Donnerstag, 21. April 2016
Being ... whatever.
Lesung von Michael Nast besucht. Kannte vorher nix von ihm. Mag den ein oder anderen verwundern. Mich jetzt gar nicht mehr so sehr.

Quintessenz: hm. Vielleicht fällt mir morgen mehr dazu ein.

[Edit] Wie schön. Dass dieser minimalistische Beitrag zur Lesung des Autors der "Generation Beziehungsunfähig" (musste jetzt echt nochma kurz bingen) direkt folgen darf auf "being single" und "not being single".

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Montag, 18. April 2016
Not being single.
Aus meinem Fenster habe ich einen tollen Blick nach unten auf den Kanal. Gerade: Sonnenuntergang. Allein dafür liebe ich diese Wohnung jeden Tag aufs Neue.

Just in diesem Moment sind unten einige Männer und Frauen eifrig am Werkeln. Haben einen kleinen roten Teppich ausgerollt in Richtung Wasser und Herzchenluftballons ans Geländer der Plattform über dem Wasser gebunden. Zwischen dem vorderen Ende des roten Teppichs und dem Geländer liegen in einem Halbkreis angeordnet viele rote ..ich weiß nicht. Für Rosenblätter sind sie fast zu groß? Vielleicht viele kleine rote Minikissen? Dazwischen stehen kleine Teelichter. Jetzt zünden die Frauen die Kerzen an.

Es sieht wunderschön aus, ich habe Gänsehaut, bin berührt von diesem Ereignis, das mich eigentlich nichts angeht. Werde mit den Jungs, die von einem Bein aufs andere treten, nervös und will wissen, wie es weitergeht. Eine junge Frau gibt Anweisungen, gestikuliert. Andere nicken. Ich glaube, es gibt Schilder. Was steht wohl auf ihnen?

Der Himmel färbt sich orange. Nun auch Kerzen links und rechts vom roten Teppich. Bitte, liebe Nacht, möchte ich rufen, warte noch ein bisschen. Ich werde ganz aufgeregt. Nun auch Kerzen auf dem Geländer. Oder nein - Fackeln. Wie hübsch. Und hinter allem die Sonne als riesen Feuerball. Ich öffen das Fenster. Höre aufgeregte Stimmen, die ich nicht verstehe. Muss endlich Türkisch lernen, denke ich mir einmal mehr. Ich will meine Nachbarn gerne mehr verstehen. Könnte ein Foto machen, empfinde das aber als falsch. Es ist ihr Moment, und der soll es auch bleiben.

Mal sehen wie es weitergeht. Denke mir, dass es gerade ehct egal ist, welche Sprache das ist. Das ist eine internationale. Oh ist das schön, wirklich. Die Sonne versinkt jetzt hinter den Häusern am Horizont. Mein Windspiel aus Thailand klimpert ganz leise. Mein Handy klingelt, aber ich kann nicht rangehen, sitze wie gebannt an meinem Tisch und schaue aus dem Fenster.

Langsam wird es ernst. Am Ende des roten Teppichs, hinter den roten Kisschen und Kerzen, vor dem Wasser, steht ein Mann. Genau in der Mitte. Mit einem Rosenstrauß. Eine junge Frau verteilt Schilder. Traue mich nicht zu schreiben, was darauf steht, weil ich nicht weiß, was vielleicht ein Name ist (das erste Schild?), und was ein anderes Wort. Der Name gehört nicht hier her.

Der Himmel ist rosa, die Wolken lila, violett. Der Wind trägt Lachen durch die Luft. Die zwei Männer mit den Schildern stehen nun links und rechts von dem Mann in der Mitte.

Und jetzt: Musik! Ein Akkordeon, und ... ist das eine Klarinette? Ich bin so schlecht in Blasinstrumenten. Es klingt schön. Ich mag diese Art von Musik.

Eine junge Frau kommt, schreitet über den Teppich. Vor dem Mann angekommen, schweigt die Musik. Der Mann übergibt der Frau die Rosen. Schweigen. Dann freudiges Johlen. Jemand schmeißt etwas ins Wasser. Die Musik spielt. Konfettikanonen. Zwei Frauen halten das Ereignis mit ihren Handies fest. Die beiden frisch Verlobten - also danach sieht es jedenfalls aus :-) - tanzen. Alle umarmen sich. . Es wird gejuchzt und geklatscht. Und ich, ich genieße die Musik und freue mich mit diesen mutigen Menschen.






Samstag, 2. April 2016
Scheiss doch der Hund drauf. Denk ich mir. Wenn ich weggehe sprechen mich immer nur die Peinlichen oder Verhungerten oder Vollpfosten an. Immer. Nein, ich mach das nicht an diesen zwei Fällen fest, sondern an allen, denen ich in meinen 36 Jahren großteils begegnet bin. Ich bin nicht blöd. Ich raffe, dass mich nur Vollidioten ansprechen. Mich. 1,80 gr0ß, blond, schlank, mit gutem Gesicht, gutem Arsch, und guten Titten - trotz 36. IQ über 130. Und wen interessierts? Vollpfosten. Ich bins leid. Ich hab die Schnauze voll. "Warum hast du keinen Mann????" Frag doch mal die beschissenen Männer in ihren kranken feigen Beziehungen.

Ich zertrümmer die Fernbedienung auf dem Massivholz. Stelle das Weinglas... übereifrig ab... scherben um mich rum. Den Rest des Glases schmeisse ich aus dem 3. Stock. Fickt euch. Fick dich. Du hasst dich.

Lass uns Speed ziehen Baby. Scheiss auf die Therapie. Fürchte ich hab keins im Kühlschrank. Geh trotzdem nachsehen.

Ok es ist was da, das drei Jahre alte Zeug. Seit fast zwei Jahren clean. Scheiss drauf. Rein damit. Riecht und schmeckt wie scheisse. Vielleicht wirkts auch so. Wir werden sehen.

Ich schreibe D. weil ich denke: das kannst du nicht bringen. Mit ihr weggehen, vor deiner Haustür, mit ihr feiern, und sie dann einfach stehen lassen, weil dich die falschen Typen ansprechen. ich frage wo sie ist. Erreiche sie per tel nicht. auf ner app schreibt sie. ich soll kommen. ich will kommen, aber ich habe hier schlamassel angestellt, mit scherbven, ich will nicht dass die katze sich verletzt wähzrend ich dann weg bin. schreibe ich, dass ihc staubsauge. hole den staubsauger. fuck ich habe keinen beutel mehr wegen dem urlaubsthema.

hole den kehrbesen. Glasscherben all over. ich fege. und fege. da in der ritze. da unterm stuhl. auf dem laminat. mit kehrbesten. keine chance. ich gehe jetzt los. un dhoffe das beste für diese nacht.


digdigdiggede digdigdigedde... der Typ ist gefühlt 20 Jahre jünger als ich. Pervers attraktiv. Ich würde ihm nur zu gern glauben. leider bin ich nicht 20 Jahre jünger als ich. Wow wann ist diese Jugend so wahnsinnig attraktiv geworden. Du siehst maximal aus wie 26. Ja ne is klar. Ich frage nach Stoff, sie leugnen, tun komisch, irgendwann stehen wir oben, sie schieben mir eine Pille in den Mund und lachen dabei so sehr, dass ich sie wieder ausspucke und sage: ne danke. "Du hast echt Zwänge". Wenn das Zwänge sind: you're welcome. ich tanze und sehe sie aus den Augenwinkeln. Liefer wohl nicht als peinliche Alte die gewünschte Performance ab, wie auch, das Teil ist ausgespuckt, ich tanze, es ist ok, ein anderer kommt, und noch ein anderer, mit letzterem rede ich viel, aber am Ende siegt die Ratio. Was wollt ihr. Nichts. Gute Nacht. Und Tschüss. Kein Aufwiedersehen. Denn ernsthaft. Hallo?






Donnerstag, 31. März 2016
Gedankenfetzen
- Vorgängerin auf Toilette hat wohl Spray nach ihrem Geschäft versprüht. Neue Geruchskomposition: "Kacke auf Blumenwiese".

- Das Schwein von Gaza - zum Quieken.

- Mann mit Fetisch für erstgeborene Betriebswirte, fränkischen Dialekt und Frauen gleicher Ethnie. Also ein Mann. Nicht mehrere. Manchmal wundert man sich nicht mehr.

- anderer Mann - der gefällt.

- Beschluss der Woche: unbequemer Mitarbeiter zu werden. Erste Maßnahmen erfolgreich eingeleitet. Chefin merkelt allerdings. Mir egal. Hab grad so Rückenwind.

- Dota - Grenzen ..."warum schützt man die Grenzen der Staaten so gut und die Grenzen der Menschen so schlecht?"






Mittwoch, 30. März 2016
Champagner!
2,3 Es gab noch eine Gutschrift - 2,0 ... Juhuuu - immerhin und wider jeglicher Prognose nach getaner Arbeit. Ich bin so stolz auf mich.







Montag, 28. März 2016
So, jetzt hier also Partnerbörse. Chrchrchr. Ich feier schon jetzt.

Vielleicht berichte ich auch bald vom Urlaub. Das würde ich aber gern mit Fotos machen. Der Foto ist aber gerade in einer luftdicht verpackten Plastiktüte, weil das Gründe hat, die ich vielleicht erläuter wenn ich vom Urlaub berichte. Hihi. Chrchrchr.

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Mittwoch, 2. März 2016
Über die Jahre völlig vergessen wie sich das vor der Prüfung anfühlt... Jetzt bloß nicht die Nerven verlieren. Einatmen... Ausatmen... Und los geht's.






Dienstag, 23. Februar 2016
Einen magischen Abend verbracht mit Joachim Króls wunderbarer Stimme im Ohr, Josef Brustmann an der Zither, und vor den Augen einen funkelnden Sternenhimmel.

Ich sehe oft um Mitternacht,
Wenn ich mein Werk getan
Und niemand mehr im Hause wacht,
Die Stern´ am Himmel an.

Sie gehn da, hin und her zerstreut
Als Lämmer auf der Flur,
In Rudeln auch und aufgereiht
Wie Perlen an der Schnur;

Und funkeln alle weit und breit
Und funkeln neu und schön;
Ich seh die große Herrlichkeit
Und kann mich satt nicht sehn …

Dann saget unterm Himmelzelt
Mein Herz mir in der Brust:
„Es gibt noch Bess´res in der Welt
Als all ihr Schmerz und Lust.“

Ich werf´ mich auf mein Lager hin
Und liege lange wach
Und suche es in meinem Sinn
Und sehne mich danach.

~ Matthias Claudius - Die Sternseherin Lise






Montag, 15. Februar 2016
Beim Kiezarzt (JBA) mal wieder. Anlass: Impfcheck, außerdem Drogen für den Flug. Wir sind bereits seit fast 45 Minuten im Gespräch. Vor meinem inneren Auge sehe ich, wie mich ein wütender Mob lyncht sobald ich die Sprechzimmertür öffne.

JBA: „Das verstehe ich nicht, wenn Leute sowas machen. So weit fliegen, in einen anderen Kulturkreis, der sich mir nicht erschließt, wo ich die Sprache nicht spreche, und überhaupt. Ich erschließe dann lieber Europa und die europäische Kultur.“

Es folgt ein Monolog über London, Sizilien, den Friedhof in den vatikanischen Gärten, französische Weine und spanische Tapas. Tatsächlich bin ich ja ganz bei ihm, ich fand meine Zeit in London wahnsinnig aufregend, mir ist mein Lateinerherz vor Freude übergelaufen in Rom, aber:

„ich brauch ab und an auch einfach was Neues. Mal eine ganz andere Kultur, wo ich eben gar nix verstehe. Neue Eindrücke, Speisen und Mentalität. Neue Landschaften, Gerüche, Geräusche. Fühlen, wie er sich eben anfühlt, dieser neue Ort.“

JBA: „Ich lerne die Orte lieber immer tiefer kennen. Für Berlin z.B., da bräuchte ich nochmal ein ganzes Leben um das kennenzulernen. Wenn ich jetzt 3 Tage frei hätte, mir würde gar nichts anderes als Berlin einfallen.“ Er lacht und erzählt mir von einer Frau, der er über Jahre hinweg immer nur 14 Tage im Jahr begegnet ist. Darüber hinaus haben sie von jedem weiteren Kontakt abgesehen. „Ich finde das gut, diese wiederkehrenden Begegnungen. Wie sich Orte entwickeln, so entwickeln sich ja auch Menschen.“ Er lacht wieder. „Ist wie mit einer good old love. Da sitze ich dann lieber mit jemandem auf der Bank, der schon genauso alt ist wie ich und der mit mir gemeinsam alt geworden ist.“

„Da brauch ich noch ein bisschen, bis ich soweit bin.“, sage ich, und meine zu wissen dass wir weiterhin von Orten sprechen.

JBA: „Wie alt sind Sie denn jetzt?“

„… bald… ähhh..“

JBA: „Ich seh das im System, Frau O.!“

„…sechs..und…dreißig??“

JBA: „Sie sind 35 Jahre, 11 Monate und 11 Tage!“

Er seufzt tief und entlässt mich mit zwei Happypills.


~ Drogen nehmen und rumfahren, Bernadette La Hengst, Knarf Rellöm & Guz sind: DIE ZUKUNFT.

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Donnerstag, 4. Februar 2016
Wir sind bei mir in der Küche und kochen, G. und F. F. hat ein taubengraues ärmelloses Tanktop an und trägt seine mir immer so peinliche Väth-Frise.

F. und ich versuchen uns nicht zu berühren. Wir nehmen uns zwar wahr, aber es ist förmlich zwischen uns. Irgendwann kann ich nicht anders. "Nur einmal, bitte! Nur einmal!" Er will nicht recht. Dann "Na gut". Unsere Körper packen sich wie Magnete. Wir umarmen uns. Fest und lang. Und länger. Ich rieche ihn, fühle ihn, seine Arme, seinen Hals, seine weiche Haut. Dann geht er aus der Umarmung, sagt: "eigentlich wünsche ich mir zur Zeit etwas anderes". Und ich weiß, was er damit meint, nämlich: nicht mich.
"Ja, ja ich auch", sage ich ganz schnell und tue so als wäre dieser nahe Moment nur aus der Sentimentalität heraus entstanden. Natürlich wünsche ich mir tatsächlich etwas anderes als die Realität, die es mit ihm gäbe.

Aber er fehlt mir als ich aufwache. Jeden Tag.