Mittwoch, 28. Oktober 2020
Ein seltener Moment, in dem ich den Mannheimer Morgen mal feier: ausgerechnet heute Abend ist die erste Nachricht auf der Online-Seite nichts zum f*cking Virus, sondern kultureller Natur: der Film "Und morgen die ganzen Welt" wird deutscher Oscar-Beitrag. Das freut mich sehr, nicht nur, weil er in Mannheim und dort primär in Jungbusch und Peer 23 gedreht wurde.

Gerade auf der Seite der Filmtage entdeckt, dass der Film nur bis zum 25.10. online verfügbar war. Wie schade, wollte gerne nochmal darauf hinweisen. Wirklich sehenswert.

Julia von Heinz und ein Teil des Casts. Coronaconform.

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Bei allem Verständnis, ich kotze.

(also ich gehe davon aus, dass es nicht bei 4 Wochen bleibt. aber wer will jetzt schon kommunizieren, dass das schwierig wieder zu lockern ist über den gesamten Winter? schwer vorstellbar, dass in 4 Wochen die Maßnahmen rückgängig gemacht werden)

Kultur: nö. Kirche: ja

Hauptsache ora et labora, wa.

Ich kotze. Sagte ich das schon.

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Es erstaunt mich selbst, was das alles in mir auslöst. Bisher fühlte ich eine große Solidarität und den Willen dazu beizutragen, dass wir gut durch die Zeit kommen. Erst durch die erneute Verschärfung wird mir bewusst, wie belastet ich aus den ersten Monaten raus bin. Ich freue mich für alle, die sich psychisch dazu in der Lage sehen, mit der Situation umzugehen. Für mich ist es schwierig alleinstehend und mit Tendenz zu Depressionen auf Kontakte in Arbeit, Sport und Freizeit zu verzichten, insbesondere, da es aus meiner Sicht nicht absehbar ist. Und in der Arbeit war ich sowieos nur einmal in der Woche (jetzt soll es wieder ganz gestrichen werden). Dazu kommt die Dunkelheit der Jahrezeit. Ich wünschte, ich könnte daran glauben, dass es bei 4 Wochen bleibt. Das wäre OK. Aber vor meinem inneren Auge liegen 4-5 lange Monate.

Ich verstehe nicht, wieso Gottesdienste kein Problem sind, Kulturveranstaltungen hingegen schon. Es mag sein, dass inzwischen nicht mehr nachvollziehbar ist bei einer großen Menge an Infektionen, woher sie kommen. Zu Beginn war jedoch nie von Infektionen in Kino & Co zu hören, durchaus aber von Gottesdiensten. Bei den Hofer Filmtagen beispielsweise wurde so hart auf das Einhalten sämtlicher Maßnahmen geachtet, inklusive der Maskenpflicht am Platz, Turbo Lüftungsanlage, allgegenwärtiges Desinfektionsmittel, riesig viel Platz um die reservierten Plätze (weit mehr als 1,5 Meter). Es fällt mir schwer zu glauben, dass hier das Infektionsrisiko höher ist als in der Kirche. Oder bei Ausstellungen, im Rahmen der einander-Aktionstage in Mannheim fanden tolle Veranstaltungen statt, bei denen so wenige Leute waren mit so riesigem Abstand und ständigem Tragen der Maske - es fällt mir auch hier schwer.

Wieso sind Kantinen weiterhin möglich, weitere Gastronomie aber nicht.

Es schreit für mich so sehr danach, dass wir hauptsache alle bitte schön leitungsfähig bleiben (was aus psychischen Gründen allerdings fraglich bleibgt) und leisten, aber mehr bitte auch nicht. Und das macht mich wütend.

Mir blutet das Herz, für alle Kulturschaffenden, für Gastronomen und Clubbetreiber. Mir blutet das Herz.

Ich will keine Corona-Demo-Frau werden, wirklich nicht. Aber es fällt mir gerade wirklich schwer mich völlig zu den Maßnahmen zu committen, bei aller Solidarität, und ja, ich halte mich für einen solidarischen Menschen.

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