Sonntag, 29. Oktober 2017
Katinka ist heute Nacht an die Nordsee gefahren. Mein Plan ist eigentlich bis Mittwoch zu bleiben, ich kann in ihrer Wohnung sein. Heute hatte ich noch Filme, N. will ich noch sehen, und meine Mutter, außerdem will ich einen halben Tag in die Sauna. Und vielleicht wage ich ein Ti*nder Date.

Aber.

Es ist schwer ohne Katinka. So viele Gespenster in dieser Stadt. Und das plötzliche Alleinsein. Die ganzen letzten Tage und Nächte war das Gefühl des Fallens weg, auch beim Aufwachen. Jetzt ist es wieder da.

Ich bin sehr traurig. Leer wollte ich schreiben, aber das stimmt nicht. Während ich jetzt versuche den Kummer bewusst zuzulassen wird mir klar, dass ich mich früher nie wirklich darauf eingelassen habe, jedenfalls nicht nüchtern. Ich wollte ihn schon immer wegdrücken, und betrunken emotional zu eskalieren erschien mir immer weniger schlimm als es nüchtern zu tun. Das ist immer noch verlockend. Aber ich habe keine Lust betrunken zu sein oder mich anderweitig zuzudröhnen. Die Traurigkeit mag ich trotzdem nicht.

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Samstag, 28. Oktober 2017
Lebendig getanzt
ganz unverhofft auf der Party des Jahres. Klein aber so fein! Elektronische Musik berührt mein Herz. <3

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Donnerstag, 26. Oktober 2017
- vormittags Spaß in der Arbeit mit I.
- Fahrt durch das herbstliche Franken
- sehr angenehme Mitfahrerinnen
- In der Heimat - Bierchen mit Katinka und Wälzen des Filmtagekatalogs
- Vorfreude auf die nächsten Tage

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Mittwoch, 25. Oktober 2017
Fränkförter Ixpirienz.
Der Titel "Mensch des Tages" ging gestern an den Crêpes-Bäcker am Frankfurter Hbf. Er sah mich, und noch bevor ich etwas sagen konnte meinte er: "mit Nut*ella und Banane". Mit letzterem lag er meilenweit daneben, mit Nu*tella allerdings goldrichtig. "Warn Scheiß Tag, bitte n Löffel extra." Er träufelte Schoki auf den Crêpe. "Sooo?" . "Noch n bisschen bitte." "Och Schatzi, dir gehts wirklich scheiße, hm? Soll ich jemanden für dich umbringen?"

Meine Stimmung war bis dahin so im Keller, aber dieser Bäckersjüngling und meine Mordphantasien wärmten mir das Herz. Fast keimte so etwas wie Vorfreude auf das Konzert in mir auf. Eigentlich war ich so gar nicht in Tanz- und Feierlaune, wollte aber auch nicht absagen weil ich Rini lang nicht mehr gesehen hatte und sie mir die Karten zum Geburtstag geschenkt hatte. Tatsächlich aber null Bock.

Gott war ich im Tal der Ahnungslosen! Man kann eigentlich keine 15 Minuten auf einem LaBrassBanda Konzert stehen ohne angesteckt zu werden von der Energie und Feierlaune der Band. Der absolute Knaller. Von einem Ohr zum anderen grinsend, verschwitzt und mit zwei Bier im Bauch machten wir uns auf den Weg nach Hause. Rini fuhr mich zum Hbf.

Fast noch aufregender als das Konzert war die Fahrt durch das Rotlichtviertel. Klientel und Polizeiaufgebot: ganz großes Kino, davon kann Mannheim sich mal eine Scheibe abschneiden. Gekrönt wurde das von einer Stippvisite im McDoof im Hbf. Der eignet sich hervorragend für Sozialstudien. An dieser Stelle besonders hervorzuheben ist der Herr, der mich überschwenglich begrüßte als ich mich an den Tisch neben ihm setzte, und der mich auch ebenso höflich verabschiedete, als ich mich zu meinem Gleis aufmachte. Dazwischen machte er Powernapping über seinen Pommes.

Zusammengefasst stellt sich mir das so dar: Fränkfört hat mich Fränkin warmherzig empfangen, auf einen wilden Ritt mitgenommen und freundlich verabschiedet. Bassd.

~ Labrassbanda - Autobahn









Montag, 23. Oktober 2017
Wenn ich aufwache fühlt es sich oft an als würde ich fallen. Es zieht im Bauch und Kummer liegt auf der Brust. Ich muss mir dann ganz bewusst sagen dass ich nicht falle sondern schon auf einem Grund bin. Dass ich stehe.

Heute ging das Gefühl des Fallens den ganzen Tag über nicht weg. Stattdessen Selbstvorwürfe. Saufe in dem Gefühl ab dass alles meine Schuld war. Wenn ich entspannter gewesen wäre und das einfach hätte laufen lassen wäre alles gut geworden. Es ist ein grauenhaftes Gefühl und wenig hilfreich, das ist mir klar. Aber was wenn es wirklich so ist?

Es spielt keine Rolle, denn die Endhaltestelle ist erreicht. Aber das kümmert mein Herz nicht, und mein Hirn mit sehr ausgetrampelten Pfaden in Richtung Selbstzerfleischung auch nicht.

Ich erinner mich, dass es mir schon den Sommer über immer wieder scheisse ging. Ich Bauchweh hatte. Und auch dass Quinten Dinge getan oder nicht getan und gesagt oder nicht gesagt hat, die mich verletzt oder stark verunsichert haben. Die ich sehr persönlich genommen habe. Zum Beispiel bei unserem letzten Treffen, als ich ihm stolz von meinem spitzen Prüfungsergebnis berichtete: "Das waren ja aber nur Altklausurfragen oder?"
Hm.

Ich erinner mich, dass er auf dem Weg zurück zu unserem Ausgangspunkt, es war inzwischen stockdunkel und keine Beleuchtung, irgend etwas sagte, worauf ich sagte: manchmal bist du ein richtiger Arsch.
Er widersprach, und ich sagte: doch.
Leider weiß ich nicht mehr um was es ging. Einige Minuten später bekam ich eine dermaßen heftige Reaktion, vermutlich auf die Gesamtsituation oder keine Ahnung. Aus dem nichts jedenfalls. Kalter Schweiss, Herzrasen, und derbe Übelkeit. So schlimm dass ich sagte: kann sein dass ich gleich ins Gebüsch muss.

Oh jeee, sagt er, kann ich irgendwas tun?
Nein, sagte ich.
Er: oh jeeee, es geht dir nicht gut, und ich kann nichts tun. Er wirkte überfordert und hilflos und ich kam mir sehr blöd vor und wäre gern einfach woanders gewesen.
Es wurd erst besser als wir saßen und ich nochmal ein paar Themen ansprach die ich mir vorgenommen hatte.

Warum schreib ich das hier. Ich weiß nicht.

Was wäre wenn. Hätte hätte fürn Arsch.
Scheisse halt.

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