Freitag, 23. September 2016
Begegnungen
Morgen ist die kirchliche Trauung meines Bruders, in Oberbayern an einem Ort, der keinen Bahnhofstraße hat. Also er ist sehr klein, will ich damit sagen. Der Ort. Der Bruder ist so groß wie ich. Also groß. :-)

Gerade sitz ich im Zug nach MUC, wir fahren in den Bahnhof Ulm ein, vor mir steht ein großer junger Mann auf und packt seine Sachen. Ich schau und schau, und er schaut, und wir schauen uns an, und da ist es mein Werkstudent, den ich bei der Firma bei Nürnberg hatte, 2011/2012. Seit über 4 Jahren haben wir uns nicht mehr gesehen. Schmucker Kerl.

Schade dass er schon raus musste. Wir hätten uns gern länger unterhalten. Er wohnt inzwischen in MUC, vielleicht wenn ich mal unser Büro dort besuche.
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Die ganzen Trachtenmänner am Hbf MUC.. Hübsch, denk ich mir, lauter fesche Buam, wie kommts dass da so überproportional viele gutaussehende dabei sind? Dann wird mir klar, bei mir wirkt echt die Tracht. In was anderem sollte man sich viele lieber nicht vorstellen.
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Donnersbergerbrücke. Komisch hier zu sein. Da hat mich der Mann vor einem Jahr abgeholt, bevor wir auf die Wiesn sind. Ich glaub das war das letzte mal dass wir uns gesehen haben, das erste Wiesnwochenende.
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Angekommen. Wie ich schläft auch ein anderer Teil der Familie dort, wo auch gefeiert wird. Meine Mutter weint vor Freude mich zu sehen. Also sie behauptet es seien Freudentränen ;-) Sie hat schon Schlag mit der Zunge und unterhält den ganzen Tisch vorm Gasthaus. Ich schäme mich ein bisschen. Ich weiss nicht ob alle wissen was sie hat. Sie sieht nicht gut aus. Früher hat sie sehr auf sich geachtet. Gepflegte Hände, Nägel, Haut und Haare. Es tut mir weh sie so zu sehen, aber immehin ist sie einigermaßen fidel.
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Ein schöner Abend mit Cousins und ihren Freundinnen, auch der eine. Ich glaub den Beitrag hab ich damals sehr verklausuliert oder offline gestellt. Und Schulfreunde. Zwei davon solo. Also das interessiert mich als Frau nicht, aber ich fühle mich nicht ganz so Alienmäßig. Ich kenn die Jungs auch ewig. Schön sie zu sehen und mit ihnen zu ratschen.

Bin irgendwie froh dass mein Vater woanders untergebracht ist und er und Mama nicht mit uns allen essen waren. Ist in meiner Phase gerade erleichternd gewesen. Das muss ich mir noch mal genauer anschauen.
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Als mein Bruder mich am Bahnhof abholt und ich im Auto sitze, legt er mir die Hand auf den Oberschenkel und sagt etwas hölzern (er tut sich schwer sowas zu sagen, umso mehr hat es mich gefreut): "es bedeutet mir sehr viel dass du da bist."