Sonntag, 11. Dezember 2022
okavanga, 12:32h
Vielleicht sollte ich das Blog bald umennen in ein "Mom-Blog" der anderen Art.
Meine Mutter verfügt voll über meinen Bruder. Er weiß, dass er das nicht tun muss, was sie sich ständig alles einfallen lässt, ich weiß aber auch, wie schwer sie es ihm macht, wie schwer es sich für ihn anfühlt, wie schwer es ist, es dann nicht zu tun, weil man nicht weiß, ob es dann jemand anderes macht.
Es ist, als würde sich das, was sie damals mit mir als Kind gemacht hat, mit meinem Bruder als Erwachsenem wiederholen. Sein Vorteil ist, bzw. wäre: er kann entscheiden. Er ist nicht existenziell abhängig von ihr. Theoretisch und de facto auch praktisch hat er die Möglichkeit zu sagen: nein, ich springe jetzt nicht.
Aber wie gesagt - ich weiß auch, wie schwer sie es einem macht.
Auf der einen Seite tut sie mir unfassbar leid, wegen dem, wo sie herkommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie als Kind erleiden musste, und wegen dem, wo sie seit ein paar Jahren steht, diese Schizophrenie, das, was sie als Erwachsene erleiden muss... ja, wegen dem, wie sie aus diesem Leben raus gehen wird. Andererseits finde ich es nach wie vor so grausam, was sie mit uns tut. Für mich ist es sehr viel leichter aus der Distanz heraus. Tatsächlich war das auch immer der allerwichtigste Grund, warum ich niemals mehr langfristig in der Heimat wohnen wollte, so lange sie noch lebt. Weil ich weiß, wie sehr sie über einen verfügen, einen beherrschen kann. Dazu das schlechte Gewissen meinem Bruder gegenüber, dass er alles vor Ort abfängt. Ich kann das aber, gerade mit der Historie, die meine Mutter und ich haben, einfach in dem Maße leisten. Ich würde meinem Bruder sehr wünschen, dass er sich mehr abgrenzt. Er könnte theoretisch auch wo anders wohnen. Es ist nicht unsere Schuld, dass sie kein Netz hat.
Es ist, als wären wir einfach unser gesamtes Leben lang für sie verantwortlich. Wirklich das gesamte.
Meine Mutter verfügt voll über meinen Bruder. Er weiß, dass er das nicht tun muss, was sie sich ständig alles einfallen lässt, ich weiß aber auch, wie schwer sie es ihm macht, wie schwer es sich für ihn anfühlt, wie schwer es ist, es dann nicht zu tun, weil man nicht weiß, ob es dann jemand anderes macht.
Es ist, als würde sich das, was sie damals mit mir als Kind gemacht hat, mit meinem Bruder als Erwachsenem wiederholen. Sein Vorteil ist, bzw. wäre: er kann entscheiden. Er ist nicht existenziell abhängig von ihr. Theoretisch und de facto auch praktisch hat er die Möglichkeit zu sagen: nein, ich springe jetzt nicht.
Aber wie gesagt - ich weiß auch, wie schwer sie es einem macht.
Auf der einen Seite tut sie mir unfassbar leid, wegen dem, wo sie herkommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie als Kind erleiden musste, und wegen dem, wo sie seit ein paar Jahren steht, diese Schizophrenie, das, was sie als Erwachsene erleiden muss... ja, wegen dem, wie sie aus diesem Leben raus gehen wird. Andererseits finde ich es nach wie vor so grausam, was sie mit uns tut. Für mich ist es sehr viel leichter aus der Distanz heraus. Tatsächlich war das auch immer der allerwichtigste Grund, warum ich niemals mehr langfristig in der Heimat wohnen wollte, so lange sie noch lebt. Weil ich weiß, wie sehr sie über einen verfügen, einen beherrschen kann. Dazu das schlechte Gewissen meinem Bruder gegenüber, dass er alles vor Ort abfängt. Ich kann das aber, gerade mit der Historie, die meine Mutter und ich haben, einfach in dem Maße leisten. Ich würde meinem Bruder sehr wünschen, dass er sich mehr abgrenzt. Er könnte theoretisch auch wo anders wohnen. Es ist nicht unsere Schuld, dass sie kein Netz hat.
Es ist, als wären wir einfach unser gesamtes Leben lang für sie verantwortlich. Wirklich das gesamte.
Mittwoch, 7. Dezember 2022
Last christmas?
okavanga, 18:34h
Emotionaler Overkill. In Gesprächen mit meiner Mutter merke ich, dass sie Revue passieren lässt. Sich erinnert. Heute fragt sie, ob ich über Weihnachten mal Zeit für uns beide einrichten kann. Dann fängt sie an zu weinen. "Wir haben ein paar Leichen im Keller, du und ich", meint sie. "Die möchte ich aus dem Weg räumen."
Ich weiß, dass das stimmt, habe mich aber seit Jahren nicht mehr getraut mit ihr über Dinge zu reden, bearbeite sie alleine. Auch aus Angst davor, dass dann wieder Bretter kommen, mit denen ich nicht umgehen kann, oder dass sie nur leugnet. Sie hat gerade eben sehr klar gesagt, was sie bereut: den Brief, den sie mir nach Südafrika gesendet hat. Ich habe verdrängt, was drin steht. Weiß nur, dass ein Therapeut mal ausgeflippt ist, als ich ihm den Brief gezeigt habe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich es gut finde, wenn wir reden, und dass meine Bedingung ist, dass wir beide gegenseitig respektieren, wenn die andere sagt, dass sie nicht mehr weiterreden kann und abbrechen möchte. Damit war sie einverstanden.
Es ist emotional so randvoll momentan.
Ich weiß, dass das stimmt, habe mich aber seit Jahren nicht mehr getraut mit ihr über Dinge zu reden, bearbeite sie alleine. Auch aus Angst davor, dass dann wieder Bretter kommen, mit denen ich nicht umgehen kann, oder dass sie nur leugnet. Sie hat gerade eben sehr klar gesagt, was sie bereut: den Brief, den sie mir nach Südafrika gesendet hat. Ich habe verdrängt, was drin steht. Weiß nur, dass ein Therapeut mal ausgeflippt ist, als ich ihm den Brief gezeigt habe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich es gut finde, wenn wir reden, und dass meine Bedingung ist, dass wir beide gegenseitig respektieren, wenn die andere sagt, dass sie nicht mehr weiterreden kann und abbrechen möchte. Damit war sie einverstanden.
Es ist emotional so randvoll momentan.
Dienstag, 6. Dezember 2022
okavanga, 21:56h
Ich vermisse die Katze heute schmerzlich, geradezu physisch schmerzhaft. Als würde sich der Körper daran erinnern, wie es sich letzten Dezember angefühlt hat. Dieses kleine Wesen. Welchen Weg wir am Ende zusammen gegangen sind. Mein Herz ist gebrochen. Wie lange wird es dauern, bis ich ihren Tod und vor allem diese Zeit davor verarbeitet habe? Das Hoffen und Bangen, das Auf und Ab. Diese Bilder. Und die ewig nagende Frage: häte ich etwas anders machen können, müssen? Hat sie nur so gekämpft, weil sie spürte, wie sehr ich an ihr hänge? Hätte sie früher gehen wollen?
Deine Abwesenheit ist heute so laut.
~ VOCES8 - Maria durch ein Dornwald ging
Deine Abwesenheit ist heute so laut.
~ VOCES8 - Maria durch ein Dornwald ging
Dienstag, 29. November 2022
okavanga, 18:53h
Meine Mutter hatte erste Gespräche mit dem Ehrenamtlichen aus dem Verein. Ich nenne den Verein jetzt mal Sterbe-Verein, ich weiß nicht, ob man das so nennt, aber ich finde, es passt. Neulich war mein Bruder bei einem Gespräch dabei. Es wird alles ziemlich konkret. Und wenn das nun alles so läuft, dann kann es sein, dass ich in 6 bis 7 Monaten keine Mutter mehr habe.
Und in mir tobt das Chaos, so viele komplexe Gedanken und Gefühle, allein schon durch diese gesamte gestörte Beziehung zu meiner Mutter, und dann auch das. Und vor allem Trauer. Angst, Trauer. Und Wut. Weil es wie das i-Tüpfelchen in meiner Aufarbeitungsgeschichte ist. Weil es ist, als müsse sie dem Fass noch den Boden ausschlagen. Aber vielleicht finde ich danach dann Ruhe, weil nichts mehr kommt.
Wie gesagt. Sehr komplex.
Und in mir tobt das Chaos, so viele komplexe Gedanken und Gefühle, allein schon durch diese gesamte gestörte Beziehung zu meiner Mutter, und dann auch das. Und vor allem Trauer. Angst, Trauer. Und Wut. Weil es wie das i-Tüpfelchen in meiner Aufarbeitungsgeschichte ist. Weil es ist, als müsse sie dem Fass noch den Boden ausschlagen. Aber vielleicht finde ich danach dann Ruhe, weil nichts mehr kommt.
Wie gesagt. Sehr komplex.
Sonntag, 20. November 2022
okavanga, 13:36h
das schönste telefonat, dass ich seit langem mit meiner mutter hatte. ach mama. wie komplex können gefühle und situationen sein.
Montag, 7. November 2022
okavanga, 01:09h
In der Klinik lernte ich eine junge Frau kenne, meine Zimmergenossin, Arsch auf Eimer, Herz und Seele. Sie reist gerade auf unbestimmte Zeit nach Asien und sitzt in Doha zum Umsteigen. Heute Nachmittag hatte ich ihr noch ausführlich liebe Wünsche für die Reise gesendet.
Völlig unabhängig davon wälze ich mich nun, seit ich vor über einer Stunde ins Bett bin, hin und her, zerfressen von Selbstzweifeln, was mich in Freundschaften angeht. Oft habe ich den Eindruck, mit mir kann man quatschen und Ballast abwerfen, aber Dinge unternehmen, oder mich mal besuchen.. irgendwie will das keiner, oder sehr selten. Und ich frage mich, was da mit mir nicht stimmt, ob ich vielleicht ausstrahle, dass ich nichts unternehmen will, auch wenn ich danach frage, oder ist das vielleicht so unangenehm mit mir. Ist auch nicht so, dass die nix unternehmen wollen. Sie erzählen mir dann, mit wem sie was wie tolles unternommen haben oder werden oder in den Urlaub fahren werden. Ich fühle mich immer wie die letzte beim Völkerball (nennt man das heute noch so? ich kenne keine andere Bezeichnung, will aber niemanden offenden). Mich belastet das sehr und ich überlege, ob ich die Menschen einfach mal direkt frage, befürchte aber, dass sie meine Wahrnehmung anzweifeln und/oder nicht ehrlich antworten. Das Thema ist so drängend und wiederkehrend, dass es auch einer der Hauptgründe für den Klinikaufenthalt war. Ich schaffe es nicht, mir hier vor Ort enge Bindungen aufzubauen, oder die, die es gab, sind weggezogen, oder verkracht (wie I.). Jetzt habe ich hier schon noch ein paar Menschen, aber... naja nach einem heutigen Treffen fühlte ich mich leer und einsamer als vorher. Das machte mich nachdenklich.
Und während ich da so liege und auf diesem Thema rumkaue, meldet sich eben die junge Frau aus Doha und schreibt unter anderem, als hätte sie es gerochen, denn ich habe in keiner Silbe irgend etwas über mich selbst geschrieben, dass ich keine Selbstzweifel haben soll, dass sie so dankbar ist mich kennengelernt zu haben, und ich ein wundervoller Mensch für sie bin.
Das tut so unglaublich gut.
Und vielleicht sollte ich endlich zu einem der "Anonyme <...>"-Treffen gehen.
Völlig unabhängig davon wälze ich mich nun, seit ich vor über einer Stunde ins Bett bin, hin und her, zerfressen von Selbstzweifeln, was mich in Freundschaften angeht. Oft habe ich den Eindruck, mit mir kann man quatschen und Ballast abwerfen, aber Dinge unternehmen, oder mich mal besuchen.. irgendwie will das keiner, oder sehr selten. Und ich frage mich, was da mit mir nicht stimmt, ob ich vielleicht ausstrahle, dass ich nichts unternehmen will, auch wenn ich danach frage, oder ist das vielleicht so unangenehm mit mir. Ist auch nicht so, dass die nix unternehmen wollen. Sie erzählen mir dann, mit wem sie was wie tolles unternommen haben oder werden oder in den Urlaub fahren werden. Ich fühle mich immer wie die letzte beim Völkerball (nennt man das heute noch so? ich kenne keine andere Bezeichnung, will aber niemanden offenden). Mich belastet das sehr und ich überlege, ob ich die Menschen einfach mal direkt frage, befürchte aber, dass sie meine Wahrnehmung anzweifeln und/oder nicht ehrlich antworten. Das Thema ist so drängend und wiederkehrend, dass es auch einer der Hauptgründe für den Klinikaufenthalt war. Ich schaffe es nicht, mir hier vor Ort enge Bindungen aufzubauen, oder die, die es gab, sind weggezogen, oder verkracht (wie I.). Jetzt habe ich hier schon noch ein paar Menschen, aber... naja nach einem heutigen Treffen fühlte ich mich leer und einsamer als vorher. Das machte mich nachdenklich.
Und während ich da so liege und auf diesem Thema rumkaue, meldet sich eben die junge Frau aus Doha und schreibt unter anderem, als hätte sie es gerochen, denn ich habe in keiner Silbe irgend etwas über mich selbst geschrieben, dass ich keine Selbstzweifel haben soll, dass sie so dankbar ist mich kennengelernt zu haben, und ich ein wundervoller Mensch für sie bin.
Das tut so unglaublich gut.
Und vielleicht sollte ich endlich zu einem der "Anonyme <...>"-Treffen gehen.
Freitag, 4. November 2022
okavanga, 19:12h
Plötzlich in der Nase: Mutzl-Duft.
Sie fehlt mir heute sehr sehr sehr.
Sie fehlt mir heute sehr sehr sehr.
Montag, 24. Oktober 2022
okavanga, 22:00h
Phu. Mit Karacho in den Uni-Alltag, mit Frustration und Tränen der Enttäuschung raus. Der Zerfleischer in mir kickt voll rein, umringt von triumphierenden sozialen Ängsten: "haben wirs doch gleich gesagt. Was hast du dir nur dabei gedacht."
Aber du hast dich doch heute richtig was getraut, flüstert der Mut ganz leise. Ich höre dich, aber die anderen sind noch so laut.
Aber du hast dich doch heute richtig was getraut, flüstert der Mut ganz leise. Ich höre dich, aber die anderen sind noch so laut.
Donnerstag, 29. September 2022
okavanga, 15:39h
Nachdem die Ansprechpartnerin des Tierheims und ich in den letzten Monaten ständig aneinander vorbeitelefoniert oder beidseitig immer wieder Termine verschieben mussten, war es heute soweit. Sie holte ab, was noch abzuholen war.
Ich lebe inzwischen okay ohne die Katze. Wenn ich dran denke, tut es so weh wie am ersten Tag. Es ist traurig, dass sie weg ist, doch was mir nach wie vor richtig nachgeht, sind die Bilder und Erlebnisse aus den Wochen und Monaten vor ihrem Tod. Ich bin froh, dass Trauer in der Klinik viel Raum bekommen hat.
Du fehlst mir, Mau Mutzel.
Ich lebe inzwischen okay ohne die Katze. Wenn ich dran denke, tut es so weh wie am ersten Tag. Es ist traurig, dass sie weg ist, doch was mir nach wie vor richtig nachgeht, sind die Bilder und Erlebnisse aus den Wochen und Monaten vor ihrem Tod. Ich bin froh, dass Trauer in der Klinik viel Raum bekommen hat.
Du fehlst mir, Mau Mutzel.
Donnerstag, 22. September 2022
Leben.
okavanga, 19:57h
"Haben Sie was mit Ihren Haaren gemacht?
[...]
Mhmmm... früher, als Sie Kind waren, sollten Sie ihr helfen zu leben. Heute sollen Sie ihr helfen zu sterben.
[...]
Wenn Ihre Mutter zu dem Entschluss kommt, dass sie die Kontrolle über ihr Leben zurückhaben möchte, und das bedeutet, dass sie sich für den Tod entscheidet, dann müssen Ihr Bruder und Sie sich vielleicht dahin arbeiten, das zu respektieren.
[...]
Das ist nichts, wofür es eine psychologische Lösung gibt. Da wird Schmerz sein. Durch den müssen Sie durch.
[...]"
--
Heimweg am Neckar. Die Sonne strahlt vom knallblauen Herbsthimmel. Der Wind fährt durch die Pappeln. Klare Luft auf dem Gesicht. Ich radel langsam.
--
Ein Mann schiebt einen Kinderwagen, sucht Lieder auf Youtube und singt laut (und schräg) dazu, sichtlich erfreut.
--
In den Quadraten. Ein Wohnungsloser kackt vor den Rewe.
--
Neulich bei der Akupunktur versuchte ich mich zu entspannen, wie bei der Meditation. Einatmen, ausatmen. Loslassen. Einatmen, ausatmen, loslassen. Und wie ich da so atmete, war ich irgendwann auf der Grenze zwischen Wachsein und Schlaf. Da war ich plötzlich erfüllt von der tiefen Gewissheit, dass alles Sinn ergibt. Dass alles so ist wie es sein soll. Also nicht im Kleinen, in meinem Leben, sondern (auch) im Großen, alles. Sobald mir das bewusst wurde, wollte ich mir das näher ankucken, aber dieses Wissen und die damit einhergehende Ruhe, Gelassenheit und Freude zogen sich sofort zurück. Okay, dachte ich mir. Zuckte mental mit den Schultern, lächelte und schlief ein.
~ Ströme X Nick McCarthy - Stadlberg
[...]
Mhmmm... früher, als Sie Kind waren, sollten Sie ihr helfen zu leben. Heute sollen Sie ihr helfen zu sterben.
[...]
Wenn Ihre Mutter zu dem Entschluss kommt, dass sie die Kontrolle über ihr Leben zurückhaben möchte, und das bedeutet, dass sie sich für den Tod entscheidet, dann müssen Ihr Bruder und Sie sich vielleicht dahin arbeiten, das zu respektieren.
[...]
Das ist nichts, wofür es eine psychologische Lösung gibt. Da wird Schmerz sein. Durch den müssen Sie durch.
[...]"
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Heimweg am Neckar. Die Sonne strahlt vom knallblauen Herbsthimmel. Der Wind fährt durch die Pappeln. Klare Luft auf dem Gesicht. Ich radel langsam.
--
Ein Mann schiebt einen Kinderwagen, sucht Lieder auf Youtube und singt laut (und schräg) dazu, sichtlich erfreut.
--
In den Quadraten. Ein Wohnungsloser kackt vor den Rewe.
--
Neulich bei der Akupunktur versuchte ich mich zu entspannen, wie bei der Meditation. Einatmen, ausatmen. Loslassen. Einatmen, ausatmen, loslassen. Und wie ich da so atmete, war ich irgendwann auf der Grenze zwischen Wachsein und Schlaf. Da war ich plötzlich erfüllt von der tiefen Gewissheit, dass alles Sinn ergibt. Dass alles so ist wie es sein soll. Also nicht im Kleinen, in meinem Leben, sondern (auch) im Großen, alles. Sobald mir das bewusst wurde, wollte ich mir das näher ankucken, aber dieses Wissen und die damit einhergehende Ruhe, Gelassenheit und Freude zogen sich sofort zurück. Okay, dachte ich mir. Zuckte mental mit den Schultern, lächelte und schlief ein.
~ Ströme X Nick McCarthy - Stadlberg
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