Donnerstag, 10. Dezember 2015
okavanga, 18:39h
Entzückend wie sich meine Frauenärztin über meine Gebärmutterschleimhaut und das Eibläschen freut. Biologisch bin ich wohl noch ganz großes Kino.
Kurz bin ich versucht, den Beitrag der Kategorie "Sti Sta Stöckchen" zuzordnen.
Kurz bin ich versucht, den Beitrag der Kategorie "Sti Sta Stöckchen" zuzordnen.
Montag, 30. November 2015
Wenn eine Grippe so wenig greifbar wäre wie Depressionen
okavanga, 17:02h
Samstag, 21. November 2015
okavanga, 17:44h
Und nach jedem Tutorium einmal mehr die Frage: echt jetzt?
Schnell in den Taunus und Frust vergessen.
Schnell in den Taunus und Frust vergessen.
Samstag, 26. September 2015
Crazy K.
okavanga, 00:34h
Heute habe ich das erste mal seit über drei Jahren K. wieder getroffen. Crazy K., mit dem ich so ziemlich die lustigsten, wildesten und kuriosesten Nächte meines bisherigen doch gar nicht so unbewegten Lebens verbracht habe (und das wo wir uns niemals auch nur annähernd sexuell näher gekommen sind). Mit dem verrückten Isländer, mit the fucking guy on xtc, mit in die Hose pissen vor Lachen. Und mit einem Fremden nach Hause gehen wollen und mich nach dem Klogang doch spontan für einen anderen entscheiden, der gerade erst zur Tür reinkommt... Habe ich eigentlich je von P. erzählt? Auch eine interessante Geschichte, und vielleicht doch so irrelevant...
War das ich? Ja man. Ich bin so nicht mehr, aber crazy K. und die Erinnerung an.. DAS ... hat mir echt gefehlt. Das wird mir klar während wir uns gegenübersitzen, er seine Pizza in sich reinschaufelt, ich meine Pasta. Während wir uns im gedimmten Licht eine Flasche Weißwein teilen, und sowohl über das Jetzt und weitere Pläne, aber auch über das Gestern sprechen.
K. lebt inzwischen in Amerika, hat einen amerikanischen Arbeitsvertrag, verdient einen Scheißhaufen voll amerikanischer Kohle, hat eine amerikanische Freundin und kommt nur noch 2-3 mal im Jahr nach Deutschland. Dass ich diesmal darauf bestehe dass wir uns sehen liegt vor allem an Dr. W., den ich neulich an seinem Lehrstuhl und Institut getroffen habe. Kaum zu glauben, dass wir zu dritt vor 6 Jahren noch hinterm Club standen und uns fragten, wie wir jetzt am unauffälligsten das Pep ziehen.
Dieser Abend belebt eine Seite in mir, die in ihrer Gänze nicht gesund für mich wäre, die aber anteilig ihre Berechtigung hat, und die ich nicht beerdigen darf. Sie will gefüttert werden. Nicht mit Chemie: das letzte mal ist über 14 Monate her und wird auch bis auf weiteres nicht mehr stattfinden. Aber mit Verrücktheit.
Gegen 21 Uhr reibt K. sich die Augen: "ahjoo, jetzt bin ich doch ganz schön miid." Ich auch, sage ich, und lächel. Wir trinken aus und brechen auf. K. fährt mich. Ein gebürtiger Pfälzer kann das wohl. Ich könnts nicht mehr. Ein bisschen verpeilt ist er dann aber doch noch. Zum Glück. Ich könnte es nicht ertragen wenn er nicht ein bisschen er selbst geblieben wäre. Erzählt mir von amerikanischen Einreisebedigungen, Arbeitserlaubnis, und dass die dort letzten Endes selbst alle keinen Plan hätten. Und während er von der Planlosigkeit der Amerikaner erzählt, fährt er mich nach Hause, obwohl ich eigentlich gesagt hatte, dass ich zur Arbeit muss, weil dort mein Fahrrad steht, und ich das Fahrrad übers Wochenende brauche.
Während wir durch meinen Kiez fahren, werde ich ein bisschen melancholisch. Früher hätten wir gar nicht nachgedacht, sondern hätten uns angeschaut, genickt und gesagt: alla guuud, rein do! Und wären in der nächstbesten Kneipe abgestürzt, wiehernd vor Lachen.
Anstandslos wendet K. vor den Kneipen und fährt mich zur Arbeit. Wir wiehern auch so vor Lachen. Und trotzdem.. ich hätte mich überreden lassen. Hätte es zwar morgen bitter bereut, aber für heute die Begegnung gefeiert.
So sitze ich nun vorm Rechner und schreibe das. Und während ich tippe schreibt K. mich an und sendet die versprochene gut-angekommen-Botschaft, und fragt, ob ich nicht morgen zum Herbsten kommen will. Das hätten wir dann früher wohl eher nicht gepackt. Aber so ist das eine echte Option.
Alles schon OK so. Momente, in denen ich mein Leben liebe. Das Gestern, Hier, Jetzt, und bestimmt auch irgendwie oder irgendwann das Morgen.
~ Auch wenn es sicher wieder nur für einige Wochen online ist, so ist es dennoch sehr passend für jetzt: "Herbst 2015" von jemandem
War das ich? Ja man. Ich bin so nicht mehr, aber crazy K. und die Erinnerung an.. DAS ... hat mir echt gefehlt. Das wird mir klar während wir uns gegenübersitzen, er seine Pizza in sich reinschaufelt, ich meine Pasta. Während wir uns im gedimmten Licht eine Flasche Weißwein teilen, und sowohl über das Jetzt und weitere Pläne, aber auch über das Gestern sprechen.
K. lebt inzwischen in Amerika, hat einen amerikanischen Arbeitsvertrag, verdient einen Scheißhaufen voll amerikanischer Kohle, hat eine amerikanische Freundin und kommt nur noch 2-3 mal im Jahr nach Deutschland. Dass ich diesmal darauf bestehe dass wir uns sehen liegt vor allem an Dr. W., den ich neulich an seinem Lehrstuhl und Institut getroffen habe. Kaum zu glauben, dass wir zu dritt vor 6 Jahren noch hinterm Club standen und uns fragten, wie wir jetzt am unauffälligsten das Pep ziehen.
Dieser Abend belebt eine Seite in mir, die in ihrer Gänze nicht gesund für mich wäre, die aber anteilig ihre Berechtigung hat, und die ich nicht beerdigen darf. Sie will gefüttert werden. Nicht mit Chemie: das letzte mal ist über 14 Monate her und wird auch bis auf weiteres nicht mehr stattfinden. Aber mit Verrücktheit.
Gegen 21 Uhr reibt K. sich die Augen: "ahjoo, jetzt bin ich doch ganz schön miid." Ich auch, sage ich, und lächel. Wir trinken aus und brechen auf. K. fährt mich. Ein gebürtiger Pfälzer kann das wohl. Ich könnts nicht mehr. Ein bisschen verpeilt ist er dann aber doch noch. Zum Glück. Ich könnte es nicht ertragen wenn er nicht ein bisschen er selbst geblieben wäre. Erzählt mir von amerikanischen Einreisebedigungen, Arbeitserlaubnis, und dass die dort letzten Endes selbst alle keinen Plan hätten. Und während er von der Planlosigkeit der Amerikaner erzählt, fährt er mich nach Hause, obwohl ich eigentlich gesagt hatte, dass ich zur Arbeit muss, weil dort mein Fahrrad steht, und ich das Fahrrad übers Wochenende brauche.
Während wir durch meinen Kiez fahren, werde ich ein bisschen melancholisch. Früher hätten wir gar nicht nachgedacht, sondern hätten uns angeschaut, genickt und gesagt: alla guuud, rein do! Und wären in der nächstbesten Kneipe abgestürzt, wiehernd vor Lachen.
Anstandslos wendet K. vor den Kneipen und fährt mich zur Arbeit. Wir wiehern auch so vor Lachen. Und trotzdem.. ich hätte mich überreden lassen. Hätte es zwar morgen bitter bereut, aber für heute die Begegnung gefeiert.
So sitze ich nun vorm Rechner und schreibe das. Und während ich tippe schreibt K. mich an und sendet die versprochene gut-angekommen-Botschaft, und fragt, ob ich nicht morgen zum Herbsten kommen will. Das hätten wir dann früher wohl eher nicht gepackt. Aber so ist das eine echte Option.
Alles schon OK so. Momente, in denen ich mein Leben liebe. Das Gestern, Hier, Jetzt, und bestimmt auch irgendwie oder irgendwann das Morgen.
~ Auch wenn es sicher wieder nur für einige Wochen online ist, so ist es dennoch sehr passend für jetzt: "Herbst 2015" von jemandem
Mittwoch, 2. September 2015
Kaufen kaufen kaufen.
okavanga, 00:13h
Wenn ich tatsächlich mal einen Sender schaue der Werbepausen bringt, dann muss ich in diesen Werbeblöcken wegschalten. Nicht, weil es mich langweilt oder nicht interessiert - also das auch - aber es macht mich extrem aggressiv. Allein schon vom Zuhören, wenn ich nicht hinschaue weil ich Wäsche aufhänge oder eine Nachricht tippe: die Melodien, die Stimmen, die Texte. Unerträglich! Wie halten andere Menschen das aus?
Tatsächlich bin ich auch relativ konsumresistent. Ich kaufe mir selten neue Kleidung, Haushaltsgegenstände oder Elektrogeräte. Vieles erbe ich aus dem Freundeskreis: die meisten wollen immer das neueste Handymodell und vermachen mir ihr altes. Oder sie wollen neues Geschirr, dann bekomme ich das alte. Oder sie haben nun einen Induktionsherd, dann bekomme ich die alten Töpfe. Sogar zu meiner Anlage samt Boxen bin ich auf diese Art und Weise gelangt. Dabei schwatze ich das den Leuten echt nie ab. Die kommen immer aktiv auf mich zu. Wenn ich etwas kaufe versuche ich mich immer zu fragen: brauche ich das jetzt echt? Wielang oder wie oft kann ich das verwenden? Kann ich mir da auch irgendwo leihen oder alt geben lassen? Wenn eine Hose ein Loch hat, werfe ich sie nicht weg sondern bringe sie zur Schneiderin (ein Hoch auf sie, sie hat begnadete Hände). Ich habe immer noch die Badetücher, die meine Mutter mir vor 16 Jahren für die erste eigene Wohnung geschenkt hat, ebenso den Bratwender, die Auflaufform, ... Eklig? Hm. Über die Jahre kamen natürlich auch immer mal vereinzelt neue Dinge hinzu. Trendy und immer auf dem neuesten Stand bin ich sicher nicht. Allerdings vermisse ich auch absolut nichts (außer mehr Urlaubstage).
Dabei geht es mir primär gar nicht um das Finanzielle. Zum einen hasse ich shoppen. Wenig löst in mir größeres Unverständnis aus als die Aussage "wir gehen am Samstag shoppen" - wann wurde das eine Freizeitaktivität? Ganz zu schweigen von diesem nicht nachvollziehbaren angeblichen Schuh-Tick von Frauen. Wer hat das erfunden? Ist das echt so? Schuhe, echt? Also nichts gegen gute Schuhe, aber warum so viele?? Zum anderen weil eh schon genug Ressourcen verschleudert werden. Auch die Amazon-/ Online-Bestell-Besessenheit ist völlig an mir vorübergegangen.
Weniger resisten bin ich dagegen bei Büchern und Essen. [Ergänzung: und Hauschka-Produkten. Bisschen Weib is auch in mir.] Aber da find ich mein Geld auch ganz gut investiert.
Wie handhaben Sie das?
~ Die Toten Hosen - Kauf mich
Tatsächlich bin ich auch relativ konsumresistent. Ich kaufe mir selten neue Kleidung, Haushaltsgegenstände oder Elektrogeräte. Vieles erbe ich aus dem Freundeskreis: die meisten wollen immer das neueste Handymodell und vermachen mir ihr altes. Oder sie wollen neues Geschirr, dann bekomme ich das alte. Oder sie haben nun einen Induktionsherd, dann bekomme ich die alten Töpfe. Sogar zu meiner Anlage samt Boxen bin ich auf diese Art und Weise gelangt. Dabei schwatze ich das den Leuten echt nie ab. Die kommen immer aktiv auf mich zu. Wenn ich etwas kaufe versuche ich mich immer zu fragen: brauche ich das jetzt echt? Wielang oder wie oft kann ich das verwenden? Kann ich mir da auch irgendwo leihen oder alt geben lassen? Wenn eine Hose ein Loch hat, werfe ich sie nicht weg sondern bringe sie zur Schneiderin (ein Hoch auf sie, sie hat begnadete Hände). Ich habe immer noch die Badetücher, die meine Mutter mir vor 16 Jahren für die erste eigene Wohnung geschenkt hat, ebenso den Bratwender, die Auflaufform, ... Eklig? Hm. Über die Jahre kamen natürlich auch immer mal vereinzelt neue Dinge hinzu. Trendy und immer auf dem neuesten Stand bin ich sicher nicht. Allerdings vermisse ich auch absolut nichts (außer mehr Urlaubstage).
Dabei geht es mir primär gar nicht um das Finanzielle. Zum einen hasse ich shoppen. Wenig löst in mir größeres Unverständnis aus als die Aussage "wir gehen am Samstag shoppen" - wann wurde das eine Freizeitaktivität? Ganz zu schweigen von diesem nicht nachvollziehbaren angeblichen Schuh-Tick von Frauen. Wer hat das erfunden? Ist das echt so? Schuhe, echt? Also nichts gegen gute Schuhe, aber warum so viele?? Zum anderen weil eh schon genug Ressourcen verschleudert werden. Auch die Amazon-/ Online-Bestell-Besessenheit ist völlig an mir vorübergegangen.
Weniger resisten bin ich dagegen bei Büchern und Essen. [Ergänzung: und Hauschka-Produkten. Bisschen Weib is auch in mir.] Aber da find ich mein Geld auch ganz gut investiert.
Wie handhaben Sie das?
~ Die Toten Hosen - Kauf mich
Donnerstag, 20. August 2015
okavanga, 22:22h
Ich kann immer besser verstehen wie jemand zum Amokläufer wird. Was mich wundert ist, dass sich so viele wundern. In dieser wunderbaren Gesellschaft.
Donnerstag, 23. Juli 2015
okavanga, 13:28h
Eine Möhre für dieses Pferd bitte.
Ach es hätte schon was wenn jeder so direkt zurückbekäme was er an Leid verursacht.
Ach es hätte schon was wenn jeder so direkt zurückbekäme was er an Leid verursacht.
Samstag, 18. Juli 2015
Samtblaue Abendstunde.
okavanga, 01:37h
Auf der Mitte der Brücke kniet ein junger Vater neben seinem Sohn. Beide blicken auf den Fluß, in Richtung Nord-Westen. Am Horizont betrachten sie die Lichter und Schlote der Industriegebiete. Der Vater gestikuliert und erklärt leise. Himmel und Wolken sind in dunkle Blau- und Violettöne getaucht, durchzogen von einigen helleren Schlieren. Auf dem Wasser spiegeln sich die Farben der späten Dämmerung, sie zerlaufen in sanften Wellen. Sogar die Wiese und Gebäude am Ufer nehmen die Färbung an. Ein Moment, so dunkelblau und still wie ein Gemälde. Ein Augenblick der Ruhe, nur begleitet von dem Zirpen der Grillen, dem lauen Sommerwind und dem Flüstern zwischen Vater und Sohn.
--
Als ich mit dem Fahrrad ganz samtsommernächtlich eingelullt um die Kurve in unsere Einfahrt biege, erschrecken mich hinter der Ecke zwei Jungs, um die 6 oder 7 Jahre alt. "Buhuuuuuuu" kreischen sie fröhlich. Fast falle ich vom Fahrrad vor Schreck, muss dann aber lachen.
"Du meine Güte, ihr habt Nerven, ihr zwei!"
"Wir spionieren hier!" entgegnet der Wortführer der beiden keck.
"Was spioniert ihr denn?"
"Die Party gegenüber". Gegenüber findet eine Eröffnungsparty statt für eine kulturelle Einrichtung, draußen stehen viele Grüppchen mit überwiegend jungen Leuten, die sich an ihrem Bier laben.
"Und was habt ihr rausgefunden?"
"So einiges. Mit den bösen Männern." Ob die zwei die Pseudo-Kulturheinis genauso kacke finden wie ich?
"Welche bösen Männer???"
"Ach das spielen wir doch nur. Wir spielen hier öfters."
"Ich bin nicht von hier", meldet sich erstmals der andere Junge.
"Ja, und wir spielen das dann auch da zwischen den Autos (er deutet auf die Doppelparker im Innenhof), da sind auch böse Männer. Er ist mein Cousin (zeigt auf den Stilleren), was soll ich machen? Beaauummmm pftzöööö neeeooooowwwwwww!!!" rennt er wild mit den Beinen kickend in Richtung Mülltonnen, wo sicher die nächsten bösen Männer warten.
~ Justin Jay - You give me butterflies
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Als ich mit dem Fahrrad ganz samtsommernächtlich eingelullt um die Kurve in unsere Einfahrt biege, erschrecken mich hinter der Ecke zwei Jungs, um die 6 oder 7 Jahre alt. "Buhuuuuuuu" kreischen sie fröhlich. Fast falle ich vom Fahrrad vor Schreck, muss dann aber lachen.
"Du meine Güte, ihr habt Nerven, ihr zwei!"
"Wir spionieren hier!" entgegnet der Wortführer der beiden keck.
"Was spioniert ihr denn?"
"Die Party gegenüber". Gegenüber findet eine Eröffnungsparty statt für eine kulturelle Einrichtung, draußen stehen viele Grüppchen mit überwiegend jungen Leuten, die sich an ihrem Bier laben.
"Und was habt ihr rausgefunden?"
"So einiges. Mit den bösen Männern." Ob die zwei die Pseudo-Kulturheinis genauso kacke finden wie ich?
"Welche bösen Männer???"
"Ach das spielen wir doch nur. Wir spielen hier öfters."
"Ich bin nicht von hier", meldet sich erstmals der andere Junge.
"Ja, und wir spielen das dann auch da zwischen den Autos (er deutet auf die Doppelparker im Innenhof), da sind auch böse Männer. Er ist mein Cousin (zeigt auf den Stilleren), was soll ich machen? Beaauummmm pftzöööö neeeooooowwwwwww!!!" rennt er wild mit den Beinen kickend in Richtung Mülltonnen, wo sicher die nächsten bösen Männer warten.
~ Justin Jay - You give me butterflies
Sonntag, 12. Juli 2015
Age of Aquarius - eine Sommernacht.
okavanga, 04:30h
"Magst du nicht mal von meinem Radler trinken?"
Der Klavierengel schüttelt den Kopf: "Ne, hab mir grad nen Gin Tonic bestellt." Ernst kuckt er in sein Glas.
"Dir gehts aber gut, oder?"
"Joa, kann nicht klagen."
"Super klingt anders..."
"Ja, super wäre anders, aber ne, kann echt nicht klagen."
Ich denke an die Szene, die ich einige Minuten zuvor hinter mir beobachtet habe. Wie seine Freundin auf seinem Schoß liegt, quer, und er sie eng umschlungen hält, und frage mich, wo es denn genau hakt, für ein super. Jetzt stehen wir nah nebeneinander, den Blick Richtung Bühne. Auf einer Jubiläumsfeier des Vereins, für den wir beide mehr oder weniger aktiv sind. Eine wahnsinns Stimme steht auf der Bühne, begleitet von einer sanften Gitarre.
Wir necken uns ein bisschen, in Erinnerung an alte Zeiten. "Was glaubst du denn, wer ich bin??", fragt er empört, als ich provokativ in den Raum stelle, dass er ja dafür bezahlt werden möchte wenn wir uns sehen, in Anspielung auf unsere Klavierstunden. „Ich habe es in sehr guter Erinnerung“ nickt er bestimmt vor sich hin. Ich muss lachen. „Und in sehr lustiger“, fügt er hinzu. Ich lächel ihn von der Seite an. Ja, denke ich mir, ich auch. Und es fehlt mir. Diese unerträgliche Leichtigkeit und Naivität des Seins. Gepaart mit unverbindlicher Leidenschaft.
„Sag mal, fehlt dir das denn eigentlich manchmal? Also jetzt ganz losgelöst von mir.. so allgemein.. fehlt dir das nicht, dieses Umtriebige?“
Verunsichert weicht er meinem Blick aus „was genau meinst du denn damit?“
„Oh, ich glaube, du verstehst ganz gut, was ich damit meine.“
„Nein, ich bin mir gerade echt nicht sicher.“
„Doch, glaub mir, du weißt was ich meine. So jetzt… das Leben in einer Beziehung.. das ist ja völlig anders als vorher.“
„Du meinst, wenn man jemanden sieht und nett findet, und sich denkt: joa, den nehm ich heut gerne mit nach Hause?“
„Ja, zum Beispiel. Also wirklich losgelöst von meiner Person. Ich würde das vermutlich nie übers Herz bringen gegenüber dem Mann. Aber letztendlich… einfach diese Umtriebigkeit…“
Er schaut mir fest in die Augen, und ich sehe wie es in ihm arbeitet. Hinter ihm löst sich seine Freundin aus den Loungesesseln und nähert sich uns. Mein Blick verrät mich, und er dreht sich leicht zu ihr um. Sie greift nach seiner Hand, er nimmt sie und lässt sich von ihr in Richtung Ausgang und frischer Luft führen. Dabei dreht er sich zu mir um. „Also wenn dir das als Antwort reicht… ja.“ „Ja, das reicht mir als Antwort“, grinse ich, und spüre alte Vertrautheit. „Ja“, sagt er.. „dann ja.“
Als ich mich später von ihm verabschiede, hält er mich eine Sekunde länger im Arm als nötig. „Komm doch gerne mal vorbei, und dann sprechen wir mal darüber" flüstert er in mein Ohr. Diesmal ist es an mir keine Ahnung zu haben, ob ich das richtig verstehe. Doch meine Nerven kitzeln und ich spüre noch auf dem Nachhause-Spaziergang durch die warme Sommernacht seinen Atem an meinem Hals.
~ The Fifth Dimension - Aquarius (Let the sunshine in)
Der Klavierengel schüttelt den Kopf: "Ne, hab mir grad nen Gin Tonic bestellt." Ernst kuckt er in sein Glas.
"Dir gehts aber gut, oder?"
"Joa, kann nicht klagen."
"Super klingt anders..."
"Ja, super wäre anders, aber ne, kann echt nicht klagen."
Ich denke an die Szene, die ich einige Minuten zuvor hinter mir beobachtet habe. Wie seine Freundin auf seinem Schoß liegt, quer, und er sie eng umschlungen hält, und frage mich, wo es denn genau hakt, für ein super. Jetzt stehen wir nah nebeneinander, den Blick Richtung Bühne. Auf einer Jubiläumsfeier des Vereins, für den wir beide mehr oder weniger aktiv sind. Eine wahnsinns Stimme steht auf der Bühne, begleitet von einer sanften Gitarre.
Wir necken uns ein bisschen, in Erinnerung an alte Zeiten. "Was glaubst du denn, wer ich bin??", fragt er empört, als ich provokativ in den Raum stelle, dass er ja dafür bezahlt werden möchte wenn wir uns sehen, in Anspielung auf unsere Klavierstunden. „Ich habe es in sehr guter Erinnerung“ nickt er bestimmt vor sich hin. Ich muss lachen. „Und in sehr lustiger“, fügt er hinzu. Ich lächel ihn von der Seite an. Ja, denke ich mir, ich auch. Und es fehlt mir. Diese unerträgliche Leichtigkeit und Naivität des Seins. Gepaart mit unverbindlicher Leidenschaft.
„Sag mal, fehlt dir das denn eigentlich manchmal? Also jetzt ganz losgelöst von mir.. so allgemein.. fehlt dir das nicht, dieses Umtriebige?“
Verunsichert weicht er meinem Blick aus „was genau meinst du denn damit?“
„Oh, ich glaube, du verstehst ganz gut, was ich damit meine.“
„Nein, ich bin mir gerade echt nicht sicher.“
„Doch, glaub mir, du weißt was ich meine. So jetzt… das Leben in einer Beziehung.. das ist ja völlig anders als vorher.“
„Du meinst, wenn man jemanden sieht und nett findet, und sich denkt: joa, den nehm ich heut gerne mit nach Hause?“
„Ja, zum Beispiel. Also wirklich losgelöst von meiner Person. Ich würde das vermutlich nie übers Herz bringen gegenüber dem Mann. Aber letztendlich… einfach diese Umtriebigkeit…“
Er schaut mir fest in die Augen, und ich sehe wie es in ihm arbeitet. Hinter ihm löst sich seine Freundin aus den Loungesesseln und nähert sich uns. Mein Blick verrät mich, und er dreht sich leicht zu ihr um. Sie greift nach seiner Hand, er nimmt sie und lässt sich von ihr in Richtung Ausgang und frischer Luft führen. Dabei dreht er sich zu mir um. „Also wenn dir das als Antwort reicht… ja.“ „Ja, das reicht mir als Antwort“, grinse ich, und spüre alte Vertrautheit. „Ja“, sagt er.. „dann ja.“
Als ich mich später von ihm verabschiede, hält er mich eine Sekunde länger im Arm als nötig. „Komm doch gerne mal vorbei, und dann sprechen wir mal darüber" flüstert er in mein Ohr. Diesmal ist es an mir keine Ahnung zu haben, ob ich das richtig verstehe. Doch meine Nerven kitzeln und ich spüre noch auf dem Nachhause-Spaziergang durch die warme Sommernacht seinen Atem an meinem Hals.
~ The Fifth Dimension - Aquarius (Let the sunshine in)
Montag, 2. März 2015
okavanga, 22:56h
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