniert inzwischen laut meinem Bruder in der Heimatstadt bei den Söhnen ihrer Verflossenen rum. Zum Glück lehnen die ab. Phu.. Was das wieder wird.. wir sind in Alarmbereitschaft.

Der Kollega fragte neulich genauer nach ihrer Symptomatik und meinte, vielleicht ist sie falsch diagnostiziert. Ausschließen möchte ich das nicht, es ist alles so atypisch bei ihr.

Lieber noch ein bisschen schönes zur Nacht:

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Frost, der auf Herbstlaub glitzert.

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Gestern bestaunt uns in Yoga beim Feueratem vor dem Fenster ein Eichhörnchen. Feueratem fiel dem Lachen zum Opfer.

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Überlege, um meinen 40. rum an die Nordsee zu fahren. Seelenfutter dringend benötigt.

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Die Hochzeit des Figaro geht eigentlich auch immer.







Montag, 9. Dezember 2019
Das Wesentliche bleibt hier außen vor. Das ist ein bisschen schade denn es geht so viel in mir um. Aber es mag sich keinen Weg raus bahnen. Dafür wildes Kopfkino in den nächtlichen Träumen, bei mir stets ein Indikator für ein bewegtes Seelenleben.

Ansonsten: heute im "wach"-Kino gewesen, in dem Dokumentarfilm "Die Götter von Molenbeek". So ganz ist nicht klar, ob nicht doch die ein oder andere inszeniert oder gesteuerte Szene dabei ist. Aber vielleicht ist das ja gewollt. Ansonsten ist das ein feinsinnger und berührender Film zu einem schweren Thema - das gar nicht so schwer sein müsste. Einmal mehr f**** mich die Absurdität "Religion" in den Kopf. Die Jungs sind sich zwar der Unterschiedlichkeit ihres Glaubens bewusst, aber für ihre Freundschaft scheint es schlichtweg keinerlei Rolle zu spielen. Es könnte so einfach sein.

Als ich die Wohnungstür hinter mir zuschlug um Richtung Kino zu starten, fragte ich mich kurz verwirrt, warum meine Hand nicht das Schlüsselbund hielt um die Tür von außen zuzusperren. Der Schreck fuhr in alle Glieder. Zum Glück hatte eine Bekannte vom letzten Katzensitting noch einen Schlüssel, den sie mir nach dem Kino vom Balkon warf (oh Julia... eine Liebesromanze? Aber nein, eine Magen-Darm-Affäre).

Seit ein paar Tagen im Ohr: Hannes Wader mit "Heute hier, morgen dort". ""Manchmal träume ich schwer... "







Mittwoch, 20. November 2019
Filmtage - Tag und Nacht 2: Donnerstag
[Hier geht's zu Tag 1.]

Den Vormittag vertingeln wir mit Schlafen, Frühstücken, Körperhygiene und Gespräch. War in der Nacht zuvor doch mehr Alk als gedacht, spricht der Körper.

Um 13:15 Uhr dann der erste Film des Tages: Family Romance, LLC. von Werner Herzog, in Japan gedreht. Was erst völlig grotesk wirkt, scheint mit fortschreitender Filmdauer immer mehr im Bereich es Möglichen zu liegen. Nein nicht nur das, eigentlich direkt um die Ecke, und man kann es schon erkennen. Zwischen Belustigung und Grusel. Erheitert hat mich die Idee künstlicher Fische in Aquarien, die umherschwimmen wie echte. Auch abgesehen davon: sehenswert.

Am Nachmittag hat Katinka einen Termin. Ich nutze die Zeit um durch die Stadt zu schlendern. Welche Läden haben zugemacht, wie ist der Leerstand, wie fühlt es sich an.



Aus sentimentalen Gründen gibt es beim Lieblingsmetzger ein Brötchen mit Mailänder Salami und saurer Gurke. Gut gestärkt suche ich mein altes Gymnasium auf. Es riecht noch wie damals, abgesehen davon hat sich einiges positiv entwickelt.

Katinka kommt nach, wir wandeln durch das Gebäude und gehen aufs Schulklo unterm Dach. Dort kein heimliches Rauchen. Dafür Wein des Lebens.





Um 18:15 der nächste Film: Deux Moi/ Einsam zweisam, ein französischer Film von Cédric Klapisch. Vorhersehbar, wunderbar leicht und herzerwärmend. Tut auch mal gut. Einprägsam weil es so gut auf den Punkt bringt, was eigentlich mein Problem mit Tinder & Co. ist: das Gespräch mit der Therapeutin, das auch im Trailer zu sehen ist (s. Link).

Langsam macht sich der Schlafmangel bemerkbar, aber aufgeben is nich. 20:45 Uhr: Kopfplatzen. Uff. Starker Tobak zur Nacht. Max Riemelt spielt (ziemlich stark) einen pädophilen Mann, der mit bzw. gegen seine Neigung kämpft. Stark ist auch, dass so ein Film gezeigt wird. Am Ende des Films berichten Max Riemelt, Savas Ceviz und Team dem Publikum über die Hintergründe. Was mich doch überrascht hat: die Suche nach Koproduzenten gestaltete sich eher schwierig. Kaum einer wollte an das Thema ran. Gut, dass sich jemand gefunden hat!



Nach dem Film ist es ein bisschen verkehrte Welt. Während ich früher keine Party auslassen wollte, zieht es mich dieses Jahr schon am Donnerstag ins Bett. Katinka hingegen, die ich sonst meistens motivieren musste, zieht es raus ins Nachtleben.

Wir gehen in die Weiße Wand, dort treffe ich einen Freund, der inzwischen in Nürnberg wohnt. Normalerweise haben wir einen Traditionstermin während der Filmtage: fränkische Delikatessen verköstigen. Diesmal finden wir kein gemeinsames Zeitfenster. So bin ich froh, dass wir wenigstens in der Bar Zeit für ein Gespräch finden. Danach möchte Katinka zu einer Party. Ich klinke mich aus und gehe noch eine Runde in die Kneipe zu G., P. und weiteren Menschen. Aber die Luft ist raus bei mir. Wenig später ruft zum Glück Katinka an. Sie ist auch bereit für die Heimkehr. Späte Filme verschieben das Zeitgefühl. Während wir glauben heute früh dran zu sein, ist es doch schon wieder fast 2 Uhr als wir im Bett liegen.

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