Donnerstag, 20. April 2017
Endlich eine Mail abgeschickt, die seit 4 Monaten geschrieben werden will. Ich glaube nicht, dass ihm meine Antwort gefällt. Aber ich finde sie toll.

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Immer wieder erstaunt es mich, wieviel Lebensmüdigkeit sich hinter all dem alltäglichen Funktionieren, Erleben, Leben verbirgt.
Aber ich mag nicht mehr mit irgendwem darüber reden. Denn wie oft redet jemand noch mit einem, wenn man so oft negativ und traurig ist. Selbst hier traue (ja, genau, traue!) ich mich nicht mehr über das zu reden, was hinter der Fassade liegt. Weils eh kaum einer glaubt. Es mir selbst unglaubwürdig vorkommt. Wenn ich mich selbst schon langweile. Mir selbst nicht mehr zuhören will, weil es immer und immer das gleiche ist und ich keine Ahnung habe wie ich da rauskommen soll. Weswegen ich dann einfach immer weiter mache. Und alles so leer bleibt. Und ich so unendlich müde.
Seit ich angefangen habe tiefer zu bohren, ist es eigentlcih noch viel schlimmer geworden. Was, wenn der Therapeut damals, der mich abgelehnt hatte, recht behält? Wenn er recht hat und ich eine von denen bin, die es nicht schafft sich aus dem Loch, in das einen die Tiefenpsychologie wirft, wieder hochzuarbeiten? Der jetzige Therapeut ist sehr behutsam und geht einen schmalen Grat mit mir, das weiß ich. Aber vielleicht habe ich das Gleichgewicht verloren auf diesem Grat.
Ich habe eine riesen Angst, dass ich für den Rest meines Lebens diese abgrundtiefe Leere, diese schreckliche Traurigkeit und eine zunehmende Verbitterung behalte. Denn das kann ich nicht. Das kann ich nicht. Es ist viel zu schlimm.

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Donnerstag, 6. April 2017
Ein Loch ist im Eimer, Karl-Otto, Karl-Otto
Ein Loch ist im Eimer, Karl-Otto - Ein Loch!

Aber sonst OK.

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Dienstag, 4. April 2017
Vielleicht muss ich mich einfach jeden Tag aufs neue dafür entscheiden einen guten Tag zu haben und mich selbst zu mögen. Allen inneren Widerständen zum Trotz.

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Samstag, 4. März 2017
37.
Was hatte ich mir nicht mal alles erträumt.

Am Donnerstag in seiner Praxis an der Wand entdeckt. Er hat immer so viele verschiedene Karten, Sprüche, Bilder, Zeitungsausschnitte. Ich mag es dort zu stöbern.



Erste Weichen sind ja schon gestellt. Der Weg ist nur so lang. So lang, dass weitere Weichen folgen müssen, wenn ich nicht mehr so chronisch unglücklich, sondern heilen und zufrieden sein will.

Es war eine sehr nette Runde, vorhin im Café. Hatte Angst davor. Interessant wie sich die Zusammensetzung an Weggfährten verändert, über die Jahre. Das Fehlen eines manchen hat mich nachdenklich gemacht. Die Anwesenheit der anderen sehr froh.

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Freitag, 3. März 2017
"Sie schaffen das nicht."
Nicht, dass er es wortwörtlich so gesagt hat. Eher so etwas wie: "Nun wählen Sie Krankheit als Strategie" oder "Sie haben sich so verbissen, dass es nicht funktionieren wird. Wenn Sie bei Ihrer inneren Haltung bleiben und das alles weiter so durchziehen, dann werden Sie in eine Klinik müssen."

Ich hatte den Eindruck, dass er verärgert ist. Genervt, ungehalten. Vielleicht irgendwie wütend. Und fragte mich danach, ob er das sein darf. Oder ob ich da vielleicht auch nur etwas projiziere. Er führte mir erbarmungslos vor Augen, wie ich mich selbst auspresse und auspressen lasse. Wie ich mich selbst ignoriere, und andere mich selbst übergehen lasse. Er wählte sehr deutliche Worte, die mich erst irritiert, dann ratlos zurücklassen. Ich fühlte mich unverstanden, obwohl er den Nagel so akurat auf den Kopf getroffen hat, dass es schmerzt als wärs der Daumen gewesen.

Irgendwann heute im Lauf des Tages ging mir auf, dass ich es nicht gewohnt bin, dass jemand ungehalten reagiert, weil ich auf eine Art und Weise lebe, die mich krank macht. Der merkt dass ich das sogar sehe, spüre, genau weiß wo ich stehe, und trotzdem so weitergehe. Wie ungehalten würde mich das machen, wenn ich das bei jemandem sehe. Ungehalten, weil auch irgendwie ohnmächtig, überwältigt von dem Abgrund, vor dem der andere steht. Nicht dabei zusehen wollen, wie jemand untergeht. Nicht weil es einem den Spiegel über eigene Unzulänglichkeiten vorhält, sondern weil man den anderen unbedingt an einen Ort bringen will, an dem es ihm gut geht. Weil man ihn mag. Weil einem das Leben des anderen wichtig ist. Aus Profession, aus Zuneigung, aus Nächstenliebe.

Es erschreckt mich so klar zu merken, wie ungewohnt eine solche Reaktion für mich ist, und wieso mir das bisher nie aufgefallen ist. Ich kenne sie in dieser oder ähnlicher Form bisher nur von zwei Menschen. Einem, der mich mein ganzes Leben lang kennt, und einem, der mich gar nicht persönlich kennt. Die, von denen ich so eine Reaktion als erstes erwarten würde, erzählen mir mein ganzes Leben lang immer nur: du schaffst das schon. Es ist viel mit dem verbunden, was er da gestern angerührt hat, aber an dieser Stelle will ich da nicht weiter hinschauen, sondern auf das Jetzt.

Habe mich verkantet, muss nicht tun was ich tue. Gebe mir und meinem Leben eine Enge, die weder wirklich da noch notwendig ist. Sehe aber keinen Ausweg, beiße mich immer wieder selbst in den Schwanz (ganz wie die Katze, haha, wie lustig, wenn es nicht so unglaublich ironisch wäre).

Ich schaffe das nicht. So, wie es ist, schaffe ich es nicht. "Krankheit als Strategie", frage ich ihn, "was meinen Sie damit?" "Naja, wenn Sie so weitermachne und in eine Klinik kommen, dann MÜSSEN sie etwas ändern. Keiner würde Sie dahin entlassen, wo Sie herkommen. Sie müssten andere Rahmenbedingungen schaffen. In eine Wiedereingliederung gehen. Oder kündigen. Einen anderen Job, eine andere Lebensweise finden."

Warum will ich damit so lang warten? Ich beschreibe ihm meine Ängste, die mit Sicherheit, Geld, fehlendem Mut zu tun haben. "Sie haben alle Kompetenzen, Sie haben und können so viel, sehen Sie, was Sie schon erlebt und gemeistert haben, das reicht bei manchen für ein ganzes Leben. Sie haben alles in sich, was Sie dafür brauchen, wenn Sie etwas ändern. Nur Mut! Aber ich kann Sie auch nur auf die Weide führen. Die Grasbüschel müssen Sie dann schon selbst fressen. "Welche Grasbüschel?" frag ich ihn. "Oh je, so weit ist es schon, dass Sie die Grasbüschel nicht mehr sehen? Nur Mut! Haben Sie doch Vertrauen in sich, und ein bisschen Mut! Damit Sie wieder gern da sind."

Nur..... Mut.... Gern.... da...... so... müde....

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Mittwoch, 1. März 2017
Minus mal Plus macht Minus. Addieren hilft auch nix.
+ Erste Rate an mich selbst, bzw. die Bank gezahlt
+ Ein paar wenige Menschlein werden am Samstag doch dazu kommen. Das ist schön.

- F. sagt, er weiß nicht, am Samstag, seine .. ja ich denke das nennt sich jetzt Freundin, die wird eifersüchtig bei meinem Namen. Jetzt kann ich das natürlich verstehen. Aber es tut mir ein bisschen weh. Und ich könnte kotzen wenn Freunde zu Nicht-Freunden werden, weil deren Freundin ein Problem hat.
Dann scheitert es aber angeblich doch an der Uhrzeit, weil er da sein Zeug beschaffen muss. Tut auch weh. Tut mir grad ein bisschen mehr weh als ich zugeben will, das alles.

- das mit der Katze... die Spritze hat vielleicht ein bisschen geholfen. Weiß nicht, wie das normalerweise jetzt sein müsste. Sonst ruf ich am Freitag nochma den TA an. Hab so ein schlechtes Gewissen sie dann 10 Tage allein zu lassen. Zwar mit zweimal Sitter am Tag, aber trotzdem.

- Heute furchtbar anstrengenden Workshop an einem Standort moderiert, mit dessen Mitarbeitern ich dubioserweise nie so wirklich warm werde. Auch mit denen, die neu dazu kommen. Die Führungskraft ansich und im allgemeinen tendiert wohl doch immer wieder dazu, sich selbst zu rekrutieren. "Ach ihr Kackbratzen..." hab ich heute gedanklich sehr oft geseufzt.

- Das Arbeitspensum ist derzeit so schlimm, dass ich die ganze Zeit mit verkrampftem Kiefer und hochgezogenen Schultern arbeite, ist mir jetzt öfters aufgefallen. Ich seh kein Land. Werde soviel liegen lassen müssen bis nach dem Urlaub. Hoffe, ich kann trotzdem abschalten.

- Noch immer nicht mit der ersten Wiederholung des gesamten Prüfungsstoffs durch. Und weiß schon gar nicht mehr, was ich am Anfang gelesen habe. Ich baue sehr auf die Gedächtnisklausuren. Und dass der Lehrstuhl jetzt keine blöden Sachen macht, nachdem jemand was ziemlich blödes (saublödes. sau sau blödes) in ein offizielles Forum geschrieben hat.

- Ich spür keine Ressourcen mehr. Fühle mich verletzlich wie ein rohes Ei und so durch wie rohes Hack. Frau Sturmfrau hat mich da mit ihrem neuen Blogeintrag eiskalt erwischt. "Ich kann nicht mehr." Das würde ich gerne sagen. Letztendlich glaubt einem das keiner. Weil man ja trotzdem weitermacht. So, dass man selbst glaubt, man bilde sich nur ein, dass man nicht mehr könne. Man steht ja da, macht seine Arbeit, lernt, reibt sich auf, sieht jemanden im Spiegel, der mit dem was da in einem drin ist, nicht viel zu tun hat.

Jedenfalls sage ich keinem, dass ich nicht mehr kann. Weil ich dieses "Das schaffst du schon" oder "Alles wird gut" einfach nicht mehr hören kann und es sonst sehr wahrscheinlich stark Verletzte gibt.

Frage mich, ob es sich mit diesem Thema verhält wie mit dem Tod. Der Mensch wird nicht gern mit seiner eigenen Endlichkeit konfrontiert. Genauso wenig wie mit seinem eigenen Scheitern. Das Scheitern eines anderen würde ihm vor Augen führen, dass Scheitern eine Möglichkeit ist. Auch für ihn. Das ist unbequem, und viele wissen dann auch nicht, was sie dazu sagen sollen. Vielleicht hoffen sie auch dass der andere es schafft, damit sie nicht in die Verlegenheit kommen dann trösten zu müssen (muss man ja nicht - manchmal reicht schon: scheisse, das tut mir leid, oder: oh nein, ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll).

Jedenfalls. Scheisse, ja. Scheisse.
Wenn sie heute am Bahnhof einer Landeshauptstadt eine Frau gesehen haben, die wandelte als hätte sie alle Zeit der Welt, in einem vergessenen Universum, völlig entrückt: das war ich. Nicht, weil ich sie wirklich hätte, diese Zeit. Sondern weils einfach nicht mehr anders geht.


P.S.: beim nochmal Durchlesen ist mir aufgefallen, dass ich da gerade unbewusst eine ziemlich traurige Sache gesagt habe. "Scheitern", nenne ich das, was passiert, wenn ich nicht mehr kann. Scheitern. Und wunder mich, warum andere kein Verständnis haben. Immer bei sich selbst anfangen.

~ Mano Le Tough - Energy Flow (DJ Koze Miles and More Remix)


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Montag, 20. Februar 2017
"Sie sind ein Wanderer..."

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Freitag, 17. Februar 2017
2017 mach ich mir zum Fest.

Ha ha. Ha. Ha. Überleben ist das Motto.

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Sonntag, 8. Januar 2017
Und dann geschieht etwas schönes. Jemand, den ich letztes Jahr in Thailand kennengelernt habe, und mit dem ich sehr unregelmäßig aber eben doch noch Kontakt habe, wartet seit langem auf eine Mail von mir. In der war ich gestern Nacht dann endlich mutig. In seiner heutigen Antwort entpuppt er sich als ein Leidensgenosse. Und sagt ganz unverhofft etwas so wunderbares, dass mir ganz warm ums Herz und im Bauch wird. Ganz ganz warm, wie heiße Schokolade mit Sahne, ohne Laktoseintoleranz.

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