Dienstag, 24. Januar 2023
okavanga, 20:01h
Bei einem Berufstätigen-Netzwerk gesehen, dass jemand, mit dem ich vor ca. 20 Jahren in München ein Techtel-Mechtel hatte, und immer mal wieder, ich glaube, man kann sagen, ich war verliebt, mein Profil angesehen hat. Totaler Flashback, ich habe ewig nicht mehr an ihn gedacht. Sofort fällt mir sein guter Freund ein, mit dem ich damals auch etwas hatte. Also nicht gleichzeitig. Aber .. ja wahrscheinlich recht nah beieinander. Ich google ihn. Es gibt sogar ein Foto im Netz. Immer noch die gleichen weichen, braunen Augen. Das war vielleicht eine hotte Affäre. Er war glaub ich sehr verliebt in mich, ich habe alle Liebesbriefe, die ich in meinem Leben erhalten habe, aufgehoben, seinen auch, mag aber gerade nicht danach suchen.
Ich schaue mich in meinem Erwachsenen-Wohnzimmer um. Wie viele Welten liegen zwischen damals und heute. Es macht mich oft melancholisch, an diese Zeiten, insbesondere die in München, zu denken. Ich war so wild, vermeintlich frei, immer nur im Hier und Jetzt, und oft berauscht: von Liebe, Sex, und bestimmt auch Alkohol. Ich trank gerne an den Abenden. Manchmal denkt mein Ich, das heute auf der Psycho-Couch sitzt: warum habe ich nur so spät damit angefangen, den Schmerz anzukucken und auszutrauern? Und das jüngere Ich hat heute zum ersten mal sehr klar und deutlich gesagt: weil wir dann all diese Erfahrungen nicht gehabt hätten. Und klar waren die nicht immer schön - aber es war AUCH schön, den Schmerz wegzudrücken und sich mit voller Wucht ins Leben zu schmeissen. Und was soll ich sagen. Das stimmt. Ich bin die Summe meiner Erfahrungen. Je ne regrette rien.
Und ich sehne mich danach, mich mal wieder ein bisschen mehr ins Leben zu werfen.
Ich schaue mich in meinem Erwachsenen-Wohnzimmer um. Wie viele Welten liegen zwischen damals und heute. Es macht mich oft melancholisch, an diese Zeiten, insbesondere die in München, zu denken. Ich war so wild, vermeintlich frei, immer nur im Hier und Jetzt, und oft berauscht: von Liebe, Sex, und bestimmt auch Alkohol. Ich trank gerne an den Abenden. Manchmal denkt mein Ich, das heute auf der Psycho-Couch sitzt: warum habe ich nur so spät damit angefangen, den Schmerz anzukucken und auszutrauern? Und das jüngere Ich hat heute zum ersten mal sehr klar und deutlich gesagt: weil wir dann all diese Erfahrungen nicht gehabt hätten. Und klar waren die nicht immer schön - aber es war AUCH schön, den Schmerz wegzudrücken und sich mit voller Wucht ins Leben zu schmeissen. Und was soll ich sagen. Das stimmt. Ich bin die Summe meiner Erfahrungen. Je ne regrette rien.
Und ich sehne mich danach, mich mal wieder ein bisschen mehr ins Leben zu werfen.
Montag, 23. Januar 2023
okavanga, 19:42h
Ein friedliches Gefühl trägt mich durch den Tag.
~ Dominik Eulberg - Set "Tüpfelsumpfhuhn"
Mumzi Wumzi. <3
~ Dominik Eulberg - Set "Tüpfelsumpfhuhn"
Mumzi Wumzi. <3
Dienstag, 17. Januar 2023
okavanga, 16:25h
Schon ein Stückl gegangen jetzt, ohne dich. Hätte nicht gedacht, dass es nach einem Jahr noch so weh tut. Gar nicht so oft trau ich mich an die ganzen Wochen und Monate vor deinem Tod zu denken, immer noch nicht. Probiere es häppchenweise. Tut weh, ist eigentlich kaum auszuhalten. Weiß gar nicht, wie ich es damals ausgehalten habe. Weil ich musste, wohl. Frage mich, wie es dann bei Mama wird, wenn es bei dir schon so arg ist, aber vielleicht ist es auch einfach ganz anders. Manchmal versuche ich mich auf Mamas Tod vorzubereiten, so wie sie es ja scheinbar auch macht. Aber es bleibt so, irgendwie, auf den Tod kann man (ich?) sich (mich?) nicht vorbereiten. Dachte damals, ich hätte schon soviel geweint in der Zeit vor dem 17., als hätte ich vorgetrauert. Aber das ist nicht so. Und eigentlich ist das bestimmt auch nicht sinnvoll, denn in der Zeit warst du ja noch da, so wie Mama noch da ist. Aber es ist schwer Wesen dabei zuzuschauen, wie sie gehen. Mir fällt es sehr schwer.
Naja ja, und jetzt bist du eben schon weg, eigentlich, so sagt man, aber ich glaube, auch das stimmt nicht. Ich weiß noch, wie oft ich während der Klinikzeit am Baumkreis saß, auf dem Hügel, auf der Bank, und immer, wenn ich dachte: so, jetzt denke ich ganz bewusst an dich, und lass die Trauer zu, dann ist der Wind in die Bäume gefahren, und es war ein großes Gerausche. Dann konnte ich weinen, und du warst da.
Ich höre manchmal immer noch deine Pfoten auf dem Laminat. Kucke, ob du in der Nähe bist, bevor ich hämmer oder sonst einen Krawall mache. Achte darauf, deine Wasserschüssel nicht umzustoßen, wenn ich zur Tür reinkomm. Und sehe dein lustiges Gesicht vor mir, du konntest so unglaublich fröhlich kucken. Vielleicht interpretieren wir Menschen aber auch einfach nur viel zu viel Menschliches in Tiere. Trotzdem könnte ich einen Riesenpack Lieblingsfutter darauf verwetten, dass du eine fröhliche Katze warst, und es ganz sicher auch noch bist.
~ Dirk Maassen - The Unforgettable

Naja ja, und jetzt bist du eben schon weg, eigentlich, so sagt man, aber ich glaube, auch das stimmt nicht. Ich weiß noch, wie oft ich während der Klinikzeit am Baumkreis saß, auf dem Hügel, auf der Bank, und immer, wenn ich dachte: so, jetzt denke ich ganz bewusst an dich, und lass die Trauer zu, dann ist der Wind in die Bäume gefahren, und es war ein großes Gerausche. Dann konnte ich weinen, und du warst da.
Ich höre manchmal immer noch deine Pfoten auf dem Laminat. Kucke, ob du in der Nähe bist, bevor ich hämmer oder sonst einen Krawall mache. Achte darauf, deine Wasserschüssel nicht umzustoßen, wenn ich zur Tür reinkomm. Und sehe dein lustiges Gesicht vor mir, du konntest so unglaublich fröhlich kucken. Vielleicht interpretieren wir Menschen aber auch einfach nur viel zu viel Menschliches in Tiere. Trotzdem könnte ich einen Riesenpack Lieblingsfutter darauf verwetten, dass du eine fröhliche Katze warst, und es ganz sicher auch noch bist.
~ Dirk Maassen - The Unforgettable

Sonntag, 15. Januar 2023
okavanga, 18:32h
Manchmal erstaunt und beglückt es mich, wenn Menschen sich so unerwartet in eine Richtung entwickeln und mit ähnlichen Themen beschäftigt sind, wie ich in den letzten Monaten. Neulich sah ich Crazy K., er war einige Tage in der Heimat, und ich hätte nie gedacht, dass wir mal ein solches Gespräch führen werden, wie wir es an diesem Tag geführt haben. Es ermutigt mich darin, weiter offen zu sein, mich zu zeigen wie ich bin, und Menschen aufzusuchen, die offen sind. Offenheit schafft Nähe - und wenn es sie nicht schafft, weiß man auch mehr als vorher.
[Damit sind nicht unterschiedliche Meinungen, sondern psychische Belange gemeint.]
[Damit sind nicht unterschiedliche Meinungen, sondern psychische Belange gemeint.]
Mittwoch, 11. Januar 2023
okavanga, 23:12h
Aftersun im Kino gesehen. Wirkt nach wie kleine Wellen, wenn man einen Stein ins Wasser geworfen hat.
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Sonst. Naja.
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Sonst. Naja.
Freitag, 6. Januar 2023
okavanga, 20:33h
Während der Feiertage und über den Jahreswechsel gab es weiterhin einiges für die Uni zu tun. Dabei wurde mir klar, dass mir das Studium so keinen Spaß macht. Ich habe in den letzten Wochen vergessen, dass mich eigentlich interessiert, was ich da tue. Doch die ständige Anforderung, Präsentation hier, Präsentation da, Gruppenhausarbeit dort - es ist mir zuviel und irgendwie habe ich dabei auch nicht das Gefühl mehr zu lernen als an der FernUni.
Dieses Semester werde ich nun noch so durchziehen wie geplant, abgesehen von der Prüfung für Fortgeschrittene Forschungsmethoden. Da nehme ich den Zweittermin. Das nächste Semester soll anders aussehen. Das bedeutet zwar, dass ich schon wieder länger studiere als geplant - aber ich hoffe, dass dann zumindest die Freude daran zurückkommt.
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Parallel dazu das Mutter-Thema. Dafür finde ich hier kaum Worte. Manchmal, wenn ich mit jemandem darüber rede, wie heute mit N., wird mir bewusst, wie belastend es für mich ist. Und wieviel mehr Zeit ich mir für mich und meine Bedürfnisse einräumen müsste. Meine Seele ist auf einem guten Weg, vor allem auch durch die Klinik, aber das alles ist noch --- labil klingt krass, aber eben.. noch nicht eingeschliffen. Ich habe Schiss, ich riskiere sowas wie einen Rückfall, Rückschritt. Psychisches k.o.
Es ist alles viel zu viel.
Dieses Semester werde ich nun noch so durchziehen wie geplant, abgesehen von der Prüfung für Fortgeschrittene Forschungsmethoden. Da nehme ich den Zweittermin. Das nächste Semester soll anders aussehen. Das bedeutet zwar, dass ich schon wieder länger studiere als geplant - aber ich hoffe, dass dann zumindest die Freude daran zurückkommt.
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Parallel dazu das Mutter-Thema. Dafür finde ich hier kaum Worte. Manchmal, wenn ich mit jemandem darüber rede, wie heute mit N., wird mir bewusst, wie belastend es für mich ist. Und wieviel mehr Zeit ich mir für mich und meine Bedürfnisse einräumen müsste. Meine Seele ist auf einem guten Weg, vor allem auch durch die Klinik, aber das alles ist noch --- labil klingt krass, aber eben.. noch nicht eingeschliffen. Ich habe Schiss, ich riskiere sowas wie einen Rückfall, Rückschritt. Psychisches k.o.
Es ist alles viel zu viel.
Freitag, 16. Dezember 2022
okavanga, 12:53h
Es ist alles gerade ein bisschen sehr viel. Zwischen dem Overkill an Arbeit und Uni lauert das Mutter-Monster (assistierter Suizid). Neulich bin ich im Gespräch mit einer Kollegin zufällig auf das Thema gekommen, und... wow. Dazu kommt momentan alles hoch, was das Jahr so gebracht hat. Die Katze, die Klinik, meine Beziehungsschwierigkeiten, der Uni-Start. Mein Nacken und die Schultern sind seit Dienstag sowieso schon nur noch aus Beton. Sonst gar nicht mein Problembereich.
Als ich mich heute Morgen an meinen "Schreib-" aka Wohnzimmertisch gesetzt und überlegt habe, wie ich das jetzt am besten alles organisiere, was da ansteht (von emotionaler Bewältigung ganz zu schweigen), merkte ich, wie ich starr werde, meine Finger versteifen. Ein Druck setzt sich auf Herz und Brust. Atmen.
Von Samstag Abend bis Sonntag Mittag will ich zu Rini in den Taunus. Eigentlich habe ich gar keine Zeit dafür, aber dann denke ich: genau für so etwas will ich Zeit haben. Wann der Rest geschehen soll - keine Ahnung. Texte wollen gelesen, Präsentationen vorbereitet, Hausarbeitet geschrieben, Inhalte gelernt werden. Am besten alles vor Weihnachten, zumindest zwei feste Termine stehen noch am Montag und Dienstag an. Außerdem einer Kommilitonin von der FernUni angeboten, ihre Bachelorarbeit Korrektur zu lesen. Da weiß ich auch nicht, was in mich gefahren ist. Also ich weiß, dass ich das wirklich sehr gerne mache, auch, weil mich ihr Thema interessiert. Aber ??? für wen halte ich mich? Diese Korrekturlesung wird wohl im Zug in die Heimat vollzogen werden.
Am Mittwoch gehts nach Franken. Vielleicht falle ich dort einfach in den hundertjährigen Schlaf, bis mich... am besten bitte die Katze wachküsst, und wenn es nur ein übers-Auge-lecken ist.
Als ich mich heute Morgen an meinen "Schreib-" aka Wohnzimmertisch gesetzt und überlegt habe, wie ich das jetzt am besten alles organisiere, was da ansteht (von emotionaler Bewältigung ganz zu schweigen), merkte ich, wie ich starr werde, meine Finger versteifen. Ein Druck setzt sich auf Herz und Brust. Atmen.
Von Samstag Abend bis Sonntag Mittag will ich zu Rini in den Taunus. Eigentlich habe ich gar keine Zeit dafür, aber dann denke ich: genau für so etwas will ich Zeit haben. Wann der Rest geschehen soll - keine Ahnung. Texte wollen gelesen, Präsentationen vorbereitet, Hausarbeitet geschrieben, Inhalte gelernt werden. Am besten alles vor Weihnachten, zumindest zwei feste Termine stehen noch am Montag und Dienstag an. Außerdem einer Kommilitonin von der FernUni angeboten, ihre Bachelorarbeit Korrektur zu lesen. Da weiß ich auch nicht, was in mich gefahren ist. Also ich weiß, dass ich das wirklich sehr gerne mache, auch, weil mich ihr Thema interessiert. Aber ??? für wen halte ich mich? Diese Korrekturlesung wird wohl im Zug in die Heimat vollzogen werden.
Am Mittwoch gehts nach Franken. Vielleicht falle ich dort einfach in den hundertjährigen Schlaf, bis mich... am besten bitte die Katze wachküsst, und wenn es nur ein übers-Auge-lecken ist.
Sonntag, 11. Dezember 2022
okavanga, 12:32h
Vielleicht sollte ich das Blog bald umennen in ein "Mom-Blog" der anderen Art.
Meine Mutter verfügt voll über meinen Bruder. Er weiß, dass er das nicht tun muss, was sie sich ständig alles einfallen lässt, ich weiß aber auch, wie schwer sie es ihm macht, wie schwer es sich für ihn anfühlt, wie schwer es ist, es dann nicht zu tun, weil man nicht weiß, ob es dann jemand anderes macht.
Es ist, als würde sich das, was sie damals mit mir als Kind gemacht hat, mit meinem Bruder als Erwachsenem wiederholen. Sein Vorteil ist, bzw. wäre: er kann entscheiden. Er ist nicht existenziell abhängig von ihr. Theoretisch und de facto auch praktisch hat er die Möglichkeit zu sagen: nein, ich springe jetzt nicht.
Aber wie gesagt - ich weiß auch, wie schwer sie es einem macht.
Auf der einen Seite tut sie mir unfassbar leid, wegen dem, wo sie herkommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie als Kind erleiden musste, und wegen dem, wo sie seit ein paar Jahren steht, diese Schizophrenie, das, was sie als Erwachsene erleiden muss... ja, wegen dem, wie sie aus diesem Leben raus gehen wird. Andererseits finde ich es nach wie vor so grausam, was sie mit uns tut. Für mich ist es sehr viel leichter aus der Distanz heraus. Tatsächlich war das auch immer der allerwichtigste Grund, warum ich niemals mehr langfristig in der Heimat wohnen wollte, so lange sie noch lebt. Weil ich weiß, wie sehr sie über einen verfügen, einen beherrschen kann. Dazu das schlechte Gewissen meinem Bruder gegenüber, dass er alles vor Ort abfängt. Ich kann das aber, gerade mit der Historie, die meine Mutter und ich haben, einfach in dem Maße leisten. Ich würde meinem Bruder sehr wünschen, dass er sich mehr abgrenzt. Er könnte theoretisch auch wo anders wohnen. Es ist nicht unsere Schuld, dass sie kein Netz hat.
Es ist, als wären wir einfach unser gesamtes Leben lang für sie verantwortlich. Wirklich das gesamte.
Meine Mutter verfügt voll über meinen Bruder. Er weiß, dass er das nicht tun muss, was sie sich ständig alles einfallen lässt, ich weiß aber auch, wie schwer sie es ihm macht, wie schwer es sich für ihn anfühlt, wie schwer es ist, es dann nicht zu tun, weil man nicht weiß, ob es dann jemand anderes macht.
Es ist, als würde sich das, was sie damals mit mir als Kind gemacht hat, mit meinem Bruder als Erwachsenem wiederholen. Sein Vorteil ist, bzw. wäre: er kann entscheiden. Er ist nicht existenziell abhängig von ihr. Theoretisch und de facto auch praktisch hat er die Möglichkeit zu sagen: nein, ich springe jetzt nicht.
Aber wie gesagt - ich weiß auch, wie schwer sie es einem macht.
Auf der einen Seite tut sie mir unfassbar leid, wegen dem, wo sie herkommt, wie sie aufgewachsen ist, was sie als Kind erleiden musste, und wegen dem, wo sie seit ein paar Jahren steht, diese Schizophrenie, das, was sie als Erwachsene erleiden muss... ja, wegen dem, wie sie aus diesem Leben raus gehen wird. Andererseits finde ich es nach wie vor so grausam, was sie mit uns tut. Für mich ist es sehr viel leichter aus der Distanz heraus. Tatsächlich war das auch immer der allerwichtigste Grund, warum ich niemals mehr langfristig in der Heimat wohnen wollte, so lange sie noch lebt. Weil ich weiß, wie sehr sie über einen verfügen, einen beherrschen kann. Dazu das schlechte Gewissen meinem Bruder gegenüber, dass er alles vor Ort abfängt. Ich kann das aber, gerade mit der Historie, die meine Mutter und ich haben, einfach in dem Maße leisten. Ich würde meinem Bruder sehr wünschen, dass er sich mehr abgrenzt. Er könnte theoretisch auch wo anders wohnen. Es ist nicht unsere Schuld, dass sie kein Netz hat.
Es ist, als wären wir einfach unser gesamtes Leben lang für sie verantwortlich. Wirklich das gesamte.
Mittwoch, 7. Dezember 2022
Last christmas?
okavanga, 18:34h
Emotionaler Overkill. In Gesprächen mit meiner Mutter merke ich, dass sie Revue passieren lässt. Sich erinnert. Heute fragt sie, ob ich über Weihnachten mal Zeit für uns beide einrichten kann. Dann fängt sie an zu weinen. "Wir haben ein paar Leichen im Keller, du und ich", meint sie. "Die möchte ich aus dem Weg räumen."
Ich weiß, dass das stimmt, habe mich aber seit Jahren nicht mehr getraut mit ihr über Dinge zu reden, bearbeite sie alleine. Auch aus Angst davor, dass dann wieder Bretter kommen, mit denen ich nicht umgehen kann, oder dass sie nur leugnet. Sie hat gerade eben sehr klar gesagt, was sie bereut: den Brief, den sie mir nach Südafrika gesendet hat. Ich habe verdrängt, was drin steht. Weiß nur, dass ein Therapeut mal ausgeflippt ist, als ich ihm den Brief gezeigt habe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich es gut finde, wenn wir reden, und dass meine Bedingung ist, dass wir beide gegenseitig respektieren, wenn die andere sagt, dass sie nicht mehr weiterreden kann und abbrechen möchte. Damit war sie einverstanden.
Es ist emotional so randvoll momentan.
Ich weiß, dass das stimmt, habe mich aber seit Jahren nicht mehr getraut mit ihr über Dinge zu reden, bearbeite sie alleine. Auch aus Angst davor, dass dann wieder Bretter kommen, mit denen ich nicht umgehen kann, oder dass sie nur leugnet. Sie hat gerade eben sehr klar gesagt, was sie bereut: den Brief, den sie mir nach Südafrika gesendet hat. Ich habe verdrängt, was drin steht. Weiß nur, dass ein Therapeut mal ausgeflippt ist, als ich ihm den Brief gezeigt habe.
Ich habe ihr gesagt, dass ich es gut finde, wenn wir reden, und dass meine Bedingung ist, dass wir beide gegenseitig respektieren, wenn die andere sagt, dass sie nicht mehr weiterreden kann und abbrechen möchte. Damit war sie einverstanden.
Es ist emotional so randvoll momentan.
Dienstag, 6. Dezember 2022
okavanga, 21:56h
Ich vermisse die Katze heute schmerzlich, geradezu physisch schmerzhaft. Als würde sich der Körper daran erinnern, wie es sich letzten Dezember angefühlt hat. Dieses kleine Wesen. Welchen Weg wir am Ende zusammen gegangen sind. Mein Herz ist gebrochen. Wie lange wird es dauern, bis ich ihren Tod und vor allem diese Zeit davor verarbeitet habe? Das Hoffen und Bangen, das Auf und Ab. Diese Bilder. Und die ewig nagende Frage: häte ich etwas anders machen können, müssen? Hat sie nur so gekämpft, weil sie spürte, wie sehr ich an ihr hänge? Hätte sie früher gehen wollen?
Deine Abwesenheit ist heute so laut.
~ VOCES8 - Maria durch ein Dornwald ging
Deine Abwesenheit ist heute so laut.
~ VOCES8 - Maria durch ein Dornwald ging
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