Samstag, 28. September 2019
Das Fratzenbuch schlägt mir via e-Mail eine neue Gruppe vor: Hartz IV Forum. Schätze meine finanzielle Situation ist nun hinreichend bekannt.

Aus dem Leben ~ ... link (0 Kommentare)   ... comment



Heute war ich für ein drittes Date mit diesem Mann verabredet. Wir trafen uns um 18 Uhr auf einen Spaziergang im unteren Luisenpark. Dort drehten wir mehrere Runden, anschließend aßen wir eine Kleinigkeit in einem Bistro bei ihm um die Ecke in der Schwetzingerstadt. Wir hatten es unter anderem von Bier (wichtig!), er schwärmte von belgischem, und lud mich dann zu sich nach Hause ein um dort ein solches zu testen.

Man muss ganz klar sagen, dass wir rein objektiv betrachtet ein perfect match wären. Interessen, Lifestyle, Freizeit, Musikgeschmack, Einstellung, Humor, Reiselust, Vorstellung vom Leben. Es ist völlig verrückt. Toller Typ. Sympathisch. Kurzweilig. Interessante Wohnung. Er selbst eigentlich nicht unattraktiv. Und: es prickelt null, jedenfalls meinerseits. Jetzt spricht das in meinem Fall eigentlich nur für den Mann. Denn von Anfang an heftiges Prickeln geschieht bei mir vor allem bei echten Nieten.

Es muss das belgische Bier gewesen sein, das aus mir sprach, als er irgendwann ganz vorsichtig meinen Arm streichelte und es aus mir herauskam, kurz und trocken: "Das überfordert mich." Meinen tiefsten Respekt, wie souverän er mit dieser Zurückweisung umging. Gar nicht beleidigt oder komisch. Es war einfach völlig OK. Sowas kenne ich als Frau kaum.

Vielleicht ist es die Angst vor einer ersten Nähe, weil ich weiß, dass dem weitere Nähe folgen kann. Und das ist ja meine Achillesferse. Wie ich diesmal sehr offen und von Anfang an, schon im Profil, kommuniziere. Heute hatten wir mal ein bisschen Tiefen-Talk, und ich redete einfach mal nicht um den heißen Brei rum. Meine Güte ist das entspannend. Einfach mal sagen wie es ist, und einfach mal verhalten, wie es ist.

Es wäre schön, wenn er noch ein bisschen Zeit hat. Ich denke es ist ein großer Irrtum unserer Tinder-Zeit, dass wir auf den großen Knall warten, der uns in Windeseile wegbämt.

Ganz ich sprach ich vorhin inmitten einer angeregten Konversation, weil unendlich müde obwohl gut unterhalten: "Ich muss jetzt gehen und in mein Bett". Stand auf, er folgte mir, half mir in die Jacke, ich hielt kurz inne und mir wurde klar: "Oh, ich glaub das war jetzt etwas abrupt." Er lachte, meinte es sei völlig ok, und dass er es sehr lustig mit mir finde.

Hm. Hm hm. Manchmal bin ich echt etwas. Hm.

Diese Kategorie muss noch umbenannt werden. Bald weiß ich auch wie.

P.S.: jetzt weiß ich wieder, was ich eigentlich schreiben wollte. Nämlich, dass wir bei ihm zu Hause viel übers Reisen sprachen. Und ich ertappte mich dabei, wie ich wieder und wieder von Thailand und dem F. sprach, bis ich aufs Klo ging und meinem Spiegelbild dort sehr ernst erklärte, dass es sich jetzt bitte mal zusammenreisst.

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